DE569930C - Verfahren zur Reinigung von Metalloberflaechen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von MetalloberflaechenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
- C23G1/00—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
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Description
Gegenstand'der Erfindung ist ein Verfahren zur Vorbereitung von Metallen vor dem Auftragen
von Überzügen, z. B. von Lack, Farbe, Zinn 0. dgl., und bezweckt, alle Verunreinigungen,
wie z. B. Schmutz, Öl, Rost usw., von den mit einem Überzug zu versehenden Metalloberflächen
zu entfernen.
Das neue Verfahren läßt sich auf viele Metalle, wie z. B. Blei, Kupfer, Nickel, AIuminium,
Zinn usw., anwenden, bietet aber besondere Vorteile bei der Anwendung auf Stahl und eignet sich insbesondere gut zur Vorbereitung
von Stahlblechkarosserien.
Diese Vorbehandlung geschah bisher in der Weise, daß der Gegenstand, z. B. die Karosserie,
mit dem gegebenenfalls verdickten und pastenförmig gemachten Reinigungsmittel bestrichen
und dieses gegebenenfalls nach Entfernung der Hauptmenge desselben durch Abschaben alsdann
abgewaschen wurde, worauf der Gegenstand sorgfältig getrocknet und dann mit einem
Überzug versehen wurde.
Die Verwendung des zum Abwaschen benötigten Wassers hat eine Anzahl von Übelständen.
Zur sicheren Entfernung des Reinigungsmittels und der Schmutzpartikelchen werden große
Mengen sehr reinen Wassers gebraucht, die häufig nicht zur Verfügung stehen. Durch die
großen Wassermengen ist der ganze Raum mit Feuchtigkeit gesättigt, so daß in demselben
keine weiteren Arbeiten vorgenommen werden können, Eisengegenstände in ihm sehr schnell
rosten usw. Das den Gegenständen anhaftende Wasser muß vor dem Anstrich sehr sorgfältig
entfernt werden, was nicht nur umständlich ist, sondern eine weitere Gefahrenquelle für das
Erhalten eines tadellosen Lacküberzuges bildet.
Im Gegensatz hierzu erfolgt bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die Reinigung ohne
die Verwendung von Wasser.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß man auf die zu reinigende Metalloberfläche
das Reinigungsmittel, welches bekanntlich im allgemeinen aus einer metallätzenden Säure,
meist in Mischung mit Öllösungsmitteln, Verdickungsmitteln usw., besteht, aufträgt und vor
dem Antrocknen dieses Reinigungsmittels einen fein verteilten absorbierenden Stoff aufträgt,
welcher den unverbrauchten Rest des Reinigungsmittels, die Reaktionsprodukte, Schmutz
Öl usw., absorbiert und das Aiiftrocknen auf
dem Metall ermöglicht. Der fein verteilte absorbierende Stoff ist derart zu wählen, daß er nach
dem Auftrocknen, welches durch künstliche Erwärmung beschleunigt werden kann, eine
lose an der Metallfläche anhaftende Pulvtrschicht bildet, die leicht in bekannter Weise
z. B. durch Abbürsten, zweckmäßig unter Zuhilfenahme von Vakuum, vollständig entfernt
werden kann, so daß eine absolut reine und
blanke Metalloberfläche zurückbleibt und so das Aufbringen eines tadellosen Überzuges
ermöglicht. ■ -
Das Arbeiten in zwei Arbeitsgängen, in dem zunächst das eigentliche Reinigungsmittel und
alsdann der absorbierende Stoff auf die zu reinigende Metallfläche aufgebracht wird, hat
den Vorteil, daß eine genaue Abstimmung der Menge von Reinigungsmittel und absorbierendem
ίο Stoff, die bei dem Arbeiten in einem Arbeitsgang,
d. h. bei dem Aufbringen eines Gemisches des Reinigungsmittels mit dem absorbierenden
Stoff, notwendig ist, fortfällt, und daß die Säure, z. B. Phosphorsäure, die den einen Bestandteil
des Reinigungsmittels bildet, in konzentrierter Form verwendet werden kann, da man dann leicht eine größere Menge des absorbierenden
Stoffes in dem zweiten Arbeitsgang aufbringen kann.
Als Reinigungsmittel" kann man jede für diesen Zweck bekannte Metallbeize verwenden,
am besten eignet sich aber Phosphorsäure, da diese kein- nachträgliches Rosten des Metalls
hervorruft. Wenn der zu reinigenden Oberfläche kein öl anhaftet, verwendet man zweckmäßig
eine wäßrige Säurelösung. Ist aber Öl vorhanden, so muß man ein Lösungsmittel für
Öl, gegebenenfalls zusammen mit Wasser, zur Herstellung der Säurelösung verwenden. Als
solche Lösungsmittel kommen Äthylalkohol, Methylalkohol, Butjdalkohol, Aceton und Äthyl-Methyl-Keton
in Betracht, allgemein also jedes Lösungsmittel, das es der Ätzlösung ermöglicht,
durch die ölschicht hindurchzudringen und auf das Metall einzuwirken. Ein Zusatz von Benzol
o. dgl. befähigt die Lösung außerdem, Farbe zu entfernen, was bei der Vorbereitung von Stahlkarosserien
für den Anstrich besonders vorteilhaft ist.
Ein besonders brauchbares Lösungsmittel besteht z. B. aus 20 Raumteilen Orthophosphorsäure
von 75 °/0, 25 Teilen denaturiertem Äthylalkohol, 25 Teilen Butylalkohol und 30 Teilen
Benzol.
Man kann die Mischung z. B. mittels eines Pinsels auf die rostigen bzw. mit Farbe bedeckten
Teile der Metalloberfläche oder aber auch auf die ganze Oberfläche auftragen. Ihre Wirkung
kann durch Reiben oder Verwendung eines Reibmittels gefördert werden.
Als absorbierenden Stoff, der die Säurelösung zum Trocknen bringt, kann man jedes nicht von
der Säure angegriffene absorbierende Material verwenden, z. B. Rohstärke, Ton und Tonpigmente,
z. B. amerikanische rohe Umbra.
Man erhält diese Stoffe gewöhnlich in fein gepulvertem Zustand oder kann sie nachträglich
fein pulvern und bringt sie dann z. B. durch Aufstäuben auf die zu reinigende Oberfläche
auf. Vorteilhaft mischt man das Material vorher mit Wasser oder noch besser einem alkoholartigen
Lösungsmittel für Öl. Folgendes Gemisch hat sich als brauchbar erwiesen.
Denaturierter Äthylalkohol 140 1
Butylalkohol 701
Ungebrannter Ton 225 Pfund
Wasser 160 1
Dieses Gemisch ist genügend dünn, um auf das Metall aufgespritzt werden zu können. Nach
dem Antrocknen kann man es durch Abbürsten oder Abreiben entfernen.
Um z. B. eine Stahlkarosserie gemäß der Erfindung zu behandeln, wird die oben beschriebene
Ätzlösung auf die mit Rost bedeckten Stellen bzw. alle zufällig mit Farbe beschmutzten
Teile aufgetragen. Ist viel Rost oder hart gewordene Farbe vorhanden, so fördert man die
Wirkung der Ätzlösung durch Reiben mit Stahl- '_ spänen oder Schmirgel. Wenn der Rost bzw.
die Farbe mittels der Ätzlösung entfernt worden ist, die Lösung aber noch nicht auf dem Metall
eingetrocknet ist, werden die mit der Lösung bedeckten Stellen bzw. die ganze Metalloberfläche
mit dem obenerwähnten absorbierenden Gemisch bespritzt. Man stellt zweckmäßig einen
kräftigen Überzug davon her, indem man auf je 10 qm Metalloberfläche I1Z2 1 von der Mischung
verwendet. Diese läßt man dann auf dem Metall antrocknen.
Während des Trocknens saugt das absorbierende Gemisch die verbrauchte Ätzlösung und
die Reaktionsprodukte auf und kann nun durch Abbürsten oder Abreiben mittels eines Reibmittels
entfernt werden. Die Trocknungsdauer läßt sich dadurch wesentlich abkürzen, daß man
den so behandelten Gegenstand in einen auf etwa 100 ° geheizten Ofen einbringt; ist der Ofen
gut gelüftet, so ist die Trocknung in etwa 15 Minuten beendigt. Nach Entfernung des absorbierenden
Gemisches kann dann Farbe, Lack, Firnis usw. auf das Metall aufgebracht werden. Abwaschen des Reinigungsmittels mit Wasser
ist nicht erforderlich, so daß die Erfindung auch da angewendet werden kann, wo Wasser nicht
verfügbar ist bzw. die Wirkung von Wasser ausgeschaltet werden soll.
Claims (1)
- Patentansprüche:I. Verfahren zur Reinigung und Vorbereitung von Metalloberflächen für die Aufnahme eines Überzuges von Farbe, Lack o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß auf die zu reinigende Oberfläche die Lösung einer oxydlösenden Säure, z. B. Phosphorsäure, gegebenenfalls unter Zusatz von öllösungsmitteln, Verdickungsmitteln, Beizreglern u. dgl., aufgebracht, und daß vor dem völligen Antrocknen der Lösung ein solches fein verteiltes, absorbierendes Material, wie z. B. Ton, Umbra, Rohstärke usw., und in solchenMengen aufgetragen wird, daß nach dem Trocknen — gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur — eine lockere, pulvrige Schicht aus Absorbtionsmittel und aufgesaugter Säure entsteht, die ohne Anwendung von Wasser durch mechanische Mittel, z. B. durch Abbürsten, Abblasen oder Absaugen, zweckmäßig unter Zuhilfenahme von Saugluft, ι ntfernt wird.z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch to gekennzeichnet, daß das fein verteilte Absorbtionsmittel in einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, Alkohol o. dgl., aufgeschwemmt verwendet wird.
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