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Elektrische Vergnügungs-Fahreinrichtung mit Fahrzeugen, welche ohne
Leitungsstange auf einer stromleitenden Bahn rollen Die Erfindung betrifft eine
elektrische Vergnügungs-Fahreinrichtung, bei welcher mit Elektromotor versehene
Fahrzeuge auf einer Bahn laufen, die aus parallel angeordneten stromleitenden, durch
isolierende, parallele Streifen voneinander getrennten Platten besteht, von denen
je zwei aufeinanderfol.gende an die beiden Pole einer elektrischen Kraftquelle angeschlossen
sind. Die leitende Verbindung dPr Fahrzeuge mit den stromführenden Bahnplatten wird
durch Schleifkissen bewirkt, welche den Strom zu dem das Fahrzeug in Bewegung setzenden
Motor leiten.
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Bei den bisher üblichen elektrischen Vergnügungs-Fahreinrichtungen
dieser Art sind die Fahrzeuge gewöhnlich mit je vier senkrecht zur Längsachse des
Fahrzeuges angeordneten Schleifkissen o. dgl. ausgerüstet. Dieses System weist jedoch
folgende Mängel auf: i. Wenn die Speisung des Fahrzeugmotors mittels eines selbsttätigen
Umschalters gesteuert wird, wird die Selbstbeweglichkeit nur durch zwei Schleifkissen
bewirkt, während die beiden anderen Schleifkissen unter dem Einflusse von Zugfedern
stehen. Die Folge ist, daß die Wirkung dieser Federn schon nach ziemlich kurzer
Zeit nachläßt. Der Lauf der Fahrzeuge wird infolgedessen unregelmäßig, und es entstehen
Kurzschlüsse, durch welche leicht Unfälle hervorgerufen werden.
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z. Ist jedes einzelne Fahrzeug mit zwei Motoren ausgestattet, die
unabhängig voneinander an je zwei Schleifkissen angeschlossen sind, so erübrigt
sich zwar der selbsttätige Umschalter, doch kommen alsdann in dem Augenblick, in
welchem die vier Schleifkissen gleichzeitig mit stromleitenden Platten in Berührung
treten, auch beide Motoren gleichzeitig in Gang, was einen unnötig großen Stromverbrauch
zur Folge hat und den weiteren Nachteil bietet, daß durch nichtsynchronen Gang der
Getriebe schädliche mechanische Störungen auftreten, wodurch die Wagen bald unbrauchbar
werden.
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3. Enthalten die elektrischen Stromkreise nur einen einzelnen Motor,
welcher durch ein System von Solenoiden, Unterbrechern und Relais in der Weise gesteuert
wird, daß der Motor jeweils nur von einem einzelnen Stromkreis aus gespeist wird,
so werden zwar die den beiden vorerwähnten Systemen anhaftenden Nachteile vermieden,
doch ist eine zufriedenstellende Wirkung nur vorhanden, solange die Fahrzeuge sich
parallel zu den stromleitenden Platten oder in einem zur Längsachse der Platten
..1.51 nicht überschreitenden
Winkel bewegen. Sobald aus irgendeinem
Grunde dieser Grenzwinkel von den Fahrzeugen überschritten wird, hört dagegen die
Speisung des Motors auf, die Fahrzeuge bleiben stehen und müssen nun warten, bis
sie durch den Stoß eines von hinten herankommenden Fahrzeuges in eine Richtung gestoßen
werden, die ein Weiterfahren ermöglicht.
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Es ist schließlich auch schon vorgeschlagen worden, bei' elektrischen
Vergnügungs-Fahreinrichtungen mehr als vier Kontaktbürsten unter jedem Fahrzeug
anzuordnen, ohne daß hierbei jedoch das Stromloswerden des Motors bei quer zur Richtung
der Kontaktschienen sich bewegendem Fahrzeuge verhindert wurde.
