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Die Erfindung bezieht sich auf Nähmaschinen zum Herstellen von Doppelsteppstichen
und insbesondere auf einen Mechanismus in einer Doppelsteppstich-Nähmaschine zum
Ergänzen des Fadenvorrats auf der im Greifer befindlichen Spule, während die synchronisierten
nahtbildenden Bewegungen der Nadel und des Greifers fortgesetzt werden.
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Es ist schon ein Mechanismus zum Ergänzen von Greiferfaden auf der
in einem Greifer einer Doppelsteppstich-Nähmaschine befindlichen Spule bekannt,
bei welchem die auf der Greiferspitze befindliche Nadelfadenschleife auf dieser
festgeklemmt und in die Greiferspule eingeführt wird. Die Spule wird dann mittels
eines Spulentreibers gedreht, um das Bewickeln der Greiferspule mit Faden durchzuführen.
Der bekannte Mechanismus kann zwar grundsätzlich bei jeder beliebigen Art Doppelsteppstich-Nähmaschinen
verwendet werden, er hat jedoch hauptsächlich Bedeutung in zyklisch arbeitenden
Nähmaschinen, z. B. Knopfannähmaschinen, Heftmaschinen usw., weil der Greiferfadenergänzungsvorgang
am besten mit einem verhältnismäßig kurzen, sich von dem Nadelöhr erstreckenden
Nadelfadenende begonnen wird und die Vorrichtung zum Festklemmen der auf der Greiferspitze
befindlichen Fadenschleife in einem bestimmten Zeitpunkt in Funktion treten muß.
In zyklisch betätigten Maschinen ordnet die Steuereinrichtung die Teile zwischen
den Arbeitskreisläufen in einer solchen Stellung selbsttätig so an, daß zu Beginn
jedes Arbeitskreislaufes keine merkliche Fadenmenge zurück durch das Nadelöhr gezogen
wird, und daher können diese Maschinen mit einem verhältnismäßig kurzen, sich von
dem Nadelöhr erstreckenden Nadelfadenende anlaufen. Da überdies zyklisch arbeitende
Nähmaschinen stets in der gleichen Stellung der Teile beginnen müssen, stellt eine
genaue Einstellung der Fadenschleifenklemmvorrichtung kein besonderes Problem dar.
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Bei nicht zyklisch arbeitenden Nähmaschinen, z. B. Haushaltnähmaschinen,
ist jedoch keine Steuereinrichtung vorgesehen. Zwar kann auch bei Haushaltnähmaschinen
der Bedienende die Maschine in einer bestimmten Stellung der Teile, insbesondere
in einer solchen anhalten, in welcher bei dem nachfolgenden Beginn des Nähvorganges
keine größere Fadenmenge durch das Nadelöhr zurückgezogen wird. Jedoch sind viele
Benutzer mit einer solchen Manipulation nicht vertraut. Bei der Betätigung einer
Haushaltnähmaschine besteht, um die Gefahr des Entfädelns der Nadel zu vermeiden,
die allgemeine Praxis darin, mehrere Zentimeter Nadelfaden herauszuziehen und ihn
vor dem Beginn des Nähvorganges unter dem Drückerfuß anzuordnen. Um daher den schon
bekannten Greiferfadenergänzungsmechanismus in einer Haushaltnähmaschine anzuwenden,
wäre eine Manipulation erforderlich, welche entgegengesetzt zu derjenigen ist, an
die die meisten Bedienenden gewohnt sind, und entgegengesetzt zu dem, was sie sich
eingeprägt haben und den meisten geübten Bedienenden von Haushaltnähmaschinen zur
festen Gewohnheit geworden ist.
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Es ist ferner auch schon in Erwägung gezogen worden, eine Einrichtung
zum Ergänzen von Greiferfaden auf eine in einem Greifer befindliche Spule zu schaffen,
bei welcher durch den Greifer während jeder Hin- und Herbewegung der Nadel aufeinanderfolgende
Fadenschleifen während des Ergänzungsvorganges auf der Greiferspule abgelegt werden,
wobei - das Ende des Nadelfadens in gewöhnter Weise befestigt wird. Bei einer solchen
Einrichtung verläuft aber der Greiferfadenergänzungsvorgang langsamer, als er mit
dem oben bezeichneten bekannten Mechanismus möglich ist, da bei dem zuletzt erwähnten
Vorschlag während jeder Stichbildebewegung der Nadel nur eine einzige Greiferschwingung
erfolgt und somit nur eine einzige Schleife auf der Greiferspule pro Nadelbewegung
abgelegt wird. Bei mehrfach umlaufenden Doppelsteppstichgreifern läßt sich wohl
die bekannte, aber. nicht die zuletzt erwähnte Art der Spulenfadenergänzung anwenden.
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Demgemäß geht die Erfindung von einer Doppelsteppstich-Nähmaschine
aus, die mit einer fadenführenden Nadel und einem umlaufenden, mit einer Greiferspitze
versehenen Greifer versehen ist, wobei Nadel und Greifer durch einen Antrieb angetrieben
werden, die ferner eine in dem Greifer gelagerte fadenführende Spule aufweist, deren
Fadenvorrat durch Abziehen von Nadelfaden ergänzt wird, während die Antriebsbeziehung
zwischen der Nadel und dem Greifer aufrechterhalten bleibt, bei welcher weiter während
des Spulenfadenergänzungsvorganges das sich von dem Nadelöhr erstreckendeNadelfadenende
verankert ist, eine Nadelfadenschleife durch den Greifer erfaßt, auf die Spule geführt
und dort in einer Nut festgehalten wird, und die schließlich einen gleichachsig
zu dem Greifer angeordneten Spulentreiber hat, der durch eine Schaltvorrichtung
in eine Arbeitsstellung und in eine Ruhestellung steilbar ist, und der' durch einen
vom Greifer abgeleiteten Antrieb angetrieben wird.
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Der Zweck der Erfindung - besteht darin, einen Greiferfadenergänzungsmechanismus
für eine Doppelsteppstich-Nähmaschine zu schaffen, bei welcher die Nachteile jeder
der beiden vorgenannten Mechanismen vermieden werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende technische Aufgabe liegt darin,
insbesondere bei einer Haushaltnähmaschine die Anordnung so zu treffen, daß die
Nadelfadenschleife nicht an der Greiferspitze festgeklemmt zu werden braucht, sondern
erst nach dem Abwerfen der Fadenschleife von der Greiferspitze zur Spule geführt
wird, und daß anschließend der von der Spule zur Klemmställe führende Fadenschenkel
durchgetrennt wird. Dadurch kann einmal der Spulenfadenergänzungsvorgang ohne Rücksicht
auf die Stellung der Greiferspitze in einem beliebigen Zeitpunkt eingeleitet und
zum anderen das freie Nadelfadenende in gewohnter Weise, beispielsweise unter dem
Drückerfuß, festgeklemmt werden. Das nachfolgende Drehen der Spule gewährleistet
einen schnell ablaufenden Spulenfadenergänzungsvorgang.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
der Spulentreiber mit einer mit dem Faden in Eingriff tretenden und der Greiferspitze
nacheilenden Hilfsgreiferspitze und mit einem Fadentrennteil versehen wird, der
so angeordnet ist, daß er erst wirksam wird, nachdem die Nadelfaden schleife mit
Hilfe der Hilfsgreiferspitze zur Spule geführt und dort festgehalten worden ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die mit spitzwinkligem
Querschnitt ausgebildete Fadenhaltenut der Greiferspule sich etwa über den halben
Umfang der Greiferspule erstrecken und sich in eine Nut mit im wesentlichen rechteckigem
Querschnitt fortsetzen.
