DE566174C - Verfahren zur Herstellung eines vitamin-B-haltigen Praeparates - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines vitan-in-B-haltigen Präparates Es wurde gefunden, daß man aus vitamin-B-haltigen Hefeextrakten unter Zusatz vergärbarer Zuckerarten durch Vergärung mittels Hefen in wässeriger Lösung ein Präparat herstellen kann, in dem das vorzugsweise in der Hefe vorkommende Vitamin B in unverminderter Stärke erhalten geblieben ist. Diese Tatsache ist deshalb bemerkenswert, weil aus der Literatur bekannt ist, daß das gleiche Vitamin B, welches man z. B. aus Reiskleie gewinnt, durch Gärung zerstört wird (vgl. The Biochemical Journ. Bd. 22 [192ß], S. z362). Das erhaltene Präparat kann z. B. als wohlschmeckendes Getränk therapeutische Verwendung finden.
• Man hat bereits bei der Extraktion des Protoplasmas der Hefe mittels Preßhefe verflüssigender Mittel, z. B. Gummiarabikum, Natriumcarbonat oder Zucker, einen Gärungsvorgang beobachtet (vgl. die britische Patentschrift 21153/1900). Da die zugesetzten Verflüssigungsmittel selbst größtenteils nicht gärfähig sind, kann es sich bei dem beschriebenen Gärungsvorgang nur um die sogenannte Selbstgärung handeln, bei der das Glykogen der Hefe enzymatisch vergoren wird. Auch bei der Verwendung von Zucker als verflüssigendes Mittel zeigt sich, daß ein verhältnismäßig kleiner Anteil des der Hefe zugesetzten Zuckers imstande ist, eine große Hefemenge, die anteilweise dem Verflüssigungsgut nach der jeweils erfolgten Verflüssigung allmählich zugefügt wird, zu extrahieren. Der Zucker büßt somit seine verflüssigende Wirkung nicht ein, da offenbar eine Vergärung des Zuckers, wie sie bekanntlich durch lebende Hefezellen bewirkt wird, bei der Verflüssigung der Hefe infolge Zerstörung der Hefezellen nicht eintritt.
• Demgegenüber betrifft das vorliegende Verfahren gerade eine Vergärung des den wässerigen Lösungen von Hefeextrakten zugesetzten Zuckers durch lebende Hefezellen. Beispiel q.oo Teile eines etwa 750/a Zucker enthaltenden vitamin-B-haltigen Hefeextraktes werden mit 6oo Teilen Wasser versetzt und die Mischung mit einer Reinkultur einer hochvergärenden Heferasse, Brennereihefe oder besser Weinhefe, bei etwa 30° vergoren. Sobald die Kohlensäureentwicklung zum Stillstand gekommen ist, was nach etwa 2 bis 3 Wochen der Fall ist, stellt man die vergorene Lösung zweckmäßig kalt und trennt die weinartig schmeckende blanke Flüssigkeit von der Hefe ab. Im Tierversuch läßt sich in üblicher Weise nachweisen, daß die Vitamin-B-Wirkung des vergorenen Präparates qualitativ und quantitativ der des Ausgangsstoffes entspricht. Den als Ausgangsmaterial verwandten Hefeextrakt kann man z. B. in der Weise gewinnen, daß man abgepreßte Bierhefe durch Zusatz der vierfachen Menge Rohrzucker plasmolysiert, das Plasmolysat von den ungelösten Hefebestandteilen befreit und im Vakuum bis zu einem Zuckergehalt von 75o; o eindampft.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines vitamin-B-haltigen Präparates, dadurch gekennzeichnet, daß man wässerige Lösungen von zuckerhaltigen Hefeextrakten mit Hefe vergärt.