DE54826C - Kettenstich-Stickmaschine mit Tambourir-Vorrichtung - Google Patents
Kettenstich-Stickmaschine mit Tambourir-VorrichtungInfo
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- DE54826C DE54826C DENDAT54826D DE54826DA DE54826C DE 54826 C DE54826 C DE 54826C DE NDAT54826 D DENDAT54826 D DE NDAT54826D DE 54826D A DE54826D A DE 54826DA DE 54826 C DE54826 C DE 54826C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05C—EMBROIDERING; TUFTING
- D05C3/00—General types of embroidering machines
- D05C3/04—General types of embroidering machines with horizontal needles
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Sewing Machines And Sewing (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 52: Nähmaschinen.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf mehrnadlige Kettenstich-Stickmaschinen mit Motorbetrieb,
bei denen jede Nadel mit einer Tambourirvorrichtung zur Herstellung eines schnurartigen
Zierstiches versehen ist.
Derartige Maschinen bestehen aus folgenden Haupttheilen:
1. einem (vorzugsweise) lothrecht aufgehängten und mit Gegengewicht versehenen
Stoffrahmen, welcher nach Mafsgabe des Musters in seiner Ebene beliebig beweglich ist;
2. einer Reihe von senkrecht zum Stoffrahmen beweglichen Nadeln, von denen jede
mit einer Vorrichtung zur Bildung eines Ketten-. stiches, sowie mit einem Fadenschlinger zur
Bildung einer Zierschnur versehen ist;
3. einem Stickmuster und Vorrichtungen, um den Nadeln, sowie dem Fadenschlinger
und dem Stoffrahmen die nöthige Bewegung zu ertheilen.
Zur Bewegung des Stoffrahmens dient folgende Vorrichtung:
Die rechte und linke Seite des Stoffrahmens ist mit einer in der Bewegungsebene des Rahmens
liegenden Blechtafel versehen, gegen welche auf der Vorderseite, sowie auf der Rückseite Reibungsrollen gedrückt werden.
Die Bewegung des Stoffrahmens erfolgt durch Umdrehung dieser Rollen' um ihre
Achsen mittelst je eines auf der Achse der Rolle sitzenden Schaltrades, welches bei jedem
Stich um einen Zahn vorwärts gedreht wird. Die Richtung, in welcher sich der Stoffrahmen
bewegt, hängt von der Steigung der Rollenachse ab. Jede Rollenachse wird in einer
lenkbaren Gabel gehalten, welche um eine senkrecht zur Ebene des Stoffrahmens stehende
Welle drehbar ist. Letztere ist durch Zahnräder mit einer in gleicher Richtung zum Stoffrahmen
gelagerten Richtungswelle verbunden, welche mittelst einer Handkurbel, je nach der
Lage des nächstfolgenden Stiches, gedreht wird. Die Drehung der Rollen erfolgt somit von der
Maschine, während die Richtung der Rollenachse von der Hand des Arbeiters bestimmt wird.
Die Fig. 7 und 8 zeigen die allgemeine Anordnung einer solchen Maschine, und zwar
bezeichnet H den Stoffrahmen der an beiden Enden . mit einer Blechtafel h versehen und
mittelst Rollen Λ1 an zwei Ketten /z2 aufgehängt
ist, welche über Tragrollen h3 gehen und am anderen Ende Gewichte tragen. Die Reibungsrollen i halten die Blechtafeln h zwischen sich.
