DE54753C - Sicherheits-Steigbügel, welcher sich nach unten öffnet - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Durch den nach vorliegender Erfindung hergestellten Steigbügel soll verhütet werden, dafs der Reiter, wenn er aus dem Sattel geschleudert wird, mit dem Fufs im" Steigbügel hängen bleibt und von dem durchgehenden Pferde mitgeschleift wird. Zu diesem .Zwecke ist die Trittplatte des Steigbügels mittelst Gelenke an den Steigbügelstangen befestigt und die, eine dieser Stangen getheilt. Die an letzterer hergestellte Verbindung wird bei einem Unglücksfalle aufgehoben, so dafs der Bügel sich nach unten öffnen kann.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung stellt eine Hinteransicht des Sicherheits - Steigbügels dar,

Fig. 2 eine Seitenansicht,

Fig. 3 einen Schnitt nach y-y (Fig. 1).

Fig. 4 und 5 zeigen den Bügel im geöffneten Zustande.

Fig. 6 zeigt einen Schnitt nach w-w, Fig. 1, und

Fig. 7 und 8 zeigen das Gitterwerk des Bügels allein, von hinten bezw. von oben gesehen.

Der Steigbügel α besteht aus den beiden Stangen a^l und λ² und der Trittplatte a^s. Die eine dieser Stangen a' ist getheilt und deren Theile durch ein Gelenk b verbunden.

Die Trittplatte ist durch Gelenke c mit den Stangen a¹ und α² vereinigt.

In dem Bügel α befindet sich, mit diesem aus einem Stück gegossen, ein innerer Bügel d; derselbe soll ein zu tiefes Eindringen des Fufses in den Steigbügel verhindern und schützt dadurch die Sicherheitsvorrichtung vor zu frühzeitiger Wirkung; ferner dient d dem nach hinten drehbaren Gitterwerk als Anschlag, d. h. zur Begrenzung der Drehbewegung, und endlich soll d ein Zusammenziehen und Verbiegen des oberen Theiles des Sicherheits - Steigbügels verhindern.

Oben ist an dem Bügel α eine schräge Stange β (bezw. eine Stangenverbindung, wie weiter unten erläutert) derart aufgehängt, dafs sie sich nur nach hinten um den Bolzen f drehen kann. Die Stange e tritt, von der Seite gesehen, vor den Steigbügel heraus, damit der Fufs des Reiters im Bügel nicht soll hängen bleiben können; denn bevor er den Steigbügel berühren würde, stöfst er bereits gegen die Stange e, wodurch die Verbindung des Steigbügels aufgehoben wird und letzterer sich vollständig nach unten öffnet. Die Stange e hält nämlich die feste Verbindung des Steigbügels so lange aufrecht, bis der Reiter stürzt. Zu dem Zwecke umfafst' die Stange e mit ihrem Ansatz g die Steigbügelstange a^l und greift mit dem an g angebrachten kegelförmigen Stift h durch das Gelenk b der getheilten Stange a¹ (s. Fig. 3), wodurch dieselbe zusammengehalten wird. Damit der Stift h entlastet wird, sind an beiden Hälften der getheilten Stange a¹ Knaggen i i¹ angebracht, welche von dem Ansatz g getragen werden.

Da bei einem Vorhandensein von nur einer Stange e der Fufs des stürzenden Reiters leicht von derselben abgleiten könnte, ohne dafs die beabsichtigte Wirkung eintritt, so ist symmetrisch zu e eine zweite Stange e¹ an dem

Bolzen/ aufgehängt, und ferner zwei senkrechte Stangen e¹ e^s, welche, alle mit einander verbunden, eine Art Gitterwerk bilden, gegen welches der Fufs stofsen mufs. Die Stäbe e¹ e² und e³ sind, von der Seite gesehen, so gebogen, dafs sie ebenfalls vor den Steigbügel hervortreten. Damit das Gitterwerk sich nicht weiter, als nöthig, um den Bolzen f drehen kann und eine sichere Führung besitzt, greift die Stange e¹ mit ihrem unteren Ende in eine geschlossene Nuth k (s. Schnitt %-%) der Steigbügelstange α²; aufserdem findet das Gitterwerk an dem inneren Bügel d einen Anschlag. Sobald sich der Fufs des stürzenden Reiters gegen das Gitterwerk e e¹ e² e³ legt, läfst der Ansatz g die Steigbügelstange a¹ los, der an g sitzende Stift h wird aus dem Gelenk b herausgezogen und der ganze untere Theil des Steigbügels klappt um die Gelenke c nach unten, so dafs der Fufs vollständig befreit ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein sich nach unten öffnender Sicherheits-Steigbügel, gekennzeichnet durch die an einer Bügelstange a¹ angeordnete Auslösung in der Weise, dafs beim Sturz des Reiters die um den Bolzen f drehbare, vor den Bügel α heraustretende Stange e bezw. das Gitterwerk e e¹ e² e³ zurückgestofsen wird, wobei der Ansatz g die getheilte Steigbügelstange a¹ losläfst und der an g sitzende Stift h aus dem Gelenk b herausgezogen wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.