DE2415976C3 - Verfahren zur Entfernung einer wasserunlöslichen haftfälligen Schutzschicht von einer Unterlage und zur erneuten Ausbildung einer Schutzschicht - Google Patents
Verfahren zur Entfernung einer wasserunlöslichen haftfälligen Schutzschicht von einer Unterlage und zur erneuten Ausbildung einer SchutzschichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung eines wasserunlöslichen haflfdhigen Überzugs von
einer Unterlage, bei dem eine Schutzschicht aus wasserlöslichem Material auf die Unterlage aufgebracht und
nach dem Ansammeln des wasserunlöslichen Überzugs wieder aufgelöst wird.
In der dekorativen Technik kann eine Spritzlackiermaske mit genau geformten Schablonenöffnungen auf
ein Werkstück aufgelegt werden, das mit Farbe zu versehen ist. Die Öffnungen der Maske bilden die Bereiche
der Werkstückfläche, die zu färben sind. Die Farbe wird dabei mit einer Spritzpistole oder einem ähnlichen
Gerät aufgebracht, und nach Einförbung einer gewissen
Anzahl von Werkstücken hat sich Farbe auf der Schablone bzw. Maske angesammelt, die zu entfernen ist.
Es wurden bereits verschiedene Verfahren zur Entfernung der Farbe von Spritzlackiermasken vorgeschlagen.
Das am weitläufigsten angewendete Verfahren besteht darin, daß die Maske mit einem Lösungsmittel
besprüht wird, beispielsweise mit Chlorkohlenwasserstoft,
einem Keton oder einem aromatischen
ίο Kohlenwasserstoff. Die Anwendung solcher Lösungsmittel
ist zwar wirksam, hat jedoch auch einige Nachteile. Die flüchtigeren Lösungsmittel bieten eine
Feuergefahr, andere sind giftig. Ferner verursachen sie nicht nur hohe Investitionen, sondern sie erhöhen
is auch die Reinigungskosten, da Lösungsmittel infolge
der Verdunstungsverluste laufend nachzuliefern sind. Es ist auch extrem schwierig, die Reinigungsrückstände
bei Anwendung von Lösungsmitteln abz·-/uhren, da
sie nicht durch septische Bereiche oder sanitäre Abwasserkanäle geführt werden dürfen. Die Entfernung
solcher Rückstände verursacht deshalb zusätzliche Kosten bei der Anwendung von Lösungsmitteln zur
Reinigung.
Um solche Verfahrensarten zu umgehen, wurde auch bereits vorgeschlagen, ein Wachs oder eine ähnliche
Emulsion auf die Masken aufzubringen. Die Emulsion wird aufgesprüht und kann dann trocknen, so daß sie
sich auf der Maskenoberfläche verfestigt. Die Ansammlung von Farbe auf dieser so gebildeten neuen Fläche
jo kann dann durch Eintauchen der Maske in heißes
oder kochendens Wasser entfernt werden, wobei das Wachs von dem festen in den flüssigen Zustand übergeht
und zusammen mit der Farbe abfließt. Ein solches System ermöglicht zwar den Verzicht auf Lösungsmittel,
hat jedoch gleichfalls bemerkenswerte Nachteile. Beispielsweise ist eine Beschichten der Maskenoberfläche
erforderlich, wodurch ein besonderer Schritt innerhalb des Reinigungsverfahrens erzeugt wird.
Außerdem bewirkt das Wachs die Bildung eines ziemlieh
schweren Films, der feine Färbungseinzelheiten beeintächtigen kann. Daher ist eine derartige beschichtete
Maske hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten nur beschränkt anwendbar. Sprühwachsverfahren haben
ferner die Tendenz, Wachsteilchen in die Atmosphäre abzusondern, wodurch sie sich auf den zu bearbeitenden
Teilen ablagern. Diese müssen dann eventuell ausgesondert werden, denn die Farbe haftet an den
mit Wachsteilchen versehenen Stellen nicht an.
