DE562918C - Verfahren zur Herstellung von Knochenleim - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Knochenleim

Info

Publication number
DE562918C
DE562918C DE1930562918D DE562918DD DE562918C DE 562918 C DE562918 C DE 562918C DE 1930562918 D DE1930562918 D DE 1930562918D DE 562918D D DE562918D D DE 562918DD DE 562918 C DE562918 C DE 562918C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
glue
bones
bone
boiling
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930562918D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DR DANIEL SAKOM
Original Assignee
DR DANIEL SAKOM
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DR DANIEL SAKOM filed Critical DR DANIEL SAKOM
Application granted granted Critical
Publication of DE562918C publication Critical patent/DE562918C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H3/00Isolation of glue or gelatine from raw materials, e.g. by extracting, by heating

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Knochenleim Für die Herstellung von Leim aus Knochen sind bisher im großen zwei Wege eingeschlagen «-orden: der eine besteht darin, daß Knochen feuchtem Druck (Dampfdruck) bei Temperaturen über ioo° C ausgesetzt werden, wodurch das in den Knochen enthaltene Kollagen derart umgeformt wird, daß es iii heißem Wasser löslich ist, welches Verfahren kurzweg als Druckverfahren bezeichnet sei; der andere Weg besteht darin, daß den Knochen zuerst die anorganischen Bestandteile, die Knochenherde, durch Einwirkung von Säuren vollständig entzogen werden, wonach dann der übrigbleibende Knochenknorpel. das sog. Ossein, ohne Druck durch heißes Wasser zum Cbergang in Leim gebracht werden kann. Dieses Verfahren kann nian kurz als l azerationsverfahren bezeichnen.
  • Ein kurzer genereller Vergleich dieser beiden bekannten Verfahrensweisen ergibt folgendes: Das Druckverfahren ist billiger, weil es keine Säuren erheischt, ergibt jedoch einen Leim minderer Güte, weil die zur Verwendung kommende hohe Temperatur die Güte des gebildeten Leimes herabmindert.
  • Das Mazerationsverfahren hingegen ergibt bessere Leime, weil diese Schädigung entfällt, ist jedoch infolge des Preises der verwendeten Säure kostspieliger; auch verursacht diese Säure in der Regel eine Verminderung der Leimausbeute, weil sie einen Teil des Knochenknorpels mit angreift. Versuche haben ergeben, daß es nicht erforderlich ist, die gesamte Knochenerde aus den Knochen zu entfernen, um den Knochenknorpel heiß wasserlöslich zu machen, sondern daß es vielmehr bereits genügt, bloß einen gewissen Bruchteil der Knochenerde chemisch zu entfernen, um diese Heißwasserlöslichkeit zu erreichen.
  • Demgemäß besteht nach der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Knochenleim durch Mazerieren und nachfolgendem Auskochen der Knochen darin, daß die Knochen mittels Säuren nur zum Teil entmineralisiert und darauf unter gewöhnlichem Druck verkocht werden.
  • Vorteilhaft ist es ferner, die Knochen vor der Säurebehandlung bis zur Grießgröße zu zerkleinern.
  • Verwendet man als Ausgangsgut unentfettete Knochen, so kann dann beim Kochen außer Leim auch Fett gewonnen werden.
  • Diese Verfahrensweise behebt die beiden vorerwähnten Nachteile des bisher üblichen vollständigen Mazerationsverfahrens; denn zum Entfernen eines bloßen Bruchteiles der Knochenerde sind selbstverständlich nur geringere Mengen an Säure erforderlich als zu deren vollständigem Entfernen, und diese geringere Menge verwendeter Säuren greift natürlich auch den Knochenknorpel wesentlich weniger an.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat nichts zu tun mit einem früher vorgeschlagenen Verfahren, das auf folgenden Voraussetzungen beruht.
  • In dem nach den bisher üblichen Verfahren gewonnenen Ossein findet man stets Knochenteile, die nicht bzw. nicht durchgehend mazeriert sind. Es sind das die besonders harten Knochen, z. B. die Enden der langen Extremitäten u. a. Wollte man auch diese durchmazerieren, so müßte man das gesamte Knochengut acht bis zehn Tage in Salzsäure liegen lassen, dabei würde das Ossein der schon nach drei Tagen vollständig mazerierten Knochen teilweise verderben, und, der schützenden Knochensubstanz beraubt, ziemlich bedeutende Mengen leimgebender Substanz an die Säure abgeben.
  • Ein Aussuchen der harten Knochen kommt praktisch nicht in Frage. Beim Verkochen der mazerierten Knochen mit Wasser bleiben die nicht entmineralisierten Knochen unverändert zurück und mit ihnen eine Art Mehl oder Schlamm, herrührend aus gewissen nicht völlig durch die Salzsäure aufgeschlossenen Phosphat- und anderen Teilchen, wie sie auch in den weniger harten, porösen Knochen sich vorfinden.
  • Das obenerwähnte vorbekannte Verfahren unterscheidet sich nun bezüglich der Entfernung der Knochenerde aus dem Knochengut, soweit dies mit einem normalen Mazerierverfahren möglich ist, überhaupt nicht von diesen bisher üblichen Verfahren. Eine unvollständige Entfernung der Knochenerde im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens kommt hier nicht in Frage; es handelt sich bei jenem früheren Verfahren nur um eine Nachbehandlung derjenigen harten Knochenteile, die mit normalen Mazerierverfahren nicht von der Knochenerde befreit- werden können. Demgemäß sollen nach Erledigung des normalen Mazeriervorgangs die nur einen sehr geringen Bruchteil des vorhandenen Knochenguts ausmachenden harten Knochen ausgesondert und einer Sonderbehandlung zu dem Zweck unterworfen werden, um auch bei ihnen die Knochenerde von dem Ossein zu scheiden.
  • Die Durchführung des neuen Verfahrens kann beispielsweise folgendermaßen erfolgen. i ooo kg Knochen werden etwa 24 Stunden mit 2 ooo Liter 71/2 o/oiger Salzsäure mazeriert, während die vollständige Mazerierung für die gleiche Menge Knochen 5 ooo Liter 7112 01oiger Säure erfordern würde. Nach Ablauf dieser Zeit wird die entstandene Salzlösung abgelassen und die Knochen wiederholt mit frischem Wasser bis zur vollständigen Entfernung der übriggebliebenen Säure gewaschen.
  • Die gewaschenen Knochen werden hierauf mehrmals, z. B. achtmal, mit kochendem Wasser behandelt, bis der größte Teil des in den Knochen enthaltenen Leimes in Lösung gegangen ist. Die Ausbeuten der einzelnen Kochungen waren bei dem Ausführungsbeispiel folgende: bei i. Verkochung 540 kg 8,5 oioige Leimbrühe, enthaltend 45,9 kg Leim, bei 2. Verkochung 800 kg 7,0 o/oige -Leimbrühe, enthaltend 56,o kg Leim, bei 3. Verkochung 55o kg 5,2 01oige Leimbrühe, enthaltend 28,6 kg Leim, bei 4. Verkochung 5oo kg 3,3 01oige Leimbrühe, enthaltend 16,5 kg Leim, bei 5. Verkochung 670 kg 1,5 ofoige Leimbrühe, enthaltend io,o kg Leim, bei 6. Verkochung 265 kg 2,2 o/oige Leimbrühe, enthaltend 5,8 kg Leim, bei 7. Verkochung 380 kg 2,0 o/oige Leimbrühe, enthaltend 7,6 kg Leim, bei B. Verkochung 26o kg i,8 ojoige Leimbrühe, enthaltend 4,7 kg Leim.
  • Der in den Knochen noch gebliebene Rest an Leim kann erforderlichenfalls durch das bekannte eingangs erwähnte Druckverfahren gewonnen werden, wozu nur mehr ein- bis zweimaliges Drücken erforderlich ist.

Claims (1)

  1. PATrNTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Knochenleim durch Mazerieren und nachfolgendem Auskochen der Knochen, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochen mittels Säuren nur zum Teil entmineralisiert und darauf unter gewöhnlichem Druck verkocht werden.
DE1930562918D 1930-02-14 1930-02-14 Verfahren zur Herstellung von Knochenleim Expired DE562918C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE562918T 1930-02-14

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE562918C true DE562918C (de) 1934-05-23

Family

ID=6566609

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930562918D Expired DE562918C (de) 1930-02-14 1930-02-14 Verfahren zur Herstellung von Knochenleim

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE562918C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE562918C (de) Verfahren zur Herstellung von Knochenleim
DE576515C (de) Verfahren zum Verbessern von Kaffee
DE2520012C3 (de) Verfahren zur Gewinnung einer loslichen Sojabohnenproteinfraktion
CH153205A (de) Verfahren zur Herstellung von Leim aus Knochen.
DE464240C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz
DE565242C (de) Verfahren zur Herstellung von Pektin
DE365571C (de) Verfahren zur Herstellung von Papierstoff aus Papyrusstaude
DE662834C (de) Verfahren zum Reinigen von Suessholzauszuegen
DE884598C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Huelsenfruechten
DE685974C (de) Verfahren zum Klaeren von Bernstein
DE3023270A1 (de) Verfahren zum herstellen von taubenfutter
DE907055C (de) Verfahren zur Gewinnung von Koffein aus Kolanuss durch Extraktion
DE898706C (de) Verfahren zur Entfernung der kalkhaltigen Krusten in den Laugen-erhitzern sowie den zur Laugenumwaelzung dienenden Teilen von Laugenumwaelzanlagen in Zellstoffabriken
DE468301C (de) Verfahren zur Herstellung von Vitaminpraeparaten
DE515018C (de) Verfahren zur Herstellung von Natronzellstoff
DE750119C (de) Verfahren zur Herstellung von Eiweissstoffen aus Muskelfasern tierischer Herkunft
DE831799C (de) Verfahren zum Veredeln von Rohkakao und von aus ihm hergestellten Rohmassen
DE713621C (de) Verfahren zur Herstellung von Sojabohnenmehl
DE747769C (de) Verfahren zur Herstellung eines Gaerungsgetraenkes aus Malz und Molke
AT127117B (de) Verfahren zur Herstellung möglichst geruchloser Knoblauchpräparate.
DE928026C (de) Verfahren zur Herstellung von Kakaopulver
DE971034C (de) Verfahren zur Herstellung von Bier
DE607038C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
DE638934C (de) Verfahren zum Behandeln aussortierter Malzspelzen
DE664241C (de) Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffee-Zusatzstoffen