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Verfahren und Vorrichtung zum Sichten und Reinigen von körnigem Material.
Es sind bereits Verfahren und Einrichtungen bekanntgeworden, mittels welcher körniges Gut von den mit ihm vermischten Verunreinigungen und Körnern geringeren spezifischen Gewichtes in der Weise getrennt werden, dass das zu reinigende und zu sichtende Git über eine mit einem Sieb bespannte Fläche wandert und unmittelbar darauf vor Öffnungen von Dmckluft1eitungen abwärts strömt, während durch das genannte Sieb bzw. aus den genannten Druckluftleitungen ein horizontal geführter Luftstrom
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heit aufweist. Die Fortbewegung des Materials erfolgt nur durch die starke Neigung aller Flächen zur Waagrechten, wodurch der Siehtvorgang in nachteiliger Weise beeinflusst wird ; formverschiedene Körner gleichen spezifischen Gewichts können vom Windstrom nicht gleichmässig beeinflusst werden, da sie
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ausgesetzt sind.
Anderseits werden formgleiehe Korner verschiedenen spezifischen Gewichts nur sehr mangelhaft voneinander geschieden, da der eine Faktor des Flugkoeffizienten, die dem Winde dargebotene
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Genauigkeit des Siehtvorganges auch jene Kraftkomponente störend ein, welche die Körner mit grosser Geschwindigkeit nach abwärts eilen lässt. Von grossem Nachteil ist auch die horizontale Windführung, da sie zwangsläufig einen kleinen Streuwinkel und damit grosse Schwierigkeiten bei der Teilung der guten und schlechten Körner verursacht. Die starke Neigung aller Flächen bedingt schliesslich eine grosse Bauhöhe und damit ein grösseres Gewicht.
Nach dem Verfahren gemäss der Erfindung werden alle Nachteile dadurch beseitigt, dass unter Anwendung des oben ausgeführten, an sieh bekannten Anblasens des Gutes gegen eine Teilungskante
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weder durch Schütteln oder durch Vorschieben mit bekannten Lieferwalzen fortbewegt.
Abgesehen von der Sicherheit einer gleichmässigen Speisung sowie von der Einfachheit des Abtransportes der Materialien und der geringen Bauhöhe ergeben sich bei dem neuen Verfahren besondere Vorteile bzw. sind bei ihm alle angegebenen Nachteile der bisher bekanntgewordenen Einrichtungen
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keine Lageveränderung während der Zurüeklegung der Flugbahn. Da die einzelnen Körner nicht mit grosser Eigenbeschleunigung nach abwärts eilen, entfällt auch der störende Einfluss einer Eigenbeschleunigung auf die sichtende Wirkung des Windes.
Der schräg nach aufwärts gerichtete Windstrom bedingt einen grossen Streuwinkel und dadurch ist die Einregulierung der Teilungkante sehr einfach und wirksam.
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gegenstand kann daher, obgleich er jede Gewähr für zuverlässige und genaue Arbeit bietet, mit geringen Kosten hergestellt werden.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer zur Durchführung der Erfindung dienenden Einrichtung schematisch dargestellt, u. zw. zeigt Fig. l einen Aufriss und Fig. 2 einen Grundriss der Einrichtung nach Entfernung des Windkastens.
In die Rutschfläche 1, über deren vorderem Ende die Gosse 7 mit dem Regulierschieber 8 angeordnet ist und die unter geringem Gefälle zur Waagrechten geneigt ist, ist ein Sieb 2 eingeschaltet, durch das von unten her aus dem schräg zur Fläche gestellten Ventilatorrohr 9 Druckluft in der Pfeilrichtung
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Abfallrinne 10 endigt. Nahe über dem Siebende liegt die Vorderkante 15 einer zweiten ebenfalls geneigten Ableitungsfläehe 6 für die ausgeschiedenen Leichtteile. Diese Vorderkante 15-bildet die Teilungskante für die Sortierprodukte.
Die Ableitungsfläche 6 ist mit dem unteren Ende der Rutsehfläehe durch eine Schraube 11 verbunden, so dass die Antriebsorgane 5, 5', die die Rutschfläche in eine hinund hergehende Bewegung versetzen und von bekannter Art sein können, diese Ableitungsfläche zur
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zu können, wird der Schraubenbolzen in einem Längsschlitz 12 der Platte 6 geführt. Das hinter der Abfallrinne 10 liegende untere Ende der Rutschfläche dient zur Weiterleitung der Leiehtteile in eine zweite Abfallrinne 4 und kann konvergierende Kanten besitzen, deren aufgebogene Leisten. M in die Seitenwände der Abfallrinne 4 übergehen.
Die Arbeitsweise der Einrichtung ist die folgende : Das von der Gosse 7 auf die Rutschfläche 1 fallende Reinigungsgut wird durch die hin-und hergehende Bewegung der Rutschfläche gleichmässig und ruhig weiterbewegt und gelangt auf die Sichtfläche 2. Der aus dem Rohr 9 kommende Luftstrom bläst die leichten Teile (Staub, Hülsen, Spreu, taube und leichte Körner usw. ) über die Kante 15 auf die Fläche 6, während die schwereren Teile über die Fläche 13 in die erste Abfallrinne 10 geleitet werden.
Wenn die Vorrichtung zweckmässigerweise mit zwei seitlichen 16, einer vorderen 17 und einer oberen Windkastenfläehe 18 ausgebildet ist, werden die allerleichtesten Teile gehindert, etwa in den freien Raum zu fliegen, sondern fallen auf die Ableitfläehe zurück.
Die Luft kann durch die Öffnung J9
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Da die Platte 6 die gleichen Schüttelbewegungen ausführt wie die mit ihr verbundene Rutschfläche J, werden die Leichtteile sich ohne Stauung über die Platte fortbewegen, gelangen dann von der Ableit- fläehe 6 wieder auf die Rutschfläche 1 und fallen schliesslich in die Abfallrinne 4. Da die Platte 6 zusammen mit der Rutschfläche 1 bewegt wird, genügt ein einziger Antrieb.
Die Einrichtung kann auch so ausgeführt werden, dass die Vorderkante 15 der Platte 6 der Höhe nach einstellbar ist, indem der vordere Teil dieser Platte verstellbar gemacht wird. Statt der Vorderkante 15 der Ableitfläche 6 kann natürlich auch eine separate feststehende Teilungskante verwendet
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Sieb ausgebildet ist. Das gleiche gilt von der Fläche 1. Schliesslich kann-nachdem es bei der Erfindung darauf ankommt, dass das Gut langsam wandert-die schüttelnde Bewegung dadurch ersetzt werden, dass die langsame Bewegung des Materials über eine feststehende Sichtfläche durch eine das Gut vorwärtssehiebende Förderwalze bewirkt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Sichten und Reinigen von körnigem Material mit Hilfe eines Luftstromes, welcher das Material von einer Sichtfläche gegen eine feste oder bewegte Teilungskante bläst, dadurch gekenn- zeichnet, dass das zu sichtende Gut auf einer unter einem kleineren Winkel als der natürliche Rutschwinkel für körniges Material geneigten Siehtfläche Schüttelbewegungen ausgesetzt wird, so dass das Material langsam gegen die Teilungskante zuwandert.