DE554280C

DE554280C - Verfahren zum Bruenieren von Gegenstaenden aus nichtrostendem Stahl

Info

Publication number: DE554280C
Application number: DE1930554280D
Authority: DE
Original assignee: Schoeller Bleckman Stahlwerke AG
Current assignee: Schoeller Bleckman Stahlwerke AG
Priority date: 1930-01-28
Filing date: 1930-01-28
Publication date: 1932-07-07

Description

Verfahren zum Brünieren von Gegenständen aus nichtrostendem Stahl Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Brünieren von Gegenständen aus nichtrostendem Stahl und besteht darin, daß der Gegenstand nach dem bekannten vorangehenden Entfetten in Oxalsäure oder Zuckersäure gleichmäßig geätzt, dann mit Alkali- oder Ammonium- oder Erdalkalisulfiden oder deren Poly- und Hydrosulfiden oder mit Schwefelwasserstoff und schließlich mit einer Lösung eines Permanganates (z. B. Kaliumpermanganat) oder Man.ganates so lange behandelt wird, bis die gewünschte Brünierung erreicht ist.
Das Verfahren wird z. B. in folgender Weise durchgeführt: Der polierte und entfettete Gegenstand wird zunächst so lange in eine Oxalsäurelösung (z. B. io °Joige) eingebracht, bis er an allen Stellen möglichst gleichmäßig angegriffen ist, worauf er der Lösung entnommen, mit Wasser abgespült und von den anhaftenden Metallteilen durch Abwischen mit einem Tuch befreit wird. Hierauf wird der Gegenstand in einer Natriumsulfidlösung (z. B. i °/oige) so lange gelassen, bis er vollkommen schwarz ist. Das Stück wird dann herausgenommen, mit Wasser abgespült und an der Luft getrocknet. Nun wird der Gegenstand neuerlich in Wasser getaucht und die nicht festhaftenden Sulfidteile durch Abwischen mit einem Tuch beseitigt. Sodann wird der Gegenstand in eine Kaliumpermanganatlösung (z. B. 5 °/oige) getaucht, bis die Brünierung vollzogen ist. Nach Entnahme des Gegenstandes aus dieser Lösung läßt man die anhaftende Flüssigkeit abrinnen und verdunsten. Der getrocknete Gegenstand wird dann so lange mit Wasser abgespült, bis sich das Wasser nicht mehr färbt. Hierauf werden die nicht haftenden Teile des Mangansuperoxy d mit einem Tuch abgewischt. Ist die Brünierung noch nicht vollendet, der Gegenstand also zu früh aus der Lösung genommen worden, gibt man ihn nochmals in die Kaliumpermanganatlösung, bis der gewünschte Grad der Brünierung erreicht ist und verfährt wie nach dem ersten Eintauchen in die Kaliumperman,ganatlösung.
Die Oxalsäure, Zuckersäure, die Alkalisulfid- und Kaliumpermanganatlösung werden bei gewöhnlicher Temperatur verwendet, können aber auch, um ihre Wirkung zu steigern, erwärmt werden.
Die Brünierung. ist um so schöner, je besser der Gegenstand poliert war. Sollen Teile eines Gegenstandes, z. B. die Bohrung eines Schußwaffenlaufes, nicht brüniert werden, dann werden diese Teile gegen Einwirkung der Oxalsäure oder Zuckersäure durch Verstopfen oder Überziehen mit Wachs, Paraffin u.. dgl. geschützt. Bei der folgenden Behandlung in N atriumsulfid und Kaliumpermanganat ist dies nicht mehr notwendig, da diese Lösungen die Stellen, an denen die Oxalsäure oder Zuckersäure nicht eingewirkt hat, ohnedies nicht angreifen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum. Brünieren von Gegenständen aus nichtrostendem Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand, nach dem bekannten vorangehenden Entfetten, in Oxalsäure oder Zuckersäure gleichmäßig geätzt, dann mit Alkali- oder Ammonium- oder Erdalkalisulfiden oder deren Poly- und Hydrosulfiden oder mit Schwefelwasserstoff und schließlich mit einer Lösung eines Permanganates (z. B. Kaliumpermanganat) oder Manganates so lange behandelt wird, bis die gewünschte Brünierung erreicht ist.