DE553306C - UEberstromschutz fuer elektrische Umkehr- und Bremsbetriebe - Google Patents
UEberstromschutz fuer elektrische Umkehr- und BremsbetriebeInfo
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- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/08—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for dynamo-electric motors
- H02H7/085—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for dynamo-electric motors against excessive load
- H02H7/0855—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for dynamo-electric motors against excessive load avoiding response to transient overloads, e.g. during starting
Description
Der Anlaßvorgang elektrischer Motoren ist, wenn nicht besondere Maßnahmen getroffen
sind, von einer Erhöhung der Stromaufnahme gegenüber der normalen Nenn-Stromstärke
begleitet. Normale Sicherungen, welche für Nennstrom gewählt sind, werden diesen Anlaufstrom nicht aushalten, sondern
durchschmelzen. Wählt man andererseits die Sicherungen so stark, daß sie den Anlaufstrom
aushalten, so sind dadurch die Motoren bei geringen, aber länger andauernden Überlastungen
nicht geschützt. Man hat daher Anlaßschalter gebaut, bei welchen in der Arbeitsstellung
normale, dem Nennstrom entsprechende Sicherungen in den Stromkreis eingeschaltet sind, während für den Anlauf
diese Sicherungen überbrückt und dafür stärkere Sicherungen in den Stromkreis eingeschaltet
sind, die den Anlaufstrom aushalten.
Bei der Verwendung von Überstromschaltern mit thermischer Auslösung ist die Verwendung
eines Doppelsatzes — nämlich eines solchen für normalen Betrieb und eines zweiten
für den Anlauf — nicht erforderlich, denn vermöge der thermischen Trägheit des Schutzorgans
sind diese Uberstromschutzvorrichtungen in der Lage, den Anläufstrom auszuhalten,
ohne auszulösen. Selbstverständlich vertragen sie auch den normalen Betriebsstrom auf unbeschränkte Zeit; dahingegen
sprechen diese Vorrichtungen dann an, wenn eine länger andauernde, wenn auch geringfügige
Überlastung besteht, die den Motor über das zulässige Maß erwärmt.
Der Schutz durch die vorbeschriebenen thermischen Auslöseorgane für die elektrische
Anlage ist überall dort mit Vorteil anzuwenden, wenn es sich nicht um ein allzu häufiges
Anlassen und vor allen Dingen nicht um einen Umkehr- oder Bremsbetrieb handelt.
Bei diesen letztgenannten Betrieben findet durch die Umschaltung der Anschlüsse und
durch das sich immer wiederholende Anlaufenlassen eine höhere Belastung und damit
auch eine Zunahme der Erwärmung des Motors statt. Die Anlauf Stromstöße sind jedoch
nur derartig kurzzeitig, daß sie sich während der Zeit geringer Belastung ausgleichen
können und den Motor nicht bis an die Erwärmungsgrenze bringen. Die Anlaufströme
des Motors verursachten jedoch bei den bisherigen bekannten thermischen Überstromschutzvorrichtungen
eine Wärmestauung, durch die nach einer gewissen Anzahl von Reversier- oder Bremsanläufen die thermische
Auslösung anspricht, ohne daß der Motor bereits gefährdet ist. Dies rührt daher, daß
es bei diesem forcierten Betrieb nicht möglich ist, das thermische Organ in seiner
Stromzeittemperaturkurve dem der entsprechenden Kurve des Motors anzupassen; denn
die im Motor auftretenden Verluste und Abkühlungsverhältnisse lassen sich, wenigstens
nicht mit einfachen Mitteln, nicht in den thermischen Schutzorganen wiederholen. Die
bisher bekannten thermischen Auslösevorrichtungen haben daher auch bei aussetzenden
Reversier- und Bremsbetrieben versagt.
Es gelingt nicht, in den kleinen zur Verfugung stehenden Räumen der thermischen
Schutzvorrichtungen mit so geringen Wärmemengen zu arbeiten, daß sie im Verhältnis zu
ίο der zu erwärmenden Masse stehen wie im Motor die Motorverlüste zu den hier zur Verfugung
stehenden Massen. Nimmt man die Wärmemenge der thermischen Schutzvorrichtung gering, so leidet die Präzision der Eint5
stellung und die Zuverlässigkeit der Auslösung. Nimmt man andererseits die steuernde
Wärmemenge in der thermischen Schutzvorrichtung größer, so fehlt es an dem nötigen
Material für die Wärmekapazität und auch ao an der nötigen Oberfläche des thermischen
Organs, um eine Wärmestauung zu vermeiden.
Die Erfindung besteht nun darin, daß die bei dem Reversieren jeweils auftretenden Anlaufstromspitzen
ein auf normale Temperatur abgekühltes Relais wiederfinden, so daß eine Wärmestauung nicht auftritt, ohne daß
dabei die Temperaturzunahmemöglichkeit bei langer andauernden geringen Überlastungen
verlorengegangen ist. Dies erreicht die Erfindung dadurch, daß sie beim Anlaufen
jeweils ein thermisches Organ in den Strom-Isxeis
schaltet, welches durch vorherige Belastungen gar nicht mehr oder nur unwesentlieh
erwärmt ist. Dies geschieht dadurch, daß an Stelle eines einzigen thermischen Auslöseorgans
deren zwei verwendet werden, und zwar je eines in der Zuleitung für jede Drehrichtung.
Es wird also hier im Gegensatz zu der sonstigen Tendenz die Wärmeanpassung
des thermischen Organs an den Motor nicht ausschließlich durch Vergrößerung der Wärmekapazität und durch Erhöhung der
Abkühlung erreicht, auch nicht auf Kosten einer möglichst geringen Wärmemenge für
die Steuerung, sondern durch den Faktor der Zeit.