Nach einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung ist der Spulengehäusearm oberhalb der Greiferbahn in einem Bereich mit
einem den Schenkel der Fadenschleife in die Bewegungsbahn der Hilfsgreiferspitze
leitenden Nocken versehen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist im Spulengehäuse
unterhalb des Spulengehäusearmes im Bereich des Stichloches eine Ausnehmung vorgesehen,
die den sich von der Greiferspule zur Nadel erstreckenden Schenkel der Fadenschleife
außerhalb des Weges des Fadentrennteiles hält.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt F i g.1 eine Vorderansicht einer
Nähmaschine mit einem Greiferfadenergänzungsmechanismus gemäß der Erfindung, F i
g. 2 in vergrößertem Maßstab eine Draufsicht auf den Greifer der Nähmaschine der
F i g. 1 mit einem Teil der Stofftragplatten, wobei Teile weggebrochen sind, um
den Greifer sichtbar zu machen, F i g. 3 eine Schnittansicht des Greifers nach Linie
3-3 der F i g. 2, F i g. 4, 5, 6 und 7 Draufsichten auf den Greifer in verschiedenen
Stellungen während der Ergänzung des Spulenfadenvorrats, und zwar F i g. 4 während
des Erfassens und Ausweitens einer Nadelfadenschleife durch den Greifer, F i g.
5 nach dem Abwerfen der von dem Greifer ausgeweiteten Nadelfadenschleife, F i g.
6 nach der Festklemmung der Nadelfadenschleife in der Greiferspule und während des
Durchtrennens eines der Schenkel der Schleife und F i g. 7 nach fortgesetztem Aufwickeln
von Nadelfaden auf die Greiferspule, F i g. 8 eine Querschnittsansicht des Greifers
nach Linie 8-8 der F i g. 7 während des Nähvorganges und F i g. 9 eine Querschnittsansicht
eines Teiles des Greifers nach Linie 9-9 der F i g. 5.
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Gemäß F i g. 1 der Zeichnung weist die Nähmaschine ein Gehäuse einschließlich
des Sockels 11, den von dem Sockel 11 nach oben stehenden Ständer 12 und den sich
von dem Ständer 12 über den Sockel 11 erstreckenden Maschinenarm 13 auf. Der Maschinenarm
13 trägt die Stoffdrückerstange 14, die durch Federkraft nach unten gedrückt wird
und an welcher der Drückerfuß 15 befestigt ist, der sich gegen eine auf dem Sockel
11 getragene Stichplatte 16 legt. Weiterhin ist in dem Maschinenraum 13 die in ihrer
Längsrichtung hin- und herbewegliche Nadelstange 17 gelagert, an welcher die mit
Öhr und Spitze versehene fadenführende Nadel 18 festgeklemmt ist. Die Nadel
18 wird durch eine (nicht dargestellte) Antriebsverbindung mit der umlaufenden
Antriebswelle 19 hin und her bewegt, die in Längsrichtung in dem Maschinenarm 13
gelagert ist. Die Antriebswelle 19 trägt an dem freien Ende das Schwungrad 20 und
kann durch einen üblichen, vom Bedienenden beeinflußten Elektromotor (nicht dargestellt)
vermittels eines Antriebszahnrades 21 auf der Antriebswelle 19 angetrieben werden.
Weiterhin wird in dem Maschinenarm 13 der Nadelfadengeberhebel 22 getragen, der
von der Antriebswelle 19 angetrieben wird.
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Der Nadelfaden befindet sich auf der Spule 23, die auf dem Spulenzapfen
24 an dem Maschinenarm 13 gelagert ist, und kann in axialer Richtung von der Spule
23 über den Fadenführer 25 an dem Spulenzapfen 24 abgewickelt werden.
Der Faden wird von der Spule 23 durch Fadenführungen 26 und 27 längs der Oberseite
des Maschinenarmes 13 durch die Vorspannvorrichtuna 28 geführt, um ein zu schnelles
Abwickeln von der Spule 23 zu verhindern. Anschließend gelangt er zu einer üblichen
Fadenspanneinrichtung 29, die von dem Maschinenarm 13 getragen wird. Von der Fadenspanneinrichtung
29 wird der Faden zu der Führungsfeder 30, der Fadenführung 31 und durch den Fadengeberhebel
22 geleitet. Von dem Fadengeberhebe122 verläuft der Faden durch die Fadenführung
32, die Spannvorrichtung 33 und die Fadenführung 34 an der Nadelstange 17 zu dem
Öhr der Nadel 18. Der bisher beschriebene Teil der dargestellten Nähmaschine ist
an sich bekannt.
