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Verfahren zum Spalten von Kohlenwasserstoffölen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Spalten von Iiolilenwasserstoffölen, bei dem die Öldämpfe unter
Anwendung eines Vakuums durch die Spaltrohre geleitet werden.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Öldämpfe mit einer
solchen Geschwindigkeit und unter Anwendung eines solchen Vakuums durch die Spaltrohre
geleitet werden, daß in diesen Rohren eine turbulente Strömung entsteht.
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Durch die Anwendung des Vakuums wird eine Verringerung der Viskosität
der Öldämpfe erzielt, was die Vorbedingung dafür ist, daß die Dämpfe die Fähigkeit
erlangen, in turbulente Strömung zu verfallen, wenn ihnen eine entsprechende Strömungsgeschwindigkeit
erteilt wird.
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Die patentbegründende neue Wirkung dieser turbulenten Strömung besteht
darin, daß die Dämpfe in den Spaltrohren gut durcheinandergemischt und somit vollkommen'
gleichmäßig gespalten werden, was bei laminarer Strömung der zähen Öldämpfe nicht
ohne weiteres möglich ist. Hierdurch wird verhindert, daß sich ein großer Teil von
permanenten Gasen und harzigen Bestandteilen bildet, so daß eine hohe Ausbeute eines
besonders hochwertigen, klopffesten Benzins ohne Anwendung eines katalytischen oder
hydrierenden Mittels erhalten wird. Durch die turbulente, schnelle Bewegung der
Dampfe wird außerdem (trotz an sich geringerer Wärmeleitfähigkeit der expandierten
Dämpfe) ein besserer '\i'ärmEiiliergang von den erhitzten Rohrwandungen auf die
Spaltdämpfe erreicht; die Dämpfe können daher abgeführt und fraktioniert werden,
bevor eine schädliche chemische Gegenreaktion eintritt. Es ist daher möglich, nach
dem vorliegenden Verfahren einen Motortreibstoff von solcher Qualität und in so
hoher Ausbeute zu erzielen, wie es durch die bekannten Dampfphasenkrackverfahren
bisher nicht möglich war.
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Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens wird das Öl in an sich
bekannter "'eise unter Druck so weit erhitzt, daß es bei Entspannung ohne äußere
Wärmezufuhr verdampft. Auf die Verdampfungskammer wird dann das Vakuum durch die
zur Erzielung einer hohen Dampfgeschwindigkeit hintereinandergeschalteten Spaltrohre
hindurch ausgeübt; hierdurch wird nicht nur die erwähnte turbulente Strömung erzielt,
sondern auch der Druckabfall in der Verdampfungskammer erhöht und die Verdampfung
dadurch vervollkommnet.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, ein geringes Vakuum an die Spaltrohre
zu legen. Bei diesem bekannten Verfahren handelt es sich jedoch nicht um ein reines
Dampfpliasenkrackverfahren, außerdem sind dabei eine ganze Anzahl von Spaltrohren
parallel geschaltet, so daß die Strömungsgeschwindigkeit keine große sein kann.
Die Anwendung des Vakuums verfolgt hierbei vielmehr im Gegensatz zu der vorliegenden
Erfindung nur den Zweck, die Bewegung der Öldämpfe durch die Spaltrohre hindurch
aufrechtzuerhalten.
Die Zeichnungen stellen lediglich beispielsweise
eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens dar.
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Abb. i ist eine schematische Darstellung der hauptsächlichsten Teile
der Gesamtapparatur in Seitenansicht.
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Abb. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch den Vorwärmer und den Spaltapparat,
und zwar längs der Linie A-B der Abb. 3, und Abb. 3 ist ein waagerechter Längsschnitt
nach C-D der Abb. 2.