Die Abb. 1 zeigt das bekannte Schaltschema eines Reversierbetriebes für seltene
Umschaltung der Drehrichtung, und zwar als Beispiel einen Dreiphasenkurzschlußankermotor.
Es bedeutet darin M den Motor, S den Reversierschalter und A drei Überstromschutzvorrichtungen.
Die Abb. 2 zeigt dagegen das Schema nach der Erfindung. Darin sind die Buchstaben
wieder im'gleichen Sinne verwendet, und zwar ist A das thermische Organ für den Linkslauf
und A1 das thermische Organ für den Rechtslauf. Beide können je auf einen Schaltmechanismus
arbeiten, der alsdann in den zugehörigen Leitungen liegt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, beide thermischen Organe
auf einen gemeinsamen Schaltmechanismus wirken zu lassen, der dann in die Stromzuführung,
also vor den Reversierscihalter S gelegt werden muß, wie dies punktiert in der
Abb. 2 bei Sch angedeutet ist.
Nach der Erfindung werden die thermischen Schutzvorrichtungen so abgestimmt, daß sie
zusammen den Motor bei den bestimmten Betriebsverhältnissen schützen, und beide thermischen
Schutzvorrichtungen sind einander gleich, wenn die Betriebsverhältnisse für Rechts- und Linkslauf einander gleich sind;
sie werden jedoch verschiedenartig gewählt, wenn auch die Betriebsverhältnisse sich in
den beiden Drehrichtungen verschieden verhalten, aber immer muß die Charakteristik
der beiden Auslöseorgane zusammen der des Motors beim Reversierbetrieb entsprechen.
Da die Betriebsbedingungen bei Reversierbetrieben von Fall zu Fall verschieden sein
können, so ist es zweckmäßig, die thermischen Auslösepunkte von außen einstellbar zu
machen, evtl. unter Zuhilfenahme einer Skala mit Zeiger, deren Einteilung so gewählt ist,
daß die Summe der beiden Skalenteile der Einheit des Motors entspricht. Werden die
beiden thermischen Schutzvorrichtungen für Rechts- und Linkslauf statt mit mehreren
Schaltmechanismen nur mit einem Schaltmechanismus zusammengebaut, so erhalten die beiden thermischen Schutzvorrichtungen
erne gemeinsame Einstellvorrichtung, derart wirkend, daß bei der gleichen Belastung in
beiden Drehrichtungen die Einstellung sich in der Mittelstellung befindet, während die
mehr oder weniger starke Einstellung nach einer Seite eine Belastungsverschiebung zwisehen
den beiden Drehrichtungen bedeutet.
Die Einstellung geschieht in bekannter Weise durch Einstellung des Bimetalls,
durch Hebellängenveränderung, durch Gegenfedern u. dgl. Für die praktische Ausführung
ergeben sich nun folgende Möglichkeiten: Bei getrennter Ausführung der thermischen
Schutzvorrichtungen sowohl nach der Dreh-richtung als auch nach Pol oder Phase wären
also bei einem Drehstromkurzschlußankermotor sechs getrennte Einzelapparate vorhanden,
die gegebenenfalls als normale Installationsselbstschalter ausgebildet sein können.
Es besteht außerdem die Möglichkeit, daß die pro Pol oder Phase erforderlichen thermischen
Schutzvorrichtungen für Rechts-'und Linkslauf zusammengebaut werden, so daß
bei Dreiphasenmotoren drei Schutzschalter erforderlich werden.
Weiter besteht noch die Möglichkeit, daß zwei- oder dreipolige Organe gekuppelt sind,
so daß für die beiden Drehrichtungen zwei derartige gekuppelte oder im ganzen zusammengebaute
Apparate erforderlich sind.
Claims (5)
1. Überstromschutz für elektrische Umkehr- und Bremsbetriebe, dadurch gekennzeichnet,
daß hinter dem Reversierschalter in jede der beiden Motorleitungen thermische Überstromauslösevorrichtungen eingebaut
sind, welche zusammen eine Charakteristik haben, die im wesentlichen dem Motor bei dem Reversier- bzw. Bremsbetrieb
entspricht.
2. Überstromschutz für elektrische Umkehr- und Bremsbetriebe nach Anspruch ι,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden thermischen Überstromauslösevorrichtungen
einander für gleiche oder verschiedene Stromstärken — je nach den Betriebsverhältnissen
für den Rechts- und Linkslauf — bemessen sind, aber zusammen eine Charakteristik haben, die im wesentlichen
dem Motor bei Reversierbetrieb entspricht.
3. Überstromschutz für elektrische Umkehr- und Bremsbetriebe nach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die thermischen Überstromauslösevorrichtungen
mit magnetischen Auslöseorganen ver-Bünden sind und je einen Schalter oder
mehrere einen Schalter betätigen.
4. Überstromschutz für elektrische Umkehr- und Bremsbetriebe nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die thermischen Überstromauslösevorrichtungen
einzeln mit dem oder den Schaltern verbunden, für mehrere Pole oder Phasen miteinander mechanisch gekuppelt oder zu
einer Einheit zusammengebaut sind.
5. Überstromschutz für elektrische Umkehr- und Bremsbetriebe nach Anspruch 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Belastbarkeitsverhältnis für beide Drehrichtungen
durch eine Einstellvorrichtung verschoben werden kann.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE553306T | 1930-11-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE553306C true DE553306C (de) | 1932-06-28 |
Family
ID=6563691
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930553306D Expired DE553306C (de) | 1930-11-08 | 1930-11-08 | UEberstromschutz fuer elektrische Umkehr- und Bremsbetriebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE553306C (de) |
-
1930
- 1930-11-08 DE DE1930553306D patent/DE553306C/de not_active Expired
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