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In dem Sockel 11 ist unterhalb der Stichplatte 16 ein allgemein mit
40 bezeichneter Greifer gelagert, der von einer Greiferwelle 41 getragen
ist. Der Greifer 40 wird von der Greiferwelle 19 aus durch Kegelzahnräder
42-42, 43-43 und 44-44 und vermittels einer Greiferantriebswelle 45 und der
senkrecht innerhalb des Ständers 12 gelagerten Welle 46 angetrieben. Der in den
Zeichnungen dargestellte Greifer 40 ist ein umlaufender Greifer mit senkrechter
Achse (Horizontalgreifer) und wird vorzugsweise mit zwei Umdrehungen bei jeder Auf-
und Abbewegung der Nadel 18 angetrieben.
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Die Antriebswelle 19, die Greiferantriebswelle 45, die senkrechte
Ständerwelle 46 und die Getriebeverbindungen zwischen diesen Wellen schaffen
eine Antriebsvorrichtung, die die Nadel 18, den Fadengeberhebel 22 und den Greifer
40 für eine zeitlich in Abhängigkeit zueinander stehende Bewegung dauernd verbindet,
wie sie für die Herstellung von Doppelsteppstichen erforderlich ist und wie sie
an sich bekannt ist.
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Die Nähmaschine ist mit einem Stoffschieber 47 ausgestattet, der vorzugsweise
die übliche Viereckbewegung ausführt und der nach oben durch Schlitze 48 in der
Stichplatte 16 hindurchtritt. Vorzugsweise weist die Stoffschiebereinrichtung eine
Abschalteinrichtung (nicht dargestellt) auf, um den Stoffschieber 47 unwirksam zu
machen.
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Mit 50 ist eine Steuerscheibe oder Skala bezeichnet, durch die der
Bedienende der Maschine die verschiedenen Teile der Nähmaschine in Bereitschaft
zum Ergänzen eines Spulenfadenvorrats in dem Greifer einstellen kann. Die von der
Steuerscheibe 50 abgehenden Lenkerverbindungen bilden nicht den Gegenstand dieses
Patents, und daher sind diese Lenkerverbindungen in den Zeichnungen nicht dargestellt.
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Zum Verständnis der Erfindung genügt es auszuführen, daß der Bedienende
durch Drehen der Steuerscheibe 50 um einen bestimmten Winkel die Fadenspanneinrichtung
29 freigeben, das Abschalten des Stoffschiebers 47 bewirken und einen Hebel 51,
der bei 52 unterhalb des Sockels 11 gelagert ist, in eine die Ergänzung des Spulenfadenvorrats
bewirkende Stellung verschieben kann, und daß weiterhin die Menge des zu ergänzenden
Spulenfadenvorrats durch Eingriff der Antriebsmittel 19, 45, 46 für die Stichbildeeinrichtungen
bestimmt wird. Die Steuerscheibe 50 wird während des Ergänzens des Spulenfadenvorrats
allmählich in die Anfangsstellung zurückgeführt, in welcher die verschiedenen Teile
wieder in die Stellungen zurückgebracht werden, die für das Nähen erforderlich sind.
Im
nachstehenden werden insbesondere unter Bezugnahme auf die F i g. 2 und 3 der umlaufende
Greifer und die zugeordneten Teile beschrieben. Der Greifer weist den korbförmigen
Greiferkörper 60 auf, der innen mit der ringförmigen Lagerrippe 61 versehen ist.
Die schleifenerfassende Spitze 62 ist an dem Greiferkörper 60 ausgebildet und nach
innen gerichtet, um nahe der Nadel 18 vorbeizugehen und eine Nadelfadenschleife
zu erfassen, wenn die Nadel 18 das Stichloch 63 in der Stichplatte 16 durchstochen
hat.
