DE566437C - Verfahren zur Behandlung von Mehl und Muehlenprodukten - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Mehl und Muehlenprodukten

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DE566437C
DE566437C DEC42745D DEC0042745D DE566437C DE 566437 C DE566437 C DE 566437C DE C42745 D DEC42745 D DE C42745D DE C0042745 D DEC0042745 D DE C0042745D DE 566437 C DE566437 C DE 566437C
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flour
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CHEMISCHE IND VAN HASSELT
MEELFABRIEKEN DER NL BAKKERIJ
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CHEMISCHE IND VAN HASSELT
MEELFABRIEKEN DER NL BAKKERIJ
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D2/00Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking
    • A21D2/02Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking by adding inorganic substances
    • A21D2/04Oxygen; Oxygen-generating compounds, e.g. ozone, peroxides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Mehl und Mühlenprodukten Es ist bekannt, daß Oxyde des Stickstoffs und deren Derivate, wie Nitrosy lchlorid, ausgezeichnete Mittel sind, um Mehl zu bleichen und seine Backeigenschaften zu verbessern.
  • Die Behandlung dieser gasförmigen gefährlichen Stoffe, die die Schleimhäute stark angreifen, hat noch verschiedene andere Nachteile, unter denen sich eine zerstörende Einwirkung auf das Material der Zylinder, Ventile, Leitungen usw. der benutzten Vorrichtungen befindet. Die richtige Dosierung dieser Gase ist außerdem ebenfalls eine einigermaßen schwierige Aufgabe.
  • Andererseits haben diese gasförmigen Bleichmittel den großen Vorteil praktisch augenblicklicher Wirkung gegenüber Bleichmitteln, die in fein verteiltem Zustande auf das Mehl zur Einwirkung gebracht werden, insbesondere Benzoylperoxyd, das für diesen Verwendungszweck geeignet und leicht dosierbar ist. Mit den gasförmigen Bleichmitteln kann das Bleichverfahren in wenigen Sekunden nach Zumischung des bleichenden Stoffs zum Mehl durchgeführt werden.
  • Der Zweck der Erfindung besteht darin, die Vorteile der Bleichung mit festen Mitteln mit denjenigen der Bleichung mit Stickstoff-Sauerstoff-Verbindungen zu vereinigen, indem man letztere in einer leicht dosierbaren und handlichen Form einführt, d. h. als fein gepulverte feste Stoffe oder als Lösungen. Auf diese Weise kann das Bleichmittel leicht befördert und genau abgemessen werden. Die fein gepulverten festen Stoffe oder die Lösungen können das Bleichmittel in absorbiertem, gelöstem oder chemisch gebundenem Zustand oder in Form einer einfachen Mischung enthalten, die Stoffe müssen aber stets solche sein, daß beim Mischen mit dem Mehl die gewünschten bleichenden Stickstoffverbindungen sehr schnell entwickelt werden.
  • Gemäß der Erfindung wird eine feste oder flüssige Masse verwendet, die mindestens einen Stoff mit einer Nitrosylgruppe enthält, aus der sich eine bleichende Stickstoffverbindung bildet, sobald die Masse mit Mehl von üblichem Feuchtigkeitsgehalt gemischt wird. Die Masse kann zum Bleichen verschiedener Arten von Mehl und Mühlenprodukten im allgemeinen, einschließlich Kartoffelmehl, benutzt werden.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden, zum Bleichen von Mehl Silikagel zu verwenden, das bleichend wirkende Gase absorbiert hat. Abgesehen davon, daß dabei keine die Nitrosylgruppe enthaltenden Gase benutzt worden sind, ist das Absorptionsvermögen des Silikagels für diese Gase sehr gering, und die Produkte sind daher nicht sehr wirksam, so daß man viel größere Mengen davon benutzen muß als von den gemäß der Erfindung verwendeten Produkten. Auch handelt es sich bei dieser bekannten Arbeitsweise ebenso wie beim Waschen von Getreide mittels gewisser bleichender Lösungen um Stoffe, die unmittelbar auf das zu bleichende Gut wirken sollen, während gemäß der Erfindung durch die Feuchtigkeit des Mehls aus den flüssigen, von einem festen Körper adsorbierten oder selbst festen, die Nitrosylgruppe enthaltenden Verbindungen die bleichenden Gase abgespalten werden, .die somit im Entstehungszustande zur Wirkung kommen.
  • Der Stoff mit einer Nitrosylgruppe, aus der sich beim Mischen mit Mehl von üblichem Feuchtigkeitsgehalt eine bleichende Stickstoffverbindung bildet, kann ein gemischtes Anhydrid der salpetrigen Säure und einer anderen"Säure, vorzugsweise einer nicht oxydierenden Säure, sein. Ein geeigneter Stoff ist Stickstoffdioxyd N204, das man als ein gemischtes Anhydrid der salpetrigen Säure und der Salpetersäure auffassen kann.
  • Dieser Stoff kann in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst angewendet werden. Ein anderer geeigneter Stoff ist Nitrosylchlorid, das ein gemischtes Anhydrid der salpetrigen Säure und der Chlorwasserstoffsäure darstellt. Dieser Stoff kann in Form von Doppelverbindungen mit Metallchloriden, wie Ferrichlorid, Stannichlorid, Titanchlorid u. dgl., verwendet werden, aus denen sich in Gegenwart von Feuchtigkeit außerordentlich schnell gasförmiges Nitrosylchlorid NOCI entwikkelt und weiter in Stickstofftrioxyd N203 und Chlorwasserstoffsäure zerfällt oder zu einem solchen Zerfall fähig ist.
