DE564617C - Verfahren zur Herstellung von klebrigen Kautschukmassen aus Rohkautschuk o. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von klebrigen Kautschukmassen aus Rohkautschuk o. dgl.

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DE564617C
DE564617C DEM117266D DEM0117266D DE564617C DE 564617 C DE564617 C DE 564617C DE M117266 D DEM117266 D DE M117266D DE M0117266 D DEM0117266 D DE M0117266D DE 564617 C DE564617 C DE 564617C
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MAGYAR RUGGYANTAARUGYAR RESZVE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C19/00Chemical modification of rubber

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  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von klebrigen Kautschukmassen aus Rohkautschuk o. dgl. Rohkautschuk wird durch Erhitzen auf eine höhere Temperatur zersetzt, und es tritt neben der Bildung von verschiedenen Destillationsprodukten eine Umwandlung in ein klebriges Material ein. Der solcherart klebrig gewordene Kautschuk ergibt nach der Vulkanisation Produkte von sehr unbefriedigenden physikalischen Eigenschaften; außerdem ist zur Erzielung der Klebrigkeit entweder eine sehr hohe Temperatur oder bei einer niedrigen Temperatur ein lang anhaltendes Erhitzen erforderlich.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von klebrigen Kautschukprodukten und Halbprodukten, bei welchem die Klebrigkeit des Kautschuks bei verhältnismäßig niedriger Temperatur schnell erzeugt wird. Des weiteren kann der klebrige Kautschuk aus dem Rohkautschuk bei einem sehr geringen, o,5 °/o nicht übersteigenden Gewichtsverlust hergestellt werden und ergibt, mit Vulkanisiermitteln vermischt, ein normales Vulkanisat.
  • Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Stoffe wird zum Rohkautschuk bzw. zu rohkautschukähnlichen Materialien oder zu Mischungen, welche diese Materialien enthalten, eine kleine Menge Mercaptothiazol, das der allgemeinen Formel entspricht, in Abwesenheit von Vulkanisiermitteln zugemischt, und die somit erhaltene Mischung wird dann auf eine über der Zimmertemperatur, zweckmäßig zwischen 5o und ioo°, liegende Temperatur bis zur Erzielung der gewünschten Klebrigkeit erhitzt. Bei der obigen allgemeinen Formel können R1 und R, Wasserstoffatome oder beliebige organische Radikale, z. B. Phenyl, Methyl u. dgl., X aber ein Wasserstoffatom oder irgendein Metallion, z. B. Kalium, Zink, oder irgendein organisches Radikal, z. B. Äthyl, sein. Die zwei benachbarten Kohlenstoffatome des Thiazolringes können z. B. den Benzolring eines anderen Ringes bilden. Sehr gute Ergebnisse können erzielt werden, wenn Mercaptobenzothiazol, ein in der Kautschukindustrie viel gebrauchter Beschleuniger, oder irgendein Salz dieses Materials verwendet wird. Die Stärke der Klebrigkeit kann durch die Menge des gebrauchten Mercaptothiazols oder durch die Temperatur und auch durch die Dauer oder Erhitzung geregelt werden. Außerdem haben die umgebenden Gase auch einen gewissen Einfluß auf das Verfahren. Im allgemeinen kann man um so schneller eine stärkere Klebrigkeit erhalten, als man eine größere Menge Mercaptothiazols und höhere Temperaturen anwendet. Was den Einfluß der umgebenden Gase anbelangt, so tritt die Klebrigkeit schneller auf in einem Luftstrom, in Sauerstoff oder in einem Vakuum, das diese Gase in kleinen Mengen enthält, als z. B. in Stickstoff.
  • Die zum Zwecke der Erfindung verwendbaren Rohkautschuk- und rohkautschukähnlichen Produkte umfassen u. a. gewöhnlichen koagulierten Rohkautschuk, den aus natürlicher oder künstlicher Kautschukmilch durch Eintrocknen erhaltenen, auch die Serumbestandteile der Kautschukmilch enthaltenden sogenannten tvhole rubber (Vollgummi), Regenerate, synthetischen Kautschuk, natürliche oder künstliche kautschukartige Stoffe, wie Guttapercha, Balate und ähnliche Harze: All diese Materialien können natürlich nicht nur allein, sondern mit den in der Kautschukindustrie bekannten _ Zusatzmaterialien beliebig vermischt verwendet Nverden; dazu gehören Vulkanisiermittel, wie z. B. Schwefel, Selen usw., ausgenommen diejenigen, deren Gegenwart infolge Auftretens der Vulkanisation das Entstehen der Klebrigkeit verhindern.
