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Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Filtereinsätzen Filtereinsätze
unterliegen beim Gebrauch der Verschmutzung und müssen infolgedessen nach einer
bestimmten Betriebsdauer gereinigt werden. Es ist bekannt, zu diesem Zweck die Filtereinsätze
trocken abzuschleudern. Diese Arbeitsweise führt nur dann zu einem genügenden Ergebnis,
wenn die Filtereinsätze eine einfache Form haben und die an den Einsätzen abgelagerten
Stoffe nur lose anhaften. Bei den modernen Filtern haben aber in der Regel die Filtereinsätze
eine verhältnismäßig verwickelte Form, und außerdem besitzen im allgemeinen die
durch die Filter aufzufangenden Stoffe die Eigenschaft, an den Oberflächen der Einsätze
sich sehr fest anzusetzen. Eine trockene Abschleuderung ist bei diesen Filtereinsätzen
keineswegs genügend. Man hat darum schon vorgeschlagen, die Filtereinsätze mit besonderen
Zuführungskanälen für Druckluft oder Druckwasser zu versehen und durch diese die
Wirkung der trockenen Abschleuderung zu verstärken. Diese Verfahrensweise erfordert
jedoch eine besondere Ausbildung der Filtereinsätze und ist infolgedessen bei den
praktisch fast ausschließlich verwendeten einfachen Filtern nicht anwendbar. Des
weiteren aber können die Zuführungskanäle für Dampf- oder Druckluft nicht beliebig
fein über die Filtereinsätze verteilt werden, da die Anordnung der Kanäle nur innerhalb
der Grenzen möglich ist, die durch die Bauart und die Abmessungen der betreffenden
Filtereinsätze gegeben sind. Infolgedessen verteilt sich die Wirkung der zugeführten
Druckluft oder des Dampfes nur ungleichmäßig über die Flächen der Filtereinsätze
und ist im wesentlichen auf die unmittelbare Umgebung der Austrittsöffnungen für
das Reinigungsmittel beschränkt.
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Gemäß der Erfindung soll eine mechanisch vollkommene Reinigung der
Filtereinsätze erzielt werden, ohne daß hierzu jedoch die Filtereinsätze eine besondere
Bauart besitzen oder zusätzlich Einrichtungen an den Filtereinsätzen zu treffen
wären. Zur Lösung dieser Aufgabe werden die Filtereinsätze in eine geeignete Flüssigkeit
eingesetzt und in dieser in Drehung versetzt. Das neue Verfahren ist außerordentlich
wirksam, da die Reinigungsflüssigkeit an alle Stellen der Oberflächen der Filtereinsätze
dringt und um so mehr in wirbelnde Bewegung gesetzt wird, je verschlungener und
gebrochener die Durchtrittskanäle der Filtereinsätze sind. Infolgedessen wird die
durch eine verwickelte Form der Filtereinsätze an sich bedingte schwierigere Reinigungsmöglichkeit
wieder durch die infolge dieser Bauart auftretende größere Wirbelung der Schleuderflüssigkeit
ausgeglichen. Zudem ist das Verfahren äußerst leicht mittels einer einfachen Schleudervorrichtung
auszuführen. Des weiteren hat das Verfahren den Vorzug, daß es auf fast alle praktisch
verwendeten Filtereinsätze angewendet werden kann, ohne daß die Filtereinsätze hierzu
eine besondere Gestaltung erhalten müßten.
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Zur Durchführung des Verfahrens dient zweckmäßig eine Vorrichtung,
wie sie in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigt Abb. I in
schaubildlicher Darstellung eine Vorrichtung mit einem Filtereinsatz an einer Seite
aufgebrochen und in betriebsfähigem Zustand.
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Abb. 2 veranschaulicht einen an sich bekannten Filtereinsatz.
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Abb. 3 und 4 sind Einzelheiten der Befestigungseinrichtung für den
Filtereinsatz.
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Dem Verfahren gemäß soll der Filtereinsatz a innerhalb der Reinigungsflüssigkeit
in eine schnelle Umdrehung versetzt werden.
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Die Filterelnsätze können von beliebiger Form und Konstruktion sein.
Die in der Zeichnung dargestellten Filtereinsätze bestehen beispielsweise aus Blechen,
die zweckmäßig in runder Form übereinandergelagert und in Gruppen von einem gemeinsamen
Mittelbolzen zusammengehalten werden. Die Abb. 2 zeigt einen solchen Filtereinsatz,
der aus einer Anzahl Bleche besteht, welche durch den Bolzen a1 zusammengehalten
werden.
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Dieser Bolzen at wird zweckmäßig so ausgebildet. daß er gleichzeitig
zur auswechselbaren Befestigung des Einsatzes an einer umlaufenden Achse dienen
kann.
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Zur Reinigung wird der Filtereinsatz in einen mit der Reinigungsflüssigkeit,
beispielsweise Ül, gefüllten Behälter b eingesetzt und in diesem Behälter in schnelle
Umdrehung versetzt. Hierzu ist in dem Ausführungsbeispiel auf dem um die Achsen
aufllappbaren und durch eine geeignete Befestigungsvorrichtung verschließbaren Deckel
c des Bolzens b ein Motor ni angebracht, dessen Drehachse durch den Deckel c in
den Behälter hineinragt. Die Motorwelle mt besitzt eine Ednrichtung, mit Hilfe deren
man den Mittelbolzen at des Filtereinsatzes bequem durch einen einfachen Handgriff
befestigen kann.
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Solche Befestigungsvorrichtungen können verschieden ausgeführt werden.
