AT326447B - Verfahren zum feuerverzinken von gegenständen aus eisen oder stahl - Google Patents

Verfahren zum feuerverzinken von gegenständen aus eisen oder stahl

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AT326447B AT715272A AT715272A AT326447B AT 326447 B AT326447 B AT 326447B AT 715272 A AT715272 A AT 715272A AT 715272 A AT715272 A AT 715272A AT 326447 B AT326447 B AT 326447B
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Description


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   Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Feuerverzinken von Gegenständen aus Eisen oder Stahl, gemäss dem die Gegenstände in eine wässerige Vorbehandlungsflüssigkeit, wie Beizsäure oder Flussmittel, eingetaucht, anschliessend mit einer wasserabstossenden Flüssigkeit behandelt und darauf in das Schmelzbad eingeführt werden. 



   Beim rationellen Feuerverzinken ist es wichtig, das Zinkbad möglichst effektiv auszulasten. Es ist deshalb von grosser Bedeutung, dass am Zinkbad störungsfrei gearbeitet werden kann, auch bei verschiedenartigen Gegenständen, ohne Gefahr des Spritzens beim Eintauchen der Gegenstände in das Zinkbad, wobei nicht nur Zinkverluste entstehen, sondern auch der Aufenthalt in der Nähe des Bades gefährdet ist, abgesehen davon, dass die unvermeidliche Abschäumarbeit möglichst gering gehalten werden sollte. 



   Dies versucht man gewöhnlich dadurch zu erreichen, dass der Gegenstand nach dem Beizen und nach dem Aufbringen eines in Wasser gelösten   Flussmittels-entweder   durch Eintauchen oder   Bespritzen-in   einem Ofen getrocknet wird, so dass die Oberfläche des Gegenstandes ganz trocken ist, wenn der Gegenstand in das schmelzflüssige Zinkbad getaucht wird. 



   Dieses Wärmetrocknen erfordert jedoch nicht nur platzraubende und sowohl in der Anschaffung als auch in der Betriebhaltung teure Trockenöfen, sondern auch eine Trockenzeit, die in der Praxis länger als die Tauchzeit im Zinkbad ist, was die Durchführung einer Fliessbandproduktion erschwert, und dies umso mehr, weil auch die Beizzeit viel länger als die Tauchzeit im Zinkbad ist, so dass es zur Erreichung einer Fliessbandproduktion erforderlich ist, zwei Langzeitfunktionen von unterschiedlicher Dauer nicht nur untereinander, sondern auch der Tauchdauer im Zinkbad anzupassen. 



   Zur Verringerung des Zeitverbrauches beim Trocknen der mit einem Flussmittel behandelten zu verzinkenden Gegenstände ist es bekannt (deutsche Patentschrift Nr. 571260), statt eines in Wasser gelösten Flussmittels ein in einer leicht flüchtigen, brennbaren Flüssigkeit, wie Äthylalkohol oder Azeton gelöstes Flussmittel zu verwenden und das Lösungsmittel durch Trocknen in künstlichem Luftstrom oder durch Verbrennen zu entfernen. Hiedurch ergibt sich aber eine zwangsläufige Beschränkung auf Flussmittel, die in solchen brennbaren Flüssigkeiten löslich sind. Ausserdem sind diese Lösungsmittel mit Wasser mischbar und daher nicht wasserverdrängend. 



   Man hat auch schon den Trocknungsvorgang der mit einem Flussmittel behandelten Gegenstände überflüssig gemacht (franz. Patentschrift Nr. 1. 254. 464), indem man statt eines in einem Lösungsmittel gelösten Flussmittels in Form eines Salzschmelzengemisches, insbesondere aus Zinkchlorid und Ammoniumchlorid, verwendet. Auch bei dieser Lösung ist eine Beschränkung der möglichen Flussmittel gegeben. 



