-
Spritzgußmaschine mit in das Schmelzgefäß eintauchbarem Schöpfgefäß
Es ist bekannt, bei Spritzgußmaschinen mit in dem Schmelzgefäß der Maschine eintauchbarem
Schöpfgefäß an diesem eine Eintritts-und eine Austrittsöffnung für das Metall in
getrennt liegender Anordnung voneinander vorzusehen. Bei solchen Maschinen wird
allgemein ein Druckfluidum zum Einspritzen des geschmolzenen Metalls aus dem Schöpfgefäß
in die Gießform verwendet, wozu bei einer bekannten Maschine ein von diesen beiden
Öffnungen gesonderter Druckluftanschluß vorgesehen ist. Da nun die Betriebssicherheit
erfordert, am Schöpfgefäß der Maschine möglichst wenige Anschlüsse anzubringen,
ist mit dieser Anordnung eine größtmögliche Sicherheit der die Maschine bedienenden
Personen gegen ausspritzendes Metall nicht erreichbar. Außerdem ist diese Anordnung
sowohl im Hinblick auf den Bau als den Betrieb der Maschine umständlich.
-
Um diese Nachteile zu beheben, ist bei der Spritzgußmaschine gemäß
der vorliegenden Erfindung eine Antriebsvorrichtung für das Schöpfgefäß vorgesehen,
die mit einer Vorrichtung zum Durchleiten des Druckfluidums so zusammenwirkt, daß
zunächst das Schmelzgut und danach das Druckfluidum durch die Eintrittsöffnung in
das Schöpfgefäß eintreten. Diese Maschine stellt sich infolge ihres vereinfachten
Aufbaues sowohl in der Anschaffung als im Betrieb wirtschaftlicher und ist zudem
durch verringerte Möglichkeit eines Metallverschleißes kleinerer Abnutzung unterworfen,
wodurch ihre Lebensdauer und Betriebssicherheit erhöht werden.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. i einen senkrechten Schnitt durch die Maschine, der in vollen
Linien die beweglichen Teile in einer Lage darstellt, in welcher das Metall in die
Form eingespritzt werden kann, und in strichpunktierten Linien die Lage dieser Teile,
in welcher das Schöpfgefäß mit Metall gefüllt wird.
-
Abb. 2 ist ein Grundriß der Maschine, worin das Schöpfgefäß die Lage
einnimmt, in der das Metall in die Form eingespritzt werden kann.
-
Es ist i eine Platte, in der das Gießmundstück 2 mit Bohrung 3 angeordnet
ist und die als Anschlag für eine nicht gezeigte Gießform dient. Mit dem Schmelzgefäß
q. zur Aufnahme des Metalls ist das bewegliche Schöpfgefäß g in Verbindung. Letzteres
besitzt hakenförmige Ansätze 6 und 7, wovon der erstere auf einer Welle 8 abgestützt
ist, die an jedem Ende eine Rolle 9 trägt. Diese Rollen laufen auf Tragrippen
io,
die an der Platte i befestigt sind oder auch auf andere Weise abgestützt sein können
und Laufflächen ii aufweisen. Der von der Platte abstehende Teil der Laufflächen
ist abwärts geneigt, während der ihr benachbarte Teil vorzugsweise annähernd waagerecht
ist: Die Laufflächen sind je nach dem Fall so ge= formt, daß sie den Rollen g und
der Welle 8 die erforderliche Bewegungsbahn erteilen. Die Ansätze 7 des Schöpfgefäßes
übergreifen eine Kurbel 15, die zweckmäßig durch Abbiegen einer Stange gebildet
ist und deren Enden 16 in Lagerböcken 17 drehbar sind. Das Schöpfgefäß erhält
seinen Antrieb durch zwei Kniehebelarme 2o, die mit ihren einen Enden mit der Welle
8 verbunden sind, während ihre anderen Enden auf einem Zapfen 21 drehbar gelagert
sind, der von einem an der Welle 23 befestigten KurbeIarm 22 getragen ist, wobei
die Welle z. B. eine Handkurbel 24 aufweist und zweckmäßig mit einem Gegengewicht
25 versehen ist, das auf einem Arm 26 sitzt. Die Welle 23 ist in dem Tragstück 3o
gelagert, das zweckmäßig auf dem Fuß 31 mittels einer Schraube 32 einstellbar angeordnet
ist. Der zulässige Ausschlag des Kurbelarmes 2z wird durch Stellschrauben 33 und
34, die von dem Tragstück 30 getragen sind, eingestellt. Die Schraube 33
liegt an einem Anschlag 35 an, der über das hintere Ende des Kurbelarmes 22 vorragt,
wenn sich die beweglichen Teile in der in Abb. i ausgezogenen Lage befinden, während.
