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Fadenabzugs- und -schneidvorrichtung für Nähmaschinen Die Erfindung
bezieht sich auf Verbesserungen an Fadenschneid- und -abzugsvorrichtungen für Nähmaschinen
und ist besonders für Knopflochnähmaschinen gedacht, jedoch ist ihre Anwendung nicht
auf diese besondere Maschinenart beschränkt, sondern allgemein bei allen Gruppenstichnähmaschinen
gegeben.
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Bei Nähmaschinen dieser allgemeinen Gruppe ist gewöhnlich eine Unterfadenschneid-
und -abzugsvorrichtung vorgesehen, um den Spulenfaden nach Beendigung des Knopflochnähvorganges
nahe dem .'#rbeitsstück abzutrennen und um "von der Spule eine ausreichende Fadenlänge
abzuziehen, welche die richtige Bildung des ersten Stiches des nächsten Knopfloches
sichert. Damit die Fadenschneid- und -abzugsvorrichtung mit Erfolg arbeitet, ist
es wichtig, daßdiese Vorrichtung zum Durchtrennen des Fadens und zum Nachziehen
eines Fadenstückes geeigneter Länge von -der Fadenspule, ohne zu versagen, arbeitet,
so daß bei Beginn und am Ende des Knopflochnähvorganges ein möglichst kurzes Ende
Spulenfaden an der Unterseite des Knopfloches verbleibt.
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Hauptzweck der Erfindung ist, eine verbesserte Fadenschneid- und -abzugsvorrichtung
zu schaffen, welche einen gleichmäßig hohen Grad von Arbeitssicherheit für alle
verschiedenen, praktisch vorkommenden Werkstoffarten aufweist.
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Ferner soll eine verbesserte Fadenabzugsvorrichtung geschaffen werden,
welche von .der Spule eine
Länge Faden abzieht, welche die richtige
Verkettung der Nähfäden im ersten Knopflochstich gewährleistet, ohne daß ein übermäßig
langes Ende Spulenfaden zurückbleibt, welches dann von Hand abgeschnitten werden
muß.
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Ein weiterer Zweck ,der Erfindung liegt in der Schaffung einer zur
Erfüllung dieser Aufgabe geeigneten Vorrichtung, welche außerordentlich raumsparend
ist, den Faden nahe dem Arbeitsstück mit großer Genauigkeit abschneidet und für
lange Zeit betriebsbereit bleibt, ohne einer Nachschärfung zu bedürfen.
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Demgemäß besteht die Erfindung in einer Fadenabzugs- und -schneidvorrichtung
für Nähmaschinen finit gegeneinander bewegbaren aus Klinge und Gegenklinge bestehenden
Fadenschneidteilen, bei welcher eine Zahnung einer @Schiehestange mit auf einem
Bogen angeordneten Zähnen eines drehbaren Trägers für die Klinge kämmt und dadurch
den Träger mit der Klinge dreht und bei der die Schieberstange die Gegenklinge so
bewegt, daß sie zusammen mit der Klinge den Faden durchschneidet. In den Zeichnungen
ist Fig. t eine Teilvorderansicht einer Knopflochnähmaschine, an welcher die Erfindung
verkörpert ist.
