DE1090497B

DE1090497B - Vorrichtung zum Reinigen und Sortieren von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, insbesondere von Getreide

Info

Publication number: DE1090497B
Application number: DE1958W0022649
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Josef Wessel
Original assignee: JOSEF WESSEL DIPL ING
Current assignee: JOSEF WESSEL DIPL ING
Priority date: 1958-01-28
Filing date: 1958-01-28
Publication date: 1960-10-06

Description

Vorrichtung zum Reinigen und Sortieren von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, insbesondere von Getreide Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen und Sortieren von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, insbesondere von Getreide, mit stufenförmig untereinanderliegenden Ri.eselflächen.
Es sind Vorrichtungen zum Reinigen von Getreide bekannt, welche aus geneigten, stufenförmig untereinander angeordneten Rieselflächen bestehen. Die Luft wird hier entgegen der Aufgaberichtung des Gutes zwischen den Rieselflächen hindurchbewegt. Hierbei ist es .schwierig, eine- gleichmäßige Verteilung des Gutes quer über die.-ganze Stufenbreite zu erreichen.
Ferner sind Reinigungsvorrichtungen bekannt, bei denen die Aufgabefläche schwingend angeordnet ist, wodurch der Gutstrom. vergleichmäßigt wird. Die Aufgabefläche liegt hier jedoch nicht im Bereich der Sichtluft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gute Verteilung des Sicht- bz-%v. Reinigungsgutes über den Querschnitt des Sichtkanals zu erreichen und so eine hohe spezifische- Belastbarkeit'bei guter Sortierung bzw. Reinigühg-zu erzeichen.
Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Rieselflächen Schwingbewegungen ausführen. Hierdurch wird: eine gleichmäßige Verteilung des Gutes über die Breite der Flächen erreicht. Ferner wird die Gefahr der Verstopfung durch feuchtes Gut.ühd=sperrige Verunreinigungen beseitigt und der Einfluß- von ungleichförmiger Beschickung auf das Arbeitsergebnis herabgesetzt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung werden die schwingenden Rieselflächen in einem Strömungskanal angeordnet. Ebensogut kann man die Rieselflächen fest in einem Strömungskanal einbauen, wobei dann der ganze Strömungskanal Schwingbewegungen ausführt. Es ist vorteilhaft, einen allseitig geschlossenen Strömungskanal zu verwenden, weil hier das Schwergut vom Augenblick der Aufgabe bis zum Verlassen des Kanals intensiv von der entgegenströmenden Luft bespült wird. Weiterhin ist es vorteilhaft, durch eine Intensivierung der Strömung in der Nähe des Kanalbodens bzw. am Kanalende den. Reinigungseffekt für das Schwergut zu steigern, bevor es die Vorrichtung verläßt. Dies kann beispielsweise durch einen nach abwärts gerichteten Krümmer erreicht werden, der sich an das obere Kanalende anschließt.
Die weiteren Einzelheiten und Vorteile der Erfindung gehen aus der Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels hervor.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine keinigungsvorrichtung mit geschlossenem Kanal gemäß der Erfindung; Fig.2 zeigt einen Längsschnitt durch eine Reinigungsvorrichtung mit offenem Kanal; Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung zum Sortieren von mehr als zwei Komponenten.
In Fig. 1 ist ein rechteckiger Kanal 1 dargestellt, in welchem die Rieselflächen 2 stufenförmig übereinander angeordnet sind. Der Kanal 1 ist mit Hilfe von 'Lenkern-3@ schwingbar gelagert und wird durch eine Stoßstange 4 angetrieben. Die Aufgabe des Gutes erfolgt über einen Trichter 5, an dessen Grund ein Zellenrad 6 als Dosiervorrichtung angebracht ist. Das Gut kann aber auch im freien Fluß ohne Zwischenschaltung einer Dosiervorrichtung aufgegeben werden. Ebenso ist es möglich, den Kanal fest anzuordnen und die Rieselflächen allein in Schwingung zu versetzen. In diesem Fall müssen die Rieselflächen im Kanal beweglich gelagert sein. Auch ist es nicht erforderlich, den Kanal mit gleichbleibendem Querschnitt auszuführen.