   Die Verwendung von Flussmitteln in Form von Salzschmelzen ist auch bei   der"Nassverzinkung"bekannt,   bei der eine Flussmittelschicht direkt auf dem der Verzinkung dienenden Zinkschmelzbad liegt (deutsche Patentschriften   Nr. 747920, Nr. 972930).   



   Schliesslich ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt (USA-Patentschrift Nr. 2, 546, 451), nach dem Draht- oder Bandmaterial im Durchlaufverfahren durch ein wässeriges Beizflüssigkeitsbad, ein Spülwasserbad, ein Palmölbad und ein Zinkschmelzbad geführt wird, wobei das Palmölbad der Beseitigung der Beizflüssigkeitsund Wasserreste vom zu verzinkenden Material dient, in einem wesentlichen Abstand über dem Zinkbad angeordnet und mit diesem durch einen das durchgeführte Material relativ eng umgebenden Kanal verbunden ist. Das Palmölbad darf dabei nicht direkt auf dem Zinkbad schwimmen, sondern muss den genannten Abstand davon haben, weil seine Temperatur vorzugsweise zwischen 149 und 177 C, also weit unter der des Zinkbades gehalten werden soll.

   Mit dieser Anordnung lassen sich beliebig geformte Gegenstände nicht verzinken, sondern nur einfach profiliertes Material, das sich zum laufenden Durchziehen eignet. 



   Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art so auszubilden, dass sich danach beliebig geformte Gegenstände aus Eisen oder Stahl nach Tauchen in eine wässerige Vorbehandlungsflüssigkeit, wie Beizsäure oder Flussmittel, von dieser Vorbehandlungsflüssigkeit in möglichst einfacher und sicherer Weise in kürzester Zeit befreien lassen, bevor sie in das Zinkschmelzbad eingeführt werden. 



   Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass als wasserabstossende Flüssigkeit, die einen dünnen Überzug auf den Gegenständen bildet, eine organische Flüssigkeit, in der ein wasserverdrängender Zusatz, wie flüssige Silicone, Paraffine und/oder Mineralöle, gelöst ist, verwendet wird. 



   Dass die wasserabstossende Flüssigkeit auf Eisen und Stahl einen dünnen Überzug bilden soll, bedeutet, dass sie eine solche Adhäsion an Eisen und Stahl und eine solche Kohäsion besitzt, dass sie nach Aufbringen auf eine Eisen- oder Stahloberfläche eine zusammenhängende Schicht bildet, die die Fläche ganz bedeckt. 



   Bei Verwendung der beanspruchten wasserabstossenden und wasserverdrängenden Flüssigkeit lässt sich die wässerige Vorbehandlungsflüssigkeit einfach, sicher und schnell von beliebig geformten Gegenständen aus Eisen oder Stahl entfernen, ohne dass die beanspruchte Flüssigkeitsmasse auf eine so hohe Temperatur wie im Fall des bekannten Palmölbades zu erhitzen ist und durch einen Kanal direkt mit dem Zinkbad verbunden sein muss. 



   Die wasserverdrängende Eigenschaft dieser Flüssigkeit beinhaltet, dass sie solche Stoffe umfassen soll, die in Berührung mit Wasser dessen Oberflächenspannung derart herabsetzen, dass die Flüssigkeit als solche infolge ihrer Adhäsionskraft an Eisen- oder Stahloberflächen imstande ist, das Wasser abzudrängen und, indem sie einen 

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 überzug bildet, direkt an der Eisen- oder Stahloberfläche zu haften. Dies beinhaltet gleichzeitig, dass die Flüssigkeit zumindest einen Stoff enthalten soll, der stark wasserabstossend ist. 