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In Abb. i ist i ein Ausdehnungsgefäß oder Verdampfungsbehälter, der
das erwärmte Öl durch das Ventil 23 und das Rohr 52 von dem Rohrsystem des Ofens
2a her erhält. Das 01
wird dorthin durch das Rohr 53 mittels der Pumpe 54
geleitet. Das 01, das in den Behälter eintritt, ist vorzugsweise überhitztes
Öl, welches in diesem Gefäß durch die Druckverminderung in Dampf umgewandelt wird.
Die Temperatur der Dämpfe, welche von diesem Gefäß durch das Rohr 55 zu den Spaltrohren
56 im Ofen 2 gelangen, kann gleich oder größer sein als der Siedepunkt der Öle,
aus denen sie hergestellt werden. Mit Siedepunkt ist dabei die Temperatur, bei der
die Dämpfe unter dem Druck des Ausdehnungsgefäßes sieden, gemeint. Das Öl muß vor
Eintritt in den Behälter i eine Temperatur etwas oberhalb der Dampftemperatur besitzen,
um genügend fühlbare Wärme zur Deckung der latenten Verdampfungswärme zu enthalten.
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Die Vorwärmung wird in einem Apparat, etwa nach Abb. i, vollzogen.
Das Rohrsystem 57 ist in der Heizkammer aa angebracht, welche an der Decke und am
Boden mit Zugöffnungen 58, 59 die in die Esse 6o führen, versehen ist; jede Öffnung
ist mit einem Schieber versehen, so daß der Abgang durch das Rohr 57 geregelt werden
kann. Die Heizkammer 211 ist mit Brennern 61 versehen, und die ganze Konstruktion
ist mit der des Ofens :z verbunden, welcher die Spaltrohre 56 und den Hauptbrenner
62 enthält. Die beiden Kammern 2 und 2a sind mittels der Öffnungen 73 derart verbunden,
daß die warmen Verbrennungsgase vom Brenner 62, nachdem sie durch und um die Spaltrohre
56 herum geleitet sind, durch die Kanäle 63 gezogen werden und dann in den Schornstein
6o eintreten, und zwar entweder durch die untere oder obere Öffnung 59 oder 58,
je nach der Stellung der Schieber. Wenn der obere Abzug 58 geöffnet ist, so gelangt
die ganze unausgenützte Wärme aus dem Spaltofen 2 durch und um die Vorwärmrohre
57 herum, und das darin befindliche 01 wird infolgedessen auf eine Temperatur
erwärmt, die geeignet ist, es verdampfen zu lassen, sobald sein Druck im Ausdehnungsgefäß
i verringert wird.
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Die unter den Vorwärmrohren 57 liegenden Brenner 61 werden dazu verwandt,
zu Beginn des Betriebes die Anlage in Gang zu bringen. Infolgedessen ist es nicht
nötig, die Spaltrohre 56 (mittels der Brenner 61) so stark zu erwärmen, wie es sonst
erforderlich wäre, und die Temperatur des Öls wird in den Hauptrohren schnell bis
zu einem solchen Grade erwärmt, daß Dampfbildung eintritt, wenn es in den Behälter
i gelangt. Wenn die Anlage einmal in Gang gebracht und mittels der Brenner 62 unter
den Spaltrohren 56 einmal eine starke Hitze erzeugt ist, dann können die Brenner
61 sehr klein gestellt oder ganz abgestellt werden, und die Temperatur des in den
Vorwärmer strömenden Öls kann dann durch Anwendung der obengenannten Schieber geregelt
werden.
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Neben der Spaltvorrichtung 2 ist ein geschlossener Raum 211 angeordnet,
und diese beiden sind durch ein gewölbtes Dach miteinander verbunden. Die Spaltrohre
56 und die Vorwärmrohre 57 sind horizontal und parallel zueinander in den zwei Kammern
2 und 2a verteilt, wobei ihre Krümmungen außerhalb der Feuergrenzmauern der betreffenden
Kammern liegen und mit dünnen Metallplatten 65, 66, 67 und 68 abgeschlossen sind.
Der Ofen :2 ist an beiden Enden verlängert, wie bei 2x und 2y" ersichtlich, diese
beiden Enden sind gewölbt ausgebildet, wie die gestrichelten Linien 2't' in Abb.
