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Vorrichtung zum Reinigen von Sämereien, Getreide u. dgl. Es sind bereits
Vorrichtungen zum Reinigen von körnigem Gut (Sämereien, Getreide, Kaffeebohnen u.
dgl.), d. h. zum Befreien des Gutes von leichten Körnern und Verunreinigungen (Staub,
Spreu, taube Körner, Unkrautsamen), bekannt, bei denen das zu reinigende Gut über
eine teilweise als Sieb ausgebildete, schräge Platte wandert, durch deren öffnung
von unten her ein Luftstrom geblasen wird, der die leichten Körner und Verunreinigungen
auf eine hinter dem Sieb angeordnete Trenn- und Austragfläche befördert.
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Bei diesen Vorrichtungen wird die Bewegung des Gutes über die Platte
und die Ableitung- der durch den Luftstrom abgeschiedenen Teile dadurch erzielt,
daß die Fläche mit dem Sieb und die Austragflächen für das gereinigte Gut und die
abgeschiedenen leichten Teile in einem großen Winkel zur Waagerechten geneigt angeordnet
werden, was den Nachteil einer großen Bauhöhe bedingt. Ferner sind die bekannten
Vorrichtungen für mineralische Stoffe und Körnerfrüchte nicht verwendbar, weil ihre
Sieblöcher bei längerer Arbeit durch Sand und Steinchen verstopft werden. Feuchte
Samenarten verursachen bei den Vorrichtungen Stauungen, die den ungestörten Verlauf
der Arbeit hindern.
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Ein besonders schwerwiegender Nachteil der bekannten Einrichtungen
besteht darin. daß formverschiedene Körner o. dgl. von gleichem spezifischen Gewicht
vom Windstrom nicht gleichmäßig beeinflußt werden können, weil sie wegen ihrer Formverschiedenheit
rascher oder langsamer über die stark geneigte Fläche und über das Sieb nach abwärts
wandern und so verschieden lang der Wirkung des Windes ausgesetzt sind. Aber auch
formgleiche Körper können, wenn sie schnell über die stark geneigte Fläche rollen,
dem Wind nicht immer die günstigste Angriffsfläche bieten, wodurch der Reinigungsvorgang
ungünstig beeinflußt wird.
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Bei den bekannten Vorrichtungen, bei -welchen ein in waagerechter
Richtung durch ein stark geneigtes Sieb blasender Wind auf das schnell abfließende
Gut einwirkt, wird die Windwirkung auch durch jene Komponente, welche die Körner
mit verschiedener Eigenbeschleunigung über die Sichtfläche eilen läßt, ungünstig
beeinflußt.
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Es sind ferner Vorrichtungen zum Reinigen von Getreide o. dgl. bekannt,
bei denen in einer zwangsläufig hin und her bewegten Rutschfläche ein Sieb eingeschaltet
ist, durch welches ein in senkrechter Richtung geführter Luftstrom strömt, der aus
dem über das Sieb wandernden Gut die leichten Teile mitnimmt und die Teile ablegt.
Bei diesen Vorrichtungen führen die vom Luftstrom senkrecht hochgetragenen Körner
infolge des ]angen
Weges eine drehende Bewegung aus und bieten
so dem Wind. eine stets wechselnde Angriffsfläche dar, wodurch die Schärfe der Reinigung
(Sortierung) ungünstig beeinflußt wird. Außerdem ist bei diesen- Vorrichtungen die
Abführung der durch den Wind abgeschiedenen Gutbestandteile umständlich.
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Erfindungsgemäß sollen die genannten Nachteile dadurch beseitigt werden,
daß der schrägen Rutschfläche mit der Trennfläche eine schwache Neigung gegeben
und die Fläche in eine Schüttelbewegung versetzt wird.