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Fig. 2 eine Untersicht der Nähmaschine, Fig. 3 eine Teiluntersicht
des Querschlittens, des Spulenfadenschneid- und -abzugsgliedes nebst Betätigungseinrichtungen
hierfür, und zeigt das Fadenschneid- und -abzugsgliod in eine Lage vorgeschoben,
in welcher der Abzugsfinger den vom nicht gezeichneten Unterfadengehäuse nach oben
durch das übliche Stichloch der Stichplatte zum letzten Stich des fertiggestellten
Knopfloches führenden Faden gerade erfaßt; Fig. 4 ist eine der Fig. 3 ähnliche Ansicht,
zeigt aber das Fadenschneid- und -abzugsglied etwas weiter vorgeschoben, so daß
sich das Fadenahzugsglied ungefähr am Ende seines fadenabziehenden Hubes befindet
und das Fadenschneidglied im Begriff .ist, den Unterfaden zu trennen; Fig.5 ist
eine ähnliche Ansicht der Teile in einem noch späteren Stadium, nachdem der Unterfaden
bereits durchgetrennt worden ist und ein kurzes Fadenende vom letzten Stich im fertigen
Knopfloch nach abwärts durch das Stichloch der Stichplatte ragt; Fig.6 ist eine
vergrößerte Draufsicht des zusammengebauten Fadenschneid- und-abzugsgliedes; Fig.7
zeigt perspektivisch die auseinandergenommenen Elemente des Schneid- und Abzugsgliedes
in umgekehrter Lage und läßt die Art der Befestigung des Fadenschneidgliedes und
des Fadenabzugsfingers an ihrem gemeinsamen Träger erkennen; Fig.8 zeigt in vergrößertem
Maßstab einen Querschnitt nach Linie 8-8 der Fig. 5; Fig.9 ist in vergrößertem iMaßstab
ein senkrechter Längsschnitt nach Linie 9-9 der Fig. 3 und zeigt den Verlauf des
Unterfadens über die Bewegungsbahn des Abzugsfingers von der Fadenführung am Unterfadengehäuse
und von dort nach aufwärts durch das in der Stichplatte vorgesehene Stichloch zum
letzten Stich des fertigen Knopfloches; Fig. io ist ein vergrößerter senkrechter
Schnitt nach Linie io-io der Fig. ,4 und zeigt den Verlauf des Unterfadens, weiht
sich der Abzugsfinger in einer dem größten Fadenabzug entsprechenden Lage befindet;
Fig.ir zeigt einen vergrößerten senkrechten Längsschnitt nach Linie i i-i i der
Fig. 5 und zeigt den durch das Zusammenwirken des Fadenschneidmessers mit der lotrecht
niedergedrückten Gegenklinge abgeschnittenen Faden.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung an einer Nähmaschine dargestellt,
welche ini Gegensatz zu Knopflöchern mit =\.uge sogenannte gerade Knopflöcher näht.
Der 1laschineiirahmen weist ein Bett i auf, welches einen Ständer 2 eines überhängenden
Maschinenarmes trägt, der in einen Maschinenkopf 3 endet. Im Kopf 3 ist ein schwingender
Rahmen 4 angeordnet, der eine geradlinig auf und ah gehende und seitlich ausschwingende
Nadelstange 5 trägt, die an ihrem unteren Ende mit einer fadenführenden Nadel 6
mit Ohr versehen ist. Die Nadelstange 5 leitet ihre Aufundabliewegungen von den
üblichen, innerhalb des Kopfes 3 befindlichen Antriebsverbindungen ab, die durch
die nicht gezeichnete Maschinenantriebs- oder Arm"velle angetrieben werden. Die
Armwelle ist durch eine senkrechte Welle 7 und Zahnräder 8 (Fig. 2) mit einer Greiferwelle
9 verbunden, welche an ihrem äußeren Ende einen umlaufenden Greifer io tragen kann,
welcher mit der Nadel 6 bei der Bildung von Doppelsteppstichen zusammenwirkt. Bei
der in den Zeichnungen dargestellten Maschine ist der Greifer io ein umlaufender
Greifer mit Haken. Der Unter-oder Spulenfaden ist in einem Spulengehäuse i i (Fig.
io) eingeschlossen, welches iin unilaufenden Greifer io gelagert ist und gegen Drehung
durch den aufwärts ragenden, C-förmigen. drehungshindernden Ansatz 12 gesichert
ist, welcher mit Anschlägen zusammenwirkt, die an dem Maschinenbett befestigt sind.
Wie aus Fig. io ersichtlich, ist der obere Schenkel 13 des drehungshindernden Anschlages
12 unterhalb des üblichen Querschlittens 14 angeordnet und mit einer Blattfeder
15 versehen, unterhalb deren der Unterfaden bei seinem Durchgang von der Spule zum
Arbeitsstück durchläuft.
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Das mit dem Knopfloch zu versehende Arbeitsstück W kann in einer Stoffklemilie
gehalten werden, welche aus der üblichen unteren Stofftragplatte 16 und einem oberen
Klemmfuß 17 besteht. Der obere Klemmfuß 17 wird von einem nachgiebigen Träger
18 (Fig. i) gehalten, dessen inneres Ende an einem Joch i9 befestigt ist, [welches
hei 20 um einen Ansatz 21 drehbar ist, der von der üblichen in der Längsrichtung
verschiebbaren Platte 22 hochsteht. Der obere Klemmfuß 17 wird durch eine Schraubenfeder
23 nachgiebig nach abwärts in Berührung mit der unteren Stofftragplatte 16 gedrückt.
