DE553503C

DE553503C - Verfahren zur Herstellung tuerkischrotoelartiger Produkte

Info

Publication number: DE553503C
Application number: DEC37426D
Authority: DE
Original assignee: H TH BOEHME AKT GES CHEM FABRI
Current assignee: H TH BOEHME AKT GES CHEM FABRI
Priority date: 1925-11-12
Filing date: 1925-11-12
Publication date: 1932-06-27

Description

Verfahren zur Herstellung türkischrotölartiger Produkte Bei der bisher üblichen Herstellung türkischrotölartiger Produkte durch Sulfonierung von Fetten und Fettsäuren wurden diese mit konzentrierter bzw. mit Schwefeltrioxyd enthaltender Schwefelsäure behandelt.
Es wurde nun gefunden, daß man zu wertvollen Produkten gelangt, wenn man diese Sulfonierung bei Gegenwart von wasserfreien organischen Säaren, ihren Anhydriden bzw. den entsprechenden Chloriden durchführt. Die erhaltenen Produkte sind erheblich säurebeständiger als die bisher durch Sulfonierung von Fettsäuren oder Fettstoffen erhaltenen Produkte. Ebenso ist ihre Beständigkeit gegen Magnesiumsalze erheblich gesteigert.
Bei der Herstellung ist es gleichgültig, ob die organischen Säuren, ihre Anhydride oder Chloride gleichzeitig oder vor der Schwefelsäure zu dem zu sulfonierenden Gut zugegeben werden.
Das Verfahren soll an Beispielen erläutert werden.
Beispiel i i oo kg Rizinusöl werden mit 3o kg Essigsäureanhydrid gemischt, und das Gemisch wird in der für die Sulfonierung üblichen Weise mit Schwefelsäure behandelt. Nach der Einwirkung der Säure wird das Reaktionsgemisch mit wenig Wasser versetzt, das die noch in dem Produkt enthaltenen überschüssigen Reaktionskomponenten, die Essigsäure und Schwefelsäure, aufnimmt. Nach Entfernung der verdünnten Waschsäure ist dann das Reaktionsgemisch in Wasser klar löslich, während es in verdünnten Säuren und Salzlösung unlöslich ist. Das gewaschene Öl wird dann neutralisiert und ergibt das eingangs geschilderte Produkt.
Man kann auch das Produkt direkt neutralisieren, z. B. durch Zusatz von Sodalösung. Es bilden sich wieder zwei Schichten, deren untere wässerige Schicht die durch die Neutralisation entstandenen Natronsalze, Acetat und Sulfat enthält. Die Schichten werden dann getrennt.
Beispiel z 3oo kg Rizinusfettsäure werden in ioo kg Eisessig gelöst, und diese Lösung wird mit 5oo kg Schwefelsäure von 66° B6 in üblicher Weise behandelt. Das Produkt wird in bekannter Weise gewaschen und das Sulfonat mit Natronlauge neutralisiert.
Beispiel 3 ¢5o kg Rizinusfettsäure werden mit igokg Propionsäureanhydrid gemischt, und diese Mischung wird mit q.5o kg Schwefelsäure bei Temperaturen zwischen o und 15° langsam sulfoniert. Nach beendeter Sulfonierung wird das Produkt zwecks Entfernung der überschüssigen Schwefelsäure mit Glaubersalzlösung gewaschen und das gewaschene Produkt mit Natronlauge neutralisiert.
Beispiel q.
ioo kg Rizinusfettsäure werden mit 33 kg Buttersäurechlorid vermischt, und in diese Mischung wird unter guter Kühlung t oo kg konzentrierte Schwefelsäure langsam eingerührt. Die Reaktionstemperatur soll zweckmäßig i5° betragen. Nach dem Eintragen der Schwefelsäure und-nach beendeter Salzsäureentwicklung wird das Reaktionsgemisch mit Eiswasser zersetzt und das gewaschene Sulfonat neutralisiert. Beispiel 5 300 kg Rizinusfettsäure werden mit iookg wasserfreier Buttersäure vermischt, und die Mischung wird in der oben beschriebenen Weise mit 3oo kg Schwefelsäure sulfoniert. Es folgt Auswaschen des Schwefelsäureüberschusses und Neutralisation. Beispiel 6 30o kg ülsäure werden mit i oo kg Benzoylchlorid vermischt und die Mischung bei Temperaturen nicht über z5° mit 3oo kg Schwefelsäure langsam sulfoniert. Nach dem Eintragen der Schwefelsäure erweist sich das Reaktionsprodukt als wasserlöslich und wird zur Entfernung der überschüssigen Säure mit Wasser gewaschen. Das gewaschene Reaktionsprodukt kann hierauf mit Natronlauge neutralisiert werden und stellt in diesem Zustande ein türkischrotölähnliches Präparat von erhöhter Säure-, Kalk- und Magnesiabeständigkeit dar.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung türkischrotölartiger Produkte durch Sulfonierung von Fetten und Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet, daB die Sulfonierung bei Gegenwart von wasserfreien organischen Säuren, ihren Anhydriden oder Chloriden, wie z. B. Eisessig, Essigsäureanhydrid oder Acetylchlorid, erfolgt.