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Innerhalb des Greiferkörpers 60 ist das ringförmige Spulengehäuse
64 angeordnet, das über weniger als die Hälfte seines Umfanges, eine Lagerrippe
6$ aufweist, die sich zu der Greiferlagerrippe 61 ergänzt, und im übrigen Teil des
Umfanges aus einem im wesentlichen kreisförmigen Arm 66 besteht. Das Spulengehäuse
64 ist mit im Abstand voneinander angeordneten Widerlagern 67 und 68 versehen, die
mit Fingern 69 und 70 eines Lagerteiles 71 zusammenarbeiten,
der an dem Sockel 11 verschiebbar getragen wird, um die Spulengehäuse-Lagerrippe
65 auf der Greiferlagerrippe 61 zu halten und um weiterhin das Spulengehäuse 64
an einer Drehbewegung zu hindern. Der Lagerteil 71 kann etwas verbogen werden,
um eine in ihm befindliche Nut 72 von dem Kopf einer Schraube 73 freizugeben, die
in dem Sockel 11 befestigt ist, so daß der Lagerteil 71 von dem Greifer 40
weg verschoben werden kann, um eine Herausnahme des Spulengehäuses 64 aus dem Greiferkörper
60 zu ermöglichen. Eine an dem Lagerteil 71 befestigte Blattfeder 74, die sich zwischen
dem Finger 70 und dem Spuelgehäusewiderlager 68 erstreckt, dient zum Abpuffern des
Spulengehäuses 64. Insoweit ist die Ausbildung des Greifers von an sich bekannter
Bauart.
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Die frei liegende Fläche des Spulengehäuses 64 ist mit einem ringförmigen
Sitz 75 (F i g. 3 und 9) versehen, der den oberen Flansch 76 der Greiferspule lose
aufnimmt. Durch eine Öffnung in dem Spulenflansch 76 geht eine Schraube 77 hindurch,
die einen Kronenkopf 78 hat, von dem ein zylindrischer Zapfen 79 vorsteht.
Auf die Schraube 77 ist eine Nabe 80
der Greiferspule aufgeschraubt
und so mit dem oberen Spulenflansch 76 fest verbunden. Diese Nabe
80
ist mit einem unteren Spulenflansch 81 vorzugsweise einstückig ausgebildet.
Die Spulennabe 80 verläuft gegen der SpuIenflansch 76 vorzugsweise kegelstumpfförmig,
und die Außenkante der Nabe 80 ist über etwa 180° rings um den Umfang mit einer
flachen Abschrägung versehen, die mit dem oberen Spulenflansch 76 eine keilförmige
Fadenhaltenut 82 bildet. Die verbleibenden 180° des Umfanges der Außenkante der
Nabe 80 sind unterschnitten und bilden mit dem oberen Spulenflansch 76 eine
Nut 83 mit im wesentlichen rechteckigen Querschnitt, in welcher ein Faden bequem
gleiten kann, ohne geklemmt zu werden. Die Unterseite des Spulenflansches
81 ist mit einem C-förmigen Schlitz 84 (F i g. 2 und 9) versehen, durch den
gemäß nachstehender Beschreibung die Spule von dem Greifer 40 und in einer vorbestimmten
Winkellage zu ihm angetrieben werden kann.
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Ein Arm 90 ist an dem Spulengehäuse 64 auf einem Schwenkzapfen 91
angelenkt und erstreckt sich in radialer Richtung quer über die Greiferspule. Eine
an dem Arme 90 ausgebildete Lageröffnung 92 umgibt den zylindrischen Zapfen 79 der
Schraube 77, um die Greiferspule in dem Spulengehäuse 64 zu zentrieren. Eine Blattfeder
93, die unterhalb des Spulengehäuses 64 befestigt und durch eine Stellschraube 94
eingestellt wird, legt sich nach oben gegen den Spulenhaltearm 90 an der
von der Lageröffnung 92 abgewandten Seite des Schwenkzapfens 91, um so den oberen
Spulenflansch 76 in reibenden Eingriff mit dem ringförmigen Sitz 75 des Spulengehäuses
64 zu drücken und so eine Spannung zu schaffen, die einem Herausziehen des auf der
Greiferspule aufgewickelten Nadelfadens einen bestimmten Widerstand entgegensetzt.