   Eine wasserverdrängende Flüssigkeit dieser Art kann   z. B.   auf einem Öl- oder wachsähnlichen Produkt basieren, das bei einer Temperatur zersetzt wird, die auf alle Fälle tiefer als die höchste gebräuchliche Zinkbadtemperatur, gewöhnlich höchstens zirka   7000C liegt,   vorzugsweise bei einer Temperatur, die tiefer als die allgemein gebräuchlichen Zinkbadtemperaturen zwischen 430 und 4600C liegt, das an sich stark wasserverdrängend und in einem organischen Lösungsmittel aufgelöst ist, welches selbst stark wasserabstossend ist und als Folge einer weiteren Beimischung eines Befeuchtungsmittels eine kräftig reduzierende Wirkung auf die Oberflächenspannung von Wasser hat. 



   Im Handel sind mehrere solche wasserverdrängende Mittel erhältlich, die gewöhnlich auf flüssigen Siliconen oder auf verschiedenen Paraffinen und/oder Mineralölen, die in organischen Lösungsmitteln aufgelöst sind, mit oder ohne Additive, basieren. Als gut geeignet zur Verwendung beim erfindungsgemässen Verfahren haben sich   z. B.   auch einige im Handel erhältliche Rostschutzmittel erwiesen. Beispielsweise bestehen derartige Rostschutzmittel aus einem schweren Mineralöl, oder aus einer Mischung von schwerem Mineralöl mit 25% 
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 Perchloräthylen. Auch andere wasserverdrängende Stoffe wie Netzmittel können zugesetzt sein. Diese Produkte sollen vorzugsweise eine Viskosität zwischen 3 und 4 Centistoke bei   20 C   haben. 



   Grundsätzlich haben sich in der Praxis wasserverdrängende Flüssigkeiten mit einer Viskosität von 2 bis 5 Centistoke bei der Aufbringungstemperatur, die zwischen Raumtemperatur und bis zu z. B. 600C variabel sein kann, als am besten geeignet erwiesen, weil sie unter normalen Arbeitsverhältnissen, verbunden mit einem geringen Verbrauch des wasserverdrängenden Mittels, einen lückenlosen Überzug auf den Oberflächen des Gegenstandes mit der erforderlichen wasserverdrängenden Wirkung sichern. Bei Gegenständen, die schwer hantierbar sind, so dass eine relativ grosse Zeitspanne zwischen dem Aufbringen des wasserverdrängenden Mittels auf einen Teil des Gegenstandes und dem Tauchen dieses Teiles ins Zinkbad entstehen kann, wird es manchmal vorteilhaft sein, ein wasserverdrängendes Mittel mit etwas grösserer Viskosität zu verwenden,   z.

   B.   mit einer Viskosität von 10 bis 15 Centistoke bei der Behandlungstemperatur, wodurch mit Sicherheit verhindert wird, dass der aufgebrachte dünne Überzug durch Abgleiten reisst. Wasserverdrängende Flüssigkeiten mit noch höherer Viskosität können an und für sich auch verwendet werden, doch wird das meistens unzweckmässig sein, da die hohe Viskosität nicht nur keinen Vorteil bringt, sondern lediglich einen übermässig grossen Verbrauch an Wasserverdrängungsmittel und bei der Zersetzung im Zinkbad einen unnötig grossen Russanfall verursacht. 



  Wasserverdrängungsmittel mit mehr als 30 Centistoke Viskosität bei der Behandlungstemperatur müssen mindestens   vorläufig   in der Praxis als unverwendbar angesehen werden. 



   Ausgehend von einer Flussmittellösung als Vorbehandlungsflüssigkeit, fusst die Erfindung auf der Erkenntnis, dass das Flussmittel, welches gewöhnlich aus einer wässerigen Lösung von Zinkammoniumchlorid und gewissen Additiven besteht, schon während des Tauchens des Gegenstandes in die Flussmittellösung die für die Feuerverzinkung erforderliche Einwirkung und Ablagerung auf der Oberfläche des Gegenstandes zustande bringt, so dass diese Ablagerung, sofern dafür gesorgt wird, dass die behandelte Oberfläche nach Entfernung der Flussmittellösung gegen äussere chemische Einwirkungen geschützt wird, zur Sicherung der üblichen Flusswirkung bei den darauffolgenden Behandlungsstufen ausreicht. 



   Wenn deshalb der Gegenstand nach dem Herausziehen aus der Flussmittellösung, und während er noch mit dieser bedeckt ist, in das Bad des Wasserverdrängungsmittels getaucht wird, wird dieses den Feuchtigkeitsbelag auf dem Gegenstand verdrängen und ersetzen, ohne dass die Möglichkeit besteht, dass Luft oder andere einwirkende Stoffe während dieser Überzugsänderung mit der Metalloberfläche in Berührung kommen können. 



   In dem genannten Fall beinhaltet das Verfahren ausserdem eine Einsparung von Flussmittel, indem die von der Oberfläche des Gegenstandes von dem Wasserverdrängungsmittel entfernte Menge der Flussmittellösung sich auf dem Boden des Bades ansammelt und von dort leicht zum Flussbad zurückgeführt werden kann. 



   Da die auf der Oberfläche des Gegenstandes gebildete Flussmittelablagerung wesentlich dünner als die nach dem Wärmetrocknen zurückgebliebene Flussmittelmenge ist, wird ausserdem weniger Rauch beim Tauchen in das Zinkbad entwickelt, wodurch eine geringere Luftverunreinigung erzielt wird. 



   Im Rahmen der Erfindung zeigte sich weiter, dass der mit einem dünnen wasserverdrängenden Belag versehene Gegenstand ohne weiteres in das Zinkbad getaucht werden kann, ohne wesentliche Rauchbildung von dem Mittel,   z. B. öle   oder Silicone, und ohne Zinkspritzen, so dass das Eintauchen noch gefahrloser geschehen kann als bei dem bekannten Verfahren, bei welchem der Gegenstand nach dem Herausziehen aus dem Flussmittelbad warmgetrocknet wird. 



   Beim Eintauchen des Gegenstandes in das gewöhnlich zirka 4500C heisse flüssige Zink, das jedoch zeitweise eine wesentlich höhere Temperatur haben kann, muss angenommen werden, dass dieses, als Folge einer noch grösseren Adhäsion an der Oberfläche des Gegenstandes als der des Wasserverdrängungsmittels, während des Verdampfens von dessen verdampfbaren Bestandteilen dasselbe verdrängt, während sich auf der Oberfläche des Zinkbades der Rest ablagert und sich zusammen mit der Zinkasche leicht abschäumen lässt. 



   In der Praxis hat es sich indessen bisher als am zweckmässigsten erwiesen, eine wasserverdrängende 

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 Flüssigkeit zu verwenden, deren nicht verdampfbare Bestandteile eine Zersetzungstemperatur haben, die niedriger als die Zinkbadtemperatur liegt, so dass diese Bestandteile, als Folge der Verkochung oder einer andern Zersetzungsart, auf sichere Weise von der Oberfläche des Gegenstandes ganz entfernt werden und an der Oberfläche des Zinkbades lediglich eine geringe Menge Russ hinterlassen, die besonders leicht abzuschäumen ist. 



  Im übrigen hat es sich gezeigt, dass sich die Zinkoberfläche bei dem Eintauchen nach dieser Behandlung ruhiger als bei den bekannten Verfahren verhält, so dass dadurch auch die Zinkaschebildung reduziert wird. 



   Es hat sich auch erwiesen, dass der Zinküberzug auf den fertigverzinkten Gegenständen sich auch an den Stellen einwandfrei herausstellt, wo erfahrungsgemäss das Risiko von Fehlstellen am grössten ist,   z. B.   wo der Gegenstand Vertiefungen hat, worin bei bekannten Verfahren auch nach dem Trocknen etwas Feuchtigkeit vorkommen kann, wo aber nach der Behandlung mit dem Wasserverdrängungsmittel jede Feuchtigkeit mit Sicherheit entfernt wird. 



