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Fadenschneidvorrichtung für Nähmaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Nähmaschine und im besonderen auf eine Doppelsteppstichnähmaschine mit
zylindrischem Stofftragarm, die zum Annähen von Ösenknöpfen geeignet ist, und bezweckt
die Schaffung einer vereinfachten Einrichtung, mittels deren sowohl der -Nadelfaden
als auch der Spulenfaden bei einer solchen Maschine abgetrennt werden kann. Ferner
bezweckt die Erfindung eine Vereinfachung der in der Patentschrift 325 6oi beschriebenen
Fadenabtrennvorrichtung.
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Die :Maschine ist hierbei mit einer Abstellvorrichtung sowie mit einer
unterhalb der Stichplatte befindlichen Einrichtung zum Zurückhalten und Abtrennen
der Nadelfadenschlinge versehen.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Vorrichtung durch eine selbsttätig
arbeitende Einrichtung eine erste Bewegungsstufe erteilt, damit sie mit der Nadelfadenschlinge
in Eingriff treten und letztere zurückhalten kann, während eine zweite Bewegungsstufe
dieser Vorrichtung durch eine von Hand beeinflußte Einrichtung erteilt wird, um
das Abtrennen der Nadelfadenschlinge herbeizuführen.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. i eine Vorderansicht einer Maschine zum Annähen von
ösenknöpfen gemäß der Erfindung.
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Fig.2 ist eine hintere Seitenansicht der Maschine, und Fig. 3 ist
eine hintere Endansicht hierzu. Fig. 4 ist eine vordere Endansicht der Werkstückhalte-
und Stichbildevorrichtungen.
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Fig.5 ist eine Draufsicht auf das freie Ende des Stofftragarms, wobei
die Stichplatte abgenommen ist, um die Fadenschneidvorrichtungen sichtbar zu machen.
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Fit-,. 6 ist eine ähnliche Ansicht, wobei sich die Fadenschneidvorrichtungen
in der Schneidstellung befinden.
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Fig. 7, 8 und 9 veranschaulichen aufeinanderfolgende Arbeitsstufen
für die Behandlung der letzten Nadelfadenschlinge vor dem eigentlichen Abtrennen
der Nadel- und Spulenfäden.
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Fig. io ist ein schaubildliche Ansicht der unteren Seite der Stichplatte.
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Fig. i i und 12 sind senkrechte Schnittansichten durch die Nähstelle
in der Längsrichtung des Werkstücktragarms und veranschaulichen die Fadenschneidvorrichtungen
in ihren Anfangs- und Endstellungen.
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Fig. 13 ist eine im vergrößerten Maßstabe dargestellte Schnittansicht
nach der Linie 13-13 der Fig. 6.
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Fig. 14 ist ein Schnitt durch den Lagerzapfen des selbsttätig beeinflußten
Hebels für das in Fig. i dargestellte Werkzeug zum Abtrennen der Nadelfadenschlinge.
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Fig.15 und 16 sind schaubildliche Ansichten der Abstellsteuervorrichtung
der Maschine.
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Fig. 17 ist eine Ansicht eines Teils der in Fig. i dargestellten Einrichtung
zu einem andern Zeitpunkt des Arbeitskreislaufes, und Fig.18 ist ein Schnitt nach
der Linie 18-18 der Fig.6.