  • Die folgenden Ausführungsbeispiele dienen zum besseren Verständnis des neuen Verfahrens. Beispiele I. ioo Teile von sogenanntem first Latex crepe werden auf einem Kalander mit o,5 Teilen Mercaptobenzothiazols vermischt. Die auf i mm Stärke ausgewalzten Platten werden in freier Luft bei 7o° während i Stunde erhitzt. Auf diese wird ein schwach klebriger Kautschuk erhalten, welcher besonders zur Weichmachung von Kautschukmischungen sehr geeignet ist .
  • II. ioo Teile von sogenanntem smoked sheet werden auf einem Kalander mit i Teil Mercaptobenzothiazol vermischt und die Mischung zwischen weitgestellten Walzen bei ioo° während 40 Minuten erhitzt. Das so erhaltene halbflüssige Material ergibt nach dem Auskühlen ein den Guttaperchaharzen sehr ähnliches Material, welches sich besonders zur Erzeugung von Kautschukzementen vorzüglich eignet.
  • III. ioo Teile first Latex crepe werden auf dem Kalander mit i Teil Mercaptobenzothiazol vermischt. Die Mischung wird in einer heizbaren Knetmaschine bei i2o° während i Stunde geknetet, sodann abgekühlt und mit 35 Gewichtsteilen Schwerspat vermischt. Die klebrige Masse ergibt, mit Benzin verdünnt, einen guten Klebstoff für Fußbodenbelag.
  • IV. Natürliche Kautschukmilch von 6o o@o Kautschukgehalt wird mit Mercaptobenzothiazol vermischt, wobei auf ioo Teile Kautschuk 3 Teile in einer kleinen Menge Ammoniaks gelösten Mercaptobenzothiazols entfallen. Aus dieser Mischung wird auf Glas, Eisen, Aluminium, Stoff, kautschukiertem Stoff oder auf anderen beliebigen Unterlagen ein dünner Überzug durch Tauchen, Elektrophorese oder Streichen erzeugt. Nach dem Trocknen bei Zimmertemperatur wird der Überzug zusammen mit der Unterlage während io Minuten auf ioo° erhitzt. Während dieser Zeit wandelt sich der Überzug in ein halbflüssiges; sehr klebriges Material um.
  • Der erfindungsgemäß hergestellte klebrige Kautschuk kann bei Zugabe von Vulkanisiermitteln, wie z. B. Schwefel, und bei entsprechender Hitzebehandlung gut vulkanisiert werden. Während dieser Behandlung wirken die Mercaptothiazole als Vulkanisationsbeschleuniger und verbessern wesentlich die Güte des erhaltenen Produkts.
  • Bei der Herstellung von klebrigen Kautschukprodukten kann die Zugabe der Zusatzstoffe bei jeder Phase des Verfahrens, demnach sowohl vor als auch nach dem Erhitzen erfolgen. Bei Verwendung von Kautschukmilch oder Kautschuklösungen sind selbstverständlich zweckmäßig die Füllmaterialien noch vor Entfernung des Dispersions- bzw. Lösungsmittels hinzuzufügen.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Kautschukprodukte können für die verschiedensten Zwecke verwendet werden. Es ist z. B. bekannt, daß beim Streichen von Stoffen deren Oberfläche eine gewisse Klebrigkeit aufweisen muß, um das daraufgestreute feine Pulvermaterial zurückzubehalten und dadurch das erwünschte matte Aussehen zu erhalten. Eine entsprechend klebrige Kautschukoberfläche kann einfach auf die Weise erhalten werden, daß auf den mit einer Kautschukmilchmischung überzogenen Stoff eine dünne oberste Schicht aus einer eine Menge Mercaptothiazol enthaltenden Kautschukmilch aufgetragen wird. Bei der Temperatur des Streichmaterials verdampft das Wasser aus dieser Oberschicht, und die zurückbleibende Kautschukschicht wird klebrig.
  • Das klebrige Kautschukprodukt gemäß der Erfindung kann auch als Bindemittel zwischen Metall und Kautschuk verwendet werden. Für diesen Zweck wird das Metall z. B. in dem in Beispiel III angegebenen Verfahren mit einer dünnen klebrigen Schicht überzogen. Die klebrige Schicht wird auf bekannte Weise mit einer Kautschukplatte oder durch Streichen, Tauchen usw. mit dem Kautschuk gewünschter Zusammensetzung bedeckt. Die Kautschukschicht wird hiernach mit der Metallunterlage durch Vulkanisation vereinigt. Der während der Vulkanisation von der oberen Kautschukplatte in die klebrige Kautschukschicht wandernde Schwefel vulkanisiert auch diese Schicht aus, wodurch eine feste Bindung zwischen Metall und Kautschuk entsteht.

