DE557886C - Verfahren zur Ausfuehrung von Reaktionen, bei welchen konzentrierte, gasfoermige Salzsaeure benutzt wird - Google Patents

Verfahren zur Ausfuehrung von Reaktionen, bei welchen konzentrierte, gasfoermige Salzsaeure benutzt wird

Info

Publication number
DE557886C
DE557886C DE1930557886D DE557886DD DE557886C DE 557886 C DE557886 C DE 557886C DE 1930557886 D DE1930557886 D DE 1930557886D DE 557886D D DE557886D D DE 557886DD DE 557886 C DE557886 C DE 557886C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrochloric acid
concentrated
carrying
gaseous hydrochloric
gaseous
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930557886D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chemische Fabrik Kalk GmbH
Original Assignee
Chemische Fabrik Kalk GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Fabrik Kalk GmbH filed Critical Chemische Fabrik Kalk GmbH
Application granted granted Critical
Publication of DE557886C publication Critical patent/DE557886C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
29. AUGUST 1932
' ' REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 i GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. April 1930 ab
Es gibt Reaktionen, bei welchen die Verwendung von hochprozentiger, gasförmiger Salzsäure notwendig ist. Bisher stellte man die konzentrierte, gasförmige Salzsäure durch Einwirkung von konzentrierter Schwefelsäure auf Alkalichloride oder durch Vermischung einer großen Menge konzentrierter Schwefelsäure mit verdünnter, wäßriger Salzsäure oder durch Verbindung von Chlor mit Wasserstoff her.
Wenn diese bekannten Verfahren auch die Gewinnung und Anwendung von konzentrierter, gasförmiger Salzsäure ermöglichen, so besitzen dieselben jedoch, für den Salzsäure verbrauchenden Betrieb häufig große Nachteile. Wird die Salzsäure z. B. aus Chlornatrium " und Schwefelsäure hergestellt, so muß Natriumsulfat oder -bisulfat erzeugt "werden. Diese Produktion ist aber nur im großen Maßstab rentabel, während der Bedarf von konzentrierter .Salzsäure oftmals nicht so groß ist, um einen Sulfatbetrieb zu ermöglichen. Die Austreibung gasförmiger Salzsäure aus wäßriger Salzsäure mit konzentrierter Schwefeisäure erfordert die Konzentration großer Schwefelsäuremengen.
Schließlich ist die Herstellung von Salzsäure aus Chlor und Wasserstoff an die Ausführung der Alkalielektrolyse gebunden.
Die Herstellung von konzentrierter, gasförmiger Salzsäure auf physikalischem Wege erfordert bei gewöhnlicher Temperatur sehr hohen Druck, so daß die praktische Verwirklichung dieses Gedankens große Schwierigkeiten verursacht.
Es zeigte sich nun, daß man auf einfache Weise gasförmige Salzsäure in transportfähigen und leicht verwendbaren Zustand bringen kann, wenn man die bekannte Anlagerungsverbindung von Salzsäure an Metallsulfat be- 4" nutzt. Einige von diesen Verbindungen, z. B. 1CuSO4, 2HCl-BbSO1, 2HCl-CdSO4, 2HCI stellen bei gewöhnlicher Temperatur eine; trockene, pulverförmige Masse dar, aus welcher durch Erhitzen auf Temperaturen von 30 bis 2oo° die angelagerte Salzsäure bekanntlich, wieder abgetrieben werden' kann. Nach dem Abtreiben der Salzsäure befinden sich die Metallsulfate wieder in dem. Zustand, in welchem sie als Bindungsmittel für Salzsäure verwendet werden können. Die Herstellung dieser Anlagerungsverbindung kann z. B. in der Weise geschehen, daß man wasserfreies Kupfersulfat mit den aus einer Bisulfatretorte entweichenden Salzsäuredämpfen behandelt. Unter lebhafter Erwärmung absorbiert das wasserfreie Kupfersulfat zwei Moleküle Chlorwasserstoff, wobei ein gelbbraunes Pulver entstellt, welches bei gewöhnlicher Temperatur praktisch keinen Salzsäuredruck besitzt. Dieses pulverige Anlagerungsprodukt, welches über 30 o/o Salzsäure addiert hat, kann, in Fässern verpackt, an den Verbrauchsort transportiert werden. Dort kann durch Er-
hitzen auf ioo bis 150° die angelagerte Säure abgetrieben werden, wonach ein feinpulveriges, wasserfreies Kupfersulfat zurückbleibt, welches wieder in die Salxsäurefabrik zurückgeschickt und von neuem in das Anlagerungsprodukt umgewandelt wird. Auf diese Weise ist es also möglich, in einfacher Weise an Verbrauchsstellen für konzentrierte, gasförmige Salzsäure dieselbe zu verwenden, ohne eine besondere Sulfatsalzsäurefabrik oder Schwefelsäurekonzentrationsanlage oder Alkalielektrolyse betreiben zu müssen.
An Stelle von Kupfervitriol kann man auch Bleisulfat oder Cadmiumsulfat als Salzsäureträger verwenden, jedoch ist Kupfervitriol besonders geeignet, einerseits weil das Rohmaterial billig ist, anderseits weil die1" Salzsäurekonzentration über 30 0/0 liegt und schließlich weil die Salzsäure bereits bei mäßigen Temperaturen, d.h. 100 bis 1500, quantitativ wieder auszutreiben ist.
Das Verfahren ist z. B. sehr geeignet zur Verzuckerung von Sägemehl, wobei hochprozentige Salzsäure zum Aufschluß des HoIzmehls dient und hochprozentige Salzsäure nach dem Aufschluß zurückgewonnen wird, so daß dieselbe sozusagen als Katalysator im Umlauf bleibt.
Beispiel
350 g Sägemehl werden mit iSog Wasser homogen vermischt in einen Glaszylinder eingefüllt, welcher von außen tief gekühlt wird. Dieser Kolben wird mit einem Apparat verbunden, in welchem sich 650 g einer der Anlagerungsverbindungen von Kupfervitriol mit Salzsäure befindet, die 28,3 o/o HCl enthält. Durch allmählich steigendes Erhitzen dieser Verbindung auf 1300 werden 165 g HCl gasförmig abgespalten, welche von dem feuchten Sägemehl begierig aufgenommen werden. Nachdem die Auflösung und Verzuckerung der Cellulose vor sich gegangen ist, wird die salzsäurehaltige Aufschlußmasse kurze. Zeit direkt und indirekt mit Dampf erhitzt, wobei 115 g der Salzsäure gasförmig wieder ausgetrieben werden. Der Salzsäurestrom wird mit konzentrierter ,Schwefelsäure getrocknet und über das vorher von .Salzsäure befreite Kupfersulfat geleitet, welches das Salzsäuregas unter lebhafter Erwärmung wieder aufnimmt. Die in der Aufschlußmasse zurückgehaltene Salzsäure muß natürlich aus · einer anderen Quelle dem Kupfersulfat wieder zugeführt werden. ·
Andere Anwendungsmöglichkeiten bieten Veresterungen, bei denen gasförmige Salzsäure als Katalysator dient, z. B. die Fabrikation von Bomylacetat oder Formiat. Auch bei der katalytischen Fabrikation von Äthylchlorid aus Äthylen und Chlorwasserstoff kann das Verfahren benutzt werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Ausführung -von Reaktionen, bei welchen konzentrierte, gasförmige Salzsäure benutzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die gasförmige Salzsäure aus ihren auf bekannte Weise hergestellten Anlagerungsverbindungen mit Metallsulfaten austreibt und danach, -gegebenenfalls die von Salzsäure befreiten Metallsulfate von neuem zur Bindung der Salzsäure benutzt.
DE1930557886D 1930-04-23 1930-04-23 Verfahren zur Ausfuehrung von Reaktionen, bei welchen konzentrierte, gasfoermige Salzsaeure benutzt wird Expired DE557886C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE557886T 1930-04-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE557886C true DE557886C (de) 1932-08-29

