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Vorrichtung zum Verstellen der Druckspindeln der Walzgerüste bei kontinuierlichen
Walzenstraßen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen der Druckspindeln
der Walzgerüste bei kontinuierlichen Walzenstraßen mit gemeinsamer Verstellung der
Anstellvorrichtung aller Gerüste. Die Erfindung besteht darin, daß mindestens eine
der Antriebswellen der Anstellvorrichtungen der Gerüste mit einer Kupplungseinrichtung
versehen ist, die im- gelösten Zustand eine Einzelverstellung der sämtlichen, z.
B. durch einen Kettenantrieb untereinander verbundenen Anstellvorrichtunäen ermöglicht.
Es ist zweckmäßig, die Walzenstraße in einzelne Gerüst- und Anstellgruppen zu unterteilen
und dann eine der Antriebswellen der Anstellv orrichtungen jeder Gruppe mit einer
Kupplungseinrichtung zu versehen. Bei Unterteilung der Walzenstraße in Gruppen zu
mehreren, z. B. drei Gerüsten wird die Bewegung für die Antriebswelle der Anstellvorrichtung
der benachbarten beiden Walzgerüste zweckmäßig von der jeweils mittleren, die Kupplungsvorrichtung
tragenden Antriebswelle abgeleitet.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Walzen von kontinuierlichen
Walzwerken einerseits einzeln oder andererseits gemeinsam zu verstellen. Auch ist
vorgeschlagen worden, bei einem Walzwerk für bandförmiges Gut in einem Gerüst eine
-Mehrzahl von im Zickzack angeordneten Walzen ztt lagern und die Anstellspindeln
für die Oberwalzen mittels Kupplungen und Verzahnungen einzeln oder gemeinsam zu
verstellen. Der Gedanke aber, bei kontinuierlichen Walzenstraßen eine gemeinsame
oder eine Einzelverstellung der Anstellvorrichtungen bewirken zu können, ist bisher
bei kontinuierlichen Walzenstraßen nicht verwirklicht worden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt schematisch den Antrieb der Druckspindeln einer kontinuierlichen
Walzenstraße im Grundriß, Abb.2 in Seitenansicht.
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Die kontinuierliche Walzenstraße besteht beispielsweise aus sechs
Gerüsten I bis VI. Die Antriebswellen für die beiden nicht dargestellten Druckspindeln
eines jeden Walzgerüstes sind mit i bis 6 bezeichnet, wobei die Druckspindeln jedes
Gerüstes von der zugehörigen Antriebswelle aus mittels Kegel- oder Schneckenradgetriebes
verstellt wenden können. Jede der Antriebswellen i bis 6 ist mit einer nicht dargestellten,
an sich bekannten Einstellvorrichtung versehen, die eine gemeinsame oder Einzelverstellung
der beiden zugehörigen Druckspindeln gestattet. Zum gemeinsamen oder Einzelverstellen
der Druckspindeln sämtlicher Gerüste I bis VI kann z. B. folgende Einrichtung vorgesehen
werden: Auf der Antriebswelle 2 des Gerüstes II sitzt drehbar und axial verschiebbar
der Doppelkonus 7, der das Kettenrad 8 trägt. Neben dem Kettenrad 8 ist ein Kettenrad
9 angeordnet, das von einer Büchse io getragen wird. In das eine Ende der Büchse
ragt
das Ende 7' des Doppelkonus 7 und in das andere Ende derselben
der drehbar und axial verschiebbar auf der Welle 2 gelagerte Konus I I hinein.
Der Konus i i hat eine Ringnut 12, in die eine Ringscheibe 13 eingreift, die an
der Büchse 1q. befestigt ist. Diese trägt Innengewinde, das in entsprechendes Gewinde
der Welle 2 eingreift. Mittels des Handrades 15 kann die Büchse 14 gedreht werden.
Sie verschiebt sich dabei auf der Welle 2. Wird sie in Pfeilrichtung x verschoben,
so preßt sich das kegelige Ende 16 des Doppelkonus 7 in den Kuppelkranz i8 des fest
auf der Welle :2 gelagerten Rades i9, wodurch die Räder 8, 9 mit der Welle 2 gekuppelt
werden. Das Rad i9 treibt das auf der Druckspindel sitzende Rad 2o. Sollen sämtliche
Anstellvorrichtungen gemeinsam verstellt werden, dann ist, wie beim Ausführungsbeispiel
dargestellt, die Kupplung geschlossen, und die Kettenräder 8, 9 sind durch das Zahnrad
i9 mit der Welle 2 gekuppelt. Das Rad 8 treibt nun mittels Kette 21 das lose auf
der Welle i des Gerüstes I sitzende Kettenrad 22 und das. Rad 9 mittels der Kette
23 das lose auf der Welle 3 des Gerüstes III sitzende Rad 24.. Neben diesem ist
lose auf der Welle 3 das Kettenrad 25 gelagert, das mittels der Kette 26 das auf
der Welle 5 des Gerüstes V lose sitzende Rad 28 treibt. Auf der Welle 5 ist eine
ähnliche Kupplungseinrichtung wie auf der Welle 2 angeordnet. Bei geschlossener
Kupplungseinrichtung sind dann die drei Kettenräder 28, 29 und 30 miteinander
und mit der Welle 5 gekuppelt. Das Rad 29 treibt dann mittels der Kette 32 das fest
auf der Welle 4 des Gerüstes IV sitzende Rad 33 und das Rad 30 mittels der Kette
34 das fest auf der Welle 6 des Gerüstes VI sitzende Rad 35. Soll eine der Anstellvorrichtungen
z. B. der Gerüstgruppen IV bis VI verstellt werden, so wird durch entsprechendes
Drehen des Handrades 31 die Kupplung der Räder 28, 29 und 30 mit der Welle 5 gelöst.
Es kann dann jede der Wellen q. bis 6 für sich gedreht werden. Dasselbe ist mit
Bezug auf die Wellen i bis 3 der Fall, wenn die auf der Welle :2 angeordnete Kupplungseinrichtung
gelöst ist.
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Das übersetzungsverhältnis der Kettentriebe wird zweckmäßig so gewählt,
daß z. B. bei Drehen der Welle 2 und eingerückten Kupplungen der Wellen 2 und 5
die Druckspindeln aller Gerüste gleichzeitig und in dem gewünschten Verhältnis zueinander
so verstellt werden, daß eine prozentuale Veränderung der Größe der Walzenspalte
von Gerüst I nach dem Gerüst VI hin erfolgt. Die Anordnung der Kupplung .auf der
Welle 5 ist nicht unbedingt notwendig, aber aus dem Grunde zweckmäßig, um eine möglichst
günstige Kettentriebanordnung zu erreichen. Die Bauart der Kupplungseinrichtungen
selbst ist beliebig. Wesentlich für die Erfindung ist nur, daß die Druckspindeln
aller Gerüste gemeinsam und auch einzeln verstellt werden können. Um den Erfindungszweck
zu erreichen, kann natürlich auch die Antriebswelle jeder Anstellvorrichtung mit
einer Kupplungseinrichtung versehen sein, die die Einzeleinstellung der zugehörigen
Anstellvorrichtung ermöglicht.