Ein weiteres, z.B. durch die US-PS 3531311 be-
Ein weiteres, z.B. durch die US-PS 3531311 be-
-,o kanntes Verfahren verwendet ein wäßriges Gel als
Überzug für die Maske, bevor die Farbe aufgebracht wi.d. Das Gel kann dann mit Dampf oder heißem
Wasser entfernt werden. Ein solches Verfahren hat jedoch auch in dreierlei Hinsicht Nachteile. Zunächst
sind die Verfahrensparameter zur Bildung eines Gels mit ausreichender Nutzungsfähigkeit zu genau, um das
Verfahren kommerziell wirksam einzusetzen. Weiter erzeugt die Anwendung von Dampf oder Heißwasser
zur Entfernung des Gels nicht nur einen überflüssigen
b0 Schritt im Verfahren, 3ondem auch ein Abwasserproblem.
Außerdem wird durch das Besprühen der Masken dasselbe Problem wie bei der Anwendung von Wachs
erzeugt, d. h., es gelangen Teilchen in die Atmosphäre und lagern sich auf den zu besprühenden Teilen ab.
b5 Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein
Verfahren anzugeben, mit dem eine Entfernung wasserunlöslicher Überzüge von Unterlagen möglich ist und
das gleichzeitig die vorstehend aufgezeigten Nachteile,
Schwierigkeiten und Kosten vermeidet, so daß insgesamt
bei einfacher Durchführung ein höherer Nutzen als bei bisher üblichen Verfahren entsteht.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß derart ausgebildet,
daß die Auflösung mittels einer wäßrigen Lösung des wasserlöslichen Materials erfolgt, die so
lange zur Einwirkung gebracht wird, bis die Unterlage etwa die Temperatur der Lösung angenommen hat,
und daß die Unterlage anschließend unter erneuter Ausbildung einer Schutzschicht getrocknet wird.
Es wird also eine wäßrige Lösung eines Materials auf
die Unterlage aufgebracht, das somit einen Film bilden kann. Dann wird die Unterlage zur Bildung der Schutzschicht
getrocknet, wonach die Farbe bzw. der haftfähige Überzug auf die so beschichtete Unterlage
aufgebracht wird. Als wäßrige Lösung kann dann dasselbe Material verwendet werden, das auch zur Bildung
der Schutzschicht verwendet wurde. Wenn diese Schritte zyklisch durchgeführt werden, so wird beispielsweise
angesammelte Farbe von einer Maske praktisch vollständig entfernt und gleichzeitig die Maske mit
einer Lösung benetzt, die bei nachfolgendem Trocknen die Schutzschicht auf der Maske bzw. Unterlage wieder
ablagert. Somit wird das Entfernen einer nachfolgenden Ansammlung haftfähigen Überzugsmaterials wesentlich
erleichtert, so daß die eingang- aufgezeigten Probleme
weitestgehend vermieden werden.
Durch die Erfindung wird also der wesentliche Vorteil erreicht, daß die Anwendung des Verfahrens eine jo
schnelle zyklische Durchführung ermöglicht Dabei wird der bei dem bekannten Verfahren erforderliche
besondere Schritt des separaten Aufbringens der jeweils
neuen Schutzschicht eingespart, denn die Schutzschicht wird dadurch gebildet, daß Av- wäßrige Lösung
des wasserlöslichen Materials im 2!uge des Entfernens des wasserunlöslichen Überzugs bereits auf die Unterlage
aufgebracht wird. Die endgültige Bildung der Schutzschicht erfolgt dann durch die anschließende
Trocknung.
Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht eine wesentliche Verbesserung der bisherigen Verhältnisse,
denn es ist möglich, gleichzeitig die Ablösung des haftfahigen Materials und die erneute Benetzung der
Unterlage mit einer Lösung durchzuführen, die nach Trocknung die anfängliche Schutzschicht wieder ablagert.
