DE54837C - Verfahren zur Isolirung elektrischer Rohrkabel - Google Patents
Verfahren zur Isolirung elektrischer RohrkabelInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B13/00—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing conductors or cables
- H01B13/004—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing conductors or cables for manufacturing rigid-tube cables
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Verfahren zur Isolirung elektrischer Rohrkabel.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Mai i8go ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolirung elektrischer Rohrkabel
und bezweckt insbesondere eine Verminderung der elektrostatischen Capacitä't derselben und
die Herstellung' eines solchen Kabels, bei welchem sich im Bedarfsfalle der ganze Kern,
oder ein längeres Stück desselben, aufserordentlich leicht aus dem rohrförmigen Mantel herausziehen
läfst. '
Bisher wurde der Raum zwischen dem aus isolirten Adern bestehenden Kern und dem
Bleirohr oder Mantel mit den verschiedensten Stoffen und nach verschiedenen Verfahren ausgefüllt.
Bei vorliegendem Verfahren fällt jede besondere Imprägnirung der durch Baumwollengarn
oder dergleichen isolirten Kernadern fort. Der in das Bleirohr eingeführte und vorher gehörig getrocknete Kern wird
vielmehr von dem Bleimantel nur an seinen Enden auf eine gewisse Länge durch Füllmasse
isolirt, und zwar wird diese isolirende Füllmasse am besten gleichzeitig in die beiden
Enden des Kabels geprefst, so dafs die in letzterem vorhandene Luft zusammengeprefst
wird.
Dieses Verfahren kann auch dahin abgeändert werden, dafs vor dem Einführen der Füllmasse
in die Enden des Kabelmantels in diesen noch besonders Luft oder Gas (Kohlensäure) eingedrückt
wird.
Zur Ausführung des Isolirverfahrens in der letztgenannten Abart dient ein die Füllmasse
enthaltendes Gefäfs und ein Apparat zur Erzeugung von Kohlensäure, welche beide zweckmä'fsig
so eingerichtet sind, dafs die Einführung des Gases in das Kabel unter einem bestimmten
Druck und die darauffolgende Einführung der isolirenden Füllmasse in beide Enden des
Kabels leicht unter einem noch höheren Druck bewerkstelligt werden kann. Der erforderliche
Gasdruck wird ohne Weiteres bei der Entwickelung der Kohlensäure erzielt, zu deren
Erzeugung, wie üblich, Schwefelsäure in einen Behälter, welcher Marmorstaub oder doppeltkohlensaures
Natron enthält, geleitet wird. Sobald der gewünschte Druck vorhanden ist, was durch ein Manometer angezeigt wird, läfst
man das Gas in das Kabel eintreten. Nach hinreichender Füllung des Kabels mit Gas wird
die Verbindung zwischen dem Gasbehälter und dem Kabelrohr geschlossen und letzteres mit
dem das geschmolzene Isolirmaterial enthaltenden Gefäfs verbunden. Die Erzeugung von
Gas wird inzwischen fortgesetzt und der Druck desselben so weit erhöht, dafs die dann unter
diesen Druck gesetzte geschmolzene Füllmasse bis zu einer gewissen Tiefe in beide Enden
des Kabelrohres dringt, wodurch das in der Mitte eingeschlossene Gas unter noch höheren
Druck gesetzt wird.
Auf beiliegender Zeichnung ist ein solcher Apparat dargestellt. Das die Füllmasse enthaltende,
allseitig geschlossene Gefäfs b steht durch zwei Stutzen r1 und r2 mit einem
Rohr r in Verbindung. Der Stutzen rl reicht nur bis dicht unter die Decke, der Stutzen r2
dagegen fast bis zum Boden des Gefäfses. An dem anderen Ende des Rohres sind ebenfalls
zwei Stutzen r3 und r4 angeordnet. Sämmtliche
Stutzen können durch Hähne efcd abgesperrt werden.
Das Kabelrohr α, welches von jeder gewünschten Länge sein kann, wird an beiden
Enden mit den beiden Stutzen r3 und r* und hierdurch mit dem die geschmolzene
Füllmasse und darüber das unter Druck stehende Gas enthaltenden Gefäfse b in Verbindung gebracht.
