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Für Laboratorien bestimmte Vorrchtung zum Schütteln von Pipetten
In
medizinischen Laboratorien von Krankenanstalten oder Sanatorien ist es täglich erforderlich.
eine grüßere Anzahl von Pietten, die mit Blut oder anderen Kürperflüssigkeiten gefüllt
sind. vor der Untersuchung des Blutes oder der Flüssigkeit im Mikroskop mehrer Minuten
lang zu schütteln.
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Dieser Vorgang ist einmal sehr zeitraubend, untl außerdem macht er
die Hand der Laborantin zitterig und unsicher. was für dne nachfolgende mikroskopische
Untersuchung unerwüscht ist. Die vorliegende Erfindung ermöglicht. eine Vorrichtung
zu schaffen, tlie das Schütteln von Pipetten mindestens ebenso gründlich und wesentlich
schneller besorgt, als es manuell möglich ist. Die Vorrichtung gemäßder Erfindung
ist gekennzeichnet durch einen Halter. der derart ausgebildet ist, daß eine Pipette
kisl>ar 11 ilom einspannl>ar ist, und 'der seinerseits mit einer drehbaren
Antriebswelle in Wirkungsverbindung steht, derart daß er lei einer Drehung der Antrebswelle
eine oszillierende Bewegung ausführt. Die Vorrichtung kann ohne weiteres so gebaut
werden, daß mehr als eine Pipette, z. B. zwei, drei bis acht Pipetten oder mehr,
gleichzeitig geschüttelt werden können.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
eine Vorrichtung zum Schütteln von einer oder zwei Pipetten schematisch dargestellt,
und zwar zeigt Abb. 1 einen zum Teil im Schnitt gehaltenen Grundriß der Vorrichtung,
von der einzelne Teile der Deutlichkeit hall>er weggelassen sind, Abb. 2 eine
ebenfalls zum Teil im Schnitt gehaltene Vorderansicht der Vorrichtung.
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Es bezeichnet t eine motorisch antreibbare Antriebswelle. die über
ein Zahnradgetriebe mit einer Kurbelwolle 2 so verbunden ist, daß die Kurbel 3
in
der Minute die gewünschte Zahl, z. B. 120 bis 1 80 Umdrehungen macht. Die Kurbel
ist durch eine Pleuelstange 4 mit dem Kreuzkopf 5 verbunden, der in einer Kreuzkofführung
6 gleitba rist. Der obere Teil der Führung 6 hat einenLängsschl i 7 (Abb. I), durch
welchen der mit einer Zahnstange 8 versehene Kreuzkopf 5 hindurchragt (Abb. 2).
Die Zahnstange 8 des Kreuzkopfes 5 steht mit einem Zahnsegment 9 im Eingriff, das
mit seinerWelleIo in zwei Lagern 11 (Abb. 1) schwenkbar gelagert ist. Die Welle
10 trägt an ihren freien Enden je einen an ihr angeordneten und als Halter einer
Pipette I2 dienenden Bügel I3. Die Pipetten I2 sind in den Bügeln 13 einerseits
in einer Vertiefung I4, in die ein Gummipolster eingelegt ist, und andererseits
mittels eines mit einer gleichen Vertiefung 15 und einem Griff versehenen Federbolzens
16 einspannbar; sie können von den Bügeln ebenso leicht wieder abgeomen werden.
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Beim Betrieb der beschriebenen Vorrichtung verfährt man folgendermaßen:
Zuerst werden zwei z. B. mit Blut gefüllte Pipetten 12 in den Bügel 13 so eingelegt,
daß sie mit ihren Enden in den Vertiefungen 14 und 15 sich gegen die in diesen befindlichen
Gummipolster legen und unter dem Druck des Feclerbollzens I6 stehen und eine waagerechte
Lage einnehmen. Hierauf wird die z. B. elektrisch antreibbare Antriebswelle 1 in
Drehung versetzt.
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Die Drehung der Antriebswelle 1 überträgt sich durch das Getriebe
2, 3, 4 so auf den Kreuzkopf 5 und die an diesem befindliche Zahnstange 8, daß diese
Teile eine schnelle hin und her gehende Bewegung ausführen. Durch die hin und her
gehende Bewegung der Zahnstange 8 wird das mit dieser im Eingriff stehende Zahnsegment
g in etne entsprechend schnelle, drehoszillatorische Bewegung versetzt, die z. B.
120 bis I80 Oszillationen je Minute beträgt. An dieser Bewegung des Zahnsegmentes
9 nehmen seine Welle 10 und die auf dieser sitzenden Bügel 13 samt der in diese
eingespannten Pipetten 12 teil. Das bedeutet aber, daß das in den Pipetten befindliche
Blut in der Minute z. B.
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120- bis I8omal kräftig geschüttelt wird. Die Zahl der Oszillationen
je Minute könnte auch größer oder kleiner sein. Ferner könnte der Grad der Heftigkeit
des Schütteln der Pipetten durch Wahl einer längeren Kurbel vergrößert werden. Nach
dem Abschluß des Schüttelns wird die Antriebswelle I durch Abschalten ihres Motors
stillgesetzt, worauf die Pipetten 12 unter Anziehen des Federbolzens 16 16 aus ihren
Bügeln 13 herausgenommen und das in ihnen befindliche Blut z. B. zum Auszählen der
Erythrozyten und Leukozyten sofort unter das Mikroskop gebracht werden kann.
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Man kann auch jeden Bügel so haufen, daß er zwei oder mehr Pipetten
tragen kann. Ebenso ist es möglich, die hin und her gehende Bewegung der Zahnstange8
durch ein anderes bekanntes Getriebe an Stelle des Kurbelgetriebes zu erzeugen.
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Wenn man die ganze Schüttelvorrichtung einschließlich ihres nicht
dargestellten Antriebsmotors auf einer Fundamentplatte 17 montiert, hat man den
Vorteil, dah man die Schüttelvorrichtung an jedem beliebigen Platz des Laboratoriums
aufstellen und in Betrieb nehmen kann.
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PAENTANSPRÜCHE: 1. Für Laboratorien l>estimmte Vorrichtung zum
SchiittelI1 von Piperten, gekennzeichnet durch einen Halter, der derart ausgebildet
ist, daß die Pipette lösbar in i'hm einspannbar ist, und der seimenseits mit einer
Antriebswelle in Wirkungsverbindung steht, derart, daß er bei Drehung der Antriebswelle
eine oszillierende Bewegung ausführt.