DE55873C - Kraftsammelnde Bremse - Google Patents
Kraftsammelnde BremseInfo
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61D—BODY DETAILS OR KINDS OF RAILWAY VEHICLES
- B61D43/00—Devices for using the energy of the movements of the vehicles
-
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- Y02T—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO TRANSPORTATION
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Kraftsammelnde Bremse.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. Juli 1890 ab.
Die Bremse ist zur Fahrt in beiden Richtungen verwendbar und besteht im wesentlichen
aus:
einem zwischen der Vorder- und Hinterachse des Wagens angeordneten Federgehäuse b, in
welchem eine zusammendrückbare Feder a liegt;
dem durch Kuppelung in und aufser Betrieb setzbaren Gelenkkettenantrieb g i, wodurch die
im Gehäuse liegende Feder zusammengedrückt werden kann;
und dem ebenfalls durch Kuppelung ein- und auslösbaren Gelenkkettenantrieb hj, welcher die
Spannung der Feder aufnimmt und bei Wiederingangsetzung des Wagens auf die Wagenräder
überträgt.
Das Federgehäuse b wird aus einem Rohr gebildet, welches an beiden Enden in die
Köpfe c ausläuft, die von den Achsen d d getragen werden. Die im Innern des Rohres
liegende Feder a, an deren Stelle auch mehrere in einander liegende Federn in Anwendung
kommen können, spannt sich zwischen zwei kolbenförmigen Platten e, Fig. 1, 3 und 5, und
ist also bestrebt, diese Platten stets nach den Enden des Gehäuses b hinzudrücken. Jede
der besagten Platten ist mit einem Querbolzen e1 versehen, welcher, mit beiden Enden
aus Schlitzen b1, Fig. 1, des Gehäuses hervortretend,
einen über letzteres verschiebbaren Muff/1 trägt, so dafs der Kolben die Bewegungen
des Muffs mitmachen mufs.
Um beide Muffe einentheils mit -der Gelenkkette g, anderenteils mit der Gelenkkette h
in Verbindung zu bringen, sind sie mit Armen^/*1
bezw.f2 ausgerüstet, welche die besagten Ketten
umfassen, indem letztere durch Oefmungen der Arme gehen, durch welche sie nach einer Seite
hindurchgezogen werden können, während sie andererseits ein verdicktes Glied enthalten,
welches die Arme nicht passiren kann.
Die Kette g läuft auf den Kettenrädern i
der Achsen d und jedes dieser Räder ist mit einer Zahnkuppelung i1 z2 versehen, derart, dafs
bei ausgerücktem Zustande der Kuppelung eine Drehung auf die Räder nicht ausgeübt wird,
d. h. die Achsen d rotiren bei ausgelöstem Zustand der Kuppelung frei in den Rädern und
eine Drehung derselben erfolgt erst, wenn die verschiebbare Kuppelungshälfte z'2, welche durch
Keil ζ'3 die Achsendrehung mitmachen mufs, in die Hälfte i1 eingerückt wird.
Die in Rede stehende Verschiebung von z'2 kann vom Standort des Wagenführers aus
leicht durch ein geeignetes Hebel- und Gestängewerk bewerkstelligt werden; in den Zeichnungen
wird die Kuppelungsgabel k mit Hülfe einer stark steigenden Schraube m, Fig. 5, bewegt,
welche in dem Lager ο ruht, und welche mittelst Zahnrades η und Zahnstange ^p1, Fig. 1,
3 und 5, in Umdrehung versetzt wird. Die Verlängerung der Zahnstange ρ greift mittelst
Hakens ρ 3 in einen Haken q 2 der Stange q,
welche mittelst eines Fufshebels r, Fig. 1 und 3, oder, wie in Fig. 1 punktirt angedeutet, durch
einen Handhebel H nach vorn gezogen werden kann.
1 Zur Rückbewegung des Gestänges ist dasselbe
unter den Einflufs der Federn q1 und p2
gesetzt. Die letztere Feder wirkt sowohl auf das Gestängewerk an einem Ende, wie auch
am anderen Ende des Wagens.
Damit die Gelenkkette g, deren Spannung durch die Stellschrauben g1 regulirbar ist, bei
ihrer Fortbewegung durch die Zahnräder i einen der Muffe / je nach der Fahrrichtung
des Wagens, den einen oder den anderen mitnehmen kann, enthält dieselbe vor den Armen/1,
d. h. an der nach den Achsen hin gelegenen Seite, wie oben schon erwähnt, verdickte Glieder
j, Fig. 2 und 4, welche, gegen den Arm/1 stofsend, den Muff bezw. den Kolben e gegen
den Druck der Feder α über das Gehäuse fortbewegen, so lange, bis der Wagen hält oder
die Räder zum Stillstand kommen.
Bei der Fahrrichtung des Wagens nach den Pfeilen (Fig. ι und 2) der Zeichnung würde also
der Muff/ rechts von der Gelenkkette g erfafst und fortbewegt werden, wobei die Kette
durch den Arm fl des Muffs / links frei hindurchpassiren
kann.