Die Achse jeder Rolle trägt ein Schaltwerk und wird in einem Gabellager iτ gehalten, welches
auf einer Achse i2 befestigt ist und sich mit derselben nach allen Richtungen einer lothrechten
Ebene drehen kann. Am Stoffrahmen ist das Musterbrett k angebracht; ferner ist K
eine feste Nadel, welche die Musterfläche berührt und anzeigt, ob der Stoffrahmen die
richtige Stellung einnimmt. ■ Eine Handkurbel wird vom Arbeiter, je nach der Lage des
nächsten Stiches, gedreht und ist mit der Achse P verbunden, um dieselbe bezw. die Welle i zu
drehen und dadurch den Stoffrahmen in der gewünschten Richtung zu bewegen, mmm sind
die Achsen der einzelnen Nadelapparate, η η ist das die letzteren tragende und mit Längsschlitzen
versehene Gestell, q die Haupttreibwelle, welche sämmtliche Nadelapparate, wie die Schaltvorrichtung,
die. die Frictionsrollen i in Bewegung
setzt, bethä'tigt und von der Zwischenwelle ql
getrieben wird, φ ist der Haupttreibriemen,
Fig. ι beiliegender Zeichnungen ist ein Aufrifs und Fig. 2 ein Längsschnitt des auf der
Vorderseite des Stöffrahmens befindlichen Theiles eines Nadel- und Zierfaden-Apparates, während
Fig. 3 und 4 den auf der Rückseite des Stoffrahmens befindlichen Theil des Nadelapparates
durch Aufrifs und Längsschnitt darstellen.
Die Hakennadel η ist in einer hohlen Nadelstange
A und letztere an einef Führungshülse B befestigt, welche sammt der Nadelstange
von der Längswelle f>5 mittelst Hülse b,
Stellringen b1 b1, Stellschraube b'2, Gelenkstange
b3 und Hebel b* eine hin- und hergehende
Bewegung erhält.
Hülse B ist von zwei concentrischen Hülsen C und D umgeben, von denen die
Hülse C vorn ein Kanönchen c trägt. Auf der Führungshülse D sitzt lose ein Zahnrad d,
welches von der Welle dl aus (Richtungswelle) gedreht werden kann und diese Drehung mittelst
des auf der Führungshülse D verschiebbaren Kupplungsringes d3 der Hülse selbst
mittheilt. Letztere ist mit den Hülsen B und C und der Nadelstange A mittelst einer Schraube ei2
verbunden, welche durch einen Längsschlitz der Hülse geht und einen rechteckigen Kopf
hat, der den Hülsen C und B seine Drehbewegung mittheilt, ohne die Längsbewegung
derselben zu stören. Wenn der Kupplungsring d3 eingerückt ist, d. h. wenn der daran
befestigte Keil di in die Nuth des Rades d
greift (in Fig. 2 ist der Keil ausgerückt), müssen sich die Hülsen D C und B und die Nadelstange
A gleichzeitig mit der Richtungswelle d1 drehen, welche, wie oben angegeben, von dem
Arbeiter je nach der Lage des nächsten Stiches gedreht wird. Die Längsbewegung der Hülse C
sammt Kanönchen c erfolgt von der Welle c3 aus mittelst eines Hebels cl und aüslösbaren
Excenters c2. Eine Schraubenfeder c* zieht die Hülse C nach jeder Vorwärtsbewegung
wieder zurück. Die Hin- und Herbewegung der Hakennadel η mittelst des Hebels bA beträgt
etwa ι cm. Das Kanönchen c oder der Stoffdrücker .hingegen bewegt sich nur etwa
1 cm vorwärts an den Stoff heran und hält dort so lange, bis der Nadelhaken bei seinem
Rückgange 1 mm tief im Kanönchen liegt, worauf dasselbe, wie die Nadel, rückwärts geführt
wird.
Der hintere Theil des Nadelapparätes besteht hauptsächlich aus dem mit der Nadelstange A
gleichachsigen Fadenschwinger M, in dessen ■ vordere Oeffnung m die Hakennadel tritt, nachdem
dieselbe den Stoff H durchstochen hat. Der Fadenschwinger erhält zwei von einander
unabhängige Bewegungen, eine schwingende Bewegung um seine Achse mittelst der hin-
und hergehenden Hülse O und der Längswelle Q, und eine von der Stichlage abhängende
Drehung mittelst des Zahnrades U und der Richtungswelle u, welche mit der oben genannten
Richtungswelle d1 verbunden ist und sich gleichzeitig mit derselben bewegt. Die innere
Fläche dieser Hülse O hat ein Paar radiale Stifte, welche in schraubenförmigen Rinnen am
hinteren Ende der Fadenschwingerspindel M1 geführt sind. Jede Hülse O wird von einem
auf der Längswelle Q sitzenden Excenter P in Bewegung gesetzt und durch Leisten 0, welche
in entsprechenden Längsnuthen auf der inneren Fläche einer Führungshülse O1 gleiten, axial
geführt.
Wie in Fig. 4 gezeigt, ist diese Führungshülse mit der Hülse T verbunden, welche
mittelst eines axial verschiebbaren Kupplungsringes V von dem lose aufgesetzten Stirnrad U
bewegt wird. Die Schiene H1 dient als Unterlage für den Stoff H. Der ganze Fadenschwinger
sitzt lose auf dem vorderen Ende der Spindel C-
und dient dazu, durch Umschlingen des Kettenstichfädens mit einem zweiten Faden eine Schnur
zu bilden. Dieser Apparat besteht im wesentlichen aus Spüle S, Fadenspannung/2 und Fadenleiter/,
welche sämmtlich auf der verlängerten Nabe E des Zahnrades e befestigt sind und sich mit
diesem einmal um die Spindel C drehen, während sich die Nadel vor- und rückwärts
bewegt. Der Faden läuft von der Spule durch die Spannvorrichtung /2 und über den durchlochten
Fadenleiter f auf den Stoff und wird im geeigneten Augenblick um den Kettenstichfaden
herumgewunden, welcher von der Hakennadel, wie bei einfachen Kettenstichmaschinen,
von der hinteren Seite durch den Stoff hindurch auf die vordere Seite gezogen wird, wo
sich auf diese Weise eine Schnur bildet. Die Bewegung des Zahnrades e erfolgt mittelst Zahnräder
von einer Längswelle el aus.
Um den Lauf, sowie die Spannung des vorderen und hinteren Fadens und die Arbeit
der Nadel noch deutlicher zu zeigen, sind die unmittelbaren Arbeitswerkzeuge in Fig. 5 a, 5 b
und 6 in verschiedenen Stellungen gezeichnet. Fig. 5 a zeigt die Nadel, sowie das Kanönchen
am Ende ihrer Vorwärtsbewegung. Gleichzeitig mit dieser Vorwärtsbewegung macht der
Fadenschwinger mit der Spule S eine halbe Umdrehung nach rechts, den Soutachefaden
auf das Kanönchen legend (in die in Fig. 6 gezeichnete Lage). Dabei dreht sich der Fadenschwinger
halb nach links um und legt den Kettenstichfaden auf die Nadel (Fig. 5 b). Die
Nadel wird nun rückwärts bewegt, zieht den Kettenstich faden mittelst ihres Hakens durch
den Stoff, vorn an demselben eine Schlinge bildend, Und gelangt an den Endpunkt ihrer
Rückwärtsbewegung (Fig. 6), Hierauf beginnt der Stoffdrücker eine Rückwärtsbewegung, sobald
der Haken der Nadel sich etwa 1 mm in
denselben vertieft hat, und läfst hierbei den Zierfaden auf die von der Nadel, gebildete
Schlinge des Kettenstichfadens gleiten (Fig. 6).
Während dieser Bewegung kehrt der Fadenschwinger durch eine weitere halbe Umdrehung
nach rechts in seine ursprüngliche Lage zurück, so eine ganze Umwindung der Kettenstichfadenschlinge
durch den Zierfaden bewirkend, wie die Fig. 5 und 6 zeigen. Der Stoffrahmen wird
hierauf durch den anfangs beschriebenen Schaltmechanismus um eine Stichlä'nge weiter bewegt
und die Nadel abermals vorwärts geführt , ohne die vorhin gebildete Schlinge fallen zu lassen, um einen neuen Stich zu beginnen
und so 'den Zierfaden auf den Stoff festzunähen.
Zur Bildung starker Schnüre wird ein dritter, dicker Faden von einer hinter dem Nadelapparat
(Fig. 1) angebrachten Spule durch die hohle Nadelstange A gezogen und vor der
Nadel auf den Stoff gelegt. Wird der Fadenschlinger abgestellt, so erzeugt jeder Nadelapparat
einen gewöhnlichen Kettenstich. Das Hauptexcenter P1, Fig. 3, wird auf der Welle Q
mittelst einer Stellschraube befestigt. Das Hülfsexcenter P sitzt lose auf der Welle Q, kann
aber mit dem Excenter P1 mittelst des Stiftes ρ
und der Feder r verbunden werden. Durch Entfernung des Stiftes ρ läfst sich daher das
Excenter P abstellen. Wie oben angegeben, sind die beiden Richtungswellen d1 und u mit
einander, sowie mit den die Lager der Reibungsrollen tragenden Wellen verbunden und
werden von einer Handkurbel nach Mafsgabe des Musters bewegt. Die Längswellen Q und bs hingegen sind durch Winkelgetriebe
mit einer Querwelle verbunden, welche mittelst Riemen von der durch Elementarkraft bewegten
Haupttriebwelle bewegt wird.
