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Kraftwagenuntergestell mit drei Achsen. Die Erfindung betrifft Kraftwagenuntergestelle
mit drei Achsen, von denen die mittlere und hintere angetrieben werden. Es ist bereits
vorgeschlagen worden, die Achsgehäuse derartiger Kraftwagenuntergestelle so miteinander
zu verbinden, daß die durch den Antrieb und das Bremsen auf die Achsen übertragenen
Drehmomente aufgenommen werden, und daß trotz dieser Verbindung die Räder eine gewisse
Beweglichkeit gegeneinander besitzen. Auch hat man die Anordnung bereits so getroffen,
daß die Achsgehäuse ihren gegenseitigen Abstand innerhalb gewisser Grenzen verändern
können (Patent 38ooo2). Die Erfindung bringt eine weitere Lösung für diese Aufgabe.
Diese besteht darin, daß die mittlere und hintere Achse in der Nähe ihrer Enden
durch eine Stange miteinander verbunden sind, die einerseits unterhalb und anderseits
oberhalb der Achse mit den Gehäusen derart gelenkig verbunden ist, daß sie eine
gewisse Bewegung des Achsendes in allen Richtungen gestattet. Im allgemeinen wird
man derartige Stangen auf jeder Seite der Achsgehäuse anbringen. Damit bei einer
solchen Anordnung die Verschiebbarkeit der Achsgehäuse nicht beeinträchtigt wird;
werden die sie verbindenden Stangen derart mit den Achsgehäusen verbunden, daß sie
von der Seite gesehen einander kreuzen.
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Abb. i ist eine Seitenansicht eines Motorwagens, Abb.2 ein Grundriß
des die Treibräder enthaltenden Untergestells und Abb.3 ein senkrechter- Längsschnitt
des Untergestells nach der Linie 3-3 von Abb. 2 gesehen in der Richtung der Pfeile.
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Der Rahmen io eines schweren Lastwagens i i ruht auf einem vorderen
Lenkradgestell A und einem hinteren Treibradgestell B. Das Lenkradgestell A kann
die übliche Bauart besitzen. .Es enthält zwei Räder 12. Das Treibradgestell B enthält
zwei Paar Räder 13 und 14. Die Antriebsmaschine 15 ist vorn auf dem Wagen angeordnet.
Die Treibwelle 16 überträgt die Triebkraft vom Motor durch ein Wechselgetriebe und
eine Kupplung auf das Ausgleichgetriebe, das in dem Zahnrädergehäuse 18 des Treibradgehäuses
angeordnet ist. Von dem Ausgleichgetriebe wird die Kraft durch Universalgelenke
i9 und 2o und eine Zwischenwelle 21 auf ein Ausgleichgetriebe übertragen, das in
einem Zahnrädergehäuse 22 des Achsgehäuses der zweiten Treibachse aneordnet ist.
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Diese beiden Achsgehäuse, die in ihnen gelagerten Achsen, die Räder
und sonstige im nachstehenden beschriebene Einrichtungeri bilden das Treibraduntergestell
B des Fahrzeugs. Dieses Untergestell besteht im wesentlichen aus zwei Treibachsen
mit den zugehörigen Teilen, die im nachtstehenden als Vorder- und Hinterachse des
hinteren Treibradgestelles bezeichnet werden.
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Die Räder 13 der Vorderachse sind in der üblichen Weise auf Achsteilen
25 angeordnet, die in dem Achsgehäuse 26 gelagert sind.
In ähnlicher
Weise sind die Räder 14 der Hin. terradachse auf geteilten Treibachsen 23 angeordnet,
die in dem Achsgehäuse 24 gelagert sind.
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Das Gewicht des hinteren Teiles des Wagens wird durch Wagenfedern
27 auf die einzelnen Achsgehäuse übertragen. Diese Fe-. dern sind in der Mitte drehbar
auf gegenüberliegenden Seiten des Wagenrahmens befestigt, und sie stützen sich mit
ihren Enden auf die Achsgehäuse 24 und 26.
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Die Federbunde 29 der Wagenfedern sind an Zapfen 31 des Wagenrahmens
befestigt, so daß die Federn gegenüber dem Wagen schwingen können. Die Federn sind
an ihren Enden drehbar mit Augen 32 und 33 der Achsgehäuse 24 und 26 verbunden.
