DE569020C - Verfahren zur Herstellung von Celluloseaethern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CelluloseaethernInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Celluloseäthern Es ist bekannt, zwecks Herstellung von-Celluloseäthern Alkalicellulose mit Alkylierungsmitteln (wobei Aralkyherungsmittel inbegriffen sind) zu l4ehandeln und aus dem Reaktionsgemisch die gebildete Alkylcellulose mit geeigneten Lösungsmitteln zu entfernen.
- Die Herstellung von Celluloseäthern unter Beibehaltung der ursprünglichen Faserstruktur und Festigkeit ist indessen noch nicht beschrieben worden. Es wurde gefunden, daß man dieses Resultat erreicht, wenn man die Cellulose (Garn, Stoff, Papier, loses Material usw.) zunächst durch Behandlung mit Ätzalkalien in Alkalicellulose verwandelt und hierauf die3es Material mit solchen Alkylierungsmitteln behandelt, welche unlösliche Celluloseäther ergeben. Solche Alkylierungsmittel sind die AllyIlialogenide oder das Benzylbromid. Die Unlöslichkeit der mit Allvlhalogenidcn oder mit Benzylbromid verätherten Cellulose läßt sich nur durch die viel geringere, abbauende Wirkung dieser Halogenalkyle gegenüber derjenigen von Benzylclilorid, Äthylchlorid usw. erklären.
- Die Alkylierungsmittel können entweder in Gasform oder in Gegenwart von indifferenten Verdünnungsmitteln zur Einwirkung gebracht würden. :Ulan kann die Behandlung der Ce llulose mit dem Ätzalkali und mit dem Alkylierungsmittel in einem Arbeitsgang vereinigen.
- Das so erhaltene neue Textilmaterial kann gegenüber sogenannten direktziehenden Farbstoffen oder Küpenfarbstoffen eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Unempfänglichkeit aufweisen, es kann sich dagegen durch starke Affinität zu den basischen Farbstoffen oder zu den meist schwach basischen, unlöslichen Farbstoffen, die für Acetylcellulose verwendet werden, auszeichnen. Es ist, im Gegensatz zu den bis anhin beschriebenen Alkylcellulosen, in Wasser und in den organischen Lösungsmitteln unlöslich.
- Gegenüber dem durch Esterifizierung mit stärkeren Säuren immunisierten Material zeichnen sich die nach vorliegenden Verfahren hergestellten Erzeugnisse durch ihre größere Lagerbeständigkeit aus. Tritt nämlich aus irgendeinem. Gründe Verseifung Irin, so läuft die Faser nicht Gefahr, durch die entstehenden Verseifungsprodukte in Hydrocellulose umgewandelt zu werden.
- Beispiel i.
- a) Baumwollgarn wird während mindestens i Stunde unter äußerer Eiskühlung in Na&onlauge von 15 % imprägniert und nachher ausgepreßt, so daß es nicht mehr als das doppelte Gewicht besitzt.
- b) Baumwollgarn wird zur Vermeidung der durch die Mercerisation bewirkten Kürzung auf einen Glasrahmen gespannt und so wie oben imprägniert. Hierauf hängt man den Rahmen mit dem Strang so lange auf, bis der größte Teil der überschüssigen Natronlauge abgetropft ist.
- Die nach a und b vorbehandelten Stränge werden rasch in Allylbromid eingenetzt und hierauf in einem Rohr aufgehängt (der letzte bleibt aufgespannt), durch welches ein Strom von Ally lbromiddampf zirkuliert, während durch ein das innere Rohr umschließendes Rohr Wasserdampf geleitet wird. Nach 2 bis 3 Stunden ist die Alkalicellulose umgesetzt, was man daran erkennt, daß der .Strang beim nun folgenden `Faschen in heißem Wasser sich nicht mehr alkalisch anfühlt. Hierauf wird gespült, heiß geseift und getrocknet. Das erhaltene Garn, das eine beträchtliche Gewichtszunahme aufweist, ist ebenso fest wie die unbehandelte Ware und besitzt keine Affinität für Direkt- oder Küpenfarbstoffe; es kann dagegen mit unlöslichen Acetatseidefarbstoffen gefärbt werden.