  • Andere geeignete Stoffe sind N itrosylessigsäure, Nitrosylbenzoesäure, Nitrosylselensäure, die Verbindung S 0, N2 0, vom Schmelzpunkt 2oo° C (vgl. P i c t e t , Chemisches Centralblatt rgo9, Bd. i, S. 3,40) und insbesondere Nitrosvlschwefelsäure.
  • Wie schon oben -bemerkt, werden gemäß der Erfindung alle diese Stoffe zusammen mit festen oder flüssigen Stoffen benutzt, in denen sie adsorbiert oder gelöst oder an die sie chemisch gebunden oder mit denen sie einfach gemischt sind, und zwar derart, daß die ganze Masse leicht gehandhabt werden kann und nicht die gasförmigen gefährlichen Nitrosylverbindungen entwickelt, ehe sie mit dem Mehl gemischt worden ist. Es ist indessen klar, daß die zur Behandlung dienenden Mischungen in solcher Weise gelagert und aufbewahrt werden müssen, daß 'eine Berührung mit Feuchtigkeit ausgeschlossen ist.
  • Wie schon bemerkt, ist ein sehr geeigneter Stoff die Nitrosylschwefelsäure. Dieser leicht zersetzliche, sehr hygroskopische Stoff kann für die Verwendung beständig gemacht werden, indem man ihn mit gut getrockneter, vorzugsweise aktiver Kieselsäure mischt, z. B. mit Walkerde, und am besten mit Silikagel. Diese Mischung wird in Form eines feinen trocknen Pulvers benutzt.
  • Die schnelle und vollständige Zersetzung der Masse gemäß der Erfindung im Mehl und die Durchführung der Bleichung in wenigen Sekunden ist höchst überraschend.
  • Als Lösungen sollen diejenigen von Stickstoffdioxyd N,0, in irgendeinem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Eisessig, Benzol o. dgl., erwähnt werden, ferner auch Lösungen von Nitrosylchlorid in Benzol, Toluol oder Eisessig usw. Die festen oder flüssigen Verbindungen können auch vereinigt werden, indem man beispielsweise Lösungen der erwähnten Doppelverbindungen des Nitrosylchlorids mit Ferrichlorid, Stannichlorid, Titanchlorid o. dgl. verwendet. Man kann darin auch Chlor, Brom oder beides auflösen, wodurch Verbindungen wie NOC12 gebildet werden. Hierdurch -werden die Vorteile der Chlorbehandlung (K e n t J o n e s, Modern Cereal Chemistry, S. 17,:21) und der Bleichung vereinigt.
  • Wie schon bemerkt, ist das wirksame Mittel in der Masse gemäß der Erfindung ein Stoff mit einer Nitrosylgruppe, aus der eine gasförmige bleichende Stickstoffverbindung gebildet wird, wenn die Masse mit Mehl von gewöhnlichem Feuchtigkeitsgehalt gemischt wird. Obwohl der in gewöhnlichem Mehl vorhandene Feuchtigkeitsgehalt mehr als genügend ist, um die wirksamen Stoffe in der Masse bei gewöhnlicher Temperatur zu zersetzen und obwohl die hierdurch gebildeten gasförmigen Nitrosylverbindungen eine Bleichwirkung haben und die Backeigenschaften des Mehls verbessern, ist es möglich, daß in manchen Fällen keine tatsächliche Zersetzung eintritt, sondern daß der wirksame Stoff mit seinem ganzen Molekül unmittelbar auf den Farbstoff im Mehl einwirkt. Es ist beobachtet -worden, daß die Einwirkung der Nitrosylschwefelsäure in der Form, -in der sie gemäß der Erfindung benutzt wird, schneller und besser als die Einwirkung einer äquivalenten Menge von gasförmigen Stickstoffoxyden verläuft.
  • Da die Stoffe gemäß der Erfindung bereits sehr schnell bei gewöhnlicher Temperatur wirken, genügt es, sie gut mit dem Mehl zu mischen, ohne daß eine Nachbehandlung notwendig ist, obwohl natürlich gewünschtenfalls irgendeine Nachbehandlung benutztwerden kann und noch innerhalb des Rahmens der Erfindung liegt.
  • Beispiel i i Teil einer Mischung von i Teil Nitrosylschwefelsäure und i Teil aktiver Kieselsäure wird in einer Rührvorrichtung mit 20 ooo Teilen Mehl gemischt. Das Mehl nimmt augenblicklich eine frische gelbe Farbe an.
  • Beispiel e i Teil der Doppelverbindung von Ferrichlorid und Nitrosylchlorid wird in derselben Weise mit 25 ooo Teilen Mehl gemischt. Die Bleichung ist augenblicklich bemerkbar.

Claims (3)

  1. PATENTAIV SPRÜCHE i. Verfahren zur Behandlung von Mehl und Mühlenprodukten, dadurch gekennzeichnet, da$ man dem Gut eine kleine Menge einer festen oder flüssigen Masse zusetzt, die mindestens einen Stoff mit einer Nitrosylgruppe, z. B. Nitrosylschwefelsäure, enthält, aus der durch chemische Reaktion mit dem im Mehl vorhandenen Wasser eine bleichende Stickstoffverbindung gebildet wird, wenn die Masse mit dem Mehl gemischt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse ein gemischtes Anhydrid der salpetrigen Säure mit einer anderen Säure enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatz zum Mehle ein pulverförmiges Gemisch benutzt wird, das Nitrosylschwefelsäure und einen der Hygroskopizität entgegenwirkenden Stoff, wie Kieselsäure oder Kieselsäurehydrat, enthält. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Gut eine kleine Menge einer Doppelverbindung von Nitrosylchlorid mit einem Metallchlorid zusetzt.
DEC42745D 1928-03-20 1929-03-09 Verfahren zur Behandlung von Mehl und Muehlenprodukten Expired DE566437C (de)

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