DE55791C - Walkvorrichtung für Schuhwerks-Oberleder - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 71: Schuhwerk.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Juni 1890 ab.

Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 bis 8 eine Vorrichtung dargestellt, die zum Walken von Stiefeloberleder dienen soll. Diese Vorrichtung zeigt verschiedene besondere Anordnungen, durch welche sie sich von anderen Einrichtungen wesentlich unterscheidet.

In der Zeichnung stellt dar:

Fig. ι eine Gesammtansicht der Walkvorrichtung mit ihren stellbaren Theilen,

Fig. 2 den Längsschnitt durch dieselbe,

Fig. 3 den Querschnitt durch dieselbe, und zwar nach Linie R-R (Fig. 1),

Fig. 4 den Einzelschnitt durch den getheilten

Walkblock,

Fig. 5 den Schnitt eines ganzen Walkblocks, Fig. 6 den Durchschnitt durch die federnden

Theile der Walkvorrichtung nach Linie S- S

Fig. 7 das Führungsstück für die Preisschrauben,

Fig. 8 die Ansicht, wie die Walkvorrichtung auf der Ständermulde angebracht ist.

Die Vorrichtung besteht aus einem inneren Walkblock A, welcher aus einem Stück (s. Fig. 5) oder aus mehreren Theilen (siehe Fig. 4) gebildet sein kann. In letzterem Falle sind die Theile derartig mit einander verbunden, dafs sie aus einander federn können, zu welchem Zweck eine Feder d zwischen beiden Theilen angeordnet ist. Der Walkblock A wird in Zusammenwirkung mit einer Prefskappe B gebracht, welche folgendermafsen beschaffen ist. Die Prefskappe ist auf der äufseren Seite mit den Anlageknaggen g g und den Zapfen b b versehen. Die Knaggen g g dienen dazu, der ganzen Vorrichtung in einer Ständermulde D (s. Fig. 8) feste Lage geben zu können, wohingegen die Zapfen b b als Angriffspunkt für die Treibschrauben S 5 dienen. Die Schrauben S S laufen in dem Muttergewinde η der Bügel G, deren beide Arme mit den Zapfenschlitzen ο versehen sind. Die Enden der Schrauben S führen sich in den Stücken F F, die an dem Walkblock angebracht sind. Aus Fig. 7 ist ersichtlich, dafs die FUhrungsstücke F F mit Schlitz i versehen sind, in welchen das genuthete Schraubenende c eingeführt werden kann. Die Wirkung und Handhabung der solcherart gestalteten Vorrichtung ist folgende:

Die Prefskappe B wird in die Ständermulde D eingelegt und der mit dem zu walkenden Leder versehene Walkblock A in die Prefskappe B eingebracht. Hierauf werden die Bügelarme von G mit den entsprechenden Schlitzen ο in die Zapfen b eingehängt und die Enden c der Treibschrauben S in die Führungsstücke F eingebracht.

Durch gleichmäfsiges Anziehen der Schrauben S S mittelst Kurbel oder anderen Hülfsmitteln wird die Prefskappe B allmälig über den Block A gezogen und hierdurch das eingelegte Lederstück nach der von der Form des Walkblockes bedingten Gestalt gestreckt. Beim Lösen der Vorrichtung werden die Schrauben S zurückgedreht und hierbei gleichzeitig durch deren genuthetes Ende c, welches eine Stellung, wie Fig. 7 zeigt, im Sück F einnimmt, der Block A aus der Prefskappe B herausgezogen und die in Zusammenhang gewesenen übrigen Theile aus einander ge-

nommen. Die Vorrichtung ist leicht zu handhaben, in ihrer Wirkung zuverlässig und gestattet ein schnelles Arbeiten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Walkvorrichtung für Schuhwerks-Oberleder, welche beim Gebrauch in einen Ständer D eingelegt wird und bei welcher das zu bearbeitende Lederstück über den aus zwei Theilen A A bestehenden Block gebracht und mittelst der Prefskappe B über letzteren geprefst wird, zu welchem Zwecke an der Kappe B die verschiedentlich einhängbaren Prefsbügel G angesetzt werden können, mittelst welcher durch Wirkung der Schrauben S ein Aufpressen von B auf A bewirkt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.