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Schüttelmaschine für chemisch-analytische Zwecke Es sind bereits Schüttelapparate
für Flaschen bekannt, bei denen letzteren gleichzeitig zwei verschiedene Bewegungen,
z. B. eine rotierende und eine schaukelnde Bewegung, erteilt werden. Bei den bekannten
Apparaten werden die beiden Bewegungen durch zwei verschiedene Impulse erzeugt.
Bei der Schüttelmaschine nach der Erfindung werden den Flaschen ebenfalls zwei verschiedene
Bewegungen aufgezwungen, jedoch mit Hilfe nur eines einzigen Antriebes bzw. Impulses.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß unter einer Aufhängevorrichtung,
welche den oberen Flaschenhals umgreift und eine Drehbewegung der Flasche um ihre
eigene Achse sowie eine kreisförmige oder ähnliche Schwingung des Flaschenbauches
zuläßt, ein elliptischer Schüttelring angeordnet ist, welcher den Flaschenbauch
mit Spiel umgreift und eine hin und her schwingende Bewegung um eine entsprechend
angetriebene Achse auf führt.
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Der neue Apparat übt durch besondere Ausbildung des Schüttelringes
außerdem noch eine klopfende Wirkung aus, was in vielen Fällen von Wichtigkeit ist.
Von großer Bedeutung sind außerdem die bei der Maschine nach der Erfindung entstehenden,
direkt entgegengesetzten Bewegungen der Flasche, durch die die denkbar vollkommenste
Durchschüttelung des Flascheninhaltes erreicht wird.
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Der Aufbau und die Arbeitsweise des Erfindungsgegenstandes ist beispielsweise
durch drei Zeichnungen erläutert.
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Abb. I zeigt die Gesamtansicht der Schüttelmaschine, Abb. 2 den Hohlschafthalter
mit Federklammer in Schnitt und Ansicht, Abb. 3 die Ausführung des Schüttelringes
in Schnitt und Ansicht.
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Abb. 4 dient zur Erklärung, wie durch die oszillierende Bewegung
der Hohlwelle die beiden entgegengesetzten Bewegungen der Flasche hervorgerufen
werden.
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Die Maschine besitzt eine feststehende, zentral angeordnete Stange
a, auf der die Aufhängevorrichtung b vertikal und horizontal beliebig zu verstellen
ist. Der untere Teil der Stange a ist umschlossen von der Hohlwellec, die durch
die Lagerringe d an die Stange angepaßt ist. Die Hohlwelle c steht durch die Pleuelstangef
in Verbindung mit dem Exzenter e. Oberhalb der Bakelitplatte g sind die Schüttelarme
h vertikal und horizontal verstellbar an der Hohlwelle c befestigt.
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Die Schüttelringe i sind mit den Armen h durch Klemmschrauben verbunden
und lassen sich um den Punkt k im Kreise verstellen.
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Der Schüttelring i ist eine ellipsenförmig gebogene, mit Gummischlauch
überzogene Röhre, die an der Stelle t unterbrochen ist.
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Die Aufhängevorrichtung b trägt oben den Tropftrichter l, unten den
Hohlschafthalter m mit der Federklammern. Durch den HohlschaftbaIternz m führt der
Trichter 0, der das Reagens in den Hals der Meßflasche p hineinleitet.
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Der Hohlschafthalter m mit dem überzogenen Gummischlauch q trägt
die leicht bewegliche
Federklammer n auf einem Ansatz r. In die
Klemmen s kann der Hals der Meßflasche p leicht eingeknipst werden.
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Die Wirkungsweise des Apparates ist folgene: Durch einen Elektromotor
wird über den Exzenter und die Pleuelstangef die Hohlwelle c in eine oszillierende
Bewegung versetzt. Dadurch wird erreicht, daß die Schüttel ringe i den Wegu hin
und her schwingen.
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Die Pleuelstange f ist mit der Hohlwelle c durch ein Kugelgelenkw
verbunden. Schwingt der Schüttelring i nun nach rechts, so berührt er die Flasche
p im Punktes und versetzt sie, begünstigt durch den Gummaiüberzug, in eine Drehbewegung
im Sinne des Uhrzeigers.
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Unter dem Einfluß dieser Bewegung und der gleichzeitig auftretenden
Zentrifugalkraft beginnt die Flasche auf dem elliptischen Ring entlang zu laufen.
Der hin und her schwingende Schüttelring i sorgt dafür, daß sich die Flasche immer
in gleicher Drehrichtung fortbewegt und daß sie den elliptischen Ring nicht verläßt.
Hierbei ergibt sich, daß im dargestellten Falle die Flasche sich im Uhrzeigersinne
um ihre eigene Achse dreht, während sie gleichzeitig im entgegengesetzten Sinne
des Uhrzeigers um ihren Aufhängepunkt auf dem elliptischen Ring entlang läuft.
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Der Flascheninhalt würde die erste Bewegung mitmachen, er wird aber
in der Nähe der Flaschenwandung durch die zweite Bewegung in die entgegengesetzte
Richtung gezerrt, wodurch die vollkommenste Durchschüttelung des Flascheninhaltes
erreicht wird. Feste Reaktionsprodukte, die sich leicht an der Flaschenwandung ansetzen,
werden fortwährend heruntergewaschen. Beim Schütteln von Öl kommt es häufig vor,
daß sich kleine Tröpfchen an der Flaschenwandung festsetzen. Um diesem überstand
abzuhelfen, ist der Schüttelring i an der Stelle t unterbrochen. Dadurch erhält
die Flasche bei jeder Schwingung einen Stoß, wodurch die Tröpfchen zur Oberfläche
aufsteigen und eine genauere Ablesung der Probe möglich wird.