Bewegt sich der Wagen in der entgegengesetzten Richtung und es erfolgt eine Bremsung
bezw. eine Einrückung der Kuppelungen il und z.2, so laufen die Räder natürlich ebenfalls
in der umgekehrten Drehungsrichtung und die Gelenkkette g geht durch den Arm des
Muffs / rechts frei hindurch, während das verdickte Glied s links den Muff / links mitnimmt
und die Feder α zusammendrückt.
Um die in der Feder während des Zusammendrückens aufgespeicherte Arbeit nach
dem Anhalten des Wagens zur Wiederingangsetzung desselben nutzbar zu machen, ist, wie
oben erwähnt, der Gelenkkettenantrieb hj vorgesehen, welcher selbsttätig, sobald der Führer
des Wagens die Bremse in oder aufser Betrieb setzt, in Action tritt.
Die Kettenräder j sind auf den Radachsen frei drehbar und mit den Kuppelungen pj2
versehen, deren Hälften j2 verschiebbar und mit den Achsen so verbunden sind, dafs sie
die Drehung derselben mitmachen müssen.
Zur Bewegung der verschiebbaren Kuppelungshälften zum Zwecke der Ein- und Ausrückung
der Kuppeln dienen die winkelförmigen Ausrückhebel 13, Fig. 2, 3 und 4, welche
auf einem Drehbolzen sitzen, der in einer an den Köpfen c angebrachten Ausladung ι ο feste
Stütze findet. Die Drehung dieser Winkelhebel wird durch auf demselben Bolzen angeordnete
Hebel 12 veranlafst, deren kurze Hebelarme wechselweise mittelst der Lenkstangen 16
mit den kurzen Schenkeln der Ausrückhebel 13 in Verbindung gesetzt sind. Hinter den Kuppelungshälften
j2 sind die Federn w angeordnet,
die das Bestreben haben, die Kuppelungen in Eingriff zu bringen; dieselben werden aber
so lange aufser Eingriff gehalten, als die Hebelarme 12 unter dem Druck der auf den Muffen/
angebrachten Vorsprünge 1 5 stehen. Es ist dies leicht aus Fig. 2 ersichtlich, indem diese Figur
erkennen läfst, wie die Hebel 12 in der gezeichneten
Lage, derjenige, links angeordnete, die Kuppelung rechts, und der rechts angeordnete
die Kuppelung links ausgeschaltet erhalten.
Betrachten wir die Wirkung der letztgenannten Mechanismen, wenn der Wagen wieder
in der Richtung der eingezeichneten Pfeile (Fig. ι und 2) fährt, und es ist durch die
Bremsung der Muff/ rechts gegen den Druck der Feder über das Gehäuse fortbewegt worden,
so wurde der Hebel 12 rechts von dem bezüglichen Vorsprung 15 frei und es konnte
eine Einrückung der Kuppelung J1J2 links
durch die Wirkung der Feder w erfolgen. So lange der Wagen noch während der Bremsung
in der Pfeilrichtung sich fortbewegt, kann durch die Stellung der Zähne in den Kuppelungshälften
eine Drehung des Kettenrades nicht eintreten, da die Zähne der Kuppelungshälfte j2
über diejenigen von p hinweggleiten.
Die Gelenkkette h ist nun ebenfalls mit verdickten Gliedern s\ Fig. 1, 3, 6 und 7, ausgestattet,
welche beide aufserhalb, d. h. nach den Achsen d hin, unmittelbar vor den Armen /2
liegen. Um bei der. Bewegung des Muffs / bezw. des Armes/2 während der Bremsung
die bezügliche Verdickung s1 vor dem genannten Arm /2 zu halten, mufs die Gelenkkette
h mit dem Arm fortgezogen werden; dies geschieht durch die in Fig. 6 und 7 besonders
dargestellte Vorrichtung. Dieselbe besteht aus dem Finger t und damit fest verbundenem
Hebel u, welche Theile auf einem Stift t1
drehbar angebracht sind, der von einer am Arm /2 angebrachten Ausladung /s getragen
wird. Der Hebel u endigt in eine Rolle ul,
welche in der Stellung des Muffs, Fig. 6, von einem entsprechend geformten Anlauf ν aufgefangen
wird, wodurch der Finger t angehoben, aus den Gelenken der Kette austritt, Fig. 6.
Sobald indefs der Muff/ über das Gehäuse sich fortbewegt, verläfst u1 den Anlauf ν und
der Finger t fällt, während u sich unter das Gehäuse legt, in die Gelenkkette ein und führt
dieselbe, stets das verdickte Glied s1 vor dem
Arm /2 haltend, mit dem letzteren fort.
Macht nun, sobald der Führer des Wagens zur Wiederingangsetzung desselben die Kuppelungen
il i2 auslöst, der unter dem Druck der
Feder stehende Muff den Weg über das Gehäuse nach dem Kopf c hin zurück, so fafst
der Arm /2 gegen sl und zieht die Gelenkkette
h in einer Richtung mit fort, welche die Räder j so in Umdrehung versetzt, dafs sie eine
Drehungsrichtung erhalten, die derjenigen der Wagenräder entspricht, wenn der Wagen in
der angenommenen Richtung der Pfeile Fig. 1 und 2 läuft. Für diesen Fall mufs dann der
Druck der Feder auf das Kettenrad j links übertragen werden, und da die bezw. Kuppelung
J1J3, wie oben klargelegt, in Eingriff
steht, so mufs nun eine drehende Wirkung auf die Achse bezw. die Wagenräder ausgeübt
werden, die bestrebt ist, den Wagen in der Fahrrichtung fortzuführen.