Um den oberen Klemmarm 17 von der unteren Stofftragplatte 16 zum Einschieben und
Herausnehmen des
Arbeitsstückes entfernen zu können, trägt das Joch
t9 einen sich nach rückwärts erstreckenden Fort-:atzhebel 24, der unter eine frei
auf einem Bolzen 26 drehbare Rolle 25 ragt, wobei der Bolzen 26 auf eitieni Hebel
27 sitzt, der all einem Ende um einen Bolzen 28 drehbar ist. Der Bolzen 281 ist
in einen Träger 29 eingeschraubt. An seinem anderen Ende ist der Hebel
27 mit einem waagerecht verlaufenden Zapfen 30 versehen, alt dessen freiem
Ende die Verbindung niit einer Pedalkette (nicht dargestellt) hergestellt ist. Ein
Niederdrücken des Pedals verursacht ein Schwingen des Hebels 27 um den Zapfen 28
entgegen der Wirkung eitler Feder 3l, wodurch sich die Rolle 25 auf den liebelfortsatz
24 legt ulid das Joch tguln seitiel)reliaclise2oschwingt, wodurch das Glied t8 und
der obere Klemmfuß 17
geschwenkt werden.
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LTin eilte Verschiebung,des IArbeitsstiickes relativ zur auf und ab
gehenden und seitlich ausschwingenden Nadel 6 zu ermöglichen, (wird die Stoffklemme
langsam und schrittweise bewegt, und zwar zuerst vorn Ständer 2 weg und dann in
Richtung zu diesem, um die erste und zweite Reihe voll Zickzackstichen, einen lieben
denn anderen in dein Arbeitsstück zu legen. An den gegenüberliegenden Enclett ihrer
lie@wegung wird die Stoffklemme seitlich verschoben, um die erste und die zweite
Reihe der Zickzackstiche im Abstand anzuordnen. Die Stoffkletlime leitet ihre schrittweisen
Bewegungen und ihre seitliche Verschiehung voll der üblichen Vorschubsteuerscheibe
32 ab, die auf eitler im Bett und im .=1rm der Maschine senkrecht gelagerten Vorschubwelle
33 sitzt. Die Vorschubsteuerscheibe 32 und die Vorschubwelle 33 (werden absatzweise
durch eine Einwegkupplung 34 bekannter Art (Fig. 2) getrieben, die ihrerseits während
der Tätigkeit der 'Maschine .durch einen Steuerhebel 35 (Fig. 2). ,der durch einen
Lenker 36 mit einem Schwinghebel 37 in Verbindung steht, angetrieben wird. Der Schwinghebel
37 wird von dem unteren Ende eitler lotrecht angeordneten Schwingwelle 38
getragen, deren olleres Ende mit einem Schwingllebel 39 (Fig. t) verbunden ist;
dieser -Schwinghellen 39 ist über eilte Pleuelstange 40 mit einem Erzenter .4 t
verbunden, das auf der Welle 7 befestigt ist. Dreht sich die Welle 7, so erteilt
der Exzenter 41 der Schwingwelle 38 Schwingbewegungen, welche Tiber den Schwinghebel
37, den Lenker 36 und den Vbertragungshebel 35 die Kupplung 34 betätigen. Die Kupplung
treibt die Vorschubsteuerscheibe 32 und die Vorschulwelle 33 absatzweise itt eitler
Richtung all.
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Die null zu beschreibende Unterfadenabzugs- und -schneidvorrichtung
umfaßt einen Fadenabzugsfinger 42 und eilt gehärtetes Fadenschneidmesser 43 (Fig.
6), welche beide abnehmbar und im w-eselltlichen in gemeinsamer Ebene auf einem
gemeinsamen scheibenförmigen Träger 44 angeordnet sind. Der Träger 44 ist auf dem
Drehbolzen 45 frei drehbar, der vorn Querschlitten 14 ungefähr im geometrischen
Mittelpunkt einer kreisförmigen Ausriehmung 46 vorstellt, welche in die Unterseite
des Querschlittens 14 eingeschnitten ist. Der Träger 44 wird mit der die Clusnehmung
aufweisenden Unterseite des Querschlittens 14 nachgiebig in Kontakt gehalten und
wird gegen den .Drehbolzen 45 durch' einen Blattfederträger 47 gedrückt, der durch
eine Schraube 48 am Querschlitten 14 befestigt ist. Der Fadenabzugsfinger 42 weist
nahe seinem freien Ende eine fadenerfassende Kerbe 49 auf, während sein anderes
Ende eine ringförmige Scheibe 50 aufweist, welche in eine Ausnehmung 51,
d.ie an der Unterseite des Trägers 44 ausgebildet ist, eintreten kann. Die Ausnehmung
5 t ist auf einer Seite zum Umfang des Trägers 44 offen, irvie bei 52 (Fig. 7) ersichtlich
ist, um den Körperteil des @Fadenabzugsfingers 42 aufzunehmen und an gegenüberliegenden
Seiten des Fingers Spiel zu ergeben, wodurchdieser im Verhältnis zum Träger 44 und
um die Achse des Drehbolzens 45 eingestellt werden kann, um eine Änderung des Zeitpunktes,
in welchem der Abzugsfinger mit dem Unterfaden in Eingriff kommt, zu ermöglichen.