Somit entsteht im wesentlichen ein Einschrittverfahren zum Schutz von Unterlagen gegenüber
wasserunlöslichen Überzügen. Ferner kann die Lösung des filmbildenden Materials leicht gefiltert, dekantiert
oder anderweitig behandelt werden, um das wasserunlösliche Material aus dem Syütem zu entfernen.
Auf diese Weise kann die wäßrige Lösung praktisch dauernd bei nur sehr geringen Verlusten wiederverwendet
werden.
Die Einwirkung einer wäßrigen Lösung kann beispielsweise derart erfolgen, daß die beschichtete Unterlage
in die Lösung eingetaucht wird, während diese gerührt wird. Ferner kann die Lösung auch auf die
Unterlage aufgesprüht werden, so daß sie dadurch bo die Schutzschicht auflöst und das haftfähige Überzugsmaterial
abgelöst wird.
Unter einer »Schutzschicht« soll eine Schicht verstanden werden, die für das haftlähige Material undurchlässig
und ihm gegenüber widerstandsfähig ist, so daß sie einen Kontakt dieses Materials mit einer
Unterlage verhindert. Somit halltet das haftfähige Material nicht oder kaum an der Unterlage an.
Die zur Durchführung der Erfindung verwendete wäßrige Lösung kann aus einem filmbildenden Material
als einzigem Lösungsanteil bestehen, vorzugsweise soll die wäßrige Lösung jedoch das filmbildende
Material und ein zusätzliches Mittel beispielsweise zur Reinigung enthalten.
Die filmbildenden Stoffe, die in den meisten Fällen sehr vorteilhaft eingesetzt werden können, sind beispielsweise
wasserlösliche Salze oder gewisse wasserlösliche und natürliche vorkommende Stoffe. Die am
besten geeigneten Salze sind die Alkalimetallhypophosphate, Hexametaphosphate, Metaphosphate,
Orthophosphate, Pyrophosphate, Triphosphate, Silicate, Zitrate, Tartrate und Lactate. Die am besten
gaeigneten natürlich vorkommenden Stoffe sind Kasein, Sucrose, Glucose, Gummiarabikum, Traganthgummi,
pflanzliche Proteine und ähnliche sowie Mischungen dieser Stoffe. Unter »Alkalimetall« sollen beispielsweise
Natrium, Kalium und Ammonium verstanden werden.
Vorzugsweise wird zur Durchführung der Erfindung als fiim'oiluendes Material ein Alkalimetaiisilicat verwendet,
beispielsweise NatriumsilicaL Dieses hat in seiner gegenwärtig handelsüblichen Form keine feste
chemische Formel und weist einen Anteil von SiO2 und von Na2O auf. Obwohl alle handelsüblichen
Formen (d.h. Metasilicat, Orthosilicat, Disilicat, Wasserglas) bei der Erfindung anwendbar sind, soll
das Natriumsilicat ein minimales Verhältnis von SiO^
zu Na2O von ca. 2:1 haben, vorzugsweise soll dieses Verhältnis im Bereich von ca. 2:1 bis 4:1 liegen.
Der Einschluß von Reinigungsmitteln ist zwar nicht wesentlich für den mit der Erfindung erzielbaren Erfolg,
ermöglicht jedoch einen höheren Wirkungsgrad und eine vielseitigere Anwendung. Diese Verbindungen
begünstigen das Verfahren in verschiedenster Weise. Zunächst verringern sie die Oberflächenspannung des
Wassers, wodurch eine gleichmäßige Ablagerung des filmbildenden Materials erfolgt. Ferner emulsifieren
sie die Farbe, wodurch deren erneute Ablagerung vermieden wird. Außerdem wirken einige anorganische
Salzzusätze als das Wasser aufbereitende Mittel, einige verbessern die auf der Unterlage gebildete Schutzschicht.
Gut geeignete anorganische Reinigungsmittel sind beispielsweise die Alkalimetallhydroxide, Carbonate,
Silicate, Hypophosphate, Hexametaphosphate, Metaphosphate, Orthophosphate, Pyrophosphate, Tripolyphosphate
und deren Mischungen.