Die gleiche Wirkung mufs auch, bei der entgegengesetzten
Fahrrichtung eintreten, indem hierbei der Muff links in gleicher Weise die Kuppelung pj 2 rechts in Thätigkeit bringt.
Die Mitnehmevorrichtung t u für die Gelenkkette h ist selbstverständlich bei Wagen, die in
beiden Richtungen fahren sollen, auch an beiden Muffen ff angeordnet, damit die Gelenkkette
sowohl mit dem Muff f links, wie auch mit dem Muff _/ rechts in den entsprechenden
Richtungen fortgeführt wird, zu dem Zwecke, die Verdickungen s1 in der erforderlichen Lage
vor den Armen f* zu halten.
Die in Fig. 6 gekennzeichnete Auslösung der Mitnehmevorrichtungen ist erforderlich, damit
diejenige Vorrichtung, welche in Betrieb kommt, die Gelenkkette von der anderen Vorrichtung
frei findet.
Für die Kuppelungen i1/2 können verschiedene Constructionen gewählt werden und sind
hierfür in den Zeichnungen noch einige Beispiele dargestellt. So zeigt Fig. 8 eine Zahnkuppelung,
deren konisch gestalteten Hälften durch eine Feder 3 aus einander gedrückt, mittelst
eines entsprechend eingedrehten Rades 2 des Ausrückhebels 1 in Eingriff gebracht werden
können.
Bei der Einrichtung Fig. 9 ist die eine Kuppelungshälfte
mit einem Reibungsring 4 versehen, welcher Ausladungen 6 trägt, die den Treibern
5 der anderen Kuppelungshälfte, sobald diese eingerückt sind, als Angriffspunkte dienen;
diese Kuppelung hat den Vorzug, dafs sie noch eine Drehung gestattet, wenn der Widerstand,
den der Reibungsring 4 auf der Hälfte i erleidet, überschritten wird.
In den Fig. 10 und 11 endlich ist noch eine
andere Reibungskuppelung bekannter Construction und das dazu gehörige Ausrückhebelwerk
veranschaulicht; hierbei ist die in dem Lager 22 hängende Gabel 21 durch 20 mit dem Winkelhebel
17 in Verbindung, welcher auf 18, 19 ge- ■
lagert, durch die Stange ρ bethätigt wird, und welcher mit dem Mechanismus der anderen
Wagenachse durch die mittelst Hebels 23 zusammenhängenden Gestänge 24, 25 verbunden
ist.
Um die Kuppelung in ausgerücktem Zustande zu halten, können, wie aus der Fig. 10 ersichtlich,
Federn 27, eingeschaltet werden, die an den Enden durch Stangen oder Bänder 26
einerseits an dem Hebel 17, andererseits an 23 angreifen.
Claims (2)
1. Eine kraftsammelnde Bremse, bei welcher während der Bremsung mittelst eines ausschaltbaren
Gelenkkettenantriebes (gi) eine zwischen den Radachsen in einem Gehäuse angeordnete Feder (a) durch einen auf dem
Gehäuse verschiebbaren Muff (f) zusammengedrückt wird, und wobei die dadurch in
der Feder aufgespeicherte Arbeit durch denselben Muff auf einen zweiten Gelenkkettenantrieb
(hj) übertragen wird, welcher mittelst geeigneter Kuppelung auf Drehung der
Wagenräder bezw. auf Fortbewegung des Wagens bei Wiederingangsetzung desselben hinwirkt.
2. An der unter 1. gekennzeichneten Bremsvorrichtung:
a) die selbsttätige Ein- und Ausrückung der die aufgespeicherte Arbeit aufnehmenden
Kuppelungen jlj2 durch die Verbindung des Ausrückhebels 13
mit einem Hebel 12, welcher unter der Einwirkung eines auf dem verschiebbaren Muff f angebrachten Vorsprunges
15 steht, welcher aber eine Einrückung der Kuppelung ßj2 zuläfst,
sobald der benannte Vorsprung bei der Bewegung des Muffs von dem Hebel entfernt wird;
b) die Vorrichtung zum Mitnehmen der Gelenkkette h während der Bewegung
des Muffs f bestehend in dem drehbaren Finger t, welcher mittelst eines
mit ihm verbundenen Hebels u in der Endstellung des Muffs durch einen Anlauf ν aus der Gelenkkette ausgehoben
wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE55873C true DE55873C (de) |
Family
ID=330368
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT55873D Expired - Lifetime DE55873C (de) | Kraftsammelnde Bremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE55873C (de) |
-
0
- DE DENDAT55873D patent/DE55873C/de not_active Expired - Lifetime
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