Mit Ausnahme von einigen Abänderungen
ist die beim Ausführungsbeispiel dargestellte Maschine im wesentlichen von der im
Patent 325 6oi beschriebenen Bauart. Der Maschinenrahmen weist den Ständer i, den
zylindrischen Stofftragarm 2 und den überhängenden Maschinenarm 3 auf, der in den
Kopf 4 ausläuft, in welchem die seitlich ausschwingende Nadelstange 5 und die unter
Federwirkung stehende Drückerstange 6 gelagert sind, welche die :@iadel 7 bzw. den
Drückerfuß 8 tragen. Die Drückerstange 6 trägt ferner die übliche Knopfklemme 9,
die trennbare Backen io besitzt, welche die Öse ii des Knopfes 12 festklemmen und
sie in der zur Aufnahme der Stiche bestimmten Lage auf dem Arbeitsstück 13 halten,
das durch den Drückerfuß 8 auf der Stichplatte 14 gehalten wird; die Teile 8 und
14 bilden eine Stoffklemme oder einen Werkstückhalter. An der Drückerstange ist
der übliche Lüftungsklotz 15 vorgesehen, unter dessen Schulter 16 das Ende 17 des
von Hand beeinflußten Drückerstangenliiftungshebels 18 greift, der bei i9 schwingbar
gelagert ist und beim Ausführungbeispiel eine von Hand beeinflußte Einrichtung zum
Öffnen des Werkstückhalters zwecks Einführens und Entfernens de`s Arbeitsstückes
darstellt. Praktisch ist an dem Hebel 18 durch Schrauben 2o ein Arm 21' befestigt,
dessen hinteres freies Ende mit dem nicht dargestellten Fußtritt bzw. der durch
das Knie verstellbaren Einrichtung verbunden ist.
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Die Nadel 7 arbeitet zur Herstellung der Stiche mit dem üblichen schwingbaren
Greifer 21 zusammen, der das Spulengehäuse 22 aufweist, welches die Spule 23 (Fig.
4) trägt; Nadel und Greifer werden durch die üblichen Verbindungen mit der Maschinenantriebswelle
24 beeinflußt. Die Maschinenantriebswelle treibt ferner die Querwelle 25 an, auf
der die die Abstellung beherrschende Steuerscheibe 26 und die Steuerscheibe 27 zur
Ausschwingung der Nadelstange befestigt sind. Die Welle 25 wird mit geringer Geschwindigkeit
angetrieben und führt gewöhnlich eine Umdrehung für einen jeden Knopfannähvorgang
aus. Beim Ausführungsbeispiel sind aber Steuervorrichtungen vorgesehen, mittels
deren die Welle 25 auf Wunsch des Arbeiters v eranlaßt werden kann, zwei Umdrehungen
auszuführen, bevor die Maschine selbsttätig zum Stillstand gebracht wird, wodurch
die Anzahl der zur Anbringung des Knopfes dienenden Stiche verdoppelt wird. ' Die
Maschinenantriebswelle 24 trägt an ihrem hinteren Ende die feste und lose Schnurscheibe
28 bzw. 29 und den Abstellnocken 3o, der mit dem üblichen, durch Federwirkung aufwärts
gedrückten Kolben 31 zusammenarbeitet, welcher von dein kippbaren Abstellhebel 32
getragen wird. Dieser Abstellhebel 32 trägt die übliche Riemengabel 33 und weist
den nach vorn ragenden Arm 34 auf, der durch die Zugstange 35 mit einem nicht dargestellten
Fußtritt oder einer durch das Knie verstellbaren Einrichtung verbunden ist. Der
Arm 34 des Abstellhebels 32 trägt einen Rollenzapfen 36, der von dem gegabelten
Arm 37 eines Winkelhebels umfaßt wird, dessen anderer Arm 38 einen Rollenzapfen
39 trägt, der in der Nut 4o der Steuerscheibe 26 ruht, wenn.die Maschine stillsteht.