2 angeben, und bilden sogenannte Dutch-Öfen, in welche die Brenner 62 hineinragen.
Die Brenner 61 ragen in den Ofen 2a unterhalb der Vorwärmrohre 57 hinein; alle Brenner
sind mit Ventilen versehen. Die erhitzten Gase und die von den Brennern 62 entweichenden
Verbrennungsprodukte werden in den Dutch-Öfen 2x und 2y aufgenommen und durch die
Öfen 2"' in die Zentralkammer 2 geleitet, in welcher sie aufwärts durch und um die
Spaltrohre 56 herum geleitet werden, um dann durch den Bogen 2i durch den Kanal
63a hindurch in die Kammer 2a geleitet zu werden. Wenn die Brenner 61 gleichzeitig
in Tätigkeit sind, um die Anlage in Gang zu bringen, muß der Schieber in dem oberen
Abzugskanal 59 offen und der in dem unteren Abzugskanal geschlossen sein. - Wenn
nun die Anlage in Gang ist und unter den Spaltrohren 56 ein möglichst großes Feuer
entfacht ist, können die Brenner 61 sehr niedrig heruntergedreht oder völlig abgestellt
werden, indem die Schieber in den Abzugskanälen 58, 59 eingestellt werden und dadurch
mehr oder weniger von den erwärmten Gasen durch den Kanal 63a gelangt, kann dann
das Gas herabgelenkt und durch und um die Vorwärmrohre 57 in den Schornstein 6o
durch den unteren Abzugskanal 58 geleitet werden.
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Die Dämpfe werden von dem Behälter i her durch die Spaltrohre 56 hindurch
vorzugsweise mit einer Temperatur von 55o bis 65o' C gezogen, und wie schon erwähnt
wurde; wird ein Druck von 0,42 bis o,98 at abs. in den Spaltrohren
mittels
der Saugpumpe 14 aufrechterhalten. Dieser niedrige Druck hat zur Folge, daß die
Temperatur, bei welcher die Spaltreaktion stattfindet, erniedrigt wird. Er hat ferner
zur Folge, daß die Dampfgeschwindigkeit, bezogen auf ein und dieselbe Menge zugeführten
Öls, höher ist als in einem System, das bei oder oberhalb des atmosphärischen Druckes
betrieben wird, und diese Dampfgeschwindigkeit ergibt eine turbulente Dampfströmung
in den Röhren, wodurch ein größerer Wärmeübergang pro Flächeneinheit der wirksamen
Oberfläche verursacht wird. Die Saugpumpe 14 ist mit geeigneten Verbindungen durch
die Röhren 30, 39, .1o und .12 und die Ventile 3, .4, 5, 1g, 46, 2o, 21 und
25 derart versehen, daß das Vakuum an die Heizrohre der Erwärmungszone -z, angelegt
werden kann; in diesem Falle werden die Dämpfe von den genannten Rohren zu der Fraktionierkolonne
6 gepumpt, oder es kann auch an die Separatortrommel zo angelegt werden, dann werden
dadurch die aus der Trommel abgesaugten Dämpfe in den Absorptionsturm 1i geleitet.
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Die Dämpfe, welche in die Kolonne 6 eintreten, können einen Druck
in Höhe des atmosphärischen Druckes oder unterhalb desselben aufweisen, je nachdem
an welcher Stelle das Vakuum an das System angeschlossen wird, und sie «erden vorzugsweise
eine erhöhte Temperatur von etwa 55o bis 65o' C besitzen, je nachdem «-elche Temperatur
den größten praktischen Ertrag von Benzin und den angegebenen Leichtölen liefert.
In Anbetracht dieser hohen Eintrittstemperatur enthalten die Dämpfe beträchtliche
Wärmemengen, welche entfernt werden müssen, damit die Produkte der Spaltreaktion
kondensiert und unter atmosphärischen Bedingungen stabil gemacht werden können.
