-
-
Endloser Zwisdienantneb für Förderbänder Die Erfindung betrifft einen
endlosen Zwischenantrieb für Förderbänder, dessen Mitnehmerkette eine kleinere Teilung
aufweist als die Förderkette und mit in Anlaufkurven endenden Führungsschienen zusammenwirkt.
-
Endlose Zwischenantriebe haben den Vorteil, daß Förderbänder durch
Verwendung mehrerer Zwischenantriebe über eine große Förderlänge angetrieben werden
können. Sie haben den Nachteil, daß infolge des Verschleißes und der mit der Zeit
eintretenden Längung der einzelnen Kettenglieder nicht mehr ein richtiger Eingriff
zwischen Mitnehmerkette und Förderkette gewährleistet ist.
-
Hinzu kommt, daß die einzelnen Mitnehmer der Antriebskette infolge
der Winkelbeschleunigung einer starken Beanspruchung unterworfen sind, die sich
beim Einlaufen in bzw. Auslaufen aus dem Kettenrad durch die plötzliche Richtungsänderung
bei im übrigen parallel zur Förderkette erfolgendem Verlauf der Mitnehmerkette ergibt.
-
Man hat zur Beseitigung dieser Nachteile vorgeschlagen, die Mitnehmerkettenteilung
kleiner zu wählen als die Teilung der Förderkette, so daß der jeweils in Eingriff
gelangende Mitnehmer allein
die Last aufnimmt und durch die unterschiedliche
Kettenteilung in dem Augenblick entlastet wird, in dem ein neuer Mitnehmer zum Eingriff
kommt.
-
Aber auch diese Lösung hat Nachteile. Zunächst entstehen sehr starke
Geschwindigkeitsschwankungen. der Förderkette, die dadurch hervorgerufen werden,
daß sich die Ketten infolge der unterschiedlichen Kettenteilung verschieden schnell
fortbewegen, andererseits die Mitnehmer voneinander einen gewissen Abstand haben
müssen. Im Augenblick des Einlaufens eines Mitnehmers wird die Förderkette ruckweise
vorgeschoben und gewinnt erst dann wieder ihre alte Geschwindigkeit zurück.
-
Die ständigen durch diese Schwankungsamplituden verursachten Geschwindigkeitsspitzen
bewirken, daß die Mitnehmer mit einer starken Schlagwirkung gegen ihren Anschlag
an der Förderkette anlaufen, was neben der ruckartigen Fortbewegung auch eine erhebliche
Materialbeanspruchung mit sich bringt. Bei Verwendung von Zwangsführungen für die
Mitnehmerkette ist ein Treiben in der Gegenrichtung nur dann möglich, wenn die Zwangsführung
entsprechend umgestellt werden kann.
-
Ein nicht zum Stand der Technik gehörender Vorschlag eines mit Mitnehmern
besetzten Treibrades verwendet eine den Eingriffsverlauf der Mitnehmer steuernde
Führungsschiene, die in einer entsprechend dem gewünschten Eingriffsverlauf der
Mitnehmer gebildeten Kurve verläuft. Die Umkehr im Treiben wird dabei dadurch hervorgerufen,
daß die um eine mittlere -Achse drehbare, nach beiden Seiten symmetrisch ausgebildete
Führungsschiene entsprechend verschwenkt und ihre jeweilige Arbeitsstellung festgelegt
wird.
-
Um die Mitnehmerkette nur zum Teil parallel zur Förderkette zu führen,
ist weiter vorgeschlagen worden, Kettenräder von verschieden großen Durchmessern
zu verwenden, so daß die Mitnehmerkette zwar im mittleren Eingriffsbereich parallel
zur Förderkette verläuft, an den Enden des Eingriffsbereiches aber durch den geringeren
Durchmesser der beiden außenliegenden Kettenräder von der Förderkette entfernt wird;
Diese Lösung hält bewußt auf dem mittleren Bereich des Eingriffs die parallele Führung
der Mitnehmerkette bei und hat daher auch ebenfalls den Nachteil der ständigen Geschwindigkeitsschwankungen,
falls eine unterschiedliche- Kettenteilung zwischen der Mitnehmerkette und der Förderkette
gewählt wird.
-
Die bislang vorgeschlagenen Lösungen gehen alle. sei es, daß sie
mit gleicher oder kleinerer Kettenteilung arbeiten, von parallel zueinander geführten
Ketten aus, wobei auch die Verwendung von Zwangs führungen, beispielsweise mit Anlaufkurven
versehenen Führungsschienen oder abfallenden Führungsschienen, vorgesehen ist, sie
gestatten aber dann infolge ihrer Ausbildung keine Umkehr im Treiben. Das gleiche
trifft zu bei vorgesehener geneigter Lage des Zwischenantriebes, also nicht paralleler
Führung der Mitnehmerkette zur Förderkette, weil in diesem Fall keine Reversierbarkeit
gegeben ist.
-
Die Erfindung will durch geeignete Ausbildung und Steuerung von in
Anlaufkurven endenden Führungsschienen, die mit der eine kleinere Teilung als die
Förderkette besitzenden Mitnehmerkette des Zwischenantriebes zusammenarbeiten, die
hohen Geschwindigkeitsschwankungen der Förderkette beseitigen und den Wechsel von
der einen zur anderen Feststellstellung der Führungsschienen beim Reversieren des
Antriebes selbsttätig durchführen.
-
Trägt man in einem Diagramm mit der Zeit als Abszisse und der Geschwindigkeit
als Ordinate die Geschwindigkeitskurve der Mitnehmerkette (Antriebskette) und der
Förderkette ein, so ergibt sich infolge der unterschiedlichen Kettenteilung und
des gegebenen Mitnehmerabstandes eine Geschwindigkeitslinie mit starken Amplitudenspitzen.
Durch die Maßnahmen der Erfindung wird für die Geschwindigkeitslinie der Förderkette
ein weniger stark von der mittleren Geschwindigkeit abweichender Verlauf erreicht.
-
Erfindungsgemäß sind die beiden für den Eingriff in beide Förderkettentrume
dienenden Führungsschienen für die Mitnehmerkette je um einen mittleren Zapfen schwenkbar
und in Abhängigkeit von der Förderrichtung schräg zur Förderkette sowie zu der durch
die beiden Kettenradachsen gehenden Ebene feststellbar, und zwar bei waagerechter
Förderung in zueinander paralleler und bei schräger in spiegelbildlicher Lage.
-
Durch diese Ausbildungsform ist ein auch nur teilweise paralleler
Verlauf der Mitnehmerkette zur Förderkette ausgeschlossen. Der durch die Anlaufkurven
der Führungsschienen allmählich einlaufende Eingriffsmitnehmer löst den vorausgehenden
Mitnehmer in seiner Arbeitsleistung ohne Schlagwirkung ab, wobei der abgelöste Mitnehmer
im Verhältnis zu seiner zunehmenden Entfernung vom höchsten Punkt der Führungsschiene
immer weiter aus der Eingriffsstellung herausgenommen wird, so daß sein Angriffsverlauf
ihn den Eingriffsbereich vor Erreichen seiner Beschleunigung infolge Einlaufens
der Mitnehmerlcette in das Kettenrad völlig verlassen läßt. Hierdurch wird der Vorteil
erzielt, bei verhältnismäßig kurzer Baulänge derFührungsschienen und somit kurzer
Gesamtbaulänge des Antriebes und einem verhältnismäßig großen Mitnehmerabstand einen
günstigen Eingriffs- und Ausgriffsverlauf der Mitnehmer in beiden Treibrichtungen
sicherzustellen. Ferner wird damit die Voraussetzung dafür gesullaffen, daß bei
waagerechter Förderung die richtige Einstellung der Führungsschienen beim Umkehren
im Treiben durch den Wechsel des Drehsinns der Antriebswelle selbsttätig herbeigeführt
wird. Demzufolge werden die Führungsschienen über ein Kniehebelgestänge und zwei
entgegengesetzt wirkende, auf der Antriebswelle gelagerte Freilaufkupplungen bei
Umkehrung des Antriebes parallelogrammartig verschwenkt. Je nach dem Drehsinn der
Antriebswelle nimmt die eine Freilaufkupplung den in sie eingreifenden Mitnehmernocken
des Kniehebelgestänges mit und stellt die Führungsschienen in die richtige Mitnehmerkettenführung
ein; dabei läuft die andere
Freilaufkupplung lose mit. Beim Wechsel
der Treibrichtung durch Umkehrung des Antriebes nimmt die im umgekehrten Fall lose
mitlaufende Freilaufkupplung den in sie eingreifenden Konus des Kniehebelgestänges
mit und verschwenkt parallelogrammartig die Führungsschienen auf entgegengesetzte
Stellung.
-
Bei ansteigender oder einfallender Förderung werden die Führungsschienen
mittels zweier ungleich langer Austauschlenker in die spiegelbildliche Lage gebracht,
so daß, unabhängig von der Treibrichtung, die im ansteigenden Trum laufenden Mitnehmer
eine schiebende und die im abfallenden Trum laufenden Mitnehmer eine bremsende Wirkung
ausüben.
-
Der Aufbau des Antriebes erlaubt für jeden Verwendungszweck eine
baukastenmäß ige Zusammenstellung. Der Antrieb kann auch bei für sich selbe ständig
auf dem Fördergerüst verfahrbaren Förderbandabschnitten Anwendung finden, wenn man
die Mitnehmer in den einzelnen Kettenlaschen der Mitnehmerkette in bekannter Weise
axial verschiebbar anordnet und sie durch eine zusätzliche Kraft, z. B. eine Feder,
in Arbeitsstellung hält, so daß je nach der schiebenden oder ziehenden Wirkung der
Mitnehmerkette ein Sichfestsetzen der Mitnehmer unter die Förderkette vermieden
wird.