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Wenn der Abstellhebel 32 in seine Betriebsstellung (Fig.15) durch
einen nach unten gerichteten Zug auf die Anlaßstange 35 gekippt wird, wird er in
dieser Lage durch das Ineingrifftreten des hakenartigen Endes 41 des unter Federwirkung
stehenden Klinkenhebels 42 mit dem Arm 43 gehalten, der fest an , dem Abstellhebel
32 sitzt und einen Teil dieses Hebels bildet. Durch diese Bewegung des Abstellhebels
32 wird die Rolle 39 .aus der Nut 4o der die Abstellung abeherrschenden Steuerscheibe
26 herausbewegt. Auf dieser Steuerscheibe 26 ist eine Auslöseplatte 44 angebracht,
die eine schräg verlaufende Nase 45 aufweist, welche an den schwanzartigen Zapfen
46 des Klinkenhebels 42 anstoßen kann und hierdurch diesen Zapfen 46 nach innen
ablenkt, wodurch das hakenartige Ende 41 des Klinkenhebels von dem Arm 43 zurückgezogen
und der Abstellhebel 32 freigegeben wird, so daß er unter der Einwirkung seiner
Feder 47 (Fig. 2) eine Bewegung in die Abstellage ausführen kann. Die Auslöseplatte
44 wird auf der Steuerscheibe 26 mit Bezug auf ihre zeitliche Wirkung so eingestellt,
daß, wenn ihre Nase 45 mit dem Zapfen 46 in Eingriff tritt, um den Abstellhebel
32 freizugeben, das in der Bewegungsrichtung der Steuerscheibe hintere Ende der
Nut 4o gerade an der Rolle 39 vorbeigegangen ist und sich in der in Fig. 16 dargestellten
Lage befindet. Trotzdem der Abstellhebel 32 von der festhaltenden Wirkung des Klinkenhebels
42 freigegeben worden ist, kann er sich nicht in seine Abstellage bewegen, sondern
wird in der Betriebsstellung durch die Rolle 39 gehalten, die auf dem kreisförmigen
Umfangsteile der Steuerscheibe 26 gleitet. Wenn daher der Arbeiter die Stange 35
nach unten zieht, um die Maschine in Betrieb zu setzen, und diese Stange in ihrer
unteren Lage festhält, bis die Auslösenase 45 an dein Schwanzzapfen 46 vorbeigeht,
so wird der Klinkenhebel 42 bei seiner Zurückschwingung wieder mit dem Abstellhebel
32 in Eingriff kommen und letzteren für eine Umdrehung der Steuerscheibe 26 in der
Betriebslage halten. Am
Ende der ersten Umdrehung der Steuerscheibe
26 wird der Klinkenhebel 42 durch die Auslösenase 45 ausgelöst, und die Rolle gleitet
nunmehr auf dem kreisförmigen Umfangsteil der Steuerscheibe 26 und hält den Abstellhebel
32 während der zweiten _Umdrehung dieser Steuerscheibe in der Betriebsstellung;
am Ende dieser zweiten Steuerscheibenumdrehung fällt die Rolle 39 in die \ut 40
hinein und ermöglicht, daß der Abstellhebel 32 in seine in Fig. 2 durch die ausge'l.Ogenen
Linien dargestellte Anhaltestellung zurückgehen kann. Die Auslöseplatte .l4 ist
auf der Steuerscheibe 26 durch zwei Schrauben _.8, 49 befestigt. Die Schraube 48
gellt durch einen Schlitz 5o in der Auslöseplatte .1._E hindurch (Fig.2) und ermöglicht
eine Einstellung der Auslöseplatte44 um die Schraube 49 als Mittelpunkt. Da diese
Schraube 49 dicht neben der Achse der Welle : 5 angeordnet ist, so ermöglicht diese
Verstellung eine genaue zeitliche Einstellung der Auslösenase 45 auf der Steuerscheibe
26.
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Die Greiferfadenabzieh- und -abtrennvorrichtung weist die in der Patentschrift
325 601 beschriebene Bauart auf. Sie besitzt eine hin und her gehende Stange 51,
die auf der Oberseite des Werkstücktragarmes 2 gelagert ist und an ihrem vorderen
Ende die in senkrechter Richtung in einem gewissen Abstand voneinander liegenden
Messer- und Abziehklingen 52 bzw. 53 trägt. Eine ortsfeste Klinge 54. ist auf der
Unterseite der Stichplatte 14. in der Bahn des Raumes zwischen den beiden Klingen
52, 53 angebracht. Wenn die die Klingen 52, 53 tragende Stange 51 von ihrer unwirksamen
Lage (Fig. 11) in ihre Arbeitsstellung (Fig.12) vorgestoßen wird, so kommt die Abziehklinge
53 in Eingriff mit dem Spulenfaden b und geht unter der ortsfesten Klinge 5.1 vorbei,
wodurch eine Bucht in dem Spulenfaden gebildet und eine Fadenlänge von der Spule
23 abgezogen ,viril. Die Messerklinge 52 geht über die ortsfeste Klinge 5.1. hinweg,
und da sie beträchtlich kürzer als die Abziehlzlinge 53 ist, so kommt sie nicht
mit dem Spulenfaden in Eingriff und trennt letzteren nicht ab, bis die Abziehbewegung
praktisch beendet ist. Die Stange 51 ist durch den Lenker 55 mit dein Winkelhebel
56 verbunden, der durch die Zugstange 57 mit dem hinteren Ende des Hebels 18 verbunden
ist, der hinter der Abstellsteuerscheibe 26 liegt. Die Spulenfadenabzieh- und -abtrennvorrichtung
ist soinit mit der Einrichtung zum Öffnen der Stoffklemme verbunden und wird von
Hand aus durch die Einrichtung betätigt, die die Stoffklemme öffnet.