Geeignete organische Reinigungsmittel sind beispielsweise anionische, kathionische und nichtionische
Reinigungsmittel, und zwar Laurylsulfat, Natriumisopropylsulfonat,
Dioctylnatriumsulfonat, Diamylnatriumsulfonat, quaternäre Ammoniumsalze, äthoxyliertes
Polyoxypropylenglycol, äthoxylierte Alkylphenole und
ähnliche (siehe beispielsweise »Detergents and Emulsifiers« von McCutcheon, Auflage 1971, und die in
den US-Patentschriften 2674619 und 2677700 beschriebenen oberflächenaktiven Mittel).
Vorzugsweise wird bei dem Verfahren als ein Reinigungsmittel Natriumorthophosphat verwendet,
Die Konzentration des filmbildenden Materials kann jeden geeigneten, eine Schutzschicht bildenden Wert
haben, was bedeutet, daß eine gesättigte Lösung oder auch eine geringere Konzentration vorliegen kann, die
eine geeignete Schichtstärke erzeugt. Allgemein wird jedoch eine Lösung zubereitet und gelagert, bei der
das filmbildende Material eine Konzentration von
ca, I bis 50Gew,-% hat. Die Lösung winl entweder
mit dieser Konzentration oder in einigen Fällen auch
in gelösterer Form verwendet, Wenn es die Löslichkeit zuläßt, wird die Lösung vorzugsweise mit einer
Konzentration des filmbildenden Materials von ca. 15 bis 30Gew.-% hergestellt und gelagert und mit
dieser Konzentration angewendet, oder es erfolgt eine Verdünnung bis zum dreifachen Volumen mit Wasser
(d.h. es ergibt sich eine vorzugsweise Endkonzentration des (umbildenden Materials im Bereich von 3 bis
30 Gew.-%).
Es ist zu erkennen, daß die Konzentration einer gesättigten Lösung eines filmbildenden Materials sich
von einem Stoff zum anderen beachtlich ändert Ähnlich
kann die Konzentration einer gesättigten Lösung eines jeden derartigen Stoffs beachtliche Unterschiede
beispielsweise bei normalen Umgebungstemperaturen verglichen mit einer Temperatur von z.B. 95°C aufweisen.
Daher kann eine Mischung bei z. B. 24°C hergestellt werden, die eine gesättigte Lösung eines filmbildenden
Salzes und eines Anteils des nicht gelösten festen Salzes ist Dieser Anteil geht dann bei oder
unter der Temperatur, bei der die Lösung angewendet wird, gleichfalls in Lösung.
Die Reinigungsmittel können ihre beste Konzentration in weiten Grenzen ändern, allgemein werden sie
jedoch in einer Konzentration von ca. 25 Gew.-% angewendet. Jede Absenkung der Oberflächenspannung
ist jedoch günstig, weshalb relativ kleinere Anteile solcher Zusatzmittel vorteilhaft angewendet werden.
Wenn es sich um ein anorganisches Salz handelt, so liegt seine Konzentration vorzugsweise im Bereich
von 15 bis 25 Gew.-%. Wenn es jedoch ein organisches Reinigungsmittel ist, so wird es meist mit relativ
kleineren prozentualen Anteilen verwendet, beispielsweise mit einem Bruchteil von 1 Gew.-% bis zu ca.
10 Gew.-%. Einflußgrößen wie z. B. übermäßiges Schäumen
oder auch eine angestrebte Emulsifizierung von Farbteilchen bestimmen den Anteil eines jeden organischen
Reinigungsmittels. Falls erforderlich, können auch Entschäumungsmittel vorgesehen sein.
Einige Stoffe wie z. B. Natriumsilicat und Natriumphosphat sind beispielsweise filmbildend und außerdem
Reinigungsmittel.
