DE54719C - Apparat zum selbstthätigen Verkaufe verschiedenwerthiger Gegenstände - Google Patents
Apparat zum selbstthätigen Verkaufe verschiedenwerthiger GegenständeInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 44: Kurzwaaren.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Apparat, welcher nach Einführung eines oder
mehrerer Geldstücke Waaren . in flüssiger oder fester Gestalt abgiebt, nachdem ein Zug an
einem Knopf ausgeübt worden ist.
An der Vorderseite des Gehäuses ist in einem Kreise eine Anzahl Knöpfe angeordnet,
von denen jeder die Bezeichnung der auszugebenden Waare trägt, z. B. Cakes, Confect,
Papierbecher, Thee oder Kaffee, Fruchtsyrup, Seiter-, Sodawasser oder dergleichen.
Die Anordnung der Knöpfe ist derart, dafs keiner derselben herausgezogen werden kann,
bevor nicht ein Geldstück in den Apparat gesteckt ist, dagegen verhindert jeder herausgezogene
Knopf ein Herausziehen der übrigen Knