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Reinigungsmittel für Metalle und Verfahren zu dessen Anwendung Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel für Metalle und ein Verfahren
zu dessen Anwendung, um Metalloberflächen, z. B. Stahlbleche, Automobilkarosserien,
Automobilkotflügel u. dgl., für die Aufnahme von Überzügen, z. B. von Lack oder
Farbe, vorzubereiten.
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Solche Stahlbleche werden zwar in gebeiztem und rostfreiem Zustand
von den Eisenwerken geliefert, sie werden aber bei der Verarbeitung durch das Anfassen,
Löten usw. schmutzig, bekommen oft einen Anflug von Rost und sind ohne vorherige
Reinigung zur Aufbringung von Überzügen, z. B. zur Lakkierung, ungeeignet.
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Diese Reinigung erfolgte bisher unter Verwendung von metallätzenden
Säuren. Solche Reinigungsmittel, welche metallätzende Säuren enthalten, bewirken
aber oft eine Mißfärbung der gereinigten Oberfläche, die mitunter in eine ausgesprochene
Korrosion übergeht.
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Gegenstand der Erfindung ist also ein Reinigungsmittel und ein Verfahren.
;velches diese Nachteile vermeidet, alle Unreinlichkeiten von der Metalloberfläche
entfernt, wie z. B. Öl, Fett, Handmarken, Lötwasserspuren, Rostspuren, Schmutz usw.,
welches das Haften der Überzüge an der Metallfläche verbessert und das nachträgliche
Auftreten von Fehlstellen in den Überzügen verhindert.
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Es wurde gefunden, daß der Ersatz der bisher üblichen Säuren, z. B.
von Phosphorsäure, in diesen Reinigungsmitteln durch Arsensäure, zumal bei zweckentsprechender
und gleichfalls einen Teil der Erfindung bildender Anwendungsweise, eine einwandfreie,
reine Metalloberfläche ergibt, welche viel weniger zur Mißfärbung und zum Nachrösten
neigt.
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Es ist bekannt, Eisen durch Behandeln mit den Einwirkungsprodukten
von Arsenverbindungen, insbesondere solchen, die sich in organischen Lösungsmitteln
sowie in Ölen lösen, auf Öle, Fette, Teere und ähnliche Kohlenwasserstoffe, gegen
Rosten zu schützen. Es ist ferner bekannt, daß mit Phosphorsäure behandeltes Eisen
weniger stark zum Nachrosten neigt, als solches, das mit Schwefelsäure oder anderen
Mineralsäuren behandelt ist. Es ist schließlich auch bekannt, eiserne Buchdruckplatten
einer dreifachen Behandlung mit Säuregemischen von steigender Acidität zu unterziehen,
wobei diese Säuregemische als einen Bestandteil Säuren des Phosphors, des Fluors,
des Arsens, Antimons oder Schwefels und als anderen Bestandteil Säuren des Chroms
oder Mangans enthalten.
Demgegenüber bezweckt die vorliegende Erfindung
nicht den Schutz reinen Eisens gegen Rosten, sondern die Entfernung von gebildetem
Rost und anderen Verunreinigungen, und sie verwendet zu diesem Zweck nicht Säuregemische,
sondern nur Arsensäure.
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Eine für die Erfindung geeignete Arsensäure kann beispielsweise durch
Auflösen von Arsenpentoxyd (As20,) in Wasser, gegebenenfalls in der Wärme, erhalten
werden. Obgleich auch schwächere Lösungen verwendet werden können, so hat sich eine
7o°loige Lösung von Arsensäure als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Die Ausübung des Verfahrens der Erfindung gestaltet sich wie folgt:
Wenn das zu behandelnde Metall frei von öl, Fett usw. ist, so wird es nur mit folgender
Lösung behandelt:
Wasser . . . . . . . . . . . . 321, |
Arsensäure (7o°loige Lösung) ..... g l. |
Diese Mischung wird in beliebiger Weise, durch Tauchen, Spritzen oder Aufpinseln,
aufgebracht und nach genügend langer Einwirkung abgewaschen oder sonst entfernt.
Nach dem Trocknen ist das Metall fertig zur Aufnahme des,Überzuges.