   Da der durch das Wasserabstossen mittels der Wasserverdrängungsflüssigkeit auf der Oberfläche des Gegenstandes gebildete dünne Überzug nur kurzfristig zum Schutz der Oberfläche wirksam zu sein braucht, kann, wie bereits erwähnt, ein relativ dünnflüssiges wasserverdrängendes Mittel mit einer Viskosität von unter 5 Centistoke bei   20 C   verwendet werden, wodurch nicht allein dessen Verbrauch, sondern auch die Behandlung an der Oberfläche des Zinkbades möglichst gering bleiben.

   Es hat sich ausserdem herausgestellt, dass die Verwendung eines niedrigviskosen wasserverdrängenden Mittels mit sich geführt hat, dass die Verdrängung des auf die Oberfläche des Gegenstandes aufgebrachten Vorbehandlungsflüssigkeitsbelages innerhalb einer Zeitspanne stattfindet, die kürzer als die Tauchdauer im Zinkbad ist, wobei auch die Abtropfzeit ganz kurz ist, was die fliessende Produktion fördert. 



   Es ist auch erkannt worden, dass, wo man es bisher als notwendig angesehen hat, die zu verzinkenden Gegenstände vor dem Tauchen in das Zinkbad erst zu beizen und danach deren Oberfläche mit einem Flussmittel zu behandeln, entweder durch Aufbringen desselben auf die Oberfläche des Zinkbades oder durch Aufbringen eines Flussmittelbelages auf den Gegenstand selbst, üblicherweise durch Tauchen in ein Flussmittelbad mit anschliessender Trocknung, der Grund dafür der ist, dass es bei den bisher gebräuchlichen Verfahren unvermeidbar ist, dass die durch das Beizen von Oxyden und andern Verunreinigungen gereinigte Eisen- oder Stahloberfläche des Gegenstandes schon bei der Abspülung der Beize und besonders während des Abtropfens des Spülwassers erneut einer wenn auch schwachen Oberflächenkorrosion ausgesetzt wird, welche,

   sofern sie nicht durch Behandlung mit dem Flussmittel behoben wird, die erforderliche Sicherung des Legierens zwischen Zink und Eisen bzw. Stahl verhindert. 



   Wenn dagegen zufolge einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens die Vorbehandlungsflüssigkeit allein eine Beizlösung ist, worin der Gegenstand eingetaucht wird, um unmittelbar nach dem Herausziehen, und während die Oberfläche des Gegenstandes noch mit Beizlösung bedeckt ist,   d. h.   überall mit einem wenn auch möglicherweise stellenweise dünnen Beizmittelbelag überzogen ist, durch ein Bad mit Wasserverdrängungsmittel und anschliessend zum Zinkbad gebracht zu werden, wird auch in diesem Falle das Wasserverdrängungsmittel unter vollständigem Schutz der Oberfläche des Gegenstandes die Beizmittelschicht verdrängt, so dass die Gefahr einer auch noch so schwachen Korrosion derselben ausgeschlossen wird.

   Dieser Oberflächenschutz des Gegenstandes bleibt bestehen, bis der aufgebrachte dünne Überzug bei dem Eintauchen in das Zinkbad von dem geschmolzenen Zink verdrängt wird, und dies unabhängig davon, ob die Verdrängung ganz oder teilweise durch Veraschung der Mittelschicht oder durch andere Phänomene verursacht wird. 



   Die Erfindung macht es also möglich, in vielen Fällen die Behandlung mit Flussmittel wegzulassen, besonders wenn es sich um Gegenstände handelt, die erfahrungsgemäss ein verhältnismässig geringes Risiko für Beizfehler bieten und/oder die sich relativ leicht in das Zinkbad stufenlos eintauchen lassen. In Verbindung mit andern Gegenständen wird es aber immer noch oft zweckmässig sein, dass der Gegenstand ausser mit Beize auch mit Flussmittel behandelt wird. 