Family

ID=34559032

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930557886D Expired DE557886C (de) 1930-04-23 1930-04-23 Verfahren zur Ausfuehrung von Reaktionen, bei welchen konzentrierte, gasfoermige Salzsaeure benutzt wird

Country Status (5)

Country Link
US (1) US1855984A (de)
BE (1) BE372492A (de)
DE (1) DE557886C (de)
FR (1) FR700098A (de)
GB (1) GB351264A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
GB351264A (en) 1931-06-25
BE372492A (de)
FR700098A (fr) 1931-02-24
US1855984A (en) 1932-04-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE557886C (de) Verfahren zur Ausfuehrung von Reaktionen, bei welchen konzentrierte, gasfoermige Salzsaeure benutzt wird
DE342342C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat und Salzsaeure aus Kaliumchlorid und Schwefelsaeure
DE1467211A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid
DE367845C (de) Verfahren zur Herstellung hochwertiger Graphite aus Rohgraphit oder Raffinadegraphit
DE582434C (de) Herstellung von Natriumnitrat
DE582896C (de) Sodaverfahren mit Nebengewinnung von Ammoniak oder Ammonsulfat
DE638711C (de) Verfahren zum Bleichen von Holzstoff durch Behandlung mit Hydrosulfit
DE32892C (de) Verfahren zur Darstellung von Ferrocyanverbindungen aus Rhodanfalzen
DE680393C (de) Umsetzung von sauren Ammonsulfitloesungen zu Ammonsulfat und Schwefel
DE717911C (de) Verfahren zur Aufspaltung von komplexe Metall-Cyan-Verbindungen enthaltendem Cyanschlamm
AT105343B (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminiumchlorid.
DE299006C (de)
AT144377B (de) Verfahren zur Herstellung löslicher Stärke.
DE909622C (de) Verfahren zur Aufarbeitung des in den Faellbaedern bei der Herstellung von Viscosegebilden anfallenden Glaubersalzes
DE551928C (de) Herstellung von Kaliumsulfat aus Kieserit und Chlorkalium ueber Kalimagnesia
DE542866C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosederivaten
DE449284C (de) Herstellung eines leicht in Wasser aufloesbaren Schwefelnatriums in Schwammform
DE715906C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat aus Syngenit
DE494839C (de) Gewinnung eines zur Herstellung von Kupferoxydammoniakcelluloseloesungen besonders geeigneten basischen Kupfersulfates zur Herstellung von Kunstseide
DE254241C (de)
DE707847C (de) Verfahren zur Herstellung von Verdickungsmitteln fuer den Zeugdruck aus Kirschgummi
DE1567886C3 (de) Verfahren zur Herstellung von glasigem Boroxid direkt aus Natriumtetraborat
DE406363C (de) Verfahren zur Darstellung von Kaliumsulfat aus Carnallit und Bittersalz
DE585426C (de) Herstellung von Pottasche
DE345133C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat aus Kaliumbisulfat und Kaliumchlorid