In Fig. 2 ist eine Reinigungsvorrichtung mit offenem Kanal dargestellt. Sie entspricht im wesentlichen der Ausführung nach Fig. 1. Der Kanal 11 ist in Schraubenfedern 13 gelagert und wird mit umlaufenden Wuchtmassen 14 angetrieben. Der Kanal 11 geht am oberen Ende in einen nach. abwärts gerichteten Krümmer 17 über. Dieser bewirkt eine Beschleunigung der Strömung an der Krümmerinnenseite und damit eine Erhöhung der Luftgeschwindigkeit in der Nähe des Kanalbodens. Hierdurch wird erreicht, daß auch in den unteren Stufen noch genügend Strömungsintensität für den Reinigungsvorgang zur Verfügung steht.
In Fig. 3 wird die Sortierung dadurch erreicht, daß die Rieselflächen in rückwärtiger Richtung hochgeführt sind und jeder Kanal, der durch zwei Rieselflächen gebildet wird, einen eigenen Ausgang für das Gut besitzt.
Der Reinigungs- bzw. Sortiervorgang vollzieht sich folgendermaßen: Das zu reinigende Gut wird im Trichter 5 aufgegeben, durchläuft die durch das Zellenrad 6 gebildete Dosiervorrichtung und bewegt sich über die schwingenden Rieselflächen 2 abwärts. Dabei geraten die Körner ins Springen und werden am Absatz der Flächen hoch und nach vorn geschleudert. Ihre Geschwindigkeit ist höher als die des ebenfalls abwärts gleitenden Leichtgutes bzw. der Verunreinigungen. Die Körner bewegen sich in Wurfparabeln, die durch den Einfluß der Strömung verzerrt sind, zum unteren Kanalende hin, während das Leichtgut den Schleppkräften der Strömung unterliegt und in mehr oder weniger scharfer Umlenkung zwischen den Rieselflächen hochgesaugt wird. Der Vorgang wiederholt sich von Stufe zu Stufe. Der Unterschied zwischen den in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen, welche im wesentlichen nach dem gleichen Prinzip arbeiten, liegt in der Geschwindigkeitsverteilung der Strömung. Diese ist in Fig. 1 mehr oder weniger gleichförmig, während sie nach Fig. 2 angenähert dargestellt werden kann durch eine Strömung, die durch mehrere Senken hervorgerufen wird. Der Ort der Senke liegt dabei in der Öffnung, die jede Rieselfläche an ihrem unteren Ende mit der darunterliegenden Fläche bildet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Reinigen und Sortieren von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, insbesondere von Getreide, bei der das zu reinigende Gut sich über treppenförmig untereinanderliegende Rieselflächen bewegt, zwischen denen Luft im wesentlichen entgegen der Ausgaberichtung des Gutes hindurchgesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Rieselflächen (2, 12) Schwingbewegungen ausführen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rieselflächen (2, 12) in einem Strömungskanal. (1) angeordnet sind (Fig. 1) bzw. einen Teil des Strömungskanals bilden (Fig.2).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (1) in einen nach unten gerichteten Krümmer (17) ausläuft.
4" Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Abdeckung des Strömungskanals von der obersten Rieselfläche (12) gebildet wird (Fig.2).
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel der Rieselflächen (2, 12) zur Horizontalen kleiner ist als der größte Reibungswinkel, der in einem Teil des Gutgemenges im Ruhezustand festgestellt werden kann.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rieselflächen (2, 12) mit den Seitenwänden (21) und dem Boden des Strömungskanals (1) einen rechteckigen Kasten bilden, der mittels Federn (13) schwingfähig gelagert ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungserregung der Rieselflächen (2, 12) bzw. des Strömungskanals (1) mittels rotierender, exzentrisch gelagerter Massen (14) erfolgt. B. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitige Überdeckung der Rieselflächen (2, 12) sich nach unten zu verändert bzw. daß sie nach unten zunimmt (Fig. 1). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 661037; österreichische Patentschrift Nr. 130 889; USA.-Patentschrift Nr. 1962 668.