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Die Achsgehäuse, der Vorder- und Hinterachse des Gestells sind durch
zwei Streben 34 und 34a miteinander verbunden (Abb.3), die in entgegengesetztem
Sinne diagonal verlaufen und zwischen den Achsgehäusen 24 und 26 eingesetzt sind.
Auf jeder Seite-des Untergestells befindet sich eine solche Strebe. Eine der Streben
ist mittels eines Anschlußstückes 24a auf der Unterseite des Achsgehäuses 26 befestigt,
während sie mit ihrem anderen Ende mittels eines Anschlußstückes 26a oben am Achsgehäuse
24 befestigt ist. Die andere Strebe ist einerseits mittels eines Anschlußstückes
26a oben an dem erstgenannten Gehäuse 26 befestigt, während sie mit ihrem anderen
Ende mittels eines Anschlußstückes 24a unten an dem zweiten Achsgehäuse 24 angreift.
Jedes Anschlußstück 24a enthält beispielsweise einen mit Auge versehenen Bolzen
24b, der am Achsgehäuse befestigt ist und ein Paar Gelenkstücke 24e, durch die der
Bolzen 246 nachstellbar mit der Strebe verbunden wird. Die Achsen der beiden Gelenkstücke
sind rechtwinklig zueinander angeordnet. In ähnlicher Weise bestehen die Anschlußstücke
26a aus einem mit Auge versehenen Bolzen 26b und einem Paar Gelenkstücke 26c. Ein
Gelenk jedes Verbindungsstückes besitzt zweckmäßig eine senkrechte Achsre, während
die Achsen der anderen Gelenke wagerecht liegen. Auf einer Seite der Strebe ist
der mit Auge versehene Bolzen drehbar gelagert, während er auf der gegenüberliegenden
Seite in seinem Lager festsitzt.
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Die Streben nehmen die verdrehenden Kräfte auf, die in den Achsgehäusen
infolge der übertragung der Kraft von den Achsen .auf die Triebräder des Untergestells
entstehen. Demgemäß halten die Streben die Achsgehäuse in der richtigen Lage fest.
Sie sind nur Zug- und Druckspannungen unterworfen.
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Die Bremse kann jede geeignete Bauart besitzen. Indessen muß darauf
geachtet werden, daß die gegenseitige Bewegung der Räder und des Rahmens ohne Einfluß
auf die Brems,-,backen bleibst, so daß diese nicht zufällig angezogen oder gelöst
werden können.
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Da der hintere Teil des Fahrzeuges aus: schließlich auf den zwischen
dem Rahmen und den Achsgehäusen der Treibachsen angeordneten Federn unterstützt
ist, und da diese Federn am Wagenrahmen und an den Achsgehäusen gelenkig befestigt
sind, gelangen alle vier Treibräder jederzeit mit der Fahrbahn in Berührung, selbst
wenn diese uneben ist. Wichtig sind ferner die Streben, durch die die Hinterachsen
in der richtigen gegenseitigen Lage behalten werden, damit die auf die Treibräder
übertragende Kraft wirksam zur Fortbewegung des Fahrzeuges herangezogen wird.
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Aus diesem Grunde sind die im vorstehenden beschriebenen Streben in
ihrer eigenartigen Anordnung vorgesehen. Da diese Streben an. den Enden mittels
doppelter Gelenke angeschlossen sind und sich die Anschlußbolzen 24b auf einer Seite
gegenüber dem Achsgehäuse drehen können, können die Achsgehäuse und die mit ihnen
verbundenen Räder frei schwingen, so daß die Räder unter allen Umständen mit der
Fahrbahn in Berührung gelangen. Ein auf ein Achsgehäuse übertragenes Drehmoment
wird infolge der an einem Gehäuse oben und am anderen Gehäuse unten angreifenden
Strebe durch ein entgegengesetztes, auf das zweite Gehäuse übertragenes' Drehmoment
ausgeglichen, so daß die gesamte aufgewendete Kraft zur Vorwärtsbewegung nutzbar
gemacht wird.