Der auf die Spule S1 gewickelte Kettenfaden
geht durch die Oese χ des Läutewerks, dann durch den Fadenspanner w, sodann durch die
Oeffnung ml des Fadenschwingers M, windet
sich dort um den Haken der Nadel, wenn der Fadenschwinger (oscillirend) gedreht wird, um
auf bekannte Weise den Kettenstich zu bilden. Der Fadenspanner besteht in diesem Falle aus
einem Scheibensector n>, welcher mit einer concentrischen Reihe von Durchbohrungen und
Schlitzen versehen ist. Der von der Oese χ kommende Faden läuft vor- und rückwärts
durch zwei oder mehrere Oeffnungen des Sectors »», bevor er zur Durchbohrung m1 des
Fadenschwingers gelangt.
Das Läutewerk ist folgendermafsen eingerichtet: Ein mit der Oese χ versehener Stift
ist in einer Büchse τνλ so geführt, dafs er sich
dem ringförmigen Flantsch ν des Alarmhebels y nähern und von demselben entfernen
kann. Dieser Flantsch ist mit einer concentrischen Reihe von Löchern versehen, in
welche der genannte Stift pafst. Der Stift hat einen seitlichen Ansatz x1, welcher durch einen
Schlitz der Büchse wl geht und von der
Feder % mittelst eines Drahtes stets gegen den durchlöcherten Flantsch des Alarmhebels gedrückt
wird. So lange der Faden durch die Oese χ läuft und dadurch der Feder ^ das
Gleichgewicht hält, kommt der Stift mit dem Alarmhebel nicht in Berührung; aber sobald
der Faden bricht, wird der Stift von der Feder in die nächstliegende Oeffnung des Alarmhebels
gedrückt und dreht denselben um seine Achse, worauf der Stift am Hebelyx mit einer
passend aufgestellten Glocke in Berührung kommt und so das Brechen des Fadens anzeigt.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι . An Kettenstich - Stickmaschinen mit Tambourirvorrichtung, bei welchen der Stoff mittelst Frictionsrollen bewegt wird, die ihre durch das Muster bedingte Richtung durch die Hand erhalten, die Einrichtung, gleichzeitig durch eine geeignete Verbindung mit dieser Richtungsvorrichtung eine Welle dl selbstthätig entsprechend zu drehen, welche die Drehung auf den Nadelapparat überträgt, so dafs die Nadel eine der Stichrichtung entsprechende Stellung erhält.
- 2. Um die unter 1. erwähnte Drehung zu ermöglichen, ohne die Verschiebung der Nadelstange zu hindern, die Anordnung der die Nadelstange aufnehmenden verschiebbaren inneren Hülse B in Verbindung mit einer das Kanönchen c tragenden, unabhängig von der Hülse B beweglichen Hülse C und einer äufseren Führungshülse D, welche die durch die Welle dl veranlafste Drehung durch einen Stift d2 auf die inneren Hülsen überträgt.
- 3. Um den Fadenschwinger M, welcher durch die hin- und hergehende, in Gewindegänge eingreifende Mutterhülse m gedreht wird, ebenfalls nach der Stichlage zu drehen, die Anordnung des ausrückbaren Zahnrades U, welches durch eine Richtungswelle w, die mit der Richtungsvorrichtung für die Frictionsrollen verbunden ist, gedreht wird und diese Drehung der Richtungshülse W mittheilt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE54826C true DE54826C (de) |
Family
ID=329396
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT54826D Expired - Lifetime DE54826C (de) | Kettenstich-Stickmaschine mit Tambourir-Vorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE54826C (de) |
-
0
- DE DENDAT54826D patent/DE54826C/de not_active Expired - Lifetime
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