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Eine Verriegelungsvorrichtung dient hierbei dazu, das öffnen der Stoffklemme
zu verhindern, während der Abstellhebel 32 sich in seiner Betriebslage befindet,
und um die Verschiebung dieses Abstellhebels in seine Betriebsstellung zu verhindern,
während die Stoffklemme geöffnet ist. Diese Vorrichtung weist einen Lenker 58 (Fig.2)
auf, der mit seinem oberen Ende bei 59 an dem Nähinaschinenrahmen schwingbar gelagert
ist und an seinem unteren Ende mittels einer Zugstange 69 mit einem nach
unten ragenden Arm 61 verbunden ist, der fest an dem Abstellhebel 32 sitzt. Wenn
also dieser Abstellhebel in seine in Fig. 2 durch die gestrichelten Linien angedeutete
Betriebsstellung verschoben ist, so kommt der Lenker 58 in Eingriff mit einem Rollenzapfen
62 an dem Winkelliebel 56 und blockiert dessen Bewegung sowie die Bewegung aller
mit diesem Hebel verbundenen Teile, die den von Hand beeinflußten Hebel 18 und dessen
Ansatz 21 zum Offnen der Stoffkleinnie bzw. zum Lüften des Drückerfußes aufweisen.
Wenn ferner der Werkstücklialter von Hand geöffnet wird so wird der Rollenzapfen
62 an dem Winkelhebel 56 nach rechts in eine Lage bewegt, die dicht neben der durch
die ausgezogenen Linien dargestellten Lage des Lenkers 58 liegt, wodurch die Bewegung
des Abstellhebels 32 in seine Betriebsstellung verhindert wird, während die Stoffklemme
geöffnet ist.
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Die Vorrichtung zum Zurückhalten und Abtrennen der N adelfadenschlinge
weist ein Paar übereinanderliegender zugespitzter Blätter 63, 64 auf, die durch
die Schraube 65 an dem Hebel 66 befestigt sind, welcher auf dein Zapfen 67 eines
Lagerstückes 68 gelagert ist, das seinerseits auf der Unterseite der Tischplatte
69 befestigt ist, auf der die Stichplatte 1,4 angebracht ist. Die Tischplatte 69
besitzt einen Schaft 70 (Fig. 1 und 18), durch den sie an dem Werkstücktragarm 2
des Nähmaschinenrahmens befestigt ist. Das untere Blatt 6.1. ist das schleifenzurückhaltende
Blatt, und seine Funktion besteht darin, in die letzte N adelfadenschlinge einzutreten,
die durch den Greifer 21 ausgezogen worden ist (Fig. 7), worauf diese Schlinge durch
den Fadenaufnehmer festgezogen wird, so daß sie das Blatt 64 und den Spulenfaden
b dicht umfaßt (Fig.8). Das darüberliegende Blatt 63 ist mit einer gekrümmten und
den Faden ablenkenden Kante 71 versehen, die zu der Schneidkante 72 führt (Fig.
5 und 6). Das Blatt 63 hat die Funktion, den vom Arbeitsstück kommenden Schenkel
der N adelfadenschlinge zu der Schneidkante 72 abzulenken oder zu führen, die bei
der letzten Bewegung der Blätter 63, 64. den vom Werkstück kommenden Schenkel dieser
Schlinge im Zusammenwirken mit dem
geschärften äußeren Ende der
Abscherklinge 73 abtrennt; diese Abscherklinge ist auf der Unterseite der Stichplatte
14 (Fig. f o und 13) angebracht.