Diese Wärme wird auf zweierlei Weise entfernt z. dadurch, daß man die heißen Dämpfe
mit einem abwärts gerichteten Strom flüssigen Öls in Berührung bringt, welches von
dem Boden der Kolonne 7 mittels der Pumpe 13 gefördert und durch das Ventil 18 nach
der Kolonne 6 geleitet und vorteilhaft mit den heißen Dämpfen durch eine Reihe von
Verteilerplatten oder Prellwänden in innige Berührung gebracht wird; 2. dadurch,
daß die Dämpfe in dieser Kolonne mit den Kühlschlangen 26, 26', 26" und 26"' in
Berührung gebracht werden, durch welche Öl von niedrigerer Temperatur (als die der
Dämpfe) mittels der Pumpe 15 gefördert wird. Dies hat zur Folge, daß die Wärme ausgenutzt
wird z. durch Verdampfen des von der Kolonne 7 her eintretenden Öls und 2. durch
die Wärmeaufnahme des Öls, welches in den Kühlschlangen fließt. Dieser Abkühlungseffekt
hat seinerseits zur Folge, daß sich ein schwerer Rückstand am Boden der Kolonne
6 ansammelt, welcher aus dem System durch die Pumpe i2 entfernt wird.
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Von der Kolonne 6 her treten die Dämpfe in die Kolonne 7 bei Atmosphären-
oder Unterdruck ein, je nachdem an welcher Stelle das Vakuum an das System gelegt
ist, und in der Kolonne 7 werden sie weiter abgekühlt und fraktioniert. Diese Kolonne
ist vorzugsweise eine solche mit Glockenböden. Die Kühlung wird dadurch erzielt,
daß die Dämpfe mit den Kühlschlangen 27' und 27 in Berührung gebracht werden, durch
welche Öl von verhältnismäßig niedrigerer Temperatur mittels der Pumpe 15 hindurchgeleitet
wird. Die Kühlung in dieser Kolonne wird so weit getrieben, daß ein großer Teil
der in die Kolonne eintretenden Dämpfe kondensiert. Diese Flüssigkeit wird von der
Kolonne 7 mittels einer Pumpe 13 fortgeleitet, welche einen Teil davon in die Kolonne
5 bei 18 abführt und einen anderen Teil durch die Kühlschlangen 26,.26', 26" und
26"' leitet. Die Ventile 18 und 47 sind auf dem von der Pumpe 13 abgehenden Rohr
derart angebracht, daß entweder die ganze Flüssigkeit oder ein beliebiger Teil davon
von dem Boden des Kühl- und Separierturmes 7 in die Kolonne 6 oder in die Kühlschlangen
26, 26', 26" und 26"' abgeleitet werden kann.
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Von der Kolonne 7 her treten die Dämpfe in eine andere Kolonne 8 bei
Atmosphären- oder Unterdruck ein, je nachdem an welcher Stelle das Vakuum an das
System gelegt wird, und in der Kolonne 8 werden sie weiter abgekühlt und fraktioniert.
Diese Kolonne ist auch vorzugs; weise eine solche mit Glockenböden. Die Abkühlung
wird hierbei dadurch erzielt, daß die Dämpfe mit der Kühlschlange 28 in Berührung
gebracht werden, durch welche Öl von geringerer Temperatur mittels der Pumpe
15 geleitet wird. Diese Abkühlung bewirkt, daß ein beträchtlicher Teil der
Dämpfe kondensiert. Die kondensierten Teile werden von dem Boden der Kolonne durch
den Wärmeaustauscher 17 mittels der Pumpe =5 abgeleitet. Ein Teil des Öls wird,
nachdem er dadurch abgekühlt ist, daß er durch den Wärmeaustauscher 17 hindurchgeführt
ist, mittels der Pumpe 15 durch das Ventil 31 hindurch in den Absorptionsturm zz
abgegeben, und ein Teil des Öls wird durch die Kühlschlangen 28 und 27, 27' durch
das Ventil 32 fortgeleitet. Die Ventile 31 und 32 können derart eingestellt werden,
daß entweder ein beliebiger Teil des Öls oder auch alles in irgendeiner der beiden
Richtungen abfließt.