- Will man Allvlbromid durch Allvlchlorid ersetzen, so empfiehlt es sich, unter Druck zu arbeiten und mit alkoholischer Lauge zu imprägnieren. Beispiel 2 In eine etwa 5- bis 7%ige Lösung von Allylbromid in einem indifferenten Lösungsmittel, wie sie z. B. erhalten wird durch Mischen von 7o Teilen Allylbromid und i ooo Teilen Tetrachlorkohlenstoff, legt man io Teile Baumwolle in Form eines in heißem Wasser eingenetzten und ausgepreßten Garns und läßt unter starkem Rühren 6o Teile 2o°/oige Natronlauge zutropfen, während die Lösung auf dem 'Wasserbad unter Rückflußkühlung zum Sieden erhitzt wird. Die anfangs trübe Lösung klärt sich nach und nach auf, während sich auf der Flüssigkeitsoberfläche noch etwas unverbrauchte Lauge und Wasser ansammeln. Nach 24 Stunden wird das Garn ausgewaschen, geseift und getrocknet. Das L#rhaltene Garn besitzt Eigenschaften. welche denjenigen des Garns des Beispiels i ähnlich sind.
- In ähnlicher Weise verfährt man mit anderen Materialien, wobei, je nach der -Natur des Alkylierungsmittels, geeignete Reaktionsmedien Ocwählt -,werden.
- Beispiel 3 plan imprägniert Baumwolle in Z5°, oiger alkoholischer Kalilauge und entfernt die überschüssige Lauge durch Schleudern. Das so vorbereitete Material wird in einer Lösung von z. B. 2o bis 3o Teilen Allvlbromid in 2;o Teilen lvlol auf einem siedenden Wasserbad während etwa Stunden erwärmt. Nach dem Spülen und Trocknen wird am besten noch in heißem Seifenwasser gewaschen, wodurch der anhaftende Geruch von Allvlbromid vollständig entfernt wird. Das so erhaltene Garn zeichnet sich durch eine ausgeprägte Immunität gegenüber Direkt-, Schwefel- und Küpenfarbstoffen aus. Beispiel .f io Teile Baumwolle werden in i5°,`oiger alkoholischer Kalilauge imprägniert, hierauf ausgeschleudert und in einer Lösung von io bis 3o Teilen Benzylbromid in 25o bis 3oo Teilen 1vlol während 3 bis 6 Stunden auf go bis ioo' erwärmt. Hierauf wird wie im vorigen Beispiel aufgearbeitet.
- Die erhaltene Faser hat keine Affinität mehr zu Direkt- und Küpenfarbstoffen, kann jedoch mit Acetatseidcfarbstoffen gefärbt werden.
Claims (1)
- YATrNTANsrkLjcii: Verfahren zur Herstellung von gegenüber direktziehenden Farbstoffen unempfindlichen Cellulosederivaten unter Beibehaltung der Faserstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß mit Ätzalkalien vorbehandelte Cellulose der Einwirkung von Allylhalogeniden oder von Benzvlbromid, sei es in dampfförmigem Zustande oder in Gegenwart von indifferenten Verdünnungsmitteln, ausgesetzt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH569020X | 1928-11-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE569020C true DE569020C (de) | 1933-01-28 |
Family
ID=4520792
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG77741D Expired DE569020C (de) | 1928-11-03 | 1929-10-20 | Verfahren zur Herstellung von Celluloseaethern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE569020C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE752308C (de) * | 1938-10-28 | 1952-10-13 | Siemens Schuckertwerke A G | Verfahren zur Verminderung der Wasseraufnahmefaehigkeit von Papier |
DE752630C (de) * | 1941-08-20 | 1953-06-15 | Siemens Schuckertwerke A G | Verfahren zur Herstellung von Papier aus veresterten, insbesondere acetylierten Fasern |
-
1929
- 1929-10-20 DE DEG77741D patent/DE569020C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE752308C (de) * | 1938-10-28 | 1952-10-13 | Siemens Schuckertwerke A G | Verfahren zur Verminderung der Wasseraufnahmefaehigkeit von Papier |
DE752630C (de) * | 1941-08-20 | 1953-06-15 | Siemens Schuckertwerke A G | Verfahren zur Herstellung von Papier aus veresterten, insbesondere acetylierten Fasern |
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