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Innerhalb des Greiferkörpers 60, und zwar zwischen der Bodenplatte
dieses Greiferkörpers 60 und dem unteren Flansch 81 der Greiferspule befindet sich
ein ringförmiger Spulentreiber 100, welcher mit einer nach oben stehenden
Ringrippe 101 versehen ist, die in ihren Abmessungen im Durchmesser etwas
größer als der Spulenflansch 81 ist, um so eine axiale Bewegung des Spulentreibers
100 in eine Umfassungslage zu dem Spulenflansch 81 zu ermöglichen. Der Spulentreiber
100 ist auf einer Stange 102 befestigt, die in axialer Richtung innerhalb einer
Bohrung 103
verschiebbar ist, die in der Greiferwelle 41 ausgebildet ist.
Am unteren Ende der Greiferwelle 41 ist auf der Stange 102 ein winkelförmiger
Arm 104 befestigt, der mit seinem freien, nach oben abgewinkelten Ende in
eine Nut 105 eingreift, die in das auf der Greiferwelle 41 befestigte Kegelrad
44 eingeschnitten ist. Das untere Ende der Stange 102 ist mit einem Gewinde
versehen, um eine Klemmutter 106 aufzunehmen, durch die eine Blattfeder 107 mit
ihrem einen Ende auf der Stange 102 befestigt wird. Die Blattfeder 107 ist mit ihrem
anderen Ende an dem den Vorgang der Spulenfadenvorratsergänzung steuernden Hebel
51 befestigt, so daß in der wirksamen Lage des Hebels 51 (gemäß ausgezogenen Linien
in F i g. 3) der Spulentreiber 100 nach oben im Eingriff mit der Greiferspule
bewegt wird, wobei die am Spulentreiber 100 befindliche Rippe 101 den unteren Spulenflansch
81 umgibt. Ein Zapfen 108, der von dem Spulentreiber 100 nach oben steht, arbeitet
mit dem C-förmigen Schlitz 84 des unteren Spulenflansches 81 zusammen, um
eine in axialer Richtung trennbare Antriebsverbindung zwischen dem Spulentreiber
100 und der Greiferspule zu bilden. Gemäß den F i g. 3, 4. 5 und 6 ist die
relative Winkellage des C-förmigen Schlitzes 84 im unteren Spulenflansch 81 zu dem
Zapfen 108, dem winkelförmigen Arm 104 und der Nut 105 in dem Zahnrad 44 derart,
daß, wenn die trennbare Antriebsverbindung 108, 84 im Eingriff steht, die sich über
18fl° erstreckende Fadenhaltenut 82 vor der schleifenerfassenden Spitze 62 des Greiferkörpers
60 liegt.
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Die Ringrippe 101 an dem Spulentreiber 100 ist mit einer mit dem Faden
in Eingriff tretenden und im wesentlichen hakenförmig ausgebildeten Hilfsgreiferspitze
110 (F i g. 6) versehen, in deren Kehle ein angeschärftes Fadentrennteil111 ausgebildet
ist, das natürlich auch durch eine abnehmbare Messerklinge gebildet sein kann. Die
Hilfsgreiferspitze 110 und der Fadentrennteil111 sind an dem Spulentreiber 100 so
angeordnet, daß sie bei im Eingriff stehender Antriebsverbindung 108, 84 hinter
der schleifenerfassenden Spitze 62 im Greiferdrehsinn liegen, so daß sie mit einer
Fadenschleife erst dann in Eingriff treten können, nachdem diese Schleife von der
schleifenerfassenden Spitze 62 des Greiferkörpers
60 abgeworfen
worden ist, wie im nachstehenden beschrieben werden wird.