In Abb. 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Danach endigt die Motorwelle mt in einer Gabel oder einem geschlitzten
Teil d-d, der so geformt ist, daß das obere Ende des Bolzens a' zwischen die Gabelteile
eingesetzt werden kann. Über diesem geschlitzten Teil d ist eine Muffe e senkrecht
verschiebbar. Die Backen d-d besitzen nach außen vorstehende Verstärkungen oder
Klinken, die beim Herunterschieben der Muffe in die in Abb. I gezeigte Lage entweder
die Backen zusammendrücken oder die Klinken in entsprechende Aussparungen des Bolzens
d eingreifen lassen. Man kann mit Hilfe einer solchen Kupplungsvorrichtung somit
eine starre Verbindung zwischen der Motorwelle n und dem Bolzen at herstellen.
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Ebenso kann man durch einfaches Anheben der Muffe die Klinken auslöser
oder die Klemmwirkung des Spannfutters aufheben.
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Es ist einleuchtend, daß derartige Befestigungsvorrichtungen an sich
dem Fachmann geläufig sind und die Befestigung auch in anderer Weise, beispielsweise
mit Hilfe eines Futters und durchgestecktem Bolzen usw., erfolgen kann. Die Filterbleche,
dle nicht durch einen Mittelbolzen zusammengehalten werden, können z. B. mit Hilfe
eines Bügels oder einer Umklammerung 0. dgl. erfaßt und an der Drehachse befestigt
werden.
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Am Boden des Olbehälters, der zweckmäßig nach der Abflußstelle geneigt
ist, ist ein Abzapfhahng 0. dgl. angebracht, durch welchen die Reinigungsflüssigkeit
zeitweise abgelassen werden kann.
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Die Wirkungsweise ergibt sich bereits aus der Beschreibung. Soll
ein Siebeinsatz gereinigt werden, so klappt man den Deckel auf, setzt den Siebeinsatz
a in die an der Innenseite des Deckels vorstehende Motorwelle ein und klappt den
Deckel wieder zu, worauf er mit Hilfe eines Gelenkbolzens und Flügelmutter oder
einem ähnlichen bekannten Verschluß geschlossen werden kann. Der Deckel kann mit
einem Dichtungsringxversehen werden, um das Herausspritzen der Reinigungsflüssigkeit
während des Umlaufs zu verhindern. Der Behälter b ist so hoch mit Flüssigkeit gefüllt,
daß der Filtereinsatz vollkommen in diese hineinragt. Nach dem Verschließen des
Deckels wird der Motor m in Gang gesetzt und setzt damit auch den Filtereinsatz
innerhalb der Flüssigkeit in Umlauf. Durch die mechanische Reibung werden die auf
den Blechen, namentlich auf den Blechen der Zugangsseite, abgesetzten Schmutzteile
gelöst und abgeschleudert. Nach der Reinigung wird der Deckel aufgeklappt und der
Filtereinsatz abgenommen oder durch einen anderen ausgewechselt.
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Man kann zwei solcher Einrichtungen benutzen, und zwar die eine zur
Reinigung, die andere zum Benetzen der Filtereinsätze. Das wird vor allem dann geschehen,
wenn die Filtereinsätze Gase zu reinigen haben, deren Niederschläge oder Abscheidungen
eine andere Reinigungsflüssigkeit erfordern, als zum Benetzen der Filter zweckmäßig
ist, z. B. wenn die Reinigung in Benzin und das Benetzen in 01 erfolgen soll. In
diesem Fall werden die Filtereinsätze nach dem Reinigen aus dem einen Behälter herausgenommen
und in den zweiten eingesetzt. Erfolgt die Reinigung unmittelbar in der Benetzungsflüssigkeit,
so genügt eine Vorrichtung ; es ist indessen zweckmäßig, zu verhindern, daß
überschüssige
Teile oder Tropfen des Olüberzuges anhaften und später z. B. von der gereinigten
Luft oder den Gasen mitgeführt werden und schädliche Wirkungen hervorrufen. Man
kann diese überschüssigen Teile bis auf eine dünne Schicht in einem leeren Behälter
b abschleudern.
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Die Reinigungsflüssigkeit kann von Zeit zu Zeit durch Filtrierung
selbst wieder gereinigt werden, und kann die Filtrierung wie der durch einen Filtereinsatz,
wie er hier dargestellt ist, mit Hilfe einer geeigneten Hilfsvorrichtung erfolgen.
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Obwohl als Anwendungsbeispiel ein runder Filtereinsatz beschrieben
ist, erscheint es naheliegend, dal ! man dasselbe Verfahren auch bei Einsätzen anderer
Form, also beispielsweise quadratischer oder rechteckiger Form, anwenden kann.
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Wenn im Ausführungsbeispiel als zweckmäßigste Lösung eine Einrichtung
beschrieben wird, bei welcher der Motor an der Außenseite des Deckels befestigt
ist, so ist doch einleuchtend, daß man den Motor auch beispielsweise an der Außenseite
des Bodens anbringen kann um die verlängerte Motorwelle durch den Boden in den Innenraum
eintreten zu lassen. In diesem Fall müßte der Filtereinsatz in ein entsprechendes
Futter der blotorwelle von oben eingesetzt werden und könnte am Deckel ein Gegenlager
finden. Diese Lösung erscheint weniger praktisch, weil die Befestigungsstelle innerhalb
der Flüssigkeit liegt und das Aus- und Einwechseln nicht so sauber und übersichtlich
vor sich gehen kann.