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Verfahren zum Reinigen von Metallflächen Nach dem Verfahren des Patents
579 862
erfolgt die Reinigung von Metallflächen und deren Vorbereitung zur
Aufnahme von Überzügen in der Weise, daß eine Reinigungsmasse auf die zu reinigende
Fläche aufgebracht wird, welche neben den eigentlichen Reinigungsmitteln (rostlösende
Säure, Wasser, Öllösungsmittel usw.) noch pulverförmige Absorptionsmittel von solcher
Art und in solchem Mengenverhältnis enthält, daß diese nach dem Trocknen eine nur
locker anhaftende und von selbst abfallende oder mechanisch leicht entfernbare Schicht
auf der Oberfläche bilden, welche in trockenem Zustand, ohne Anwendung von Wasser,
durch leichte mechanischeBehandlung entfernt wird.
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Nach dem Patent 582, 139, einem Zusatzpatent zum Patent 579
862, kann die für dieses Verfahren verwendete Reinigungsmasse derart abgeändert
werden, daß die nach dem Trocknen erhaltene Schicht mehr schuppig ist und sich größtenteils
von selbst ablöst. Es ist in dieser Patentschrift auch schon dargelegt -,vorden,
von welchen Faktoren die Art des nach dem Trocknen erhaltenen Überzuges abhängt
und unter welchen Umständen man eine mehr oder weniger pulverige oder schuppige,
nur locker anhaftende Schicht oder eine kontinuierliche und fest anhaftende Schicht
erhalten kann.
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Es wurde nun gefunden, daß man eine solche fest anhaftende Schicht
zum Abplatzen bringen kann, wenn man auf sie eine Reinigungsmasse der im Hauptpatent
582 139 beschriebenen Art aufbringt, und daß es in gewissen Fällen Vorteile
bietet, zuerst eine solche kontinuierliche und fest anhaftende Schicht aufzubringen
und diese später, nach beliebig langer Zeit, zum Abplatzen zu bringen. Die fest
anhaftende Schicht hat nämlich den Vorteil, die mit derselben bedeckten Gegenstände
gegen Rostbildung und Verschmutzung zu schützen. Nun kommt es oft vor, daß solche
Gegenstände, z. B. Automobilkarosserien, nicht sofort weiterverarbeitet, sondern
längere Zeit auf Lager genommen werden müssen. Würde man diese aus der Fabrikation
kommenden Gegenstände ohne jede Behandlung lagern lassen, so würden sie sehr stark
rosten und verschmutzen. Das gleiche würde aber auch dann eintreten, wenn man die
Gegenstände erst einer Reinigung unterwirft und sie dann vor dem Lakkieren usw.
längere Zeit lagern läßt. In diesem Falle erweist es sich als zweckmäßig, die Gegenstände
durch Aufbringen einer Reinigungsmasse
gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einem ununterbrochenen, fest anhaftenden Überzug der Reinigungsmasse zu überziehen;
die so überzogenen Gegenstände können dann beliebig lange Zeit lagern gelassen werden.
Soll dann die Fertigstellung durch Aufbringen eines Überzuges, z. B. von Lack oder
Farbe, erfolgen, so wird auf den fest anhaftenden Überzug eine Reinigungsmasse von
der im Hauptpatent beschriebenen selbst abplatzenden oder nur locker anhaftenden
Art aufgebracht, und die Gegenstände werden nach kurzer Einwirkung getrocknet. Die
neu aufgebrachte Reinigungsmasse verbindet sich dann mit dem fest anhaftenden Überzug
und bringt diesen mit zum Abplatzen; während des Trocknens fällt ein großer Teil
des Überzuges von selbst ab; der Rest wird derart gelockert, daß er leicht mechanisch
auf trockenem Wege, z. B. durch Bürsten, entfernt werden kann.
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Die gereinigte Metalloberfläche hinterbleibt in blankem, sowohl von
Rost als von Ölspuren völlig freiem Zustande; sie weist einen matten Silberglanz
auf und ist besonders geeignet zur Aufnahme festhaftender Überzüge.
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Ein kontinuierlicher und fest an der Metallfläche anhaftender Überzug
kann mit einer Reinigungsmasse erhalten werden von der unter Nummer 3 oder 5 oder
8 oder jo in der Tabelle des Hauptpatentes angegebenen Zusammensetzung.
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Die zweite Reinigungsmasse, welche auf den vorgenannten Überzug aufgebracht
wird und diesen beim Trocknen mit zum Abplatzen bringt, kann die in der Tabelle
des Hauptpatentes unter Nummer 2 oder 4 oder 9 angegebene Zusammensetzung haben.
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Es hat sich des weiteren gezeigt, daß als pulverförmiges Absorptionsmittel
manche porösen Metalloxyde, wie z. B. Siennaerde, besonders geeignet sind, indem
sie nicht nur erlauben, der Reinigungsmasse eine größere Säuremenge einzuverleiben,
sondern indem sie auch bei den höheren Temperaturen des Trocknens mit der überschüssigen
Säure reagieren und diesen Überschuß neutralisieren. Auch begünstigt diese Reaktion
das Abplatzen während des Trocknens. Mit Vorteil können diese Metalloxyde mit poröser,
adsorbierender Kohle, wie z. B. Weidenholzkohle, kombiniert werden, wobei die schwarze
Farbe es erleichtert, zu sehen, oh beim Aufbringen der Reinigungsmasse noch Stellen
unbedeckt geblieben sind, und beim Betrachten des gereinigten Gegenstandes festzustellen,
ob noch Teilchen des Überzuges an der gereinigten Metallfläche anhaften und der
mechanischen Entfernung entgangen sind. Ein kontinuierlicher, fest an der Metallfläche
anhaftender und diese beim Lagern schützender Überzug wird z. B. durch folgende
Zusammensetzung erhalten:
Phosphorsäure (75010 ....... 19,60 kg |
Wasser .. . ............ 3735 - |
Öllösungsmittel |
(z. B. Methyl-Äthyl-Keton). j3,2o - |
Rohe Siennaerde ........... 22,00 - |
Weidenholzkohlepulver ...... 7,85 - |
IOO,oo kg |
Diese Masse bildet schnell einen harten, schwarzen Anstrich, der das Rosten verhindert
und den Gegenstand während des Lagerns schützt.
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Um diesen Überzug zum Abplatzen zu bringen, wird auf denselben eine
Masse von der selbst abplatzenden Art aufgebracht, welche z. B. folgende Zusammensetzung
haben kann:
Phosphorsäure (75%) ....... 17,90 kg |
Wasser .. ............ 39,00 - |
Öllösungsmittel |
(z. B. Methyl-Äthyl-Keton) I 1,4o - |
Rohe Siennaerde . . . . . . . . . . 23,00 - |
Weidenholzkohlepulver ...... 7,00 - |
Lampenruß , , . . y . , . . . 470 - |
joo,oo kg |
Diese zweite Masse läßt-'man nach dem Aufbringen mindestens jo Minuten einwirken
und bringt dann den Gegenstand in einen Trockenofen von 7o bis joo°, in welchem
gewöhnlich etwa So 0/0 des Überzuges von selbst abfallen. Der nicht abgefallene
Rest haftet so locker, daß seine Entfernung z. B. durch Bürsten keinerlei Schwierigkeiten
bereitet. Bei der zuletzt angegebenenZusammensetzung wird die Säure des Reinigungsmittels
durch die Metalloxyde (Siennaerde) so vollständig neutralisiert, daß etwa in Winkeln
oder Ecken verbleibende Reste sich nicht durch den Farbanstrich hindurcharbeiten,
sondern unschädlich gemacht sind.