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In der Kolonne 8 werden die Dämpfe durch die vom Boden des Absorptionsturmes
kommende Flüssigkeit gekühlt, welche mittels der Pumpe 16 durch den Wärmeaustauscher
17 gepumpt wird, wo die Temperatur dieser Flüssigkeit
durch die
vom Boden der Kolonne 8 her entgegengesetzt strömenden Flüssigkeit gesteigert wird,
und dann wird sie durch das Ventil 33 hindurch in die Kolonne 8 hinein abgeführt.
Die Temperatur der in die Kolonne eintretenden Flüssigkeit kann dadurch geregelt
werden, daß ein Teil der von der Kolonne ii kommenden Flüssigkeit durch das Umgehungsrohr
x geleitet wird. Diese Flüssigkeit vom Absorptionsturm ii enthält die ganz leichten
Bestandteile, welche nicht durch die wassergekühlte Schlange 9 kondensiert sind.
Diese absorbierten leichten Bestandteile werden aus dieser Flüssigkeit bei ihrem
Eintritt in die Kolonne 8 ausgeschieden, und zwar infolge der in dem Wärmeaustauscher
17 und durch die heißen Dämpfe in der Kolonne 8 aufgenommenen Wärme.
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Die Dämpfe von der Kolonne 8 werden durch die Kühlschlangen 9 hindurchgeleitet,
wo sie bei atmosphärischem oder Unterdruck kondensiert werden. Dieses Kondensat
ist wegen der Abkühlung und der vorher vollzogenen Trennung Benzin oder eines der
genannten leichten Öle. Es wird in der Separatortrommel io aufgefangen. Diese leichte
Flüssigkeit wird aus der Separatortrommel io durch das Ventil 29 hindurch mittels
einer nicht gezeichneten Pumpe entfernt.
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Die Dämpfe, welche sich in der Separatortrommel io ansammeln, werden
entweder durch die Saugpumpe 14 oder infolge ihres eigenen Druckes in den Absorptionsturm
ii hineingeleitet. Dies hängt auch davon ab, an welcher Stelle das Vakuum an das
System angelegt wird. Diese Dämpfe fließen im Gegenstrom zu der abgekühlten Flüssigkeit
vom Boden der Kolonne 8 nach oben, und das leichtere Benzin oder die genannten leichteren
Öle werden in dieser Flüssigkeit absorbiert. Der Turm ii ist vorzugsweise ein solcher
mit Glockenböden.
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Die permanenten Gase werden vom Turm ii durch das Rohr 47 hindurch
nach außen abgeleitet, entweder zu den Brennern unter dem Ofen oder zu gewöhnlichen
Gasleitungen.
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Der Bodensatz der Kolonne 8 wird mit oder ohne Zusatz von Fertigöl
(z. B. leichtem Gasöl), welches durch das Rohr 34 und das Ventil 35 hindurch zugeführt
werden kann und nicht als Absorptionsöl im Turm ii benötigt wird, zu dem System
zurückgeführt und als Kühlöl in den Kühlschlangen 28, 27, 27', 26, 26" 26"' verwendet,
welche in den Kolonnen 8, 7 und 6 angeordnet sind. Das Rohr, welches dieses Öl zu
den Kühlschlangen 28, 27 und 27' führt, ist mit Ventilen 36 und 37 versehen, die
derart angeordnet sind, daß entweder die gesamte Flüssigkeit oder nur ein beliebiger
Teil davon durch sie hindurchgeleitet werden kann. Die erwärmte Flüssigkeit wird
von den Kühlschlangen 26, 26', 26" und 26"' durch das Rohr 2z und durch das Ventil
38 hindurch zu dem Behälter i geleitet, wo dieses Öl verdampft wird. Das so verdampfte
01 wird wieder in das System zurückgeleitet, indem es durch die in dem Ofen
2 untergebrachten Rohre abgeleitet wird.