Wie bereits ausgeführt, kann sich das Verhältnis von filmbildendem Material zu Reinigungsmittel in weiten
Grenzen ändern. Vorzugsweise wird jedoch ein Verhältnis von (Umbildendem Material zu anorganischem
Zusatzmittel im Bertich von 3:1 bis 0,5:1 oder noch
besser im Bereich von 2:1 bis 1:1 verwendet.
Bei der Durchführung eines Verfahrens nach der Erfindung wird die saubere und nicht gebrauchte Unterlage
zunächst der Wirkung der filmbildenden Lösung ausgesetzt, die vorzugsweise eine Temperatur von 430C
bis 100'1C hat Noch besser liegt die Temperatur im
Bereich von ca. 77"C bis 960C. Die Lösung wird beispielsweise
durch Sprühen, Eintauchen u.a. aufgebracht. Nachdem die verdünnte wäßrige Lösung die
Unterlage bzw. die Spritzlackiermaske benetzt hat, wird das Wasser verdunstet, um eine Schicht abzulagern.
Die Wasserverdunstung kann durch ein geeignetes Trocknungsverfahren erfolgen, beispielsweise
durch starke Erwärmung, Haltung der Unterlage bei erhöhter Temperatur, wodurch das Wasser bei Einwirkung
normaler bzw. Raumtemperaturen verdunstet, oder einfach durch Einwirkung eines Druckluftstrahls
mit Umgebungstemperatur, der aus einer Düse auf die Unterlage gerichtet wird.
Nachdem die Schicht gebildet ist, steht die Maske zum Einsatz bereit. Bei diesem Einsatz sammeln sich
dann so viele haftfähige Stoffe bzw. Farbteilchen auf der Maskenoberfläche an, daß ihre Reinigung erforderlieh
ist. Hierzu wird sie vorzugsweise in ein erwärmtes Bad der wäßrigen Lösung eingetaucht, das gerührt
wird. Die Temperatur liegt dabei im Bereich von ra. 43^C bis 100uC, um praktisch 100% des hafttahigen
Materials zu entfernen und gleichzeitig erneut eine wäßrige Lösung aus filmbildendem Material auf die
Maske aufzubringen.
Gemäß einer vorzugsweisen Ausfiihrungsform der Erfindung wird die Unterlage in die verdünnte wäßrige
Lösung eingetaucht, die auf der vorstehend genannten Temperatur gehalten wird. Dies erfolgt so lange, daß die
Maske bzw. Unterlage eine Temperatur erreicht, die der der wäßrigen Lösung nahekommt. Hierzu ist allgemein
ein Zeitraum von ca. 15 Sekunden bis }Minuten, üblicherweise von ca. 1 bis 1,5 Minuten erforderlich.
Nachdem die Unterlage aus der erwärmten Lösung entfernt ist, kann diese auf ih trocknen. Dies kann
aiiein durch Wärmeabgabe von aer · jnieriage eribigen,
der Vorgang ist normalerweise nach ca. 20 Sekunden bis 1 Minute beendet. Die Maske steht dann zur erneuten
Verwendung bereit.
Die Zeit des Eintauchens kann auch für die Entfernung des haftfähigen Materials bzw. der Farbe wichtig
sein, da diese leichter entfernt wird, wenn sie bereits »getrocknet« ist. Dies bedeutet, daß Lösungsmittel
ausgesondert wurde, ein Polymeiisationsvorgang o.a. erfolgte, was von der jeweiligen Art des haftfähigen
Materials und seinem Trocknungsmechanismus abhängt. Die Einwirkung einer wäßrigen Lösung bei
einer Temperatur von 77 C bis 96°C für mindestens 1 Minute unterstützt eine solche Trocknung und begünstigt
die vollständige Entfernung des haftfähigen Überzugs.
