DE549781C

DE549781C - Verfahren zum Brennschneiden von Gusseisen

Info

Publication number: DE549781C
Application number: DENDAT549781D
Authority: DE
Original assignee: HOESCH KOELN NEUESSEN AG
Current assignee: HOESCH KOELN NEUESSEN AG
Publication date: 1932-05-02

Description

Es ist bereits versucht worden, Gußeisen mit dem Sauerstoffbrenner zu schneiden. Hierbei stellte sich jedoch heraus, daß das Schneiden wie beim Schmiedeeisen nicht mög-S Hch war; man konnte lediglich durch Verschmoren oder Abschmelzen eine Trennung herbeiführen. Ein sauberer Schnitt ließ sich nicht erzielen. Man kam daher auf den Gedanken, der Schmelzstelle solche Stoffe zuzu-

»° führen, die durch Verbrennung mit Sauerstoff den Schmelzzustand aufrechterhalten, z. B. Aluminiumpulver. Die Zuführung- dieser Stoffe geschah durch den Schneidsauerstoff. Hierauf beruhende Verfahren konnten sich jedoch nicht durchsetzen, da auf diese Weise der Schneidsauerstoff seiner eigentlichen Bestimmung entzogen wird. Er wird zur Oxydation der zugeführten Stoffe mehr oder weniger aufgebraucht. Der Rest mischt sich

ao mit gasförmigen Oxyden, die den Verbrennungsvorgang beim Schneiden behindern oder gar unmöglich machen.

Bei dem Verfahren der Erfindung wird das Aluminiumpulver dem Heizgase beigemischt, also dem Gase, das die Vorwärmung des zu schneidenden Werkstücks vornehmen soll. Durch diesen Zusatz entsteht um den Schneidsauerstoffkern eine äußerst heiße Flamme, die die Zündtemperatur des Eisens in reinem Sauerstoff erreicht. Die Schwierigkeiten, Gußeisen autogen zu schneiden, haben darin ihren Grund, daß das Eisen schmilzt und aus dem Bereich der Flamme wegfließt, ehe die Zündtemperatur erreicht ist. Diese beträgt 1350 ° Die Heizflammentemperatur wird aber durch den Zusatz so hoch, daß eine Zündung möglich ist. Das Eisen oxydiert.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Bren-

ner zur Ausführung der Erfindung als Beispiel dargestellt. Es bedeutet 1 den Brennerkopf mit den Zuleitungen 2 für Heizgas, 3 für den Heizsauerstoff, 4 für den Schneidsauerstoff, S ist ein Vorratsgefäß für Aluminiumpulver, 6 eine ebenfalls heizgasführende Zuleitung zu einer im Vorratsgefäß 5 befindliehen Düse 7. Der aus dieser austretende Gasstrahl reißt das Aluminiumpulver durch Düsenwirkung mit. Die Düse 7 ist in der Höhe durch eine Kordelmutter 12 einstellbar, um die dem Heizgas zuzusetzenden Aluminiumpulvermengen regeln zu können. Der Brenner besteht aus zwei ineinandergesteckten Düsen 8 und 9. Die Düse 8 führt in der Mitte den Schneidsauerstoff. Die Düse 9 hat Zuleitungskanäle 10 für das mit Aluminiumpulver gemischte Heizgas. Die Heizsauerstoffzufuhr erfolgt durch den oberen Zwischenraum zwischen den Düsen 8 und 9. Heizgas und Heizsauerstoft mischen sich längs der drallartigen Züge der Düse 8, durchfließen weiter einen Drallring 11 und strömen durch die lavaldüsenartig erweiterte Mündung der Düse 9 aus. Der in der Zeichnung" nicht dargestellte Handgriff des Brenners besitzt für alle Zuleitungen getrennte Absperr- und Regelvorrichtungen.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zum Brennschneiden von Gußeisen unter Erhitzung des an der Schneidstelle schmelzenden Gußeisens über die Schmelztemperatur hinaus durch Verbrennen von Aluminiumpulver, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumpulver dem Vorwärmegasgemisch hinzugefügt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen