DE548800C - Verfahren zur Raffination von Leichtoelen aus Braunkohlenschwelgas - Google Patents

Verfahren zur Raffination von Leichtoelen aus Braunkohlenschwelgas

Info

Publication number
DE548800C
DE548800C DEST38931D DEST038931D DE548800C DE 548800 C DE548800 C DE 548800C DE ST38931 D DEST38931 D DE ST38931D DE ST038931 D DEST038931 D DE ST038931D DE 548800 C DE548800 C DE 548800C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lignite
polymerization
light oils
light
gas
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEST38931D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
Original Assignee
RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG filed Critical RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
Priority to DEST38931D priority Critical patent/DE548800C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE548800C publication Critical patent/DE548800C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G31/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by methods not otherwise provided for
    • C10G31/06Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by methods not otherwise provided for by heating, cooling, or pressure treatment
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L1/00Liquid carbonaceous fuels

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Raffination von Leichtölen aus Braunkohlenschwelgas Das vorliegende Verfahren betrifft die Reinigung der rohen Leichtöle, die aus den Destillationsgasen der Braunkohlenschwelereien durch Waschen mit Lösungsmitteln, Behandlung mit Adsorptionsmitteln oder durch Kompression gewonnen werden können, durch Polymerisation.
  • Die bisher bekannten Verfahren zur Raffination von Kohlenwasserstoffen durch Polymerisation beziehen sich im wesentlichen auf Rohbenzol, Krackbenzin, Steinkohlen- und Braunkohlenteere.
  • So läßt sich nach den Arbeiten von Fritz Hofmann und Manfred Dunkel Rohbenzol bei Benutzung höherer Temperaturen mit oder auch ohne Anwendung von Überdruck weitgehend reinigen. Wesentlich für den Erfolg dieses Benzolreinigungsverfahrens ist die Gegenwart von Luft. Dieselben Forscher stellten fest, daß höher siedende Kohlenwasserstoffe aus Steinkohle, z. B., schon das Lösungsbenzol r, bei Gegenwart von Luft unter Bildung von Oxydationsprodukten und unter gleichzeitiger Abscheidung von Kohlenstoff in unerwünschter Weise stark angegriffen werden, während in Abwesenheit von Luft die über 12o° siedenden Bestandteile des Lösungsbenzols bei der Behandlung überhaupt ziemlich unbeeinflußt bleiben. Für die Behandlung höher siedender Kohlenwasserstoffe der Benzolreihe ist demnach das Verfahren wenig geeignet. Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß man die neuerdings aus Braunkohlenschwelgas gewonnenen Leichtöle, welche in ihren Siedegrenzen etwa den sogenannten Lösungsbenzolen entsprechen und nur zu einem verhältnismäßig geringen Prozentsatz in den Grenzen des Benzols und Toluols sieden, durch eine Wärmebehandlung, gegebenenfalls unter Anwendung von Überdruck, auf billigem Wege und unter Benutzung einfacher Apparaturen weitgehend reinigen kann.
  • Bei dem neuen Verfahren muß die oxydierende Einwirkung der Luft nach Möglichkeit vermieden werden, weil hierbei auch gewisse wertvolle Bestandteile des Leichtöles, insbesondere die an sich recht beständigen Olefine, welche in hervorragendem Maße die Klopffestigkeit des Braunkohlengasbenzins im Motor bedingen, in erheblicher Menge in Fettsäuren übergehen würden und durch anschließende und raffinierende Behandlung aus dem Benzin entfernt werden müßten.
  • Die vorliegende Erfindung gründet sich demnach auf die eigenartige chemische Zusammensetzung dieser Leichtöle, welche sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht durchaus verschieden ist von derjenigen der Lösungsbenzole: Auch gegenüber den Krackbenzinen, Steinkohlen- und Braunkohlenteeren unterscheidet sich das aus den Schwelgasen der Braunkohle gewonnene Leichtöl in chemischer Beziehung, insbesondere durch seinen Gehalt an leicht polymerisierbaren Körpern, so grundlegend, daß es trotz der fortgeschrittenen Entwicklung in der Raffnationstechnik des Benzols, der Erdöle und der Teere bis vor kurzem unmöglich schien, diese Braunkohlengasleichtöle zu verkaufsfähigen Produkten, insbesondere zu einem brauchbaren Motorenbetriebsstoff zu reinigen.
  • Neuerdings ist zwar ein Verfahren bekannt geworden, nach welchem leichte Kohlenwasserstoffe jeder Art von ihren labilen Verunreinigungen durch eine polymerisierende Behandlung befreit werden sollen. Nach diesem Verfahren werden die Kohlenwasserstoffe zunächst unter Vermeidung der Dampfbildung unter Druck auf Temperaturen erhitzt, welche über dem normalen Siedepunkt der höchstsiedenden Anteile liegen. Im Anschluß daran läßt man die Kohlenwasserstoffe mit Hilfe von Fördergasen dampfförmig in eine Expansionskammer entspannen, welche mit polymerisierenden Agenzien gefüllt ist, die eine Polymerisation und Abscheidung der schädlichen Bestandteile bewirken.
  • Abgesehen von dem Aufwand an Fördergasen und Polymerisationsmitteln ist die Durchführung dieses Verfahrens an eine Apparatur gebunden, welche im wesentlichen aus zwei Teilen, nämlich dem Druckgefäß und der Expansionskammer, besteht.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wird die Reinigung der Leichtöle aus Braunkohlenschwelgas ebenfalls durch Polymerisation, jedoch unter Vermeidung der obenerwähnten Nachteile in überaus einfacher Weise erreicht. Gewisse in dem rohen Leichtöl vorhandene leicht verharzende Körper stark ungesättigter Natur, welche sich im Gegensatz zu den anderen Olefinen unter Einwirkung von Licht und Luft gelb bis braun färben und schließlich unter Bildung von Verpichungen sich ausscheiden, werden dabei lediglich durch Einwirkung von höheren Temperaturen mit oder ohne Anwendung von Überdruck in ölige Produkte von höherem Siedepunkt übergeführt. Durch Abdestillieren des leichtsiedenden Öles von den Polymerisationsprodukten erhält man bei guter Fraktionierung ein farbloses, licht- und luftbeständiges Benzin, welches die -stabileren Olefine noch enthält und daher einen äußerst kompressionsfesten Kraftstoff darstellt bzw. als Ausgangsmaterial für die Herstellung eines solchen dienen kann.
  • Die Polymerisation bei höheren Temperaturen ohne Anwendung von Druck läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß man die Dämpfe durch ein erhitztes, zur gleichmäßigen Wärmeübertragung zweckmäßig mit Eisenspänen o. dgl. gefülltes Rohr leitet. Die Polymerisation durch Druckerhitzung der Leichtöle wird erfindungsgemäß in einem einzigen Gefäßraum, am besten und einfachsten in einem Autoklaven durchgeführt, wobei z. B. bei einer Temperatur von 23o° C der Eigendruck im Autoklaven etwa 12 bis 15 Atm. beträgt.
  • Eine Expansion in eine zweite Kammer entsprechend dem Verfahren nach Patent 460 472 findet dabei nicht statt; die Polymerisation erfolgt viehmehr unter dem in dem Autoklaven herrschenden Druck.
  • Um eine rasche und ausreichende Polymerisation der Verunreinigungen zu. bewirken, soll das Volumen der gasförmigen Phase des Leichtöles zu demjenigen der Flüssigkeit in einem bestimmten geeigneten Verhältnis stehen. Es wird dies durch Einhaltung einer bestimmten Füllhöhe des Autoklaven und durch entsprechende Einstellung der Temperatur erreicht. Hierbei wird das für das einzelne Ausgangsmaterial jeweils maßgebende optimale Verhältnis zwischen den beiden genannten Volumina durch entsprechende Vorversuche ermittelt.
  • Die stattgehabte Polymerisation zeigt sich in einer Dunkelfärbung des Öles und im Zurückgehen der Jodzahl. Die Menge der polymerisierten Anteile der Öle ist bei diesem Raffinationsverfahren nur gering; sie zeigt sich in einer geringen Verschiebung der Siedegrenzen und in der Bildung eines bei der fraktionierten Destillation im Rückstand bleibenden dunklen Öles.
  • Durch das vorliegende Verfahren wird es ermöglicht, die bei der trockenen Destillation der Braunkohle anfallenden Gasleichtöle ohne Aufwendung chemisch oder physikalisch wirksamer Raffinationsmittel und unter Vermeidung von Verlusten an wertvollen Ölbestandteilen in weitgehend vorgereinigte Produkte überzuführen. Letztere können nötigenfalls nach irgendwelchen bekannten Verfahren noch weiter gereinigt werden. Beispiele i. Aus Braunkohlenschwelgas gewonnenes Leichtöl wird dampfförmig durch eine mit Eisenspänen gefüllte Röhre geleitet. Das Kondensat wird mit geringen Mengen Sch-vefelsäure und Natronlauge nachbehandelt und fraktioniert destilliert. Die bis 165' siedenden Anteile sind farblos, lichtbeständig und von gutem Geruch.
  • 2. Aus Braunkohlenschwelgas gewonnenes Leichtöl wird in einem Autoklav 2 Stunden auf 23o' C erhitzt, wobei der Eigendruck bei entsprechender Füllung 12 Atm. beträgt, und dann mittels einer gut wirkenden Kolonne fraktioniert. Das Destillat bis zu etwa 8o % der angewandten Leichtölmenge erweist sich als farblos und lichtbeständig, -während es sich ohne polymerisierende Vorbehandlung am Lichte bald gelb färbt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Raffination von Leichtölen aus Braunkohlenschwelgas durch Polymerisation ihrer Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Braunkohlensch-,velgasleichtöle ohne Anwendung von Überdruck einer Wärmebehandlung unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation ganz oder teilweise in dampfförmigem Zustand erfolgt.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch t und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation durch Wärmebehandlung unter gleichzeitiger Anwendung von Überdruck erfolgt, wobei Druckerhitzung und Polymerisationsreaktion in einem und demselben Raum stattfinden. q.. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Druckgefäß das Volumen der gasförmigen zu dem Volumen der flüssigen Phase durch entsprechende Füllhöhe des Druckgefäßes und Einstellung der Temperatur in ein bestimmtes, für das einzelne Ausgangsmaterial jeweils durch Vorversuche festzustellendes optimales Verhältnis gebracht wird.
DEST38931D 1925-01-07 1925-01-07 Verfahren zur Raffination von Leichtoelen aus Braunkohlenschwelgas Expired DE548800C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEST38931D DE548800C (de) 1925-01-07 1925-01-07 Verfahren zur Raffination von Leichtoelen aus Braunkohlenschwelgas