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Der Hebel 66 mit seinen Blättern 63, 64 ist dazu bestimmt, mit einer
zweistufigen Bewegung zu arbeiten. Die erste Bewegungsstufe wird dem Hebel 66 selbsttätig
erteilt, und die zweite Bewegungsstufe wird von einer von Hand auszuführenden Beeinflussung
abgeleitet, nachdem die Maschine zum Stillstand gekommen ist. Die erste oder selbsttätige
Bewegungsstufe des Hebels 66 wird von dem in der Bewegungsrichtung hinteren abgeschrägten
Ende 74 einer Steuerplatte 75 (Fig. 17) abgeleitet, die auf der Steuerscheibe 27
befestigt ist. Diese Steuerplatte 75 arbeitet mit dem Rollenzapfen 76 an dem oberen
Ende des Hebels 77 zusammen, der bei 78 an dem Nähmaschinenrahmen schwingbar gelagert
ist. Der Hebel 77 ist an seinem unteren Ende durch ein Universalgelenk 79 (Fig.
i) mit dem einen Ende eines nachgiebig zusammendrückbaren Lenkers 8o verbunden,
dessen anderes Ende durch ein Universalgelenk 81 mit dem Hebel 66 verbunden ist.
Der Lenker 8o besitzt einen rohrförmigen Teil 82, der die Druckfeder 83 aufnimmt
und in den ein Kolben 84 eintritt, dessen Schulter 85 sich auf die Feder 83 auflegt.
Der Kolben 84 trägt einen Ouerzapfen 86, der in Führungsschlitzen 87 des rohrförmigen
Teils 82 arbeitet. Eine Feder 88, die um die Lagerschraube 78 (Fig. 14) herumgewickelt
ist, drückt mit dem einen Ende auf einen Schraubzapfen 89 des Hebels 77 und drängt
hierdurch den Hebel nachgiebig in eine Richtung, in der der Rollenzapfen 76 auf
die Steuerscheibe 27 zu geführt wird. Das andere Ende der Feder 88 ist an einem
Zapfen 9o verankert, der an dem Nähmaschinenrahmen befestigt ist. Der Abstellhebel
32 ist mit dem Hebel 77 mittels eines Lenkers 9i verbunden, der in seiner
Länge, wie bei 92 angedeutet, einstellbar ist; der Lenker 9i ist an dem einen Ende
mit einem Schlitz 93 versehen, in den eine Schraube 94 eintritt, welche in den Hebel
77 eingeschraubt ist.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Wenn der Abstellhebel 32 in die in
Fig. i durch die gestrichelten Linien angedeutete Betriebsstellung geschwungen wird,
so stößt der Lenker 91 den Hebel 77 in die durch die gestrichelten Linien angegebene
Lage, wodurch die Blätter 63, 64 zum Zurückhalten und Abtrennen der Nadelfadenschlinge
von der in Fig. 5 durch die ausgezogenen Linien dargestellten Lage in die durch
die gestrichelten Linien angegebene Stellung ausgeschwungen werden. Durch diese
Bewegung des Hebels 7 7 wird die Rolle 7 6 etwas aus dem Wirkungsbereich der Steuerplatte
75 verschoben, so daß diese Rolle 76 nicht von der Steuerplatte 75 beeinflußt wird,
wenn letztere unter der Rolle 76 am Ende der ersten oder zweiten Umdrehung der Steuerscheibe
27 vorbeigeht.