Dem Fachmann ist ersichtlich, daß die verdünnte Lösung zum Aufbringen des filmbildende;;: Materials
unter Beibehaltung des Rührens zur Entfernung des haftfähigen Überzugs und zum erneuten Aufbringen
von Lösungsmaterial ausgenutzt werden kann. Die Erfindung ermöglicht also besonders in ihrer vorzugsweisen
Ausführungsform bei zyklischer Durchführung die Entfernung wasserunlöslicher Überzüge von einer
Unterlage und gleichzeitig das Aufbringen der wäßrigen Lösung auf die Unterlage, die bei nachfolgender
Trocknung zur erneuten Ablagerung einer Schutzschicht aus einem wasserlöslichen und filmbildenden
Material führt.
Ein besseres Verständnis der Erfindung ergibt sich aus den folgenden Beispielen, die den Erfindungsgedanken keineswegs einschränken sollen und, falls
nicht anders angegeben, als Anteilswerte Gewichts-Prozente
enthalten.
In einen erhitzten Tank, der auf 90,50C gehalten wird,
mit einer Rührvorrichtung ausgerüstet ist und eine verdünnte wäßrige Lösung eines filmbildenden Materials
enthält, wurde eine Spritzlackiermaske ca. 1 Minute lang eingetaucht. Die Maske wurde dann nach Erreichen
einer Temperatur von ca. 90,50C aus dem
Tank entfernt, und die wäßrige Lösung wurde in offener Atmosphäre ao^etrocknet, so daß ein gleichmäßiger
dünner Film zurückblieb.
Die Maske wurde dann mit einem handelsüblichen
Emaillelack besprüht, bis sie damit praktisch vollständig beschichtet war.
Dann wurde die Maske wiederum in den erwärmten Behälter eingetaucht und die Lösung gerührt. Dieser
Vorgang dauerte ca. 3 Minuten. Während dieser Zeit wurde die Maske aus der Lösung entfernt und eine
neue wäßrige Lösung mit filmbildendem Material eingegeben. Die Maske wurde dann getrocknet, nochmals
besprüht und wieder in die wäßrige Lösung zyklisch eingetaucht.
Es wurden folgende wäßrige und filmbildende Lösungen verwendet:
Anteil | Teile |
Natriumlactat | 5,25 |
Dioctylnatriumsulfosuccinat | . 5,5 |
Äthoxyliertes Nonylphenol | 0,25 |
(65% Äthylenoxid) | |
Wasser | |
100,0 |
Anteil
Teile
Die Lösung E zeigte eine stärkere Schäumung als erwünscht, weshalb 0,12% eines handelsüblichen Lntschäumungsmittels
beigegeben wurden.
Die folgende Tabelle zeigt die Wirkung der Farbentrennung mit jeder der vorstehenden Lösungen, au
Natriurrisiücat (SiQ- :Na.n = | 7,87- 1) | 7.56 | gewebe; | uuiCri ViS! | Il R 'I | Lrste | % Farbent |
....... , _ ί ...... | »£..£ »•-ΐ*·-ί-1—Hg. | Einwirkung | fernung | ||||
Natriumorthophosphat | 4,9 in | Lösung | Schicht | 100 | Zweite | ||
Äthoxyliertes Nonylphenol | 0,25 | % Farbenl- | 90 | Einwirkung | |||
Wasser | 87,29 | eigenschaften fernung | 80 | ||||
100,00 | 85 | mc | |||||
B | Λ | 95 | 90 | ||||
Teile | B | trocken | 80 | 75 | |||
Anteil | C | klebrig | Beispiel 2 | 85 | |||
D | trocken | 90 | |||||
6,25 i(1 | E | trocken | 80 | ||||
Glucose | 6,25 | F | trocken | ||||
Natriumeitrat | 87.5 | klebrig | |||||
Wasser | 100,00 S"> |
||||||
C |
Anteil
Teile
Sojaprotein | 4.4 |
Äthoxyliertes Polyoxypropylenglycol | |
(80% Äthylenoxid) | 6.25 |
Wasser | 89,35 |
100,0
Anteil
Teile
Gemäß dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren wurde eine Maske mit darauf aufgebrachter Schicht
wiederholt mit einem Alkydharzlack besprüht und in den erhitzten Tank eingetaucht, um gleichzeitig den
Lack abzulösen und erneut die filmbildende wäßrige Lösung aufzubringen.