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Die geringe Neigung der Platte mit dem Sieb und der Trennfläche ermöglicht
eine niedrige Bauhöhe der Vorrichtung. Sand und Steinchen können die Sieblöcher
infolge der Bewegung des Siebes nicht verstopfen, so daß die Vorrichtung sich zur
Behandlung rriineralischer Stoffe eignet. Bei der Behandlung von feuchtem Getreide
mit der Vorrichtung können keine Stauungen entstehen, weil die Schüttelbewegung
das Gut wegbefördert. Da die Beförderung des Gutes nur durch die Bewegung der Platte
bewirkt wird, erfolgt der Zufluß des Gutes zum Sieb in ruhiger Weise mit nicht zu
großer, gleichmäßiger Geschwindigkeit, so daß alle Körner etwa eine gleich lange
Zeit der Wirkung des Windes ausgesetzt bleiben und dem Wind die größte Angriffsfläche
bieten. Der kurze Weg von dem Sieb zur .Kante der Trennfläche gestattet den Körnern
keine Lageveränderung. Da die einzelnen Körner nicht von selbst abwärts gleiten,
entfällt auch der störende Einfluß der Eigenbeschleunigung auf die Wirkung des Windes.
Schließlich sind keine besonderen Mittel zum Abführen der gereinigten und abgeschiedenen
Gutteile erforderlich. Der Erfindungsgegenstand kann daher, obgleich er jede Gewähr
für zuverlässige Arbeitsweise bietet, mit geringen Kosten hergestellt werden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der
Erfindung schematisch dargestellt. Abb. i zeigt einen Aufriß und Abb. -2 einen Grundriß
der Vorrichtung nach Entfernung des Windauffangkastens.
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In die schräge Rutschplatte i, über deren höher liegenden Ende der
Speisetrichter 7 mit dem Regelschieber 8 angeordnet ist und die in einem kleinen
Winkel zur Waagerechten geneigt ist, ist wie üblich das Sieh 2 eingeschaltet, durch
das von unten her aus dem schräg zur Fläche gestellten, an ein Gebläse angeschlossenen
Rohr 9 Druckluft in der Pfeilrichtung geblasen wird. An das Sieb schließt sich die
Ableitfläche 13 für das gereinigte Gut an, die in den Ablaufstutzen io mündet. :Nahe
über dem Siebende liegt die Kante 15 der ebenfalls schwach geneigten Trenn- und
Ableitunsgfläche 6 für die vom Luftstrom ausgeschiedenen leichten Teile des Gutes.
Die Kante 15 bildet die Trennkante für die Bestandteile des Gutes. Die Fläche 6
ist mit dem unteren Ende der Rutschfläche durch eine Schraube i i so verbunden,
daß die Fläche die durch Antriebmittel 5, 5' hervorgerufene hin und her gehende
Bewegung der Platter mitmacht. Um die Kante 15 der Fläche dem jeweilig zu
behandelnden Gut entsprechend einstellen zu können, ist der Schraubenbolzen i i
in einem Längsschlitz 12 der Fläche 6 geführt. Das hinter dem Ablaufstutzen io liegende
untere, allmählich schmaler werdende Ende der Fläche 6 dient zum Weiterleiten der
leichten Teile in eine Ablaufrinne 4 und hat zu dem Zweck nach oben gebogene Kanten
14, welche in die Seitenwände der Rinne 4 übergehen.
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Das aus dem Trichter 7 auf die Platte T fallende Reinigungsgut wird
durch die hin und her gehende Bewegung der Rutschfläche gleichmäßig und ruhig weiterbewegt
und gelangt auf die Siebfläche 2. Der aus dem Rohr 9 kommende Luftstrom bläst die
leichten Teile (Staub, Hülsen, Spreu, taube und mindergewichtige Körner usw.) über
die Kante 15 auf die Fläche 6, während die schweren Teile über die Fläche 13 in
den Ablaufstutzen io gleiten.
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Wenn die Vorrichtung mit einer Haube mit seitlichen Wänden 16, einer
vorderen Wand 17, einer oberen Wand 18 und einer Austrittsöffnung i9 abgedeckt wird,
werden die allerleichtesten Teile gezwungen, auf die Fläche zurückzufallen, während
die von den Teilen befreite Luft durch die öffnung 19 entweicht. Der größte Teil
der ausges£hiedenen Teile wird vom Wind unmittelbar auf die Fläche 6 geblasen. Da
diese Fläche 6 die gleichen Schüttelbewegungen ausführt wie die mit ihr verbundene
Platte i, werden die Leichtteile sich ohne Stauung über die Fläche bewegen und gelangen
auf den Teil i' der Platte i und fallen in die Ablaufrinne 4.
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Die Kante 15 der Fläche 6 kann in der Höhe einstellbar sein, indem
der vordere Teil der Fläche entsprechend verstellbar gemacht wird.