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEST38931D DE548800C (de) 1925-01-07 1925-01-07 Verfahren zur Raffination von Leichtoelen aus Braunkohlenschwelgas

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE548800C true DE548800C (de) 1932-04-20

Family

ID=7463338

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEST38931D Expired DE548800C (de) 1925-01-07 1925-01-07 Verfahren zur Raffination von Leichtoelen aus Braunkohlenschwelgas

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE548800C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2117691C3 (de) Verfahren zur verzögerten Verkokung von Pyrotysebrennstofföl
DE3340711A1 (de) Verfahren zur herstellung von paraffin-kohlenwasserstoff-loesungsmitteln aus pflanzlichen oelen
DE2100910A1 (de) Crackverfahren
DE2264034B2 (de) Verfahren zur gewinnung von fuer nadelkoks geeigneten pechfraktionen und thermisch stabilisierten oelfraktionen
DE548800C (de) Verfahren zur Raffination von Leichtoelen aus Braunkohlenschwelgas
DE2048346A1 (de) Crackverfahren
DE1645728B2 (de) Verfahren zur herstellung eines schweren aromatischen loesungsmittels
DE912928C (de) Verfahren zur Abtrennung konjugierte Doppelbindungen enthaltender aliphatischer und alicyclischer Diene
DE3227490A1 (de) Verfahren zur herstellung von rein-naphthalin
DE734074C (de) Verfahren zur Herstellung fluessiger Kohlenwasserstoffe aus asphalthaltigen fluessigen oder schmelzbaren Teeren, Mineraloelen oder Druckhydrierungserzeugnissen von Kohlen, Teeren oder Mineraloelen oder aehnlichen Stoffen
DE714487C (de) Verfahren zur Herstellung klopffester Motortreibstoffe
DE568544C (de) Verfahren zur Gewinnung wertvoller, insbesondere niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe
DE2711635C2 (de) Verfahren zur Umwandlung von kohlenwasserstoffhaltigen Materialien
DE634100C (de) Verfahren zur Herstellung niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe aus hoeher siedenden Produkten
DE690525C (de) Verfahren zur Herstellung von Schmieroelen
DE857493C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclopentan durch katalytische Hydrierung von Cyclopentadien
DE812311C (de) Verfahren zur Herstellung hoehermolekularer oeliger Kondensationsprodukte
DE2054230A1 (de) Verfahren zur Herstellung von nadel formigem Koks
DE1067160B (de)
DE617594C (de) Verfahren zur Herstellung klopffester Motorbrennstoffe aus hoehersiedenden Kohlenwasserstoffen
DE397860C (de) Verfahren zur Herstellung gasfoermiger und fluessiger Olefine
DE699206C (de) endigen Produkten aus Rohoelen oder Steinkohlenteeroelen
DE1253230B (de) Verfahren zur Herstellung von Petrolkoks mit moderierenden Eigenschaften
DE593064C (de) Verfahren zur Herstellung leichter, benzinartiger Kohlenwasserstoffe
DE931105C (de) Verfahren zur Reinigung von Leichtoel