DE559184C - Schwingungsdaempfer fuer Freileitungen - Google Patents
Schwingungsdaempfer fuer FreileitungenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02G—INSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
- H02G7/00—Overhead installations of electric lines or cables
- H02G7/14—Arrangements or devices for damping mechanical oscillations of lines, e.g. for reducing production of sound
Landscapes
- Vibration Prevention Devices (AREA)
- Fluid-Damping Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AIH
!6. SEPTEMBER 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT-
KLASSE 21 c GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. März 1930 ab
Die bei Freileitungen auftretenden mechanischen Schwingungen kann man dadurch
vermindern, daß man mit der Leitung schwingungsfähige Gebilde verbindet, die durch die
Seilschwingungen ebenfalls zu Schwingungen erregt werden und dämpfend auf die Leitungsschwingungen zurückwirken. Die bekannten
Dämpfer bestehen aus einem kurzen Stück eines Leitungsseiles, das der zu schützenden
Leitung gleich oder ähnlich ist. Das Seilstück ist in seiner Mitte an der Leitung so befestigt,
daß die beiden Enden frei schwingen können. Die Enden sind mit Gewichten versehen.
Diese Vorrichtungen haben eine nur verhältnismäßig geringe Dämpfung, die lediglich
dadurch erzeugt wird, daß die Einzeladern des Seilstücks beim Schwingen aneinanderreihen.
Die Dämpfung ist ferner nicht veränderbar und außerdem häufig bei den verschiedenen
Vorrichtungen trotz gleicher Längen des verwendeten Seilstücks verschieden und unbestimmt. Aus diesem Grunde ist die
Vorrichtung nur für einen engen Frequenzbereich geeignet und wenig anpassungsfähig.
Nach der Erfindung sind die Vorrichtungen zum Dämpfen der mechanischen Schwingungen
von Freileitungen so eingerichtet, daß die Dämpfung ihres schwingungsfähigen Gebildes
veränderlich ist bzw. nach Belieben eingestellt werden kann.
Dadurch wird erreicht, daß man den Dämpfer für verschiedene Frequenzbereiche einstellen
und die jeweils günstigste Dämpfung erzielen kann.
Die Erfindung kann beispielsweise dadurch verwirklicht werden, daß man den Dämpfer
mit einer Bremseinrichtung versieht oder als solche ausbildet und den Bremsdruck, z. B.
durch eine Stellschraube o. dgl., regelbar macht. Man kann die Vorrichtung auch so
ausbilden, daß sie mit einem schwingbar gelagerten Kolben versehen ist, der bei seinen
Bewegungen den Widerstand der in dem Koibenzylinder eingeschlossenen Luft zu überwinden
hat. Bei diesen Vorrichtungen kann man die Luft durch ein oder mehrere einstellbare
Ventile führen und mit Hilfe dieser Ventile die Dämpfung der Vorrichtung beeinflussen.
Auf der Zeichnung sind Beispiele der erwähnten Ausführungsmöglichkeiten dargestellt.
Der in Abb. 1 dargestellte Dämpfer besteht aus einem Bündel Blattfedern 1, das
an beiden Enden mit je einem Gewicht 2 und 3 versehen und in seiner Mitte durch eine
Klemme 4 an der Leitung 5 aufgehängt ist. Treten Seilschwingungen in der Leitung 5
auf, so werden die Massen 2 und 3 zu freien Schwingungen erregt. Dabei reiben die einzelnen
Lagen des Blattfederbündels aneinander und erzeugen eine Reibung, die einen Teil
der Schwingungsenergie in Wärme umsetzt
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Karl Pohlhausen in Berlin-Halensee und Dipl.-Ing. Herbert Maass in Berlin.
und dadurch wirkungslos macht. Die Einzelblätter des Federbündels sind von je einem
Klemmbügel 6 und 7 umgeben. Die Bügel sind mit je einer Stellschraube 8 und 9 versehen,
die es ermöglichen, die Federblätter mehr oder weniger stark aneinanderzupresseu.
Zweckmäßig werden die Bügel 6 und 7 mit dem obersten Blatt des Federbündels fest verbunden,
so daß sie nicht abrutschen können. Die übrigen Blätter müssen jedoch im Bügel verschiebbar geführt sein, weil sonst die Federung
zwischen dem Bügel und der Einspannstelle des Bügels wirkungslos wäre.
Das gleiche Ergebnis läßt sich erzielen, wenn man den Dämpfer mit einer besonderen
Bremse, z. B. einem Reibstück, versieht, das über eine Gleitbahn schleift und dadurch Reibung
erzeugt. Den Anpressungsdruck des Bremsstückes an der Gleitbahn kann man z.B. durch eine Stellschraube einstellbar machen.
Abb. 2 zeigt eine Anordnung, bei welcher der Widerstand einer von einem Behälter eingeschlossenen
Luftmenge zum Dämpfen ausgenutzt wird. Die Vorrichtung enthält einen ä5 zylinderförmigen Behälter 10, der gleichzeitig
als schwingende Masse ausgebildet ist. Im Behälter befindet sich ein Kolben 11, der
durch eine oder zwei Federn 12 gegen den Behälter abgestützt ist. Der Kolben π ist durch
eine Stange 13 mit der Klemme 4 verbunden. Die zu beiden Kolbenseiten liegenden Raumabschnitte
des Gehäuses 10 sind durch öffnungen 14 und 15 mit der Außenluft verbunden.
In den Auslaß 15 ist ein einstellbares Ventil 16 eingeschaltet.
Gerät die Leitung 5 in Schwingungen, so wird auch die träge Masse des Gehäuses 10 zu
freien Schwingungen erregt und dadurch die Luft durch die Auslaßöffnungen 14 und 15
angesogen und ausgestoßen. Die Luft hat dabei einen Reibungswiderstand zu überwinden,
der durch das Ventil 16 eingestellt werden kann.
Der Dämpfer ist mit nur einem Ventil ausgeführt. Es lassen sich aber auch mehrere
Ventile, z. B. auch ein Ventil an dem Auslaß 14 des dargestellten Dämpfers, anbringen.
Zweckmäßig wird eine der Auslaßöffnungen am Boden des Gehäuses 10 angeordnet, so daß
es gleichzeitig als Auslaß für etwa entstehendes Kondenswassers dienen kann.
Bei dem durch Abb. 3 wiedergegebenen Dämpfer ist nicht der Kolben 11, sondern der
Luftbehälter 10 an der Klemme 4 der Leitung 5 befestigt. Der Kolben 11 ist unter
Vermittlung mindestens einer Feder 12 gegenüber dem Gehäuse 10 beweglich. Er kann auf
einer besonderen Stange geführt sein. Das Gehäuse ist bei dieser Anordnung möglichst
leicht, während der Kolben 11 ein gewisses Gewicht haben muß, da er in diesem Falle die
schwingende Masse des schwingungsfähigen Gebildes darstellt.
Die zu beiden Seiten des Kolbens 11 liegenden
Abschnitte des Behälterinnern sind durch eine Umlauf leitung 17 miteinander verbunden.
In die Leitung ist ein Ventil 16 eingeschaltet. Auch bei dieser Anordnung kann
die Dämpfung des schwingungsfähigen Gebildes durch das Ventil 16 geändert werden.
Die Vorrichtung hat den Vorteil, daß die Bildung von Kondenswasser im Innern des Behälters
weitgehend ausgeschlossen ist.
Bei den Ausführungsbeispielen der Abb. 2 und 3 kann der Kolben 11 im Behälter 10
dichtschließend geführt sein. Man kann ihn aber auch mit Spiel führen, so daß ein Teil
der Luft an dem Kolben vorbei auf die jeweils andere Kolbenseite gelangen kann.
Die Erfindung läßt sich beispielsweise auch dadurch ausführen, daß man den im Luftbehälter
schwingenden Kolben mit Durchtrittsöffnungen für die Luft versieht und die Abmessungen der öffnungen einstellbar
macht. Das kann etwa in der Weise geschehen, daß der Kolben mit einer Scheibe versehen
ist, die die gleichen Bohrungen hat wie der Kolben. Durch Drehen der Scheibe gegenüber
dem Kolben können dann die Durchtrittsöffnungen des Kolbens mehr oder weniger verschlossen und dadurch die Dämpfung
geändert werden. Die Einrichtung wird zweckmäßig so getroffen, daß die Verstellung,
z. B. durch Drehen der Kolbenstange oder einer darin gelagerten weiteren Stange, vorgenommen
werden kann.
Claims (5)
1. Schwingungsdämpfer für Freileitungen, bestehend aus einem durch Masse und
Elastizität wirkenden schwingungsfähigen Gebilde mit Dämpfung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsvorrichtung, welche die Energie verzehrende Dämpfung erzeugt, zur Änderung der Dämpfung einstellbar
ist.
2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch i, bei welchem ein Kolben in einem
Behälter schwingbar gelagert ist und beim Schwingen den Widerstand der eingeschlossenen
Luft zu überwinden hat, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kolbenseiten des Gehäuses durch ein Ausgleiqhsrohr
miteinander verbunden sind, in das ein einstellbares Ventil eingeschaltet ist.
3. Schwingungsdämpfer nach Anspruch i, bei dem ein Kolben in einem Behälter
schwingbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Behälterinnere
durch mindestens ein einstellbares Ventil mit der Außenluft verbunden ist.
4· Schwingungsdämpfer nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß sich
ein Ventil im- Boden des Behälters befindet, so daß es gleichzeitig als Austritt für
Kondenswasser dient.
5. Schwingungsdämpfer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dämpfer aneinanderreibende Teile enthält, deren Reibung durch eine Einstellvorrichtung
geändert werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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