Nach 20maliger Wiederholung dieses Vorganges war zu beobachten, daß in jedem Falle ein trockener
Film gebildet und die Farbe zu 100% von der Maske entfernt war.
Die filmbildende wäßrige Lösung bestand aus den folgenden Anteilen:
Natriumsilicat (SiO2: Na2O = 2,87:1)
Wasser
Anteil
Anteil
Teile
Teile
Gummiarabikum
Natriumcarbonat
Äthoxyliertes Polyoxypropylenglycol (80% Äthylenoxid)
Wasser
Natriumsilicat (SiO2: Na2 = 3,22:1)
Natriumorthophoshat
Natriumorthophoshat
Äthoxyliertes Nonylphenol
(65% Äthylenoxid)
(65% Äthylenoxid)
Wasser
Ein handelsübliches Entschäumungsmittel (0,05%) wurde zur Verringerung der Schäumung verwendet
Die vorstehenden Beispiele wurden wiederholt, wobei eine große Anzahl fumbildender Stoffe, Reinigungsmittel,
Zusatzmittel sowie eine große Anzahl prozentualer Anteile von Chemikalien angewendet wurde.
9 10
Ferner wurden verschiedene Temperaturen bis zum gebildet sind, wobei Wasser als Reduktionsmittel oder
Siedepunkt der wäßrigen Lösung eingestellt. Auf diese Verdünnungsmittel verwendet ist und ein organisches
Weise ergaben sich die verschiedenen vorzugsweisen Lösungsmittel vorgesehen ist. Ferner bezieht sie sich
Chemikalien und vorzugsweisen Betriebsbedingungen, auf Farben, bei denen Wasser als Träger für eine Emulwie sie auch weiter oben angegeben sind. 5 sion oder Latex verwendet ist. Außerdem sind die
Die Bezeichnung »wasserunlösliche Schutzschicht« traditionelleren wasserfreien Farben, Lacke, Emaillebezieht rieh auch auf solche Schichten, die aus Farben lacke und ähnliche Materialien umfaßt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Entfernung eines wasserunlöslichen
haftfähigen Überzugs von einer Unterlage, bei dem eine Schutzschicht aus wasserlöslichem
Material auf die Unterlage aufgebracht und mach dem Ansammeln des wasserlöslichen Überzugs
wieder aufgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflösung mittels einer wäßrigen
Lösung des wasserlöslichen Materials erfolgt, die so lange zur Einwirkung gebracht wird, bis die
Unterlage etwa die Temperatur der Lösung angenommen hat, und daß die Unterlage anschließend
unter erneuter Ausbildung einer Schutzschicht getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung des wasserlöslichen
Materials auf einer Temperatur von 43°C bis 100°C gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung des wasserlöslichen
Materials auf einer Temperatur von 77°C bis 96°C gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches
und filmbildendes Material Kasein, Sucrose, Glucose, Gummiarabikum, Traganthgummi,
pflanzliches Protein, ein Alkalimetallorthophosphat,
Hypophosphat, Hexametaphosphat, Metaphosphat, Pyrophosphat, Tripolyphosphat, Silicat, Zitrat, Tartrat
oder Lactat sowie Mischungen dieser Stoffe verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumsilicat verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen
Lösung ein Zusatzmittel zur Verringerung der Oberflächenspannung der Lösung zugegeben
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige
Lösung das wasserlösliche Material mit einem Anteil von 1 Gew.-% bis zum gesättigten Zustand,
vorzugsweise mit einem Anteil von 3 bis 30 Gew.-% enthält.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige
Lösung das wasserlösliche Material sowie ein anorganisches Zusatzmittel in einem Gewichlsverhältnis
von 3:1 bis 0,5:1, vorzugsweise von 2:1 bis 1:1 enthält.
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