DE55338C - Verfahren zur Darstellung von Isoecgonin und von Derivaten desselben - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Isoecgonin und von Derivaten desselben

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DE55338C
DE55338C DENDAT55338D DE55338DA DE55338C DE 55338 C DE55338 C DE 55338C DE NDAT55338 D DENDAT55338 D DE NDAT55338D DE 55338D A DE55338D A DE 55338DA DE 55338 C DE55338 C DE 55338C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D451/00Heterocyclic compounds containing 8-azabicyclo [3.2.1] octane, 9-azabicyclo [3.3.1] nonane, or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane or granatane alkaloids, scopolamine; Cyclic acetals thereof
    • C07D451/02Heterocyclic compounds containing 8-azabicyclo [3.2.1] octane, 9-azabicyclo [3.3.1] nonane, or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane or granatane alkaloids, scopolamine; Cyclic acetals thereof containing not further condensed 8-azabicyclo [3.2.1] octane or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane; Cyclic acetals thereof
    • C07D451/04Heterocyclic compounds containing 8-azabicyclo [3.2.1] octane, 9-azabicyclo [3.3.1] nonane, or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane or granatane alkaloids, scopolamine; Cyclic acetals thereof containing not further condensed 8-azabicyclo [3.2.1] octane or 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring systems, e.g. tropane; Cyclic acetals thereof with hetero atoms directly attached in position 3 of the 8-azabicyclo [3.2.1] octane or in position 7 of the 3-oxa-9-azatricyclo [3.3.1.0<2,4>] nonane ring system
    • C07D451/06Oxygen atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Nitrogen Condensed Heterocyclic Rings (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
hemis
, 3
Wenn man Coca'fn, ferner die mit demselben in den Cocablättern vorkommenden sogenannten Nebenalkaloide, deren Muttersubstanz Ecgonin ist, oder die Spaltungsproducte dieser Alkaloide, wie Cinnamylecgonin, Benzoylecgonin, Ecgoninmethylester und Ecgonin selbst mit ätzenden oder kohlensauren Alkalien oder alkalischen Erden, wie Natronlauge, Soda oder Aetzbaryt, oder mit ähnlich wirkenden Substanzen behandelt, so gehen sie nicht in Ecgonin, dessen Schmelzpunkt bei 1980 liegt, sondern in eine damit isomere Substanz vom Schmelzpunkt 2570 über, die wir Isoecgonin nennen. Das salzsaure Salz dieses Isoecgonins ist in Wasser sehr leicht löslich, schwer in Alkohol und ist dadurch ausgezeichnet, dafs es ein bei 2200 schmelzendes Golddoppelsalz giebt, während das Ecgonin-Golddoppelsalz wasserhaltig bei Ji0, wasserfrei bei 2020 schmilzt, und dafs es ferner, im Gegensatz zum salzsauren Ecgonin, die Ebene des polarisirten Lichtes nach rechts dreht.
Beispiele:
I. Kocht man 100 g Coca'in mit 100 g Aetzkali und 200 g Wasser 70 Stunden auf dem Wasserbade, so erhält man eine klare Lösung, aus der man mit Salzsäure Benzoesäure ausfällt, deren letzte Reste man durch Ausschütteln mit Aether entfernt. Dunstet man die saure Lösung nun zur Trockne und extrahirt mit Sprit, so geht salzsaures Isoecgonin in Lösung, welches nach dem Abdestilliren des Lösungsmittels zurückbleibt.
II. Kocht man gleiche Theile der amorphen Nebenalkaloide des Coca'ins und Aetzkali mit zwei' Theilen Wasser 18 Stunden auf dem Wasserbade, so bleibt nur ein geringer Theil ungelöst, der hauptsächlich aus einem amorphen Alkaloid besteht und abfiltrirt wird. Versetzt man das· Filtrat nun mit Salzsäure, so fallen organische Säuren aus, deren letzte Antheile man. durch Extaction mit Aether entfernt; dunstet man nachher ein, so hinterbleibt ein fester Rückstand, aus dem sich das salzsaure Isoecgonin durch Ausziehen mit Sprit gewinnen läfst.
III. Kocht man gleiche Theile Benzoylecgonin und Aetzkali mit 4 Theilen Wasser 18 Stunden auf dem Wasserbad, säuert mit Salzsäure an, entfernt die ausgeschiedene Benzoe-',säure und dunstet zur Trockne, so läfst sich mit Sprit dem festen Rückstande salzsaures Isoecgonin entziehen.
IV. Erwärmt man 1 g Ecgonin mit 1 g Aetzkali und 2 g Wasser 24 Stunden lang auf dem Wasserbad, säuert hierauf mit Salzsäure an und dunstet ein, so kann man dem festen Rückstande mittelst Sprit das salzsaure Isoecgonin entziehen.
In das Isoecgonin lassen sich ' mit grofser Leichtigkeit, wie sich gezeigt hat, Säure- und Alkoholradicale einführen. Alkylgrugpen führt man zweckmäfsig ein durch Auflösen oder Suspendiren des freien oder substituirten Isoecgonins in dem betreffenden Alkohol und nachheriges Einleiten von Salzsäure; die Säurereste lassen sich sowohl vermittelst der Anhydride als der Chloride der Säuren in das Isoecgonin oder seine Ester einführen.
Auf diese Weise kann man zu acylirten Ecgoninestern gelängen, welche mit den enr-
sprechenden acylirten Ecgoninestern isomer sind und sämmtlich physiologisch wirksam sind und zum Theil zur Erzeugung lokaler Anaesthesie u. s. w. in der Medicin Verwendung finden sollen.
Beispiel i. Leitet man Salzsäure in salzsaures Isoecgonin, welches in Methylalkohol suspendirt ist, so löst es sich auf, die Flüssigkeit wird dabei anfangs" warm, kühlt sich nachher aber wieder ab. Dunstet man sie ein, löst alsdann den Rückstand in Wasser und macht mit Soda alkalisch, so kann man z. B. mit Chloroform den Isoecgoninmethylester extrahiren, der sofort in prächtigen, prismatischen Tafeln vom Schmelzpunkte ι 15 ° krystallisirt. Verwendet man statt des Methylalkohols Aethyl-, Propyl-, Isobutyl- oder Amylalkohol ,- so entstehen die entsprechenden Isoecgoninester, welche sämmtlich farblose Krystalle darstellen und krystallisationsfähige Golddoppelsalze liefern. Erwärmt man einen Theil des Isoecgoninmethylesters mit zwei Theilen Benzoylchlorid kurze Zeit im Oelbad auf 150 bis i6o°, so entsteht der Benzoylisoecgoninmethylester, den wir Isococa'in nennen. Zur Isolirung wird das Reactionsproduct noch warm in Wasser eingetragen, die Benzoesäure, die sich dabei bildet, entfernt und mit Soda das Isococa'in ölig ausgefällt. Dasselbe kann in festem Zustande erhalten werden und schmilzt dann bei ca. 440, während gewöhnliches Coca'in bei 98° schmilzt. Das Isococam bildet prächtig krystallisirende Salze. Das salzsaure Isococa'in krystallirt z. B. aus Wasser in prismatischen, weifsen Nadeln vom Schmelzpunkt 20 5 ° und ist viel schwerer löslich als das salzsaure Salz des gewöhnlichen Coca'ins. Besonders schwer löslich ist auch das salpetersaure und jod-■wasserstoffsaure Isococain. Das Golddoppelsalz des Isococains schmilzt bei 1490.
Läfst man auf ähnliche Weise Benzoylchloryd einwirken auf Isoecgoninaethylester, -propyl-, -isobutyl- und -amylester, so entstehen die folgenden neuen Verbindungen, deren salzsaure Salze wasserhaltig und schwerer löslich sind als die isomeren Verbindungen,, die sich vom gewöhnlichen Ecgonin ableiten.
Salzsaurer Benzoylisoecgoninaethylester, Sp. 215°.
Salzsaurer Benzoylisoecgoninpropylester, Sp.
220°.
Salzsaurer Benzoylisoecgoninisobutylester, Sp.
201°.
Salzsaurer Benzoylisoecgoninamylester,- Sp. 217°.
Auch andere Säurechloride wirken mit grofser Leichtigkeit auf die Isoecgoninester ein; so entstehen z. B. beim Erwärmen des Methylesters mit Isovalerylchlorid, Zimmtsäurechlorid und Phtalylchlorid neue Alkaloide. Das bromwasserstoffsaure Salz des Isovalerylisoecgoninmethylesters bildet Blättchen und schmilzt bei 2 ι 2°. Das salzsaure Salz des Cinnamylisoecgoninmethylesters bildet Nadeln und schmilzt bei 1920, und das jodwasserstoffsaure Salz der Phtalylverbindung hat den Schmelzpunkt 241°.
Beispiel II. Erwärmt man Isoecgonin mit Benzoylchlorid oder trägt man in die Lösung von 2 Theilen Isoecgonin in circa 100 Theilen Wasser allmälig circa 2 Theile Benzoesäureanhydrid ein und erwärmt dabei etwa 1 Stunde lang auf dem Wasserbade, so entsteht Benzoylisoecgonin.. Zur Isolirung entfernt man überschüssiges Anhydrid und freie Benzoesäure durch Ausschütteln mit Aether, es bleibt dann das Benzoylisoecgonin zurück, welches man durch Ueberführung in das salzsaure Salz, welches bei 2440 schmilzt, oder in das Nitrat leicht zur Krystallisation bringen kann.
Löst oder suspendirt man das Benzoylisoecgonin in einem Alkohol, so kann man es leicht durch Einleiten von H Cl-Gas erst esterificiren und beim Eindunsten der Flüssigkeit bleibt das salzsaure Salz des betreffenden Alkaloids zurück; so haben wir mit Methylalkohol das Isococa'in und mit anderen Alkoholen die folgenden Homologen dargestellt.
Salzsaurer Benzoylisoecgoninäthylester.
Dieses .Salz krystallisirt aus Wasser oder Alkohol in prächtigen, durchsichtigen Blättchen, Schmp. 2150C. Es verwittert an der Luft.
Das freie Alkaloid krystallisirt in weifsen, harten Prismen, Schmp. 570C.
Eine 2 proc. Lösung des Chlorhydrats dreht die Ebene des polarisirten Lichtes in 2 dem Rohr um -f- i,6°.
Salzsaurer Benzoylisoecgoninpropylester.
Dieses Salz krystallisirt in flachen, weifsen Prismen, Schmp. 2200 C.
Eine 2 proc. Lösung desselben dreht die Ebene des polarisirten Lichtes um + 2j4° C.
Salzsau rerBenzoylisoecgoninisobutylester krystallisirt in verfilzten Nadeln, Schmp. 2010C.
Eine 2,5 proc. Lösung desselben zeigt in 2 dem Rohr eine Ablenkung von + 2,3°.
Salzsaurer Benzoylisoecgoninamylester krystallisirt in verfilzten Nadeln, krystallwasserfrei, Schmp. 2170C.
Eine 2,2 proc. wässerige Lösung des Salzes zeigt in 2 dem Rohr eine Ablenkung von + 1,7°.
Die neuen Alkaloide sollen zu medicinischen Zwecken Verwendungen finden, insbesondere ist

Claims (1)

  1. das Isococa'in dadurch von dem gewöhnlichen Cocain ausgezeichnet, dafs man damit viel schneller Anaesthesie zu bewirken vermag.
    Pateντ-AnSprüche:
    ι . Die Darstellung von Isoecgonin durch Einwirkung ätzender Alkalien, wie Kalilauge und Natronlauge, oder alkalischer Erden, wie Aetzbaryt, oder kohlensaurer Salze, wie Soda etc., auf Cocain, Ecgonin und die vom Ecgonin sich ableitenden sogenannten Nebenalkaloide des Cocaine und auf die Spaltungsproducte des Coca'ins und der Nebenalkaloide, gemäfs dem im Anspruch ι. des Patentes No. 47602 angegebenen Verfahren, wobei indessen die Einwirkung des Alkalis so lange fortgesetzt wird, bis das Isoecgonin zum Hauptproduct des Verfahrens geworden ist.
    Die Darstellung von Isococam, Benzoyl-.isoecgoninäthyl, -propyl-, -isobutyl- und -amylester durch Einwirkung von Benzoylchlorid auf die Isoecgoninester und durch Esterificirüng des Benzoylisoecgonins vermittelst der Alkohole und Salzsäure.
    Die Darstellung von Isovaleryl-, -cinnamyl- und -phtalylisoecgoninmethylester durch Einwirkung von Isovalerylchlorid,. Cinnamylchlorid und Phtalylchlorid auf Isoecgonin-■methylester.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2134072A2 (de) * 1970-07-06 1972-12-08 Evans Sheldon

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