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Die beschriebene Apparatur ergab, wenn sie für Dämpfe aus Petroleumgasöl
von ungefähr 0,875 spez. Gewicht mit einem Vakuum von 127 mm Quecksilbersäule an
der Separatortromme129 verwandt wurde, einen Betrag von 16 bis 6o % von leichten
Ölen mit dem Siedepunkt des New Nawy Gasoline und 3 bis 5 °/o absorbierten leichten
Ölen, welche nach der Separierung hinsichtlich ihres Siedepunktes natürlichem Gasolin
entsprechen. Dieses Gasoliv ist hoch an ungesättigten und aromatischen Verbindungen,
nämlich es enthält 6o bis 8o °'o ungesättigte und io bis 25 °/o aromatische Verbindungen
und ist als Motorbrennstoff sehr gut geeignet.
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Wenn man die Schaltung der Ventile, Pumpen, direkten und Rückleitungen
verändert, so kann man dieselbe Apparatur auf verschiedene Weise und für verschiedene
Operationen bei verschiedenen Ölsorten verwenden. Die Art der Ausrüstung ändert
sich natürlich auch nach Art der zu verarbeitenden Dämpfe. Die dargestellte Ausrüstung
dient zur Anwendung auf Dämpfe, die aus Gasöl etwa o,89 bis o,84 spez. Gewicht hergestellt
werden und von Petroleum (Rohöl) herstammen. In diesem Fall wird die Wärme in vier
aufeinanderfolgenden Stufen derart entzogen, daß die Dämpfe zu vier verschiedenen
Erzeugnissen kondensieren. Eines dieser Erzeugnisse ist das fertige Gasoliv oder
eines der genannten Leichtöle - das Erzeugnis, für welches die Anlage geschaffen
wurde - ein anderes ist ein schwerer Rückstand, und die beiden übrigen Erzeugnisse
stellen schweres bzw. leichtes Gasöl dar, welche dazu verwandt werden, um in dem
System die gewünschte Temperatur für die eintretenden Dämpfe aufrechtzuerhalten
und die von den Gasen mitgerissenen Benzindämpfe zu absorbieren.
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Im Betriebe wird die erste Kolonne 6 weitgehendst als Wärmeaustauscher
verwandt. Die Oberfläche der Kühlschlangen 26, 26', 26", 26"' muß so beschaffen
sein, daß sie genügend viel von der in den Dämpfen enthaltenen Wärme auf das enthaltene
01 überträgt, so daß die Dämpfe diese Kolonne mit einer Temperatur von etwa
38o bis 34o' C verlassen. Bei dieser Temperatur wird ein sehr harziges Material
aus diesen Dämpfen abgeschieden, welches, wenn es in der Kolonne 6 verbleibt, gegebenenfalls
erhärten und die Kolonne verstopfen könnte. Deshalb ist ein Ventil 18 vorgesehen,
durch welches ein Teil des vom Boden der Kolonne 7 in die Kolonne 6 geleiteten Gasöls
zugegeben wird. Dieses schwere Gasöl löst das harzige
Material,
«-elches von den Dämpfen in der Kolonne 6 ausgeschieden wird, und fördert es auf
den Boden der Kolonne, wo es mittels der Pumpe 1a als Brennöl abgesaugt wird. Das
schwere Öl, das in diese Kolonne eingeführt wird, dient auch als zusätzliches Kühlmittel
für die eintretenden Dämpfe und gestattet eine geeignetere Tetnperaturregelung der
Gase, welche die Kolonne verlassen. Diese Kolonne 6 enthält an ihrer Spitze die
Kühlrohre 26, a6', 26" und 26"' und im Boden Verteilerpfannen, über welche
das schwere Gasöl herübergeleitet wird, um sie von dem schweren harzähnlichen Material
reinzuwaschen.