Claims (1)

  1. PATENTAN SPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von klebrigen Kautschukmassen aus Rohkautschuk o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zu Rohkautschuk o. dgl. eine kleine Menge, zweckmäßig 0,5 bis 5 °/o, Mercaptothiazol (der allgemeinen Formel entsprechend) in Abwesenheit von Vulkanisierungsmitteln zugemischt wird und die so erhaltene Mischung bei einer über der Zimmertemperatur, zweckmäßig zwischen So und ioo°, liegenden Temperatur bis zur Erreichung der gewünschten Klebrigkeit erhitzt wird. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung der Klebrigkeit Mercaptobenzothiazol benutzt wird. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und a, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung der Klebrigkeit die Salze der Mercaptothiazole, z. B. Zinkmercaptothiazol, verwendet werden. q.. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung in einem Gasstrom, z. B. Luft- oder Sauerstoffstrom, erfolgt. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß während des Erhitzens das Material ununterbrochen oder zeitweise auf Kalandern intensiv gemischt und in Kautschukknetern geknetet wird. 6. Verfahren nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das die Klebrigkeit hervorrufende Mercaptothiazol zweckmäßig in Form von Lösungen oder Pasten mit den Kautschuk enthaltenden Organosolen oder natürlichen oder künstlichen Dispersionen vermischt wird, worauf die so erhaltene Mischung eingetrocknet und nach dem Trocknen bei einer die Zimmertemperatur übersteigenden Temperatur bis zur Erzielung der gewünschten Klebrigkeit erhitzt wird. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß aus der wässerigen, das Mercaptothiazol enthaltenden Mischung die festen Bestandteile in Form eines Koagulums zusammen mit dem Mercaptothiazol ausgeschieden werden und das Koagulum sodann bis zur gewünschten Klebrigkeit erhitzt wird.
DEM117266D 1930-10-24 1931-10-16 Verfahren zur Herstellung von klebrigen Kautschukmassen aus Rohkautschuk o. dgl. Expired DE564617C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE896556C (de) * 1940-08-04 1953-11-12 Maerkische Kabelwerke Ag Verfahren zur thermischen Erweichung von Mischpolymerisaten aus Butadien und Acrylsaeurenitril oder Styrol

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE896556C (de) * 1940-08-04 1953-11-12 Maerkische Kabelwerke Ag Verfahren zur thermischen Erweichung von Mischpolymerisaten aus Butadien und Acrylsaeurenitril oder Styrol

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