DE564968C - Antrieb fuer elektrische Fahrzeuge - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
24. NOVEMBER 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVe 564968 KLASSE 201 GRUPPE

201 S 112. SO

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Mai 1930 ab

Es sind Anordnungen zum Antrieb von elektrischen Fahrzeugen bekannt geworden, bei denen das gesamte Motorgewicht abgefedert ist, so daß im wesentlichen nur die Triebachsen ungefedert auf den Schienen laufen. Weiter sind Anordnungen vorgeschlagen worden, bei denen der Motor in Schwingzapfen gelagert ist, damit er sich bei der relativen Bewegung der Triebachse entsprechend einstellen kann.

Bei diesen Anordnungen tritt jedoch eine

sehr große Beanspruchung der Übertragungs-

. elemente, Getriebe und Kupplungen, zwischen Motor und Triebwelle auf, insbesondere ist der Eingriff zwischen den Zahnrädern verhältnismäßig ungünstig, so daß sich, eine rasche Abnutzung und eine Verschlechterung des Wirkungsgrades einstellt.

Dieser Nachteil ist bei den sogenannten Tatzenlageranordnungen zwar größtenteils vermieden, jedoch ist hierbei wieder ein erheblicher Teil des Motorgewichts nicht an dem abgefederten Teil, sondern an der Triebradwelle abgestützt, so daß sich unter Umständen unzulässige Stöße ergeben. Wenn man aber, wie dies oben vorausgesetzt ist, das gesamte Motorgewicht an dem abgefederten Teil abstützen will, so daß nur die Triebachsen ungefedert auf den Schienen laufen, so konnten bisher die genannten Nachteile nicht vermieden werden.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine neue Anordnung für einen derartigen Antrieb, die die Vorteile der bekannten Anordnung vereinigt und dabei die Nachteile vermeidet. Dieser besteht darin, daß bei schwingender Aufhängung des Motors dessen Stellung mechanisch in Abhängigkeit von der Stellung der Triebachse gesteuert wird. Mit Vorteil erfolgt die Steuerung hierbei mit Hilfe von Stangengelenken. Auf diese Weise ist es möglich, das Ritzel der Motorwelle immer in die richtige Lage zu bringen und hierbei von den Drehmomentstößen zu entlasten, so daß die Schwierigkeiten des Eingriffes vermieden und auch radiale Stöße und Zerrungen an der Kupplung ausgeschlossen sind.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. In den Fig. 1 und 2 ist eine Anordnung, bei der ein Motor auf eine Triebradwelle arbeitet, gezeigt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Ansicht in der Richtung der Längsachse des Fahrzeuges gesehen, Fig. 2 eine Seitenansicht, wobei das vordere Triebrad weggeschnitten gedacht ist. Mit 1 ist der Motor bezeichnet, der über eine Kardankupplung 2 auf ein Getriebe 3 arbeitet, das mit der Triebradwelle 4 über ein Zahnrad in Eingriff steht. Der Motor 1 ist hierbei auf dem. abgefederten Teil des Fahrzeuges 5 an zwei Punkten aufgehängt, und zwar ein-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Fritz Rampacker in Berlin-Charlottenburg.

mal durch eine Gelenkstange 6, die an dem Teil S drehbar aufgehängt ist, sowie über eine zweite Gelenkstange 7, die an einem Arm eines am Teil 5 drehbar befestigten Winkelhebels 8 gelenkig angehängt ist. Der andere Arm dieses Winkelhebels ist über eine Gelenkstange 9 über einen zweiten, gleichartigen Winkelhebel 10 mit einer Gelenkstange 11 verbunden, an der der Getriebekasten aufgehängt ist, der anderseits um die Achse der Triebradwelle schwingt.

Eine Ausführungsform, bei der zwei Motoren, die als Doppelmotor mit gemeinsamem Gehäuse ausgebildet sind, auf eine Triebradwelle arbeiten, ist in Fig. 3 wieder in Längsansicht, in Fig. 4 in Seitenansicht gezeigt. Die Aufhängung des Motors erfolgt am besten so, daß die beiden Aufhängepunkte zu verschiedenen Seiten des Motorschwerpunktes ao liegen.

Auf diese Weise ist also eine Antriebseinrichtung mit sehr geringem Platzbedarf gegeben, bei der die Getriebeteile dauernd in der günstigsten Eingriffslage arbeiten und durch Schienenstöße u. dgl. nicht beeinträchtigt werden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Antrieb für elektrische Fahrzeuge, bei denen der Motor nicht in einem Tatzenlager an der Triebradwelle abgestützt, sondern lediglich schwingend an dem abgefederten Teil des Fahrzeuges aufgehängt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung des Motors in Abhängigkeit von der. Stellung der Triebradwelle mechanisch gesteuert wird.

2. Antrieb nach Anspruch 1, bei dem die Übertragung der Bewegung von dem Motor auf die Triebachse über ein Getriebe erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe und der Motor an Gelenkstangen aufgehängt sind, die über an dem abgefederten Fahrzeugteil gelagerte Winkelhebel miteinander in Verbindung stehen.

3. Antrieb nach Anspruch 1 und 2 mit zwei Motoren für jede Triebradwelle, dadurch gekennzeichnet, daß die Motoren gemeinsam an dem abgefederten Teil des Fahrzeuges aufgehängt und ebenso gemeinsam mit dem Winkelhebel verbunden sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen