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Stützbein für Sitzgelegenheiten auf Fahrzeugen Wenn Fahrzeuge auf
schlaglochreichen Straßen oder über unebene Gelände fahren, so werden die Mitfahrenden
erfahrungsgemäß unsanft auf ihren Sitzen hin und her geschleudert. Besonders ungünstig
wirkt sich das Fahren über Unebenheiten bei Traktoren aus, bei denen die Sitzfläche
an einer Blattfeder befestigt ist. Hier wird der Fahrer bei jeder Unebenheit hochgeschleudert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sitzgelegenheit
für Fahrzeuge zu schaffen, bei welcher die Fahrenden von den Unebenheiten des Geländes
kaum etwas spüren; die Lösung der Aufgabe wird, dadurch herbeigeführt, daß die in
an sich bekannter Weise abgefederte Sitzfläche zusätzlich mit einer Schwingungsdämpfungsvorrichtung,
beispielsweise einer Öldämpfung, versehen ist. Erfindungsgemäß besteht das neue
Stützbein für Sitzgelegenheiten aus zwei teleskopartig ineinanderfassenden Stahlrohren,
welche je auf einer mit Befestigungslöchern versehenen Platte fest angeordnet sind.
Beide werden mittels einer sich zwischen der am Boden des unteren, beispielsweise
zylinderförmigen Stahlrohres angeordneten Bodenplatte und einem mit Bohrungen für
den Öleinlauf versehenen Federteller erstreckenden, aus Rundfederstahl gewickelten
Schraubenfeder auf Abstand gehalten. Die Schraubenfeder wird der vorgesehenen Belastung
angepaßt. Mit Hilfe eines am unteren 'Stahlrohr durch versenkte Schrauben gehaltenen
und in einer durch ein Schutzblech verkleideten Nut im oberen Außenzylinder (Stahlrohr)
gleitenden Federkeils wird eine Vorspannung der Schraubenfeder herbeigeführt. Zum
Schutz
gegen Staub und Schmutz ist eine faltbare, den unteren Teil
des Stützbeines umgebende Manschette zwischen der unteren Befestigungsplatte und
dem unteren Rand des oberen Außenzylinders angeordnet.
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Die Schwingungsdämpfungsvorrichtung besteht aus einem Bremszylinder
und einem in ihm gleitenden,Kolben, wobei ersterer im oberen Teil eine 01-austrittsöffnung
zum Abfließen des hochgepumpten Öles besitzt. Der Bremszylinder ruht auf der oben
beschriebenen Bodenplatte, welche auf der Unterseite hohl und am Rand mit Öffnungen
zum Durchtritt des angesaugten Öles versehen ist. Dabei faßt der Bremszylinder in
einen zylinderförmigen Ansatz auf der Oberseite der Bodenplatte von oben hinein.
In der Bodenplatte ist zentrisch das aus einem Ventilteller, einem mit Anschlag
versehenen Führungsstift und verschiedenen Bohrungen bestehende Saugventil angeordnet.
Im Bremszylinder hängt der Kolben an der vom Federteller getragenen Kolbenstange.
Der Kolben ist nach unten offen und trägt in seinem Oberteil das aus verschiedenen
Bohrungen, einer über diesen lose aufliegenden ringförmigen Scheibe und einer die
letztere herunterdrückenden, sich gegen eine darüberliegende Scheibe abstützenden
Schraubenfeder bestehende Druckventil. Nach oben ist der Bremszylinder durch einen
stopfbuchsartig _ ausgebildeten aufschraubbaren Deckel abgeschlossen. Zwecks Einfüllens
von Bremsöl ist in der oberen Befestigungsplatte eine Bohrung vorgesehen, welche
mit einer Verschlußschraube verschlossen ist.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäß ausgebildeten
Stützbeines für Sitzgelegenheiten schematisch im Schnitt dar.
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Auf einer mit Befestigungslöchern i versehenen Platte 2 ist ein senkrecht
nach oben stehender Hohlzylinder (Stahlrohr) 3 fest angeordnet. Auf seinem Grund
liegt eine hohle, am Rand mit Öffnungen 4 versehene Bodenplatte 5, welche auf der
Oberseite einen zylindrischen Ansatz 6 zur Aufnahme des ebenfalls senkrecht stehenden
Bremszylinders 7 trägt. In der Bodenplatte 5 ist zentrisch ein aus einem Ventilteller
8, einem in die Bodenplatte 5 eingeschraubten und mit einem Anschlag 9 versehenen
Führungsstift io sowie verschiedenen Bohrungen i i in der Bodenplatte 5 bestehendes
Saugventil angeordnet. Im Innenzylinder 7 gleitet der nach unten offene Kolben 12,
welcher in seinem Oberteil ein Druckventil besitzt, welches aus verschiedenen Bohrungen
13, einer über diesen lose aufliegenden ringförmigen Scheibe 14 und einer die letztere
herunterdrückenden Schraubenfeder 15 besteht, Zoobei sich diese gegen eine Scheibe
16 nach oben abstützt. Der Innenzylinder 7 ist oben durch einen aufgeschraubten
Deckel 17 verschlossen, welcher in der Art einer Stopfbuchsenbrille ausgeführt ist.
Der Innenzylinder 7 besitzt in seinem oberen Teil eine Olaustrittsöffnung 18 zur
Abführung des hochgepumpten Öles. Der Kolben 12 wird durch eine eingeschraubte Kolbenstange
i9 gehalten, welche am entgegengesetzten Ende einen aufgeschraubten Federteller
2o trägt. Unter diesen faßt eine kräftige; bis auf die Bodenplatte 5 herunterreichende
Schraubenfeder 21 und hält somit auch die auf ihr ruhende, mit einer Verschlußschraube
22 für die Öleinfüllöffnung versehene obere Deckplatte 23 und den an ihr fest angeordneten
oberen Außenzylinder 24. Damit sich beide teleskopartig ineinanderfassenden Außenzylinder
3 und 24 nicht gegeneinander verschieben können und um gleichzeitig eine Federvorspannung
zu erzielen, ist am unteren Außenzylinder 3 ein Federkeil 25 mittels zweier
versenkter Schrauben 26 befestigt, welcher in eine im oberen Außenzylinder 24 angeordnete
Nut 27 faßt. Letztere ist durch ein Schutzblech 28 nach außen zu abgeschlossen.
Um ein Eindringen von Staub zu verhindern, ist eine faltbare Manschette 29 auf der
Außenseite des Stützbeines zwischen der Platte 2 und dem oberen Außenzylinder 24
angeordnet. Der Federteller 2o ist mit Bohrungen 30 versehen, damit das Öl
von der Einfüllöffnung aus in den unteren Teil des Stützbeines gelangen kann.
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Die Anwendungs- und Wirkungsweise des erfindungsgemäß ausgebildeten
Stützbeines ist folende: Die untere Platte 2 wird mit Hilfe von Schrauben, welche
durch die Befestigungslöcher i gesteckt werden, auf einer Unterlage, beispielsweise
der Karosserie eines Treckers, befestigt. Nach Lösen der Verschiußschraube 22 wird
oben etwas Öl eingefüllt, welches in den unteren Raum zwischen dem Bremszylinder
7 und dem unteren Außenzylinder 3 läuft und zunächst hier stehenbleibt. Anschließend
wird die Verschlußschraube a2 wieder ein- und eine Sitzfläche auf die Deckplatte
23 aufgeschraubt. .
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Wenn das Fahrzeug auf ebener Straße fährt, belastet der auf der Sitzfläche
sitzende Fahrer die kräftige Schraubenfeder 2i derart, daß der Kolben 12 .ungefähr
in der Mitte des Innenzylinders 7 steht. Sobald jedoch das Fahrzeug durch unebenes
Gelände fährt, beginnt die Schraubenfeder 21 zu schwingen. Diese Schwingungen würden
verhältnismäßig große Weiten annehmen, wenn nicht die Öldämpfung vorhanden wäre.
Letztere wirkt sich derart aus, daß der Kolben 12 bei seiner Aufwärtsbewegung einen
Unterdruck im Bremszylinder 7 erzeugt, auf Grund dessen Öl durch die Bohrungen ii
eintritt. Da letztere verhältnismäßig klein sind, dauert der Vorgang des Öleintretens
entsprechend lange, so daß ein schnelles Expandieren der Feder nicht möglich ist.
Bei Beendigung des Saugvorganges werden die Bohrungen durch den Ventilteller 8 abgeschlossen,
so daß das Öl im Innenzylinder 7 verbleibt. Umgekehrt muß erst- Öl bei der Abwärtsbewegung
des Kolbens 12 nach oben durch seine Bohrungen 13 hindurchgepreßt werden, ehe der
Kolben 12 eine Bewegung nach unten ausführen kann. Nach Beendigung des Vorganges
werden die Bohrungen 13 durch die Scheibe 16 verschlossen. Das nach oben ausgetretene
Öl fließt durch das Loch 18 in den Raum zwischen Brems- und Außenzylinder zurück.
Dadurch, daß zwei Ventile angeordnet sind, ist es möglich, durch verschiedene Bemessung
der Ventilquerschnitte
die Dämpfung nach der einen Seite größer
zu machen als nach der anderen Seite; denn durch entsprechende Wahl der Anzahl und
des Durchmessers der Bohrungen läßt sich erreichen, daß das Öl schneller oder lansamer
hindurchtritt, wodurch eine kleinere oder' größere Dämpfung erreicht wird.
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Man kann sich auch auf eine Öldurchtrittsstelle beschränken, hat dann
aber den Nachteil, daß die Dämpfung für Auf- und Abwärtsbewegung die gleiche ist.
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Die Dämpfung der Sitzfeder wirkt sich dahingehend aus, daß der Fahrer,
beispielsweise von Traktoren, im unebenen Gelände nicht mehr vom Sitz hochgeschleudert
wird, sobald er über eine Erhöhung oder durch eine Vertiefung im Gelände fährt,
sondern daß er einen Stoß kaum verspürt.