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Vorrichtung zum Verwinden und Abschneiden der Drahtenden von Drahtumschnürungen
für Pakete u. dgl. Beim Gebrauch der bekannten Paketumschnürungsmaschin:en, mittels
deren die aus Draht bestehenden Umschnürungen dadurch angespannt und geschlossen
werden, daß die nebeneinanderliegenden Enden des um das Paket herumlaufenden Drahtumganges
durch wiederholte Umdrehung eines beide Drähte in einem Längsschlitz hierbei aufnehmenden
Zahnritzels in mehreren Umgängen beiderseits dieses Ritzels miteinander verbunden
werden, werden bisher die freien Drahtenden nach Beendigung des Verwindungsvorganges
durch die Maschine jenseits der beiderseitigen Enden der Verwindungszone durch Abscheren
zwischen Messer und Gegenmesser abgeschnitten. Die an den Enden der Verwindungen
hierbei stehenbleibenden, unverwundenen Drahtstümpfe bilden dabei: Vorsprünge, welche
in manchen Fällen unter Mitwirkung elastischer, aus dem Vercvindungsvorgang sich
ergebender Drahtspannungen mehr oder weniger weit von der Oberfläche des Paketes
vorragen und beim Hantieren der Pakete zu Handverletzungen Anlaß geben. Aus diesem
Grunde sind mit solchen Drahtverschnürungen versehene Pakete beispI:elsweise vom
deutschen Postverkehr ausgeschlossen worden.
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Zweck vorliegender Erfindung ist es, diesen Übelstand zu vermeiden.
Die Anordnung und Ausbildung der Trennwerkzeuge dieser Drahtverschnürungsmaschinen
wird nach der Erfindung so getroffen, daß das Abtrennen der freien Drahtenden auf
beiden Seiten an; der übergangsstellie der ersten zur zweiten Viertelwindung erfolgt,
also bei waagerechter Lage der Haltegabelschlitze an der Stelle, wo die beiden verwundenen
Drähte in der Richtung gegen das Verw indungsritzel zu zum ersten Male senkrecht
übereinanderliegen.
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Mittels der praktisch allein in Betracht kommenden senkrechten Bewegungen
der Trennwerkzeuge läßt sich an dieser Stelle ein Scherenschnitt unter Anwendung
eines Gegenmessers nicht ausführen. Nach der Erfindung werden daher zum Abtrennen
der Drahtenden keilförmige Schneiden benutzt, deren Schneidbewegung so bestimmt
ist, daß sie gerade bis zur Umfläche des durchlaufenden Drahtes der Verschnürung
vordringen kann, ohne diese zu beschädigen. Bei dieser Ausführung des Trennschnittes
kann das Drahtende nicht vorspringen, weil es zwischen zwei benachbarten Windungen
des durchlaufenden Verschnürungsdrahtes eingesenkt liegt, so daß die Gefahr von
Handverletzungen beim Hantieren mit den Paketen vermieden wird.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i eine der Erfindung entsprechend ausgebildete
Vorrichtung in Seitenansicht dargestellt.
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Abb. a zeigt einen Höhenschnitt nach Linie II-II der Abb. i, Abb.3
eine Vorderansicht.
Abb.4 stellt im einzelnen in einer linksseitigen
Ansicht die Ausbildung der Haltegabel und Drahtabtrennvorrichtung der linken Seite
der Maschine dar.
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Abb. 5 zeigt in schematischer vergrößerter Darstellung einen Längsschnitt
durch die zum Verwinden und Abschneiden der Drähte dienende Vorrichtung in der Stellung
der Teile, welche sie unmittelbar vor dem Abschneidevorgangeinnehmen.
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Abb.6 zeigt in einer ebensolchen Ansicht die Stellung der Haltegabeln
und Abschneidewerkzeuge, welche diese Teile ummittelbar vor Ende des Abschneidevorganges
einnehmen.
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Abb.7 zeigt die fertig beschnittene Verwindungsstelle einer Drahtverschnürung
in Ansicht nach einer zu der Ebene der in Abb. 5 und 6 senkrecht stehenden Ebene.
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Der zur Betätigung der Vorrichtung dienende Handheh e1 i ist in bekannter
Weise mit seinen gabelförmig ausgebildeten Nabenteilen 2 auf einem waagerechten
Drehzapfen 3 gelagert, welcher von zwischen den Nabenteilen a des Handhebels i von
der Grundplatte 4 aufragenden Lagerwangen 5 getragen wird. Zwischen diesen Lagerwangen
5 ist das Hauptzahnrad 6 auf dem Drehzapfen 3 frei drehbar angeordnet, welches mittels
hier nicht näher interessierender Vorrichtungen bei der geen die Vorderseite der
Maschine gerichteten' Schwingbewegung des Handhebels i mit diesem gekuppelt und
während der Rückwärtsbewegung des Hebels umdrehbar festgehalten wird. Das Hauptzahnrad
6 steht im Eingriff mit dem dicht über dem vorderen Rande der Grundplatte a, auf
zwei kurzen Zapfen gelagerten Verwindungsritzel7, dessen Körper mit längsdurchgehender
Verwindungsnut 8 versehen ist, in die bei entsprechender Ruhestellung des Ritzels
7 durch einen Längsschlitz 9 der Ritzellagerung die beiden zu verwindenden Drähte
nebeneinanderliegend eingebracht werden können.
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In gewissem Abstand von der durch Hauptzahnrad 6 und Verwindungsritzel
7 gehenden senkrechten Mittelebene der Vorrichtung ist beiderseits derselben je
eine von der Grundplatte 4 aufragende Tragwange i o vorgesehen, an deren Außenseiten
je ein Zapfen i i frei. tragend befestigt ist. Auf diesem Zapfen ist zunächst dicht
neben den Tragwangen i o j e ein Hebel 12, 13 gelagert, welche Hebel die beweglichen
Teile der beiderseitigen Abtrennwerl-zeuge für die. Drahtenden bilden. An den äußeren
Enden sind auf diesen Zapfen die Haltegabeln 1.4, 15 so befestigt, daß sie zwischen
an ihnen und dem Gestellkörper 4 vorgesehenen Anschlagflächen 3o, 31 in gewissen
engen Grenzen Schwingbewegungen ausführen können. Die Haltegabeln 14, 15 sind als
flache Körper ausgebildet, die an den nach vorn gerichteten Enden mit einem waagerechten,
außen offenen Einlegeschlitz 16 für die beiden zu verwindenden Drahtabschnitte versehen
sind.
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Jeder der Trennwerkzeugheb-el 12, 13 hat einen waagerechten
Hubarm 17, an dem eine rückwärts gerichtete Zugfeder 18 angreift, die mit ihrem
hinteren Ende an dem von der Grundplatte aufragenden Stützhaken i 9 befestigt ist.
Eine an der Rückseite dieses Hubarmes 17 angebrachte Schulterfläche 2o liegt im
Bereich je eines Drucksektors 21, die mit den Nabenteilen 2 des Handhebels i fest
verbunden und so angeordnet sind., daß sie gegen Ende der rückwärts gerichteten
Schwingbewegung des Handhebels i gegen die Schulterfläche 2o stoßen und dadurch
den Hubarm 17 der Trennwerkzeughebel 12, 13 nach vorn zum Ausschlag bringen. Von
den beiden Trennwerkzeughebeln 12, 13 ist der linksseitige, 13, in Höhe des außenseitlich
danebenliegenden Haltegabelschlitzes 16 mit einer annähernd waagerechten, keilförmigen
Schneide 22 versehen, welche einem darunterliegenden, mit ebener, oberer Fläche
versiehenen Stützamboß 23 gegenübersteht. Auf der rechten Seite ist umgekehrt der
Trennwerkzeughebel 12 mit einer waagerechtem Druckfläche 24_ ausgebildet, welcher
ein mit keilförmiger Gegenschneide 25 am Gestell fest gelagertes Schnedw.erkzeug
gegenübersteht.
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Bei der Benutzung der Vorrichtung werden die Drähte, wie üblich, in
die Schlitze 16 der beiden Haltegabeln 14 und 15 so eingelegt, daß auf der linken
Seite das freie oder ablaufende Drahtende 27, nachdem es an der Klemmvorrichtung
des linksseitigen der beiden Spannarme 26 festgelegt ist, in dem Schlitz hinter
dem Umschnürungsdraht 28 zu liegen kommt. Auf der rechten Seite liegt umgekehrt
der Anfang des Umschnürungsdrahtes 28 hinter dem zulaufenden Drahtende 29. Wenn,
wie üblich, die Verwindung der Drähte durch eine nach vorn gerichtete Schwingbewegung
des Handhebels i bewirkt wird, die durch das Hauptzahnrad 6 auf das Verwindungsritze17
somit mit entgegengesetzter Drehrichtung übertragen wird, so werden an der linken
Seite des Ritzels 7 die beiden Drähte mit Rechtsdrall, an der rechten Seite mit
Linksdrall zusammengewunden. Hierbei legt sich der ablaufende Draht 27, wie aus
Abb. 5 ersichtlich, einwärts der linksseitigen Haltegabel 15 über den Umschnürungsdraht
28, während auf der rechten Seite der zulaufende Drahtgang 29 unter den Schraubengang
des Umschnürungsdrahtes 28 gezogen wird. Der Abstand der Trennschneiden 22 bzw.
25 von der Austrittsstelle der verwundenen Drahtpaare aus den Haltegabeln 14 bzw.
15 ist vorzugsweise
so bestimmt, daß sie der auf senkrechte Ebenen
überzogenen überkreuzungsstelle dar beiden Drähte am Ende der ersten Vierteldrehung
ihrer Verwindung gegenübersteht.
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Werden gegen Ende der nachfolgenden Rückwärtsbewegung des Handhebels
i dessen beide Drucksektoren 2 i so bewegt, daß sie durch Druck gegen die Schulterflächen
2o die beiden Trennwerkzeughebel 12 bzw. 13 nach vorn zum Ausschlag bringen, so
dringt die linksseitige Schneide 22 in den obenliegenden Draht 27 ein, welcher durch,
den darunterliegenden Umschnürungsdraht 28 und die feste Amboßfläche 23 gestützt
wird. Auf der rechten Seite wird durch die gerade Druckfläche 24 des Trennwerkzeughebels
unter Vermittlung des obenliegenden Verwindun gsdrahtes 28 der an der Schneidstelle
untenliegende, zulaufende Draht 29 gegen die feststehende Schneide 25 gedrückt,
so daß diese in den Körper des Drahtes 29 eindringt. Die den Vorwärtshub des Handhebels
begrenzenden Anschläge sind der Dicke der Drähte entsprechend so bestimmt, daß an
der Hubgrenze die beiden Drahtenden 27 und 29 gerade eben durchschnitten sind und
ein Anschneiden des Verwindungsdrahtes 28 vermieden wird.
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Um die auf der rechten Seite während des Schneidvorganges erforderliche
Abwärtsbewegung der beiden Drähte zu ermöglichen, ist, wie oben erwähnt, die rechtsseitige
Haltegabel 14 in einem entsprechenden, durch Anschlagflächen 30, 31 begrenzten Umfang
auf dem sie tragenden Zapfen i i schwingbar angebracht. Auch auf der linken Seite
ist eine entsprechende Beweglichkeit der Haltegabel 15. vorgesehen, da sonst während
der Verwindung der Draht durch Berührung mit den Kanten der Amboßfläche 23 leicht
abgeschnitten werden kann.