DE491747C - Verfahren zur Entfernung von Bleiablagerungen auf Gegenstaenden aus Eisen oder Stahl, insbesondere zur Reinigung der inneren Laufbohrungen von Gewehrlaeufen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Bleiablagerungen auf Gegenstaenden aus Eisen oder Stahl, insbesondere zur Reinigung der inneren Laufbohrungen von GewehrlaeufenInfo
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- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
- C23G1/00—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
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Description
- Verfahren zur Entfernung von Bleiablagerungen auf Gegenständen aus Eisen oder Stahl, insbesondere zur Reinigung der inneren Laufbohrungen von Gewehrläufen Bei einer Reihe von technischen Werkzeugen, Maschinen usw., insbesondere in der inneren Laufbohrung von Gewehrläufen macht sich der Umstand störend bemerkbar, daß ihre Oberfläche von einer mehr oder minder starken Bleischicht bzw. Bleischuppen überzogen wird. Ohne Schädigung solcher Werkzeuge, Läufe usw. lassen sich derartige Verbleiungen auf mechanischem Wege kaum oder gar nicht wirksam entfernen.
- Dieses ist namentlich bei Läufen der Fall, aus denen Blei- oder Bleilegierungsgeschosse verfeuert werden. Diese kommen finit den inneren Laufwandungen bei ihrem Wege durch den Lauf in innigste Berührung. je nach Geschwindigkeit des Geschosses und nach der Glätte oder Rauheit des Laufinnern ist die dabei bedingte Reibung mehr oder weniger stark. Diese und die Einwirkung heißer Treibgase bedingen, namentlich ain Obergange in den gezogenen Laufteil und an den Felderkanten, im ganzen Laufe Bleiablagerungen in Form von Schuppen, Häuten usw. Hierdurch wird die Präzision der Watte beeinträchtigt und früher oder später vernichtef.
- Bei anderen bleibearbeitenden Werkzeugen, Maschinen usw. liegen die Verhältnisse mehr oder minder analog.
- Zur Reinigung werden in der Re-el Drahtbürsten oder Schmirgel angewandt. Hiermit lassen sich derartige Bleiablagerungen aber niemals vollkommen entfernen, namentlich nicht aus den unzugänglichen Felderkanten, Werkzeugmarken, Rostnarben und anderen Unebenheiten der Stahlfläche usw. Diese wird hierbei vielmehr noch stärker zerkratzt und aufgerauht, so daß das Übel im Grunde durch derartige mechanische Reinigungen noch verstärkt wird. Es ist auch bereits bekannt, Bleiablagerungen durch Behandlung mit Quecksilber zu entfernen, das infolge Analogenbildung auf die Bleiablagerungen lösend einwirkt. Dieses Verfahren hat jedoch den 'Nachteil, daß der Ablösungsvorgang sehr langwierig ist und nur- unvollkommen stattfindet.
- Das nahstehend angegebene, chemische Bleilösungsverfahren hat nicht die üblen Folgen einer mechanischen Reinigung, sondern entfernt das Blei, ohne Eisen oder Stahl in schädlicher Weise anzugreifen. Außerdem dringt (las flüssige Lösemittel leicht in alle Unebenheiten, Risse usw. der verbleiten Oberfläche ein und befreit auch diese von anhaftenden Bleiverschmieruiigen bzw. Plomben.
- Zti diesem Zwecke läßt man auf eine verbleite Oberfläche z. B. eine Sublimatlösting in entsprechender Konzentration einwirken, indem nian die Lösung mittels einer Bürste auf ihr verreibt. Es tritt dann folgender chemischer Vorgang ein: Das Subliinat wird durch (las Blei zu ntiecksilbernietall bzw. nuecksilbercliloriir reduziert, wahrend <las Blei in Bleichlorid übergeht.
- Teilweise kann auch eine Ainalgaawierung des metallischen Quecksilbers mit F1(@i eintreten, soweit dieses nicht in Bleichlorid übergegangen ist. - Eine Verbindung von Eisen oder Stahl mit metallischem Quecksilber tritt nicht ein.
- Vorstehend geschilderter, chemischer Vorgang spielt sich in der Praxis zeitlich verhältnismäßig schnell ab. Die dadurch bedingte Reinigung bleiverschmierter Stahl-oder Eisenflächen geschieht also nicht nur vollkommener, sondern auch rascher, als dies durch eine mechanische Reinigung möglich wäre.
- Außer O_uecksilberchlorid kommen für den gleichen Zweck auch andere Ouecksilberverbindttngen in Frage, z. B. Ouecksilbersulphat, -nitrat, -acetat usw. Sie können ebenso wie das Sublimat in wäßriger als auch sonstiger Lösung verwendet werden. Vorzugsweise kommen alkoholische Lösungen in Frage, denen man zweckmäßig etwas Terpentin-, Rizinus- o. dgl. Öl zusetzen kann, urn einer Rostgefahr, die praktisch kaum besteht, vorzubeugen.
- Der Gehalt einer solchen Lösung an Sublimat hat sich für die meisten Verwendungszwecke mit etwa 2'[_ °(o als geeignet ergeben. Die Konzentration kann jedoch je nach Bedarf erhöht oder verringert werden.
- Lösungen von Quecksilbersalzen in hochprozentigem Alkohol oder in Alkoholverbindungen greifen Eisen oder Stahl praktisch nicht an, zumal wenn ein Zusatz von etwa 2o °", Terpentin- bzw. Rizinusöl (las Eisen mechanisch schützt.
- Durch die Anwendung derartiger und besonders alkoholischer Lösungen wird eine schädliche Einwirkung auf Eisen oder Stahl, z. B. eines Gewehrlaufes, praktisch vermieden, zumal dann, wenn behandelte Teile sofort nach der Reinigung trocken gewischt und evtl. mit reinem Alkohol nachbehandelt werden. . Neben dein oben angegebenen Vorgange verläuft noch ein physikalischer, der dir Wirksamkeit des Verfahrens steigert und beschleunigt. Durch die Bildung von Bleichlorid tritt eine Volumenvergrößerung ein, welche die mechanische Entfernung des Bleies bzw. Bleiverschmierungen bedeutend erleichtert.
- Ferner findet die Quecksilberchloridlösung infolge von Dochtwirkung Zutritt zwischen die behandelte Oberfläche und die ihr anhaftenden Bleiablagerungen bzw. zu den unteren Schichten des Bleibelages, auf die dann gleichzeitig infolge der eintretenden Volumenvergrößerung auch eine ablösende Wirkung ausgeübt wird.
- Gegenstände, z. B. Gewehrläufe, die nach diesem Verfahren gereinigt worden sind, sind unter Umständen gleichzeitig dadurch hochgradig entfettet worden. Es ist daher erforderlich bzw. wünschenswert, (laß derartige Eisen- oder Stahlflächen gleich nach gründlicher Abtrocknung leicht mit öl oder Fett eingerieben werden. In diesem Falle ist eine schädliche Einwirkung der Lösung auf Eisen oder Stahl ausgeschlossen, auch kann dann keine schädigende Rostbildung mehr auftreten.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung von Bleiablagerungen auf Gegenständen aus Eisen oder Stahl, insbesondere zur Reinigung der inneren Laufbohrungen von Gewehrläufen, gekennzeichnet (furch die Behandlung mit Quecksilbersalzlösungen.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, (laß die Quecksilberverbindungen in einer alkoholischen Lösung zur Anwendung gelangen.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, (laß den Lösungen Terpentin-. Rizinusöl o. dgl. zugesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG73566D DE491747C (de) | 1928-06-10 | 1928-06-10 | Verfahren zur Entfernung von Bleiablagerungen auf Gegenstaenden aus Eisen oder Stahl, insbesondere zur Reinigung der inneren Laufbohrungen von Gewehrlaeufen |
Applications Claiming Priority (1)
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DEG73566D DE491747C (de) | 1928-06-10 | 1928-06-10 | Verfahren zur Entfernung von Bleiablagerungen auf Gegenstaenden aus Eisen oder Stahl, insbesondere zur Reinigung der inneren Laufbohrungen von Gewehrlaeufen |
Publications (1)
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DE491747C true DE491747C (de) | 1930-02-14 |
Family
ID=7135598
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEG73566D Expired DE491747C (de) | 1928-06-10 | 1928-06-10 | Verfahren zur Entfernung von Bleiablagerungen auf Gegenstaenden aus Eisen oder Stahl, insbesondere zur Reinigung der inneren Laufbohrungen von Gewehrlaeufen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE491747C (de) |
-
1928
- 1928-06-10 DE DEG73566D patent/DE491747C/de not_active Expired
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