die Schraube 34 zum Anliegen an den Kurbelarm 22. kommt, wenn diese Teile- in der
durch strichpunktierte Linien angedeuteten Lage stehen. Ein Rohr 4o dient zur Zufuhr
von komprimierter Luft zu dem Schöpfgefäß und besitzt ein bewegliches, mit ihm durch
ein Gelenk 42 verbundenes Stück 41. Das bewegliche Stück des Rohres ist mit einem
hohlen Paßstück 43 verbunden, das Tragzapfen 44 aufweist, die in Lenkern
45 drehbar sind, deren hintere Enden auf dem Zapfen 21 gelagert sind. Das Paßstück
43 ist mit einer Luftaustrittsmuffe 46 versehen, die zweckmäßig eine zugespitzte
Mündung hat. Das Schöpfgefäß 5 weist ein Ausgangsmundstück 50 von etwa üblicher
Form mit einer Zuspitzung auf, welche in das Gießmundstück 2 hineinpaßt, welches
üblicherweise aus hartem, hitzebeständigem Metall hergestellt ist. Das Schöpfgefäß
weist außerdem ein Eingangsmundstück 51 auf, das zweckmäßig zwecks Einpassens in
die Luftaustrittsmuffe 46 zugespitzt ist und eine Verlängerung 52 hat, die sich
in das Innere des Schöpfgefäßes erstreckt und nach oben umgebogen ist.
-
Im Betrieb wird das Schmelzgefäß 4 mit geschmolzenem Metall ungefähr
bis zu einer Höhe, die mit 6o -bezeichnet ist, gefüllt. Die beweglichen Teile werden
dann in die in Abb. i mit strichpunktierten Linien angedeutete Lage gebracht, in
welcher, wie ersichtlich, das Schöpfgefäß zum Teil in das geschmolzene Metall eintaucht
und das obere Ende der Verlängerung 52 des Eingangsmundstückes unter den Spiegel
des flüssigen Metalls herabsinkt. Das Metall läuft nun durch das Eingangsmundstück
51 in das Schöpfgefäß, wobei die in dem Schöpfgefäß vorhandene Luft durch das Ausgangsmundstück
5o entweicht. Nun werden mittels der Handkurbel 24 die beweglichen Teile in die
in Abb. x in vollen Linien ausgezogene Lage gebracht, wobei die Rollen g über den
schiefen Teil der Laufflächen ii nach oben auf den waagerechten Teil der letzteren
auflaufen, wodurch das Ausgangsmundstück 50 in guten Eingriff mit dem Ausgangsmundstück
:z gebracht und das hintere Ende des Schöpfgefäßes gleichzeitig durch die nach oben
schwingende Kurbel 15 aus dem Schmelzgefäß herausgehoben wird. Der Zapfen 21 durchschreitet
die zwischen den Wellen 23 und 8 befindliche Totpunktlage, bevor der Anschlag 35
am Ende der Schraube 33 anliegt, wobei der Kurbelarm 22 und die Arme 2o einen Kniehebel
bilden, der den Zusammenschlu13 des Ausgangsmundstückes 5o mit dem Gießmundstück
2 in zuverlässiger Weise sichert. Die Bewegung des Kurbelarmes 22 bewirkt mittels
der Lenker 45 auch ein Ausschwingen des Rohrstückes 41, wodurch die Muffe 46 mit
dem Eingangsmundstück 51 in Eingriff gebracht wird, indem der Kurbelarm 22 mit den
Lenkern 45 ebenfalls einen Kniehebel bildet, durch welchen der-Eingriff der Muffe
46 mit dem Eingangsmundstück verriegelt wird. Jetzt wird Druckluft eingelassen,
die im oberen Teil des Schöpfgefäßes aus der krummen Verlängerung 52 über dem Spiegel
des geschmolzenen Metalls austritt und letzteres augenblicklich aus dem Schöpfgefäß
durch die Bohrung 3 des Gußmundstückes in die Form einspritzt.