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Die Temperatur der Dämpfe beim Eintritt in die Kolonne 7 muß annähernd
den Siedepunkt dieser Dämpfe unter den in dieser Kolonne herrschenden Bedingungen
erreichen. Bei dieser Temperatur entspricht die diesen Dämpfen entzogene Wärmemenge
nur etwa der Wärmemenge, welche der Kondensation des schweren Gasöls entspricht,
das man in der Kolonne 7 zu erzeugen sucht, und der Wärme, die man den Dämpfen selbst
entziehen muß, um sie so weit abzukühlen, daß das schu-ere Gasöl sich verflüssigt
und aus den Dämpfen austropft. Beim Abkühlen der Dämpfe in diesem Wärmeaustauschgefäß
wird eine gewisse Menge der leichteren Öle von den Dämpfen durch das kondensierende
schwere Gasöl absorbiert werden. U m dieses schwere Gasöl von diesen leichten Ülen
gänzlich loszulösen, läßt man die schweren Gasöle abwärts durch die Kolonne hindurch
über eine Reihe von Glockenböden 50 o. dgl. fließen und dadurch in innige Berührung
mit den Dämpfen kommen, welche in diese Kolonne eintreten.
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Die Kolonne S wirkt nach den gleichen Grundsätzen wie Kolonne 7, außer
daß sie dazu ver-«-andt wird, das leichte, von den in den Turm ii eintretenden Dämpfen
absorbierte Benzin abzuscheiden. In dieser Kolonne wird den eintretenden Dämpfen
genügend viel Wärme entzogen, um die Kondensation des leicb ten Gasöls zu bewirken
und die Dämpfe abzukühlen, bis sie lediglich aus permanenten Gasen und den gewünschten
benzinähnlichen Dämpfen bestehen. Da die in dieser Kolonne abgeführte Wärme geringer
ist als die in den vorhergehenden Kolonnen abgeführte Wärme, so ist der Wärmeaustauscher
an der Spitze dieser Kolonne lediglich mit einer einzigen Kühlschla nge .28 ausgerüstet.
Unter dieser Kühlschlange befinden sich Glockenböden 51, welche dazu dienen, das
kondensierte leichte Gasöl von seinem absorbierten Benzin loszulösen, und ferner
dazu, das absorbierende 01 vom Turm ii her von seinem leichten Benzin zu
lösen, indem sie vorteilhaft mit den eintretenden Dämpfen im Gegenstrom in Berührung
gebracht werden.
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Von der Kolonne 8 gelangen die Dämpfe zii dem Wasserkühler 9, «-o
sie auf Außentemperatur gebracht werden, wodurch das benzingleiche Material völlig
kondensiert bis auf den Teil, der in den permanenten Gasen mitgerissen wird. Die
kondensierte Flüssigkeit und die permanenten Gase werden in der Trommel io getrennt,
indem das benzingleiche `Material in den Tank oder zu einer beliebigen anderen Stelle
und die permanenten Gase zum Turm ii geleitet werden, wo sie von dem mitgerissenen
leichten Benzin losgelöst werden, indem sie im Gegenstrom zu einem abwärts gerichteten
Strom von leichtem Gasöl fließen, der von dem Boden der Kolonne 8 abgeleitet wird,
oder von einem anderen leichten Gasöl, das von außen her durch das Ventil 35 hindurch
eingeführt wird.