Der Finger'42 wird in der gewählten Einstellungslage durch die Klemmschraube 53
gehalten, welche in den Träger 44 eingeschraubt ist.
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In einer weiteren auf der Oberseite des Trägers .4 (Fig. 6) vorgesehenen
Ausnehmung .ist der Schaft 54 des Fadenschneidmessers 43 angeordnet, das am Träger
vorzugsweise mittels zweier Schrauben .55 befestigt ist. Das Messer 43 weist
eine geschärfte Kante 56 auf, welche in einen sich seitlich erstreckenden Führungsfortsatz
57 mündet. Mit der geschärften Kante 56 des schwenkbaren Messers 43 wirkt beim Durchtrennen
des Unterfadens eilte dünne, biegsame, in der Querrichtung hin und her bewegliche
Gegenklinge 58 zusammen, die normalerweise in einem quer (verlaufenden Kanal 59
(Fig.4 und 5) angeordnet ist, der in die Unterseite des Querschlittens 14 eingeschnitten
ist. (Die Gegenklinge 58 besitzt einen Schaft 6o, der in rechtem Winkel zu ihrem
Körper verläuft (Fig. 3) und an einer zum Messerantrieb dienenden Schiebestange
61 befestigt ist, welche geradlinig in einer Führung an der Unterseite des Querschlittens
14 verschiebbar ist. Die Schiebestange 6t trägt an ihrem einen Ende eine Zahnung
62, welche mit Zähnen 63 kämmt, die bogenförmig auf dem Umfang des Trägers 44 vorgesehen
sind, (wodurch der Träger während der Bewegung der Schiebestange um den Bolzen 45
geschwenkt werden kann. Das zur Betätigung der Schiebestange 61 dienende Mittel
umfaßt einen Winkelhebel 64 (Fig. t und 3), der hei 65 am Bett t der Maschine drehbar
gelagert ist. Der Winkelhebel 64 wird durch einen Lenker 66 betätigt, der an einem
lotrechten, bei 68 am Maschinenbett t gelagerten Hebel 67 angreift. Der Hebel
67 kann beim Niederdrücken des die Stoffklemme öffnenden Hebels 27 geschwenkt
werden, und zwar zufolge des Zapfens 3o, der in einem im Hebel 67 ausgebildeten
Steuerschlitz 69 läuft. Es ist ersichtlich, -daß der Steuerschlitz 69 vorzugsweise
mit seinem bewegungsauslösenden Teil 70 und einem einen Stillstand erzeugenden Teil
71 versehen ist, so daß der Lenker 66 nur zu Beginn des Niederganges des die Stoffklemme
öffnenden Pedals
betätigt wird, d. h. in der Zeit, während welcher
der Bolzen 30 in dem bewegungsauslösenden Teil 7o läuft, um zu gewährleisten,
daß der Unterfaden abgezogen und abgeschnitten wird, bevor die Stoffklemme geöffnet
wird und das Arbeitsstück freigibt. Die Stoffklemme 17 -ist mit einer Nadelfadenschneid-
und -klemmvorrichtung versehen. Diese Schneid- und Klemmvorrichtung wird durch eine
federbeeinflußte schwenkbare Klinke 72 in offener oder arbeitsbereiter Lage verklinkt,
welche durch ein Glied 73, welches am Lenker 66 befestigt ist, bei Betätigung dieses
Lenkers iverschoben werden kann. Dadurch werden, wenn der Lenker 66 während der
anfänglichen Abwärtsbewegung des die Stoffklemme öffnenden Hebels 27 in seiner Längsrichtung
verschoben wird, sowohl der Nadelfaden als auch der Unterfaden durchgeschnitten,
bevor die Stoffklemme zwecks Freigabe des Arbeitsstückes geöffnet wird.
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Mit Bezug auf das Arbeiten der Unterfadenabzugs- und -schneidvorrichtung
ist ersichtlich, daß sich die Teile während des Ganges der Maschine in den in Fig.
i dargestellten Stellungen befinden. Nachdem der Stichbildevorgang beendet ist,
wird das die Stoffklemme öffnende Pedal gesenkt, um die Freigabe des tAr@beitsstückes
zu bewirken. Während des Beginnes der Pedalsenkung und vor der Freigabe des Arbeitsstückes
erteilt der Lenker 66 Tiber den `'Winkelhebel 64 der Schiebestange 61 eine geradlinige
Verschiebung in Richtung des Pfeiles (Fig. 2). Die Schiebestange 61 .dreht den Träger44
mittels ihrer Zahnung 62 und der Zähne 63 aus der in Fig. 2 gezeichneten Lage in
die aus Fig. 5 ersichtliche Lage. Während dieser Bewegung des Trägers 44 findet
der vollständige Fadenabzugs-und -schneidvorgang statt. Zuerst schwingt der Abzugsfinger
42 in Berührung mit dem vom letzten Knopflochstich nach abwärts zum Spulengehäuse
reichenden Faden, wie aus den Fig. 3 und 9 ersichtlich. Durch die fortgesetzte Bewegung
des Trägers 44 schwingt der (Abzugsfinger 42 in die aus den Fig. 4 und io ersichtliche
Lage, um von der Unterfadenspule eine abgemessene @Fadenlän.ge abzuziehen. Während
der durch die geradlinige Bewegung der Schiebestange 61 zustandekommenden Drehbewegung
des Trägers wird die an der Schiebestange befestigte ;Gegenklinke 58 gleichzeitig
aus ihrer zurückgezogenen aus Fig. 2 ersichtlichen Lage geradlinig in eine Vorderlage
(Fig. 4) geschoben, in welcher ihre geschärfte Seitenkante so liegt, daß sie mit
der geschärften Kante 56 des sich näherndenAbschneidmessers 43 beim Trennen des
Unterfadens zusammenwirken kann. Das Durchschneiden des Fadens findet während der
Bewegung der Teile aus der in Fig.4 gezeichneten Lage in die aus Fig. 5 ersichtliche
Lage statt, wobei die letztgenannte Figur die Teile in der Stellung zeigt, welche
sie bei Erreichen der äußersten vorgeschrittenen Lage des Trägers 44 aufweisen.
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Um irgendeine mögliche Störung oder ein Zusammenstoßen zwischen dem
sich nähernden Vorderende der Gegenklinge 58 und dem schwingenden Abzugsfinger 42
auszuschließen, ist der Körper der Gegenklinge vorzugsweise nach aufwärts in eine
Lage gebogen, wo er innerhalb des quer verlaufenden Führungskanals 59 liegt, wie
aus den Fig. 3 und io ersichtlich. Bei dieser Anordnung befindet sich (lie Unterfläche
der Gegenklinge 58 oberhalb des Niveaus der oberen Kante des Abzugsfingers 42 und
infolgedessen ist. nvenn der Abzugsfinger im Bereich des Endes der Führungsklinge
vorbeischwingt, eine gegenseitige Störung der beiden Teile 42 und 58 unmöglich.
Nachdem der Abzugsfinger 42 in eine Lage vorgerückt ist, in welcher eine Kollision
mit der geschliffenen Kante der sich geradlinig bewegenden Gegenklinge 58 nicht
mehr möglich ist, wird diese Klinge seitlich und al)@\-;irts in eine fadentrennende
Beziehung zur fadenschneidenden Klinge 43 gebogen. Das erforderliche seitliche Verbiegen
der Gegenklinge 58 wird durch ein nockenartig wirkendes Element vorgenommen, welches
vorzugsweise eine Blattfeder 74 utnfaßt, die am Grund des Querschlittens 14 mittels
einer Schraube 75 befestigt ist. Es ist ersichtlich, daß, wenn die Teile aus der
in Fig.3 dargestellten Lage in die aus Fig. 4 ersichtliche Lage verschoben werden,
der Schaft 6o der Gegenklinge 58 sich in Berührung mit dem Nockenteil der Blattfeder
74 verschiebt und der Körperteil der Gegenklinge dabei zwecks Zusammenwirkens mit
dem sich nähernden Fadenschneidmesser 42 nachgiebig nach abwärts gebogen wird. U
m zu gewährleisten, daß zwischen der Klinge 58 und dem Fadenschneildmesser eine
die Fadenabscherung ermöglichende Beziehung vorhanden ist, wird die Gegenklinge
absichtlich unter das Niveau der geschärften Kante 56 des Messers 43 in eine kantenberührende
Lage mit Bezug auf die genannte Schneidkante gebogen. Sowie das Messer gegen die
gesenkte Gegenklinge schwingt, kommt der das .Messer 43 führende Steuerfortsatz
57 mit dem geschrägten freien Ende der Gegenklinge 58 in Eingriff und bewirkt die
richtige Anordnung des Messers und der Gegenklinge zwecks Durchtrennen des Fadens.