-
Der Antrieb kann auch in die Kehre gelegt werden; als Umsteuerungsmittel
können statt des Kniehebelgestänges und der Freilaufkupplungen auch andere geeignete
Einrichtungen verwendet werden.
-
In der. Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. I ein Geschwindigkeitsdiagramm, Fig. 2 einen Antriebs für söhlige
Förderung, Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 2, Fig. 4 einen Antrieb für ansteigende
Förderung.
-
Nach Fig. I ist die mit I m/sec angenommene Geschwindigkeit der Mitnehmerkette
(Antriebskette) bei sämtlichen Eingriffs arten konstant. Infolge der gegenüber der
Mitnehmerkette größeren Teilung der Förderkette und der dadurch beim Eingreifen
eines jeden Mitnehmers um das Maß t = t-FördeHtte - t-Mitnehmeilette hervorgerufenen
ruckartigen Fortbewegung der Förderkette erhöht sich deren Geschwindigkeit, so daß
die Geschwindigkeitsspitze b entsteht. Unter Benutzung der nachstehend erörterten
Maßnahmen kann diese GeschwindigkeitsLspitze abgebaut und der Geschwindiglceitsverlauf
c erreicht werden, welcher gegenüber dem idealen mittleren Geschwindigkeitsverlauf
d nicht mehr stark abweicht.
-
Nach Fig. 2 und 3 besteht der für endlose Förderbänder oder Bandzüge
geeignete endlose Zwischenantrieh aus einem transportablen Kufenrahmen I, welcher
ein Antriebskettenrad3, ein verschiebbares Ketten rad 2 sowie Motor und Getriebe
trägt. Die Antriebswelle 4 des Kettenrades 3 ist mit zwei entgegengesetzt wirkenden
Freilauflcupplunge 5, 6 versehen, welche mit den Führungsmitteln der Antriebskette
zusammenwirken. Die Kettenradwelle des verschiebbaren Kettenrades 2 ist mit 4' bezeichnet.
Die als Laschenkette ausgebildete Antriebskette 7 (Mitnehmerkette) ist mit axial
verschiebbaren, unter Federspannung stehenden Mitnehmern 8 besetzt, welche an den
Anschlägen g der Förderkette IO angreifen.
-
Zur Führung der Mitnehmer 8 sind Schienen II, I2 vorgesehen, welche
je um den Mittelzapfen. 14 schwenkbar sind und an den Enden Anlaufkurven I3, I3'
aufweisen. Die für den Eingriff in die beiden Förderkettentrume dienenden Führungsschienen
11, in sind schräg zurFörderkette sowie bei söhliger Förderung - parallel zueinander
angeordnet, und zwar in Kettenlaufrichtung A abfallend. Durch die Anlaufkurven I3,
I3' erhält man ein allmähliches Anlegen der Mitnehmer 8, durch - die gegenüber den
Förderkettenanschlägen g kleinere Teilung der Mitnehmer ein Entlasten derselben
und durch die Schräglage der Führungsschienen II, I2 ein Absenken der Mitnehmer.
Un nun die Förder- bzw. Antriebsrichtung umkehren zu können, müssen die über den
Parallelogrammlenker 15 miteinander verbundenen Schienen II, I2 in die entgegengesetzte
Schräglage verschwenkt werden. Dies geschieht mittels eines Kniehebelgestänges I6,
dessen Hebel I7, I8 in die Freilaufkupplungen 5, 6 eingreifen. Beim Umkehren des
Antriebes wird der Hebel I8 von der Kupplung 6 mitgenommen und Umkehrung der gezeichneten
Schienenstellung vorgenommen.
-
Nach Fig. 4 wird der Zwischenantrieb bei einem ansteigend fördernden
Band benutzt. Hierzu wird das Kniehebelgestänge I6 durch einen Lenker 20 und der
Parallelogrammlenker 15 durch einen hiergegen und gegenüber dem Lenker 20 längeren
Lenker 19 ersetzt, so daß die beiden Schienen 11, I2 spiegelbildlich zueinander
liegen, wie es für das gleichzeitige Antreiben (im gezogenen Trum) und Abbremsen
(im schiebenden Trum) notwendig ist.
-
PATENTANSPRÜCRE: I. Endloser Zwischenantrieb für Förderbänder, dessen
Mitnehmerkette eine kleinere Teilung aufweist als die Förderkette und mit in Anlauflturven
endenden Führungsschienen zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß zwei für den
Eingriff in beide Förderkettentrume dienende Führungsschienen (11, I2) je um einen
mittleren Zapfen (I4) schwenkbar und in Abhängigkeit von der Förderrichtung schräg
zur Förderkette (IO) sowie zu der durch die beiden Kettenradachsen (4, 4') gehenden
Ebene feststellbar sind, und zwar bei waagerechter Förderung in zueinander paralleler
und bei schräger Förderung in spiegelbildlicher Lage.