DE568616C - Kohlenbunker- und -umschlagschiff - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 6. FEBRUAR 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

ΛΙ 568616 KLASSE 65a² GRUPPE

J. Pohlig Akt.-Ges. in Köln-Zollstock*) Kohlenbunker- und -umschlagschiff

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Oktober 1931 ab

Es sind Kohlenleichter bekannt mit einem in der Leichterlängsachse verfahrbaren Elevator, der das Gut einem gleichfalls längsver fahrbar en, heb- und senkbaren und drehbaren Auslegerförderband zuführt. Es sind auch Bunkerschiffe für Kohle, Erz ο. dgl. bekannt, bei denen ein längs und quer zum Schiffe beweglicher und um eine lotrechte Achse drehbarer Hubförderer das Gut den Bunkerkammern entnimmt und es einem sich über die Schiffsseite hinaus erstreckenden, ortsfesten, heb- und senkbaren Förderbande zuführt. Derartige Bunkerschiffe müssen durch besondere am Kai arbeitende Ladevorrichtungen beladen werden; sie können nur ihren eigenen Inhalt abgeben, aber nicht dem Umschlag von einem Schiff in ein anderes dienen.

Weiter ist ein Bunkerschiff bekannt, dessen Bunker durch einen Greiferdrehkran über einen Förderer beschickt werden, der gleichzeitig auch das Gut aus den Bunkern abzieht und über Zwischenförderer an einen ortsfesten Hubförderer abgibt, von dem das Gut einem heb- und senkbaren, im Halbkreis schwenkbaren Ausleger mit Förderband zugeführt wird. Auch bei dieser bekannten Einrichtung wird in der Hauptsache nur der eigene Bunkerinhalt abgegeben, was zudem durch die begrenzte Beweglichkeit des Auslegers nur innerhalb gewisser Grenzen möglich ist; ein Umschlagen mittels des Drehkranes ist nur bei einer ganz bestimmten gegenseitigen Lage der Luke des zu entladenden Leichters zur Luke des zu beladenen Schiffes möglich.

Schließlich sind auch Kohlenumschlagscüiffe bekannt mit einem schwenkbaren, eine Greiferkatzenlaufbahn tragenden Entlader und einem ortsfest in das Schiff eingebauten Hubförderer, der die Kohle einem nur quer zur Schiffsachse verschieblichen Förderer zuführt. Solche Umschlagschiffe besitzen keine eigenen Bunker-, räume; sie können nur zum Umschlagen des Gutes von einem Schiff in ein anderes dienen; ihre Anwendbarkeit ist begrenzt; bei Lukenwechsel ist ein Verholen erforderlich.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Bunker- und Umschlagschiff mit einem eine Greiferkatzenfahrbahn tragenden, die Bunkerräume bestreichenden Entlader, einem Hubförderer und einem der Weiterleitung dienenden Ausleger mit Förderband, wobei das besondere Kennzeichen darin besteht, daß der Entlader und der Ausleger um eine gemeinsame Drehachse ganz im Kreise schwenkbar sind. Zweckmäßig wird der Hubförderer zusammen mit dem Ausleger verschwenkt.

Durch die vorgeschlagene Einrichtung werden die den bekannten Vorrichtungen anhaftenden Nachteile vermieden und eine vielseitige Verwendungsmöglichkeit geschaffen. Die Einrich-

*) Von dem Pat ent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Peter Henrich in Köln.

tung nach der Erfindung kann einmal als Bunkerschiff, d. h. zur Abgabe seines Bunkerinhaltes an ein anderes Schiff, dienen, sie kann aber.auch als bloßes Umlademittel, z.B. zum Umladen von Kohle aus einem Leichter oder vom Lande auf ein Seeschiff, dienen. Dementsprechend kann der Greiferkatzenentlader mehreren Zwecken dienen; er dient zunächst zum Beladen der Bunker des Bunkerschiffes ίο selbst vom Lande oder von einem Leichter aus; er dient ferner zum Entleeren der Schiffsbunker und zur Abgabe des Gutes an den Ausleger; er dient endlich beim Umladen zur Entleerung eines Leichters oder zur Aufnahme des Gutes vom Land und zur Weiterleitung an den' Ausleger; schließlich besteht beim Einbau einer Waage auch die Möglichkeit, daß das vom Entlader gegriffene Gut über die Waage dem Auslegerband und von diesem unmittelbar weitergeleitet oder den Bunkern des Bunkerschiffes zugeführt wird, so daß die übernommene oder die umgeschlagene Kohlenmenge gewichtsmäßig festgestellt werden kann. Die Einrichtung kann auch zur Entleerung eines Leichters durch den Greifer und zur Stapelung des Gutes an Land mittels des Auslegers verwendet werden. Durch die allseitige Drehbarkeit von Entlader und Ausleger um eine gemeinsame -Drehachse wird eine völlige Unabhängigkeit von den jeweils vorliegenden Verhältnissen geschaffen. Neben der vielseitigen Verwendbarkeit bietet die vorgeschlagene Einrichtung noch den Vorteil einer günstigen Schwerpunktslage und einer guten Ausnutzung des zur Verfugung stehenden Schiffsraumes in bezug auf den Querschnitt.

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen die Abb. 1 bis 3 die Einrichtung in Längschnitt, Querschnitt und Draufsicht.

Der die Greiferkatzenlaufbahn tragende Entlader 10 und der ein Förderband 18 tragende Ausleger 17 sind übereinander angeordnet und um eine gemeinsame Achse ganz im Kreise drehbar; der Hubförderer 16 ist mit dem Auslegergerüst vereinigt und mit diesem gemeinsam schwenkbar. Das Auslegergerüst 20 ist gegenüber dem Schiffe, der Entlader 10 gegenüber dem Auslegergerüst 20 drehbar; beide haben gesonderte Antriebe derart, daß beim Schwenken des Auslegers in dem einen Drehsinne der Entlader diesem gegenüber in umgekehrtem Drehsinn mit gleicher Geschwindigkeit gedreht werden kann, so daß trotz Verschwenkens des Auslegers der Verlader seine Lage im Räume, z. B. über dem Bunker, beibehält, und umgekehrt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Kohlenbunker- und -umschlagschiff mit einem eine Greiferkatzenfahrbahn tragenden, die Bunkerräume bestreichenden Entlader, einem Hubförderer und einem der Weiterleitung dienenden Ausleger mit Förderband, dadurch gekennzeichnet, daß der Entlader (10) und der Ausleger (17) um eine gemeinsame Drehachse ganz im Kreise schwenkbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch gesonderte Antriebe für Ausleger und Entlader, die derart wirken, daß entweder der Ausleger gegenüber dem Schiff und der Entlader gegenüber dem Ausleger oder umgekehrt mit gleicher Geschwindigkeit, aber in entgegengesetztem Drehsinn, drehbar ist, so daß der Entlader bzw. der Ausleger seine Lage im Raum beibehält.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen