DE607038C

DE607038C - Verfahren zur Herstellung von Zellstoff

Info

Publication number: DE607038C
Application number: DEL82881D
Authority: DE
Original assignee: CARL LEYST KUECHENMEISTER
Current assignee: CARL LEYST KUECHENMEISTER
Priority date: 1933-01-10
Filing date: 1933-01-10
Publication date: 1934-12-15

Description

Verfahren zur Herstellung von Zellstoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zellstoff, das sich dadurch kennzeichnet, daß ausdauernde langstengelige Compositae, insbesondere Hel.ianthus, unter Zusatz von io bis 2o0/0 Alkali oder 2 bis 3°/° Säure bei Anwendung von Druck 21/2 bis 4. Stunden, in offener Kochurig dagegen 7 bis 8 Stunden gekocht -werden oder daß die genannten Rohstoffe einer Wasserröste unter Zusatz von i bis 2°/° Alkali bzw. einer Feldröste von 14 bis 2o Tagen, gegebenenfalls unter zusätzlicher Bewässerung, ausgesetzt und anschließend entweder durch mechanische Behandlung oder einstündige Kochurig unter Zusatz von io bis 2o0/0 Alkali oder 2 bis 3°/° Säure fertig aufgeschlossen werden.
Obwohl man bereits Pflanzen der Familie Compositae (Korbblütler), wie Diestel, Klette und vor allem ,die gemeine einjährige Sonnenblume (Helianthus annuus), auch unter Verwendung von Alkali oder Säure oder durch Rösturig zu Papierstoff verarbeitet hat, fehlte bisher die Erkenntnis, daß nur die jahrelang ausdauernden Arten dieser Pflanzenfamilie, wieTuberosus, Harpalium rigidus, laetiflorus, missouricus; mollis, rigidus Daniel Dewar, strumosus, zur Papiergewinnung geeignet sind, da .die schnell wachsenden Stengel der nichtausdauernden einjährigen Arten offenbar weniger Zellstoff enthalten als die der ausdauernden. Diese ausdauernden langstengeligen Compositae, insbesondere Helianthus, -liefern unter Zusatz von io bis 2o0/° Alkali oder 2 bis 3°/° Säure beim Kochen unter Druck .in 21/2 bis höchstens 4 Stunden, bei offener Kochurig dagegen in 7 bis 8 Stunden, eine schöne und sehr feste Papierfaser.
Es ist auch möglich, die genannten Rohstoffe ähnlich wie Flachs und Hanf einer Rösturig zu unterwerfen. In diesem Fall werden die Pflanzen entweder in Wasser gelegt, dem i bis 2°1° Alkalien beigefügt sind, oder sie werden der Feldröste unterworfen und bei Regenmangel öfter bewässert, so daß schon nach 14 bis 2o Tagen die Röste vollendet ist. Anschließend wird das Fasergut entweder sofort im Kollergang weiterverarbeitet oder noch durch eine leichte Kochurig von i Stunde unter Zusatz von io bis 2o % Alkali oder 2 bis 3 % Säure fertig aufgeschlossen.
Wohlgemerkt bezieht sich die Erfindung nicht auf das Aufschließen von zellstoffhaltigern Fasergut schlechthin durch Rösturig oder durch Alkali oder Säure in den angegebenen Mengen, denn ;dies ist bekannt, sondern auf die Anwendung der gekennzeichneten Aufschlußverfahren zur Herstellung von Zellstoff: aus ausdauernden langstengeligen Pflanzen einer bestimmten Familie, nämlich ausdauernden Compositae, insbesondere Helianthus.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Zellstoff, dadurch gekennzeichnet, daß ausdauernde langstengelige Compositae, insbesondere Helianthus,-_ unter Zusatz von io bis 2o11, Alkali oder 2 bis 3°/o Säure bei Anwendung von Druck 212 bis 4 Stunden, in offener Kochung dagegen 7 bis 8 Stunden gekocht werden oder daß die genannten Rohstoffe einer Wasserröste unter Zusatz von i bis z°/0 Alkali bzw. einer Feldröste von io bis 2o Tagen, gegebenenfalls unter zusätzlicher Bewässerung, ausgesetzt und anschließend entweder durch mechanische Behandlung oder einstündige Kochung unter Zusatz von io bis 2oojo Alkali oder 2 bis 3°/o Säure fertig aufgeschlossen werden.