Wie aus Fig. 8 ersichtlich, dient der Fortsatz 57 dazu, die Gegenklinge 58 etwas
nach aufwärts ztt biegen undveranlaßt gleichzeitig den Träger 44 zu einer geringen
Abw-ärtsverschiebung auf seinem Drehzapfen 45 entgegen dem Blattfederträger 47.
Die resultierende Wirkung der beiden Federn 47 und 74 ist, daß das Fadenschneidmesser
43 rnit der Gegenklinge 58 während des Fadentrennvorganges in Berührung bleibt.
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Wie bereits oben erläutert, findet das Abziehen und Durchtrennen des
Unterfadens während des Beginnes der dem Öffnen der Stoffklemme dienenden Pedalsenkung
statt. Bei Betätigung der Unterfadenabzugs- und -schneidvorrichtung wird seitens
der Bedienungsperson keinerlei besondereAufmerksamkeit gefordert, um so weniger,
als die Steuereinrichtung so ausgeführt ist, daß die richtige Folge von Vorgängen
gesichert ist. Nach der erfolgten Entnahme des fertiggestellten Arbeitsstückes und
nach Einführen eines neuen Arbeitsstückes kann sich die Stoffklemme schließen und
,der Abzugsfinger
42 und das Fadentrennmesser 43 kehren vermöge
der durch den Hebel 67 betätigten Antriebsverbindungen in die aus Fig.2 ersichtliche
Lage zurück. Wenn der Abzugsfinger 42 in seine unwirksame Lage zurückschwingt, steht
ein abgemessenes freiesVor@derende anUnterfaden zwecks Einnähen in die Anfangsstiche
des nächsten Knopfloches zur Verfügung. Die Führung und Steuerung dieses freien
Vorderendes des Unterfadens erfolgt durch die Verwendung der Blattfeder 15, welche
den Faden gegen die Kante des Schenkels 13 :des eine Drehung des Spulengehäuses
hindernden VorshrUngs 1 2 drückt. Wie aus Fig. 11 ersichtlich, ist das vorn letzten
Stich des Knopfloches abstehende verbliebene Fadenende genügend kurz, so daß ein
weiteres Abschneiden von Hand nicht erforderlich ist.
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Aus der vorhergehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die Erfindung
eine Unterfadenabzugs- und -schneidvorrichtung schafft, welche in ihrer senkrechten
Ausdehnung überaus zusammengedrängt ist. Die Merkmale, :welche zu dieser Beschaffenheit
beitragen, sind erstens ;die Formgebung des scheibenförmigen Trägers 44 mit Vorkehrung,
um sowohl das Abzugsglied 42 als auch das Fadenscluiei<iniesser 43 innerhalb
des .durch die untere und obere Fläche desTrägers umgrenztenBereiches tragen zu
können; zweitens die Art, auf welche :die Gegenklinge 58 angeordnet ist, um im Kanal
59 wandern zu können, wodurch diese Klinge zwischen dein die Stichplatte tragenden
Querschlitten 14 und dem Träger 44 angeordnet ist, und drittens die Anwendung eines
Zahnstangen- und Zahnradantriebes zwischen dem Träger 44 und der querverschiebbaren
Schubstange 61. Der Hauptvorteil, der sich aus der erfindungsgemäß zusammengedrängten
Anordnung herleitet, besteht darin, daß der Träger 44 zusammen mit dem Abzugsglied
42 und dein Messer 43 in nächster Nähe :der Stichplattenunterseite angeordnet werden
kann, und bei dieser .Anordnung ist das verbleibende, vom Arbeitsstück vorstehende
Unterfadenende außerordentlich kurz. DieAnordnun.g von zwei einander gegenüberliegenden
Federteilen.47 und 74 führt dazu, da13 die beiden fadenschneidenden Teile 43 und
5$ während ihrer ganzen fadentrennenden Tätigkeit nachgiebig in wirksamer Scherstellung
gehalten werden. Die sich darauf ergebende Scherenwirkung ist so, daß das nötige
Nachschärfen der beiden Messer 43 und 58 auf ein Mindestmaß reduziert wird.