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Die Erfindung betrifft eine elektrische Vergnügungs-Fahreinrichtung
mit nur einem in jedem Fahrzeuge vorgesehenen Elektromotor und bezweckt, eine ständige
Stromzuführung zu dem Motor und stets nur von einem Stromkreis auch dann zu erzielen,
wenn sich das Fahrzeug mehr oder weniger quer zur Längsrichtung der Kontaktstreifen
bewegt. Dies ist erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß unter jedem Fahrzeuge sechs
Schleifbürsten, -kissen o. dgl. angeordnet sind, welche die Spitzen zweier gleichseitiger
und gleichgerichtet liegender Dreiecke bilden, von denen das äußere solche Seitenlängen
aufweist, welche der doppelten Breite einer leitenden Platte zuzüglich der Breite
eines Isolierstreifens entsprechen, während der Abstand einer Spitze dieses Außendreiecks
von den abgekehrten Spitzen des Innendreiecks der Seitenlänge eines Vierecks gleicht,
dessen Diagonale in der Länge mit einer Seitenlänge des Außendreiecks übereinstimmt.
Durch die Anwendung von sechs Schleifbürsten und deren besondere Anordnung wird
mit Sicherheit erreicht, daß der Motor stets Strom erhält und immer nur von einem
Stromkreise gespeist wird, auch wenn sich das Fahrzeug mehr oder weniger quer zur
Längsrichtung der Kontaktstreifen bewegt.
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Weitere erfinderische Merkmale der neuen Vergnügungs-Fahreinrichtung
gehen aus der Zeichnung hervor, welche die Erfindung an einem Ausführungsbeispiele
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Anordnung der Schleifkissen unter einem Fahrzeug.
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Abb.2 zeigt in Ansicht einen Teil der Fahrbahn.
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Abb.3 veranschaulicht das Schaltschema bei Reihenschaltung des Motors.
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Abb. 4. zeigt ein Schaltschema bei' Verbundschaltung des Motors.
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Abb. 5 veranschaulicht in größerem Maßstabe die Verbindung eines Schleifkissens
mit dem Fahrzeug. Abb. 6 und 7 zeigen im Längsschnitt bzw. Grundriß die Anordnung
der Schleifkissen am Fahrzeug.
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Die Fahrbahn besteht aus stromleitenden, parallelen Platten r und
2 von der Breite a. Diese Platten sind durch parallele, isolierende Streifeiz 3
von der Breite b voneinander getrennt. Sämtliche Platten i sind an den positiven
Pol, sämtliche Platten 2 an den negativen Pol einer elektrischen Kraftquelle angeschlossen.
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Unter den Fahrzeugen sind sechs Schleifkissen A, B, C, D; E
und F angebracht, welche ständig mit den Platten i und 2 und den Streifen 3 Kontakt
halten und auf diesen schleifen. Je zwei Schleifkissen, nämlich A und
D, B und E, C und F sind in j e einen elektrischen Stromkreis eingeschaltet.
Der Motor 117 kann von jedem der drei. Stromkreise gespeist werden.
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Versuche haben ergeben, daß, gleichviel in welcher Richtung die Fahrzeuge
sich auf den stromleitenden Platten bewegen, zumindest zwei im gleichen Stromkreis
liegende Schleifkissen sich stets mit zwei aufeinanderfolgenden Platten verschiedener
Polarität in Berührung befinden, wenn die SchleifkissenA, B, C, wie dies durch Abb.
i veranschaulicht wird, so- angeordnet sind, daß sie die Spitzen eines gleichseitigen
Dreiecks bilden mit einer Seitenlänge gleich (2a -f- b), und wenn die Schleifkissen
D, E, F die Spitzen eines zweiten ebenfalls gleichseitigen Dreiecks bilden,
welches innerhalb des ersten liegt und dessen Seiten so bemessen sind, daß die Abstände
der geometrisch einander entsprechenden Schleifkissen A und D, _B
und E und C und F die Größe (2a -f- b) v2 haben, d. h. gleich 2 der Länge
der Seite eines Vierecks sind, welches eine Diagonale von der Länge (2 a
-E- b)
hat, und die Berührungsfläche jedes Schleifkissens einem Viereck mit
der Seitenlänge entspricht.
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Die Schleifkissenpaare A und D, B und E, C und F sind
in je einen elektrischen Stromkreis eingeschaltet, von denen jeder ein Solenoid
S1 bzw. S2 oder SS enthält, durch welche der Schluß bzw. die Öffnung der entsprechenden
Stromunterbrecher X, I', Z bewirkt wird, deren Einrichtung der bei Fahrstühlen benutzten
Stromunterbrecher entspricht, und von denen jeder einzelne durch irgendein elektromagnetisches,
nicht dargestelltes System gesteuert wird. Jeder der drei Unterbrecher ist mit den
Polklemmen des Motors PI verbunden, wie dies Abb. 3 veranschaulicht.
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Der erste Stromkreis enthält schließlich noch zwei Relais R1, R, welche
im Augenblick
ihrer Erregung die Öffnung zweier in den zweiten
bzw. dritten Stromkreis eingeschalteter Unterbrecher I1 und I.., bewirken, die für
gewöhnlich geschlossen sind. Der zweite Stromkreis enthält außerdem noch ein Relais
R3, welches, sobald es erregt wird, den in den dritten Stromkreis eingeschalteten
Unterbrecher I3 öffnet, der für gewöhnlich geschlossen ist.
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Sobald die Schleifkissen .d und B zwei Platten i und 2 von verschiedener
Polarität berühren, wird das Solenoid S1 erregt, welches den Unterbrecher X schließt,
wodurch der Motor in Gang kommt. Obwohl gleichzeitig auch die Relais RI und R2 erregt
werden, bleiben doch die Unterbrecher Il und I.. geöffnet, wodurch die beiden anderen
Stromgreise selbst dann geöffnet gehalten werden, wenn die Schleifkissen B und E
oder C und F Platten i und 2 berühren.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß der Motor lI immer nur durch einen
einzelnen Stromkreis gespeist wird.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß bei Schließung des zweiten Stromkreises
das Relais R3 den dritten Stromkreis geöffnet hält.
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Abb. .I veranschaulicht das Schaltschema bei Verbundschaltung des
Motors. Wird hierbei ein bipolarer Umschalter K in Totpunktstellung in den Induktionsstromkreis
eingeschaltet, so kann den Fahrzeugen eine Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung erteilt
oder auch ein Drehen auf der Stelle bewirkt werden. Die elektrischen Stromkreise
urr<-fass2n auch in diesem Fall ebenso wie in dem vorhergehenden drei Unterbrecher
X, Y, Z, drei Solenoide S1, 52 und S3 und drei bipolare Hilfsunterbrecher h, J2
und J3, welche unmittelbar durch die HauptunterbrecherX, Y,7 _, und zwar
ohne Vermittlung von Relais, gesteuert werden. Außerdem sind in diesem Fall im zweiten
Stromkreis ein durch- den Unterbrecher Y gesteuerter Sicherheitsschluß H und im
dritten Stromkreis zwei Sicherheitsschlüsse L und N vörgesehen, welche
durch Unterbrecher X bzw. Y in Tätigkeit gesetzt werden.
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Die Abb. 5, 6 und 7 veranschaulichen die Einzelheiten der Befestigung
eines Schleifkissens und die Anordnung der Schleifkissen am Fahrzeuge. Letzteres
ist mit zwei Hinterrädern .4 ausgestattet, von denen zumindest das eine angetrieben
wird; das Vorderrad 5 dient zum Lenken des Fahrzeuges.
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Die Schleifkissen sind an eine dreieckige Grundplatte 6 angelenkt
und stehen unter dem Einflusse je einer Zugfeder ,^, welche das Schleifkissen in
inniger Berührung mit der Fahrbahn hält, ungeachtet etwaiger auf letzterer befindlicher
Hindernisse.