Die Hähne c und d stehen während der ganzen Dauer des Füllens mit Gas und
Isolirmasse offen, wogegen der Hahn e nur beim Einleiten des Gases geöffnet und Hahny
während dieser Zeit geschlossen bleibt. Die Gasentwickelung wird während des Einleitens
des Gases in das Kabelrohr so lange fortgesetzt, bis der gewünschte Druck erreicht ist.
Im Allgemeinen dürfte es sich empfehlen, den Druck etwa bis auf 6 kg auf den Quadratcentimeter
zu steigern. Auf diese Weise wird das Kabelrohr mit dem unter Druck stehenden Gase gefüllt und die im Rohr befindliche Luft
ebenfalls comprimirt. Hierauf schliefst man den Hahn e und öffnet den Hahn f, auch
erhöht man den Druck im Gefäfse b durch weitere Gasentwickelung noch mehr, z. B. bis
zu 7 oder 8 kg auf den Quadratcentimeter, doch mufs dieser Druck der jeweiligen Länge
des Kabels angepafst sein.
In der Praxis füllt man die Enden der Kabel auf ungefähr 7 m mit der Füllmasse,
ohne Rücksicht auf die. Länge der Kabel, mögen dieselben 50 oder 100 m lang sein,
wonach die Hähne c geschlossen und die Füllmasse erkalten gelassen wird. Der äufsere
Druck bleibt hierbei aufrecht erhalten.
Die Füllung des Gefäfses b mit geschmolzener •Füllmasse erfolgt von dem Behälter h aus, und
zwar wird das Gefäfs b nur zum Theil gefüllt, so dafs über der Füllmasse Raum verbleibt,
in welchem sich das in dem Generator g erzeugte und durch ein Rohr i in das Gefäfs b
übergeleitete Gas ansammeln kann. Auf diese Weise wird die geschmolzene Füllmasse unter
Druck gesetzt, welcher beim Oeffnen des Hahnes f die Füllmasse durch r2 in die beiden
Enden des Bleirohres α hineintreibt.
Dadurch, dafs das Kabel nur an den Enden in Füllmasse gebettet wird, auf der übrigen
Länge dagegen die bisher übliche Umhüllung aus flüssiger oder, plastischer Isolirmasse fortfällt,
wird die statische Capacität des Kabels auf das denkbar geringste Mafs erniedrigt.
Sehr zweckmäfsig erscheint jedoch eine Füllung an denjenigen Stellen des Kabels,
welche innerhalb der Untersuchungsbrunnen liegen, da das Kabel hier am meisten einer
Verletzung ausgesetzt ist. Doch ist an diesen Stellen ein kurzes Stück Füllung hinreichend,
um das Kabel vor äufseren Beschädigungen zu bewahren und das Eindringen von Wasser in
das Kabel zu verhindern. Werden die Kabellängen von vornherein nach den Brunnenabständen
bemessen, so fällt selbstredend die nachträgliche Füllung an den Stellen, wo das
Kabel in einem Brunnen zu liegen kommt, fort.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Verfahren zur Isolirung elektrischer Rohrkabel, dadurch gekennzeichnet, dafs eine erstarrende Isolirmasse in geschmolzenem Zustande bis zu einer gewissen Tiefe zwischen Rohrmantel und den darin befindlichen, mit Baumwollengarn oder dergleichen umsponnenen Leitungsdrähten unter Druck eingebracht und die in dem Urigen Theil des Rohres befindliche, als Isolationsmittel dienende Luft bezw. ein vorher darin eingelassenes oder unter Druck eingeführtes Gas zusammengeprefst bezw. am Entweichen aus dem Rohre gehindert wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE54837C true DE54837C (de) |
Family
ID=329406
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT54837D Expired - Lifetime DE54837C (de) | Verfahren zur Isolirung elektrischer Rohrkabel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE54837C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE765142C (de) * | 1938-01-18 | 1953-12-21 | Siemens Schuckertwerke A G | Verfahren zur Herstellung von elektrischen Kabeln mit mit Masse getraenkter Papierisolierung |
-
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Cited By (1)
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DE765142C (de) * | 1938-01-18 | 1953-12-21 | Siemens Schuckertwerke A G | Verfahren zur Herstellung von elektrischen Kabeln mit mit Masse getraenkter Papierisolierung |
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