-
Kurvenscheibe für Fördermaschinen Bei Fördermaschinen und anderen
Aufzugseinrichtungen werden Kurvenscheiben verwendet, die die Aufgabe haben; die
Innehaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit zu überwachen und eine falsche
Steuerhebelauslage zu verhindern. Für die Begrenzung der Steuerung in dem Beschleunigungs-und
Verzögerungsabschnitt ist bekanntlich je eine Beschleunigungs- und Verzögerungskurve
angeordnet, die ein schnelles Auslegen des Hebels beim Anfahren verhindert und den
Steuerhebel am Fahrtende selbsttätig zurückführt.
-
Die Kurvenscheiben werden im allgemeinen von der Treibscheibe aus
über eine feste Übersetzung angetrieben. Tritt nun im Laufe des Betriebes, beispielsweise
infolge Abnutzung der Treibscheibenrille, eine Erhöhung der für die Durchführung
eines Förderzuges erforderlichen Anzahl von Umdrehungen der Treibscheibe ein, so
wird der Förderkorb durch die Kurvenscheibe zu früh stillgesetzt, da diese für einen
größeren Umfang der Treibscheibenrille, also eine kleinere Anzahl von Umdrehungen
je Förderzug, berechnet war. Es mußte also in diesem Falle die Kurvenscheibe ausgewechselt
oder die Stellung der Kurve auf der Kurvenscheibe entsprechend berichtigt werden.
Im Förderbetrieb kann der Verschleiß des Belages der Treibscheibenrille so groß
werden, daß unter Umständen an: einem Tage mehrmals ein Auswechseln der Kurvenscheiben
- erforderlich wird. _ , Man hat daher die Kurven mit den Kurvenscheiben nicht aus
einem Stückhergestellt, sondern die Kurven beispielsweise durch Keilschrauben auf
den Scheiben befestigt. Hierdurch ist es möglich, die Stellung der Kurven entsprechend
der Abnutzung der Treibscheibenrille zu berichtigen. Die Berichtigung war jedoch
sehr zeitraubend und erforderte vor allem ein mehrmaliges Überprüfen, ehe die Maschine
wieder in Betrieb genommen werden konnte.
-
Man hat daher bereits den Vorschlag gemacht, die Übersetzung des Teufenzeigerantriebes
entsprechend dem Einlaufen der Seilrille zu verändern. Das sichere Arbeiten dieser
Einrichtung ist jedoch davon abhängig, daß die Seilrille genau konzentrisch zur
Treibscheibenachse ist und auch bei Abnutzung der Seilrille konzentrisch bleibt.
Trifft diese Voraussetzung nicht zu, so läßt sich die Übersetzung des Teufenzeigerantriebes
nicht einwandfrei einstellen. Sie schwankt vielmehr infolge der ungleichmäßigen
Bewegungen der Einstellglieder.
-
Die vorliegende Erfindung bringt nun eine neue Kurvenscheibe für Fördermaschinen,
bei der die Kurven selbsttätig entsprechend der Abnutzung der Treibscheibenrille
eingestellt
werden und daher ein Einstellen von Hand, ein Auswechseln
der Kurvenscheiben und eine Überprüfung der Berichtigung überflüssig ist.
-
In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung dargestellt,
bei der die Verzögerungskurve in bezug auf die Beschleunigungskurve zwangläufig
in Abhängigkeit von der Abnutzung der Treibscheibenrille verstellt wird. Die Treibscheibe
i i treibt über ihre Welle 12, die Zahnräder 13 und 14 und eine Hohlwelle 15 die
zweiteilig ausgeführte Kurvenscheibe 16, 17 an. Der Teil 16 der Kurvenscheibe, der
mit einem Kegelrad 18 fest verbunden ist, trägt die Anfahrkurve A, der mit dem Kegelrad
ig verbundene Teil 17 die Verzögerungskurve h'. Die Kegelräder i8 und ig stehen
durch das Kegelrad 2o miteinander in Eingriff. Die Achse 21 des Kegelrades 2o trägt
ein weiteres Kegelrad 22, das mit einem Rade 23 kämmt. Auf der Welle 24 dieses Kegelrades
ist ein Umkehrgetriebe :25,:26,:27 angeordnet, dessen drittes Glied 27 mit dem Kegelrad
28 eines Differentiales 28, 2g, 30, 31 gekuppelt ist. Das Planetenrad 32 des Differentiales
steht mit einem Zahnrad 33 in Eingriff, das von einer durch ein Gewicht 34 in die
Treibscheibenrille gedrückten Rolle 35 über Kegelräder 36, 37 und die Welle 38 bei
Änderung des Radius der Treibscheibenrille verstellt wird.
-
Die Einrichtung wirkt so: Bleibt der Radius der Treibscheibenrille
während des Förderbetriebes unverändert, so erfolgt der Antrieb der geteilten Kurvenscheibe
16, 17 lediglich von der Treibscheibenwelle 12 über die Zahnräder 13, 14 und die
Hohlwelle 15. Da eine Bewegung der Anpreßrolle 35 in Richtung auf den Mittelpunkt
der Treibscheibe nicht stattfindet, bleibt das Zahnrad 33 und das Planetenrad 32
des Differentiales in Ruhe. Das Rad 28 wird vom Kegelrad 31 mit der gleichen Geschwindigkeit
in umgekehrter Drehrichtung und damit das Kegelrad 23 über das Umkehrgetriebe 25,
26, 27 in gleicher Richtung und Geschwindigkeit wie die Scheibe 16 angetrieben.
Die Scheibe 17 wird also lediglich durch die in Eingriff befindlichen Kegelräder
18, I g, 20, die ihre gegenseitige Lage nicht ändern, gedreht.
-
Tritt jedoch ein Einlaufen der Seilrille auf, so bewegt sich die Anpreßrolle'35
in der Pfeilrichtung und verstellt über die Kegelräder 36, 37 das Zahnrad 33 und
das Planetenrad 32 des Differentiales 28, 2g, 30, 3i. Hierdurch wird das Rad 28
des Differentiales im einen oder anderen Sinne gedreht und überträgt seine Bewegung
über das Umkehrgetriebe 25, 26, 27 auf die Welle 24 und das Zahnrad 23, das seinerseits
die Kegelräder z2 und 2o dreht und damit die Scheibe 17 in Bezug auf die Scheibe
16 verstellt. Damit wird der Abstand zwischen der Anfahr- und Verzögerungskurve
entsprechend dem Einlaufen der Treibscheibenrille vergrößert und so der bisher aufgetretene
Fehler in der Steuerbegrenzung ausgeschaltet.
-
Bei Verwendung von je zwei Anfahr- und Verzögerungskurven (zweitrümige
Förderung) kann sinngemäß neben dem Umkehrgetriebe symmetrisch zu der Scheibe 16,
17 eine zweite geteilte Kurvenscheibe angeordnet werden, wobei der Antrieb des die
Verzögerungskurve tragenden Teiles unmittelbar vom Kegelrad 25 des Umkehrgetriebes
der Anfahrkurve von der Welle 12 über ein den Rädern 13 und 14 entsprechendes Getriebe
über eine Hohlwelle erfolgen kann.