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Um das Erfassen einer von der schleifenerfassenden Spitze 62 des Greiferkörpers
60 abgeworfenen Schleife durch die Hilfsgreiferspitze 110 zu unterstützen, ist der
Spulengehäusearm 66 von einer Stelle etwa 180° gegenüber der Nadelbahn zu einer
Stelle etwa 270° von der Nadelbahn, betrachtet in der Drehrichtung des Greifers
40, die durch den Pfeil in F i g. 2 angedeutet ist, mit einem nach unten stehenden
Nocken 115 versehen. Wie in F i g. 9 dargestellt ist, dient dieser Nocken 115, der
längs desjenigen Teiles der Bewegungsbahn der Greiferspitze 62 angeordnet ist, an
welchem das Abwerfen der Fadenschleife stattfindet, dazu, die abgeworfene Schleife
über die ringförmige Rippe 101 abzulenken, um so das Erfassen der abgeworfenen Fadenschleife
durch die Hilfsgreiferspitze 110 und den Fadentrennteil 111 zu unterstützen.
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Um ein Erfassen desjenigen Fadenschenkels, der sich von der Nadel
zu der Greiferspule erstreckt, durch die Hilfsgreiferspitze 110 und ein Durchtrennen
durch den Fadentrennteil zu verhindern, ist unterhalb des Spulengehäusearmes 66
das Spulengehäuse 64 im Bereich des Nadelstichlochs 63 mit einer Ausnehmung 116
versehen, die, wie in F i g. 8 dargestellt ist, für eine Führung des Fadens von
der Greiferspule zur Nadel 18 ausreichend oberhalb der Höhe der ringförmigen
Rippe 101 sorgt, um ein Erfassen des Fadens durch die Hilfsgreiferspitze
110 auszuschließen. Arbeitsweise Bei der Herstellung eines Doppelsteppstiches trägt
die die Schleife erfassende Spitze 62 des Greiferkörpers 60 die erfaßte Schleife
gegen die Lagerlaufbahn 65 des Spulengehäuses 64, welche die Schleife in zwei Schenkel
unterteilt, von denen bei fortgesetzter Drehbewegung des Greiferkörpers 60 der eine
Schenkel unterhalb der Greiferspule und der andere oberhalb der Greiferspule bewegt
wird. Nachdem der Greiferkörper 60 etwa eine halbe Umdrehung in bezug auf die Stelle
der Schleifenerfassung vollendet hat, zieht der Nadelfadengeberhebel 22 die Schleife
von der schleifenerfassenden Spitze 62 weg und rings um die Greiferspule und von
dem Greifer 40 ab, wodurch der Nadelfaden mit dem Spulenfaden verkettet wird.
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Um den Spulenfadenvorrat auf der Greiferspule zu ergänzen, muß das
freie Ende des Nadelfadens, das sich von dem Öhr der Nadel 18 erstreckt,
zunächst am Nähmaschinengehäuse verankert werden. Dies kann auf verschiedene Art
und Weise durchgeführt werden. Falls ein Ergänzen des Spulenfadenvorrats während
eines laufenden Nahtbildevorganges erforderlich ist, wenn also der Nadelfaden sich
zu im Arbeitsstück festgelegten Stichen erstreckt, erfolgt das Verankern des in
diesem Fall nicht freien Teiles des aus dem Öhr der Nadel austretenden Fadens dadurch,
daß einfach das Arbeitsstück an Ort und Stelle unterhalb des Drückerfußes festgehalten
wird. Das freie Nadelfadenende kann auch dadurch verankert werden, daß es zwischen
den Drückerfuß 15
und die Stichplatte 16 gelegt wird, wie in F i g. 3 dargestellt
ist, oder das Fadenende kann von dem Bedienenden erfaßt oder in irgendeiner bekannten
Fadenklemmeinrichtung (nicht dargestellt) festgelegt werden. Nachdem das sich von
dem Nadelöhr erstreckende Fadenende verankert worden ist, dreht der Bedienende der
Maschine die Steuerscheibe 50
genügend weit, um den Hebel 51 in seine
wirksame Stellung zu bewegen, und läßt dann die Maschine anlaufen.
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Das Verschieben des Hebels 51 in seine wirksame Stellung bringt den
Spulentreiber 100 in Eingriff mit der Greiferspule, wie in F i g. 3 dargestellt
ist. In dieser Stellung der Teile wird, wenn die schleifenerfassende Spitze 62 des
Greiferkörpers 60 eine Nadelfadenschleife erfaßt und ausweitet, derjenige Schenkel
der erfaßten Schleife, der beim Nahtbildevorgang gewöhnlich unter die Greiferspule
getragen wird, durch die ringförmige Rippe 101 des Spulentreibers 100 zwischen die
Spulenflansche 76 und 81 und auf die Nabe 80 der Greiferspule abgelenkt,
wie in den F i g. 4 und 5 dargestellt ist.