   Wird das Verfahren unter Verwendung eines Beizbades allein als Vorbehandlungsbad durchgeführt, so erreicht man ohne Verringerung der Verzinkungsqualität eine Vereinfachung und Verbilligung des   Feuerverzinkungsvorganges   dadurch, dass die Flussmittelbehandlung weggelassen werden kann, was nicht nur eine Ersparung durch Vermeiden der Flussmittelanwendung herbeiführt, sondern auch eine wesentliche Platzeinsparung bringt, weil alle Einrichtungen für die Behandlung des Gegenstandes mit Flussmittel entbehrt werden können und die für die Wasserverdrängung benötigte Wanne lediglich die Wanne ersetzt, die sonst für das Abspülen der Beizflüssigkeit verwendet werden musste. Ausserdem wird eine wesentliche Einsparung an Zeit und Arbeitsaufwand erreicht. 



   Der Umstand, dass ein besonderer Spülvorgang für die Entfernung der Beize von der Oberfläche des Gegenstandes bei dem letztgenannten Verfahren entfällt, erbringt ausser einer wesentlichen Wassereinsparung den weiteren bedeutsamen Vorteil, dass eine Verunreinigung von Spülwasser durch die Beizlösung entfällt. 



   Weiter wird eine wesentliche Einsparung an Verbrauch von Beizflüssigkeit erreicht ; denn bei der Verwendung eines Bades von wasserverdrängendem Mittel hat es sich gezeigt, dass die von demselben verdrängte Beizflüssigkeit sich am Boden des Mittelbades ausscheidet und von hier leicht abgenommen und für das Beizen wieder verwendet werden kann. 

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   Unabhängig davon, ob als Vorbehandlungsflüssigkeit eine Beize oder ein Flussmittel oder beide nacheinander verwendet werden, ist es erfindungsgemäss im allgemeinen am zweckmässigsten, das Verfahren in der Weise durchzuführen, dass die wasserabstossende Flüssigkeit als Schicht auf der Badoberfläche der Vorbehandlungsflüssigkeit aufgebracht wird. 



   Hiedurch wird nicht nur eine vollständige Sicherheit dagegen erreicht, dass irgendein Teil der Oberfläche des Gegenstandes während der Überführung von dem Vorbehandlungsbad zu dem wasserverdrängenden Bad einer äusseren chemischen Einwirkung ausgesetzt wird, sondern es wird gleichzeitig eine wesentliche wirtschaftliche Ersparnis bei der Durchführung des Verfahrens erreicht. Denn es ist nicht länger eine besondere Wanne für das wasserverdrängende Bad erforderlich, und eine besondere Eintauchperiode entfällt, da die Wasserverdrängung beim Herausziehen des Gegenstandes aus der Vorbehandlungsflüssigkeit stattfindet, welches Herausziehen schneller als die Behandlung in einem getrennten Wasserverdrängungsbad vor sich gehen kann.

   Dies ist darauf zurückzuführen, dass die an der Oberfläche des Gegenstandes haftende Vorbehandlungsflüssigkeit beim Herausziehen durch eine Schicht von Wasserverdrängungsmittel immer abwärts getrieben wird, während die Flüssigkeit beim Eintauchen in ein getrenntes Wasserverdrängungsbad aufwärts getrieben wird, weshalb der Gegenstand darauf eine gewisse Zeit zur Sicherung des Ablaufes der Vorbehandlungsflüssigkeit im Bad eingetaucht bleiben muss. Weiter hat dieses Verfahren einen geringeren Bedarf an   Wasserverdrängungsflüssigkeit   zur Folge, da die Schicht derselben wesentlich dünner als die Tiefe eines getrennten Bades gemacht werden kann. 



