DE560881C

DE560881C - Fuellbehaelter fuer Walzenpressen zur Herstellung von Briketten aus Steinkohlenstaub und zerkleinertem Hartpech als Bindemittel

Info

Publication number: DE560881C
Application number: DEM114026D
Authority: DE
Original assignee: Maschinenfabrik Koeppern GmbH and Co KG
Current assignee: Maschinenfabrik Koeppern GmbH and Co KG
Priority date: 1931-02-10
Filing date: 1931-02-10
Publication date: 1932-10-07

Description

Füllbehälter für Walzenpressen zur Herstellung von Briketten aus Steinkohlenstaub und zerkleinertem Hartpech als Bindemittel Bei allen Brikettpressen für Steinkohle, in denen ein Gemisch von Steinkohlenstaub und zerkleinertem Hartpech in erwärmtem Zustande verpreßt wird, zeigt sich der Übelstand, daß an denjenigen Stellen, an denen das warme Mischgut nicht durch mechanische Fördermittel bewegt wird, während des Betriebes allmählich zunehmende Mengen des Mischgutes ankleben. Durch dieses Ankleben werden die O_uerschnitte der Durchflußöffnung verengt, die Preßformen erhalten nicht mehr die ordnungsmäßige Füllung und es entstehen fehlerhafte Brikette. Das Ankleben des Mischgutes erfolgt besonders dann, wenn das Mischgut Flächen berührt, welche eine Temperatur dicht unter dem Weichpunkte des Hartpechs besitzen. Bei Stempelpressen hat man das Ankleben des Mischgutes, insbesondere an den Preßstempelplatten, dadurch behoben, daß man die Stempelplatten kühlte, so daß das Hartpech wieder in seinen splitterharten Zustand zurückkehren mußte. Beim Pressen des Briketts wird das Hartpech in der Mischung durch den Preßdruck zersplittert, und die anklebende Menge fällt von der Platte ab, so daß die Stempelplatten nach jedem Preßhub wieder sauber sind.
Bei Walzenpressen findet eine Pressung der Brikette nicht im Zuführungsbehälter, z. B. dem Fülltrichter, statt, sondern meist unterhalb des Trichters. Die Führungswände des Fülltrichters werden also keinem Druck ausgesetzt. Zwar reibt der Strom des Mischgutes beim Durchfluß durch den Fülltrichter an den Wandungen und Reglerorganen des Fülltrichters, jedoch reicht bei vielen Kohlensorten die Reibungsarbeit nicht aus, die Seitenwände des Fülltrichters und der Reglerorgane dauernd blank zu erhalten. je nach den Eigenschaften des zur Verwendung gelangenden Pechs und der zu brikettierenden Kohle muß man daher diese vom Kohlenstrom berührten Flächen entweder stark unterkühlen, damit die Pechteilchen durch ihre Splitterwirkung abplatzen, oder man muß alle berührten Wände so stark erhitzen, daß der Weichpunkt des Pechs stets erheblich überschritten wird, das Pech in leicht flüssigem Zustande verbleibt und aus diesem Grunde nicht anklebt. Die Ausführung der berührten Wände kann in beiden Fällen die gleiche sein, da für die Kühlung im allgemeinen 2o11 C ausreichen werden und für die Erwärmung roo11 C. Man kann also in beiden Fällen mit einem Wasserstrom von entsprechender Temperatur die gewünschte Wirkung erzielen, zur Erwärmung auch Dampf benutzen. Eine Erwärmung bzw. Rückkühlung des Brikettiergutes selbst, welche bereits bekannt ist, darf durch die Erwärmung bzw. Kühlung der Führungsflächen des Füllorganes nicht erfolgen, da eine derartige Einwirkung erfahrungsgemäß das Gegenteil des gewünschten Zweckes hervorrufen würde. Gegenstand der Erfindung sind also die aus gekühlten bzw. erhitzten Flächen bestehenden Einrichtungen zur Vermeidung des Anklebens von Mischgut zum Brikettieren von Steinkohle und Hartpechzusatz.
In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist in Fig. r ein derartiger Fülltrichter zum Teil in -senkrechtem Querschnitt, zum Teil in entsprechender Ansicht für eine Walzenbrikettpresse gezeichnet.
In dem Fülltrichter a ist ein Reglerorgan, eine sogenannte Regulierzunge b eingebaut, welche durch Verschiebung mittels geeigneter Vorrichtung den Durchgangsquerschnitt für den Kohlestrom verengt oder vergrößert. Diese Regulierzunge ist in °Fig. 2 in Vorderansicht und in Fig. 3 im waagerechten Schnitt dargestellt. Gemäß der Erfindung wird diese Regulierzunge mit entsprechenden Kanälen c versehen, welche am Anfang und Ende eine geeignete Zuführung d bzw. Abführung e für den zur Kühlung bzw. Erhitzung notwendigen Wasser- oder Dampfstrom besitzen. Der Strom bewegt sich bei der in Fig. 2 und 3 gezeichneten Ausführungsform von dem Einlauf d aus in der durch Pfeil angedeuteten Richtung bis zum Auslauf e.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.q., Fig. 5 und 6 ist eine Seitenwand h des Fülltrichters für eine Walzenbrikettpresse gezeichnet.
Fig. q. stellt die Vorderansicht, Fig. 5 einen senkrechten Mittelschnitt und Fig. 6 den waagerechten Schnitt durch die Seitenwand h nach der Linie A-B der Fig. q. dar.
Diese Seitenwände sind zumeist abnehmbar eingerichtet zwecks Erleichterung der bisher erforderlichen Reinigung dieser zum Ankleben neigenden Flächen. Auch hier ist ein Kühlkanal g mit einem Einlauf h und einem Auslauf i (Fig. 5) versehen. Der Kühlkanal g kann beliebig groß ausgeführt werden, da die Seitenwände nicht mehr abnehmbar ausgebildet zu sein brauchen infolge der fortfallenden Reinigungsarbeit.

Claims

PATENTANSPRUCH: Füllbehälter für Walzenpressen zur Herstellung von Briketten aus Steinkohlenstaub und zerkleinertem Hartpech als Bindemittel, -dadurch gekennzeichnet, daß die vom Brikettiergut berührten Flächen zur Vermeidung des Anklebens des Brikettiergutes durch Kühl- bzw. Heizvorrichtungen auf eine von der Temperatur des Brikettiergutes abweichende Temperatur gebracht werden. -