DE54870C - Selbstspann vorrichtung für Gewehre mit niederklappbaren Läufen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

AUG. ROEVER aus HAGENOW (Mecklenburg), z. Zt. in BERLIN.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 17. April 1890 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Spannvorrichtung für Gewehre mit niederklappbaren Läufen. Als Beispiel ist auf der beiliegenden Zeichnung ein Dreilauf-Jagdgewehr dargestellt;, bei demselben wird das Spannen sä'mmtlicher Schlösser mittelst des Schiebers bewirkt, welcher die Läufe in der Schlufslage hält, und zwar geschieht die Spannung unter Vermittelung eines Zwischengliedes, welches beim Niederklappen der Läufe (Oeffnen des Gewehres) den Verschlufsschieber bezw. Bolzen unter Spannung der Schlagfedern zurückbewegt.

Auf beiliegender Zeichnung stellt dar:

Fig. ι einen mittleren" theilweisen Längsschnitt durch ein mit der Spannvorrichtung versehenes Dreilauf - Gewehr in geschlossenem Zustande,

Fig. 2 denselben Längsschnitt durch das geöffnete und gespannte Gewehr,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch das halbgeöffnete Gewehr, wobei der Verschlufsschieber am Beginn seiner Rückwärtsbewegung ist.

Fig. 4 ist ein horizontaler Schnitt nach der Linie 'δ-δ der Fig. 3,

Fig. 5 ein verticaler Querschnitt nach der Linie γ-γ der Fig. 1,

Fig. 6 ein verticaler Querschnitt nach der Linie E-E der Fig. 3.

Das aus den beiden seitlich angeordneten Schrotläufen und dem mittleren unter diesen befindlichen Kugellauf bestehende Laufbündel A besitzt die bekannten Laufhaken m und η und ist um den Bolzen a des vorderen Kolbenschafttheiles B drehbar. In dem letzteren liegt, der Länge nach verschiebbar, der gekröpfte Verschlufsschieber g, dessen rückwärtiges Ende zwei Nasen e und f besitzt, zwischen welche der Daumen c eines mit Drehhebel b versehenen Bolzens d greift. Bei geschlossenem Gewehr (Fig. 1) greifen die Kanten h und 2 des Verschlufsschiebers g in die Nuthen k und I 'der Lauf haken m und n, Fig. 2. Soll das Gewehr geöffnet werden, so wird der Schieber g mittelst des Hebels b in die in Fig. 3 gezeigte Lage zurückgezogen, so dafs er aufser Eingriff mit den Laufhaken m und η kommt. Bei dem folgenden Niederschlagen der Läufe legt sich infolge der Wirkung einer Feder q ein am vorderen Laufhaken m drehbar angeordnetes Zwischenglied ο mit seinem abgerundeten Ende s zunächst gegen den vorderen Theil h des Schiebers g, wobei es an zu starker Aufwärtsbewegung" durch eine Nase verhindert wird (Fig. 3).

Bei fortgesetzter Drehung des Laufbündels wird durch die kniehebelartige Wirkung des Zwischengliedes ο der Verschlufsschieber g bis in die in Fig. 2 gezeigte Lage zurückbewegt, wobei er gleichzeitig mittelst zweier Schultern ^, Fig. 4, und eines Vorsprunges w die. Hämmer yy der beiden Schrotläufe und χ des Kugellaufes unter gleichzeitiger Spannung der bezüglichen Schlagfedern uu und ν in die Spannstellung bringt. Nachdem nunmehr das Lauf bündel in die Schlufslage gebracht und gleichzeitig das Zwischenglied ο durch die Anlagefläche r des Laufhakens m genügend tief eingedrückt wurde (Fig. 1), kann der vollständige Verschlufs des Gewehres durch eine

entsprechende Drehung des Hebels b bewirkt werden, welche eine Vorwärtsbewegung des Verschlufsschiebers g herbeiführt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Selbstspannvorrichtung für Gewehre mit niederklappbaren Läufen, bei welcher die Bewegung der sich öffnenden Läufe durch Vermittelurig eines an denselben drehbar befestigten, unter Federwirkung stehenden Zwischengliedes (o) auf den das Festhalten der Läufe iri geschlossener Lage bewirkenden und die Schlofshämmer spannenden Verschlufsschieber (gj übertragen wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.