  Es ergibt sich auch ein geringerer Verbrauch an Vorbehandlungsflüssigkeit, da der Verlust derselben entfällt, der bei der Anwendung eines getrennten Wasserverdrängungsbades vom Abtropfen und bei den bisherigen Verfahren daneben von der Abspülung verursacht wurde. Ausserdem verbleibt die Vorbehandlungsflüssigkeit in der Wanne, so dass es nicht mehr nötig ist, sie in dieselbe zum erneuten Gebrauch zurückzuführen. 



   Weiter werden mit Rücksicht auf Wasser- und Abwasserersparnisse sowie auf das Vermeiden der Abwässerverunreinigung bei diesem Verfahren dieselben Vorteile wie bei der Verwendung eines getrennten Wasserverdrängungsbades erreicht. Da aber das Abtropfen der Vorbehandlungsflüssigkeit nicht mehr vorkommt, vermehren sich diese Vorteile dadurch, dass auch das Wegspülen der sonst abtropfenden Vorbehandlungsflüssigkeit nicht erforderlich ist. 



   Ein weiterer Vorteil der letztgenannten Verfahrensvariante liegt darin, dass die Schicht von wasserverdrängendem Mittel sehr wesentlich die Menge der Dämpfe, die aus der Vorbehandlungsflüssigkeit dringen und dabei eine Luftverunreinigung verursachen, reduziert. Dies ist von besonderer Bedeutung, wo die Vorbehandlung beschleunigt wird,   z. B.   durch Erwärmung der Vorbehandlungsflüssigkeit. 



   Die Durchführung des Verfahrens in der letztgenannten Weise wird in vielen Fällen mit sich bringen, dass der Gegenstand beim Eintauchen in das Vorbehandlungsbad durch die Schicht des wasserverdrängenden Mittels nach unten bewegt werden muss, und da dasselbe ein grösseres Haftungsvermögen an der Metalloberfläche als wässerige Lösungen hat, wäre es an und für sich zu erwarten, dass der Gegenstand bei der Bewegung durch die wasserverdrängende Schicht der Vorbehandlungsflüssigkeit auf die Oberfläche des Gegenstandes verhindern könnte.

   Es hat sich jedoch gezeigt, dass die auf dem Gegenstand bei der Bewegung desselben durch die Wasserverdrängungsschicht abgesetzte dünne Haut, wenn der Gegenstand unter die Oberfläche der Vorbehandlungsflüssigkeit geführt ist, möglicherweise wegen Auftriebes, sich trotzdem unmittelbar von dem Gegenstand löst und wieder zur oben liegenden Wasserverdrängungsschicht strebt. 



   Wenn später der Gegenstand aus dem Vorbehandlungsbad genommen wird und sich dabei durch die Wasserverdrängungsschicht bewegt, verdrängt das Wasserverdrängungsmittel die Vorbehandlungsflüssigkeit und gibt dem Gegenstand einen Überzug, der die oben genannten Vorteile bringt. 



   Es ist noch zu bemerken, dass es nicht nötig ist, dass das Eintauchen in die Vorbehandlungsflüssigkeit durch die wasserverdrängende Schicht erfolgt, denn die Vorbehandlungswanne kann mit einer an die Endwände der Wanne dicht anschliessenden, im Abstand von dem Boden verlaufenden Scheidewand versehen werden, so dass das Flüssigkeitbad oben in zwei Abschnitte geteilt wird, von denen nur der eine mit einer Schicht von Wasserverdrängungsmittel bedeckt wird. In diesem Falle können die Gegenstände durch die freie Oberfläche der Flüssigkeit hinunter in das Bad getaucht, unter die Scheidewand geführt und aus dem Bad durch die Wasserverdrängungsschicht herausgezogen werden. 