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Nachdem beim Spulenfadenergänzungsvorgang die schleifenerfassende
Spitze 62 des Greiferkörpers 60
sich etwa um 180° gegenüber der Stelle
des Erfassens der Schleife bewegt hat (wie in F i g. 5 dargestellt ist) wird die
Fadenschleife durch die Wirkung des Fadengeberhebels 22 von der schleifenerfassenden
Spitze 62 abgezogen. Der in die Spulennabe 80 eingeführte Faden liegt
zu diesem Zeitpunkt in der Nut 83 der Spulennabe 80 und ist daher nicht festgeklemmt
an der Spulennabe 80, so daß der Fadengeberhebel 22
die Fadenschleife
von der Spitze 62 abziehen kann.
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Gemäß den F i g. 5 und 9 wird die Fadenschleife, wenn sie von der
schleifenerfassenden Spitze 62 abgeworfen ist, durch den nach unten stehenden Nocken
115 des Spulengehäusearmes 66 direkt in dem Weg der Hilfsgreiferspitze 110 und des
Fadentrennteiles 111 an der ringförmigen Rippe 101 des Spulentreibers
100 gehalten. Wenn die Schleife von der Spitze 62 abgeworfen ist und nicht
länger von ihr rings um das Spulengehäuse 64 bewegt wird, bewegt sich die Hilfsgreiferspitze
110, die der Greiferspitze 62 nachläuft, in Eingriff mit der Fadenschleife und bewegt
die erfaßte Fadenschleife in die in F i g. 6 dargestellte Stellung.
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In der in F i g. 6 dargestellten Stellung hat sich der Faden in die
Nut 82 der Spulennabe 80 gelegt, und der zu dem Nadelöhr führende Fadenschenkel
ist auf diese Weise an der Greiferspule festgelegt worden. Der Fadentrennteil111
wird dann an dem Fadenstück wirksam, das am Nähmaschinengehäuse an seinem einen
Ende verankert ist, und trennt dieses Fadenstück durch.
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Nach dem Durchtrennen des zwischen der gehäusefesten und der greiferspulenfesten
Verankerungsstelle liegenden Fadenstücks durch den Fadentrennteil111 wird der Faden
auf die Greiferspule zufolge der Antriebsverbindung 84,108 zwischen der Greiferspule
und dem Spulentreiber 100, wie in F i g. 7 dargestellt ist, aufgewickelt.
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Dabei erfolgen die Bewegungen des Greifers, der Nadel und des Fadengeberhebels
in gleicher Weise synchron, wie bei der gewöhnlichen Nahtbildung. Während des Aufwickelvorganges
werden Doppelsteppstiche nicht hergestellt, da die schleifenerfassende Spitze
62 des Greiferkörpers 60 eine zweite Nadelfadenschleife von der Nadel
18, nachdem mit dem Spulenaufwickeln begonnen worden ist, nicht erfassen
kann, weil der vom Nadelöhr austretende Faden sich dann von dem Nadelöhr zur Greiferspule
erstreckt und keine Möglichkeit zur Bildung einer Fadenschleife gegeben ist.
Das
Aufwickeln wird auf diese Weise fortgesetzt, bis die Steuerscheibe 50 in ihre Ausgangslage
zurückgekehrt ist, zu welchem Zeitpunkt der Hebel 51 aus der wirksamen Lage heraus
verschoben wird und damit der Spulentreiber 100 in die in F i g. 8 dargestellte
Stellung zurückgezogen wird. Die Nadelfadenspanneinrichtung 29 und der Stoffschieber
47 werden gleichzeitig wirksam gemacht, so daß bei weiterem Antrieb der Nähmaschine
Doppelsteppstiche in der üblichen Weise hergestellt werden.