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Das leichte Gasöl wird von dem Boden der Kolonne 8 durch den Wärineaustauscher
17 hindurch mittels der Pumpe 15 fortgeleitet, wo es seine Wärme abgibt, um das
Öl zu erwärmen, das von dem Boden des Turmes ii fortgeleitet wird. Dieser Wärmeaustausch
kühlt hier das leichte Gasöl von der Kolonne 8 bis zu einem solchen Grade ab, daß
es im Turme ii verwandt werden kann, und wenn es wieder in die Kolonne eingeführt
wird, ist sehr wenig zusätzliche Wärme von den in die Kolonne 8 eintretenden Dämpfen
zur völligen Abscheidung des leichten Benzins erforderlich, welches dieses Öl absorbiert,
während es durch den Turm ii hindurchtritt. Durch diese Maßnahme, das absorbierende
01 von seinem Gehalt an leichtem Benzin in Gegenwart der schwereren Benzindämpfe
loszulösen, erhält man ein Erzeugnis, welches unter atmosphärischen Bedingungen
stabiler ist als Benzin, welches auf die übliche Art erzeugt wird, und welches die
leichten, vom absorbierenden Öl losgelösten Bestandteile diesem später zugeführt
hat. Mit anderen Worten, der absorbierende Turm i i, der in Verbindung mit der Kolonne
8 arbeitet, schafft ein stabilisierendes System, «-elches auch den Vorteil hat,
die Wärme in den Bodensätzen der Kolonne 8 nutzbar zu machen, und welches dieselbe
benutzt, um das absorbierende Öl von seinem Gehalt an leichtem Benzin loszulösen.
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Wird die Anlage in Gang gebracht, so treten folgende typischen Vorgänge
ein: Die Ofentemperatur wird auf 7oo bis 870' C gesteigert, ein Vakuum wird
an die Separatortrommel io gelegt, um die Anlage auf o,98 bis 0,84 at abs. zu bringen.
Durch das Ventil 23 wird 01 eingeführt, in Dampf verwandelt und durch
die Röhren 56 gefördert. Sobald das erste Gas durch die Anlage mittels der Vakuumpumpe
14 l:indurchgesaugt wird, wird ein absorbierendes Öl in den Turm ii hinein durch
die Ventile 31 und 35 geleitet. Während die Temperatur in der kühlenden und fraktionierenden
Anlage ansteigt, ".ird das Ventil- geöffnet, so daß ein
Teil des
absorbierenden Öls durch die Wärmeaustauscher in den oberen Teil der Kolonnen 8,
7 und 6 einströmt. Dadurch wird die Kondensation der Dämpfe in diesen Kolonnen erreicht.
Vom Boden der Kolonne 6 wird die Flüssigkeit abgeleitet, vom Boden der Kolonne 7
wird die Flüssigkeit durch die Pumpe 13 fortgeleitet, teilweise zur Kolonne 6 durch
das Ventil 18 hindurch und teilweise durch den Wärmeaustauscher 26 durch das Ventil
47 hindurch; vom Boden der Kolonne 8 wird die Flüssigkeit mittels der Pumpe 15 teilweise
in den Turm ii hinein und teilweise durch die Kühlrohre 28 und 27 und die Ventile
31 und 32 hindurch fortgeleitet. An dieser Stelle kann die Ölmenge durch das Ventil
35 hindurch abgegeben werden, sobald die Kondensation in der Kolonne 8 normale
Bedingungen erreicht hat. Der Ölfluß durch die Kühlrohre 27 und 28 wird durch die
Ventile 36 und 37 geregelt, und das heiße Öl wird von diesen Wärmeaustauschern in
den Behälter i hinein durch das Rohr 22 und das Ventil 38 hindurch eingeführt. Der
durch das Ventil23 hindurchtretende Betrag kann vermindert werden, sobald die Temperatur
der Anlage eine normale Höhe erreicht hat. Vom Boden des Gefäßes ii her wird das
Öl in den Wärmeaustaüscher 17 mittels der Pumpe 16 geleitet und von da durch das
Ventil 33 zur Kolonne 8, Bei. diesem Vorgang sind die Ventile 3 und 5 offen, die
Ventile q., 46, ig und 25 geschlossen und die Ventile 2o und 21 offen.
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Es ist natürlich zu beachten, daß die Temperaturen und die spezifischen
Speisemengen entsprechend der Art des verarbeiteten Rohöls und des gewünschten Erzeugnisses
geändert werden müssen.