-
Die Eintrittsstelle der Luft befindet sich bei der beschriebenen Maschine
über dem Spiegel des geschmolzenen Metalls in dem Schöpfgefäß, was durch das Umbiegen
der Verlängerung 52 nach .oben bis nahe an das obere Ende des Gefäßes erreicht wird.
Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß bei bestehenden Undichtigkeiten
zwischen der Muffe 46 und dem Eingangsmundstück 51 an dieser Stelle nur Luft austritt,
wodurch kein Schaden entstehen kann, wogegen bei Eintritt der Luft unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels überall an den undichten Stellen Metall austreten und die Maschine
beschädigen und die Bedienungsperson gefährden würde. Zweckmäßig wird das Eingangsmundstück
51 im Durchmesser größer gehalten als das Ausgangsmundstück 5o, so daß die Wirkung
der Druckluft im Innern- des Schöpfgefäßes, welche bestrebt ist, das Mundstück
51: von der Muffe 46 zu trennen, größer
ist als die Wirkung
der Druckluft, die das Mundstück 5o und das Gießmundstück 2 auseinanderzutreiben
versucht. Zufolge dieses Unterschiedes ist der Luftdruck bestrebt, das Ausgangsmundstück
fest gegen das Gießmundstück 2 anzupressen, und wenn an einem der beiden Mundstücke
Verschleiß eintreten sollte, so wäre dies bei dem größeren, also bei dem Eingangsmundstück
der Fäll, woselbst, wie bereits auseinandergesetzt, einzig Luft entweichen kann,
dagegen nicht am Ausgangsmundstück, wo sonst Metall austreten würde. Das Größerhalten
des Eingangsmundstückes ermöglicht auch eine raschere Füllung des Schöpfgefäßes,
wenn letzteres in das geschmolzene Metall eintaucht, als dies der Fall wäre, wenn
das Schöpfgefäß durch das Ausgangsmundstück gefüllt würde, was bis dahin bei Maschinen
mit beweglichen Schöpfgefäßen üblich war, indem die zulässige Größe des Ausgangsmundstückes
durch die Größe des Gießmundstückes, wie sie sich aus praktischen Gründen ergibt,
begrenzt ist.
-
Ein weiterer Vorteil eines besonderen Eingangs- und Ausgangsmundstückes
besteht in größerer Lebensdauer der Maschine, und zwar infolge des Umstandes, daß
die von dem geschmolzenen Metall beim Ein- und Auslaufen an dem Schöpfgefäß hervorgerufene
Abnutzung auf die beiden Mundstücke verteilt wird, statt daß sie allein an dem einen
Mundstück, das sowohl als Einlauf als auch als Auslauf dient, eintritt. Dies ist
deshalb wichtig, weil die Bewegung des Metalls, welche dieses im Schöpfgefäß ausführt,
die Hauptursache der Abnutzung der Maschine ist.
-
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der beschriebenen Konstruktion besteht
darin, daß das einen getrennten Ein- und Auslauf aufweisende Schöpfgefäß im ganzen
doch nur zwei Öffnungen aufweist, indem die Einlauföffnung für das Metall so ausgebildet
ist, daß sie gleichzeitig als Einlauföffnung für Druckluft dient, was gegenüber
andern Konstruktionen mit getrenntem Ein-und Auslauf, die eine dritte Öffnung für
den Eintritt der Druckluft besitzen, eine wesentliche Vereinfachung und Verbesserung
bedeutet.