   Als Sicherheit dagegen, dass sich durch Schwappen der Flüssigkeit bei dem Herausziehen des Gegenstandes aus der Vorbehandlungsflüssigkeit stellenweise an der Oberfläche des Flüssigkeitsbades von wasserverdrängendem Mittel unbedeckte Flecken bilden, darf die wasserverdrängende Schicht an der Oberfläche des Vorbehandlungsbades nicht zu dünn sein, vorzugsweise nicht weniger als 8 cm. Die Schicht darf jedoch auch nicht zu dick sein, vorzugsweise höchstens zirka 30 cm, da in diesem Falle die Gefahr entstehen kann, dass die Zähigkeit des Wasserverdrängungsmittels durch die Verdampfung der leichter verdampfbaren Bestandteile desselben zu gross wird, ehe Nachfüllung mit wasserverdrängendem Mittel erfolgen muss. 



   In solchen Fällen, wo die Verzinkung es erfordert, dass der Gegenstand vor dem Eintauchen in das Zinkbad zuerst mit Beizflüssigkeit und darauf mit Flussmittellösung vorbehandelt wird, kann es weiter vorteilhaft sein, dass auch die von dem Beizen herrührende Flüssigkeit an der Oberfläche des Gegenstandes von demselben dadurch entfernt wird, dass der Gegenstand nach dem Aufbringen der Beizflüssigkeit, und während seine 

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 Oberfläche noch von derselben bedeckt ist, durch ein Bad der erfindungsgemässen wasserverdrängenden Flüssigkeit geführt wird. 



   Auf dieselbe Weise, wie oben in Verbindung mit der überführung des Gegenstandes direkt von der Beize durch das Wasserverdrängungsbad in das Zinkbad erläutert, werden eine Einsparung an Beizflüssigkeit und Spülwasser sowie auch eine Vermeidung der Verunreinigung der Abwässer erreicht. Wenn das Verfahren in diesem Falle auf die Weise durchgeführt wird, dass sowohl das zur Entfernung des Beizmittels dienende Wasserverdrängungsbad als auch das zum Entfernen der Flussmittellösung dienende Wasserverdrängungsbad aus einer auf der Oberfläche des zugehörigen Behandlungsbades liegenden Schicht der Wasserverdrängungsflüssigkeit bestehen, kann weiter in diesem Falle das Verfahren durchgeführt werden, ohne dass der Verbrauch an Wasserverdrängungsmittel wesentlich vergrössert wird ;

   denn was an Wasserverdrängungsmittel an dem Gegenstand bei der Entfernung der Beizflüssigkeit haftet, wird bei dem darauf folgenden Eintauchen in das Flussmittelbad von der an der Oberfläche desselben befindlichen Schicht von Wasserverdrängungsmittel aufgenommen. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zum Feuerverzinken von Gegenständen aus Eisen oder Stahl, gemäss dem die Gegenstände in eine wässerige Vorbehandlungsflüssigkeit, wie Beizsäure oder Flussmittel, eingetaucht, anschliessend mit einer wasserabstossenden Flüssigkeit behandelt und darauf in das Schmelzbad eingeführt werden, dadurch ge-   kennzeichnet,   dass als wasserabstossende Flüssigkeit, die einen dünnen Überzug auf den Gegenstand bildet, eine organische Flüssigkeit, in der ein wasserverdrängender Zusatz, wie flüssige Silicone, Paraffine und/oder Mineralöle, gelöst ist, verwendet wird. 
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Claims (1)

  1. Bestandteile der wasserabstossenden Flüssigkeit solche mit einer Zersetzungstemperatur unterhalb der Zinkbadtemperatur gewählt werden. EMI5.2 Flüssigkeit bei der Anwendungstemperatur eine Viskosität von unter 30, vorzugsweise zwischen 2 und 15 cSt, aufweist. EMI5.3 Vorbehandlungsflüssigkeit von der wasserabstossenden Flüssigkeit in einer Schichtdicke von 8 bis 30 cm überlagert wird.
AT715272A 1971-08-19 1972-08-18 Verfahren zum feuerverzinken von gegenständen aus eisen oder stahl AT326447B (de)

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