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Wenn der Abstellhebel 32 durch das Einfallen der Rolle 39 in
die in der Steuerscheibe 26 vorhandene Nut 4o endgültig freigegeben wird, so befindet
sich die Steuerplatte 75 unter der Rolle 76 (Fig. 17) und verhindert, daß der Hebel
77 sich aus seiner durch die gestrichelten Linien dargestellten Lage (Fig. i) unter
der Einwirkung der Feder 88 bewegt. Demzufolge verbleiben die Blätter 63, 64 in
der durch die gestricheltenLinien angedeuteten Lage (Fig. 5), wenn der Abstellhebel
32 freigegeben wird und sich in seine aufrechte oder Abstellstellung bewegt. Während
der letzten Umdrehung der Maschinenantriebswelle 2. und während der Abstellnocken
3o die Stange 31 vor ihrer Emporbewegung in die in dem Abstellnocken 30 vorgesehene
Nut niederdrückt, geht das hintere schräg verlaufende Ende 74 der Steuerplatte 75
an der Rolle 76 vorbei und ermöglicht, daß der Hebel 77 durch seine Feder 88 von
der durch die gestrichelten Linien in Fig. i dargestellten Lage in die durch die
ausgezogenen Linien angegebene Stellung ausschwingt, wodurch die Blätter 63, 64
von ihrer durch die gestrichelten Linien in Fig. 5 dargestellten zurückgezogenen
Lage in ihre durch die ausgezogenen Linien angedeutete Stellung bewegt werden. Diese
Bewegung stellt die selbsttätig herbeigeführte erste Bewegungsstufe der zum Zurückhalten
und Abtrennen der Nadelfadenschlinge dienenden Blätter dar. Während dieser Bewegung
tritt das die Nadelfaden= schlinge zurückhaltende Blatt 64 in die durch den Greifer
auszuziehende letzte N adelfadenschlinge ein (Fig. 7) und hält diese Fadenschlinge,
wie in Fig.8 angedeutet, zurück, wenn die Maschine zum Stillstand kommt.
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Wenn der Arbeiter einen abwärts gerichteten Zug auf den Hebelarm 21'
ausübt, um die Stange 6 und den Drückerfuß 8 emporzuheben, oder mit anderen Worten,
wenn er die Werkstückklemme zwecks Entfernens des Arbeitsstücks von Hand öffnet,
so wird die Messerstange 51 (Fig. i i) von Hand aus auf das freie Ende des Werkstücktragarms
2 zu vorgestoßen. Während dieser Bewegung der Stange 51 stößt der Klotz 95 an den
Hebel 66 an und bewegt letzteren von der in Fig. 5 durch die ausgezogenen Linien
dargestellten Lage in die in Fig.6 angedeutete Stellung, wodurch der -vom Arbeitsstück
kommende Schenkel der zurückgehaltenen Nadelfadenschlinge durch die gekrümmte Kante
71 des Blattes 63 zu der Schneidkante 72 abgelenkt wird, die mit dem Messerblatt
73 zusammenwirkt,
um diesen Schenkel im wesentlichen gleichzeitig
mit dem Abtrennen des Spulenfadens durch die Schneidkante 52 abzutrennen. Die zuletzt
beschriebene Bewegung der Blätter 63, 64, die durch das Auftreffen des Klotzes
95 auf den Hebel 66 verursacht wird, stellt die von Hand herbeigeführte zweite
Bewegungsstufe der Vorrichtung zum Zurückhalten und Abtrennen der Nadelfadenschlinge
dar. Diese Bewegung wird durch das Zusammendrücken der Feder 83 innerhalb des Rohrs
82 des zusammendrückbaren Lenkers 8o ermöglicht. Wenn dann der Arbeiter den Arm
21' freigibt, um den Drückerfuß 8 zu senken, so werden die Blätter 63, 64 sofort
durch die Wirkung der Feder 83 innerhalb des Rohrs 82 in ihre durch die ausgezogenen
Linien dargestellte Lage (Fig. 5 ) zurückgeführt.
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Durch die Erfindung ist somit Vorkehrung getroffen, um sowohl den
Nadelfaden als auch den Spulenfaden abzutrennen, ohne den Drückerteil des Werkstückhalters
und die darüber befindliche Bauart der Maschine mit verschiedenen kleinen Teilen
der in der erwähnten Patentschrift benutzten Fadenschneidv orrichtung zu versperren.
Die Vorrichtung ist äußerst einfach und kann an einer Maschine nach der oben angegebenen
Patentschrift bequem angebracht werden.
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Die zweite Steuerplatte 45' auf der Steuerscheibe 2; ist in, der Hauptsache
eine Sicherheitsvorrichtung, durch die eine Betätigung der Blätter 63, 64 zu einem
frühen Zeitpunkt des Stichbildekreislaufs verhindert wird, im Falle der Abstellhebel
32 aus irgendeinem Grunde nicht rechtzeitig in der Betriebsstellung zurückgehalten
wird, wenn die abgeschrägte Steuernase 45 an dem Schwanzzapfen 46 vorbeigeht.