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Wenn das zu behandelnde Metall ölig und schmutzig ist, so fügt man
der obigen Mischung noch ein Öllösungsmittel zu, wie z. B. Alkohole, Ester, Ketone,
Äther usw., welche es der Lösung gestatten, den Ölfilm zu durchdringen, so daß die
Arsensäure. mit dem Metall in Berührung kommt und das gewünschte Resultat hervorbringt.
Ein für diesen Fall geeignetes Reinigungsmittel hat beispielsweise folgende Zusammensetzung:
Wegen der Flüchtigkeit des zugesetzten Lösungsmittels wird man dieses Reinigungsmittel
nicht in zu großer Menge oder Oberfläche der Luft aussetzen: man wird es deshalb
zweckmäßig mit dem Pinsel oder der Spritzpistole auftragen. Die Wirkung des Reinigungsmittels
kann durch Reiben mit Stahlspänen o. dgl. unterstützt werden. Nach genügender Einwirkung
wird das keinigungsmittel durch Waschen oder sonst irgendwie entfernt und die Metalloberfläche
getrocknet, z. B. in einem Trockenofen, in welchem die Trocknung bei etwa ioo° C
in etwa 15 Minuten erfolgt.
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Eine andere, sehr vorteilhafteAnwendungsweise des Reinigungsmittels,
bei welcher das Abwaschen mit Wasser fortfällt, besteht darin, dem Reinigungsmittel
ein absorbierendes Material zuzusetzen, so daß es eine halb selbsttrocknende Wirkung
erhält, indem der absorbierende Stoff nach Verdunsten eines Teiles der flüssigen
Bestandteile die Säure, die Ölspuren, den Schmutz usw. aufsaugt, so daß die Reinigungsmasse
in Form eines trockenen, staubförmigen Pulvers rein mechanisch durch Abwischen,
Abbürsten, zweckmäßig mit einer Vakuumbürste, usw. entfernt werden kann.
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Solche absorbierenden Stoffe sind beispielsweise Ton, Rohstärke, Mehl,
Holzkohlenpulver. Obgleich als Ton viele Sorten roher Sienna, Umbra und Ocker verwendet
werden können, erhält man bessere Resultate mit einem Ton von guten kolloidalen
Eigenschaften, d. h. einem solchen, welcher beim Anrühren mit Wasser anquillt und
sich verdickt, zumal dann, wenn dieser frei von säurelöslichen Bestandteilen ist,
was durch Auswaschen mit Säure erzielt werden kann.
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Die Menge des anzuwendenden absorbierenden Materials hängt von dessen
Eigenschaften und von der Zusammensetzung des Reinigungsmittels ab, und kann leicht
durch einen Vorversuch festgestellt werden, wobei zu beachten ist, daß die Menge
so gewählt werden muß, daß das Reinigungsmittel nach dem Trocknen ein nur locker
anhaftendes. staubförmiges Pulver bildet.
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Als Beispiel für eine Reinigungsmasse gemäß der Erfindung sei folgende
Zusammensetzung angegeben:
Wasser .. .. ..... 321, |
Arsensäure (7o°loige. Lösung) ... g l, |
Denaturierter Spiritus ......... 301, |
Butylalkohol . . . . . . .. ...... 151, |
kolloidaler, säurefester Ton...... 30 kg. |
Wenn diese Mischung noch zu dick sein sollte, so kann sie durch Zugabe von Alkohol
oder Wasser verdünnt werden. Sie kann in beliebiger Weise, z. B. mit der Spritzpistole,
aufgetragen werden, wobei man etwa i 1 für 7112 qm (i Gallon pro
300 Quadratfuß)
braucht. Hierauf wird das mit dem Material bedeckte Metall in einem Trockenofen
bei etwa ioo° C getrocknet, was je nach der Ventilation des Ofens io bis 2o Minuten
dauert. Nach dem Herausnehmen aus dem Ofen wird der trockene, pulverige Überzug
leicht mechanisch durch Abbürsten oder Abwischen entfernt und hinterläßt dann eine
Metallfläche, die tadellos geeignet ist, um Überzüge von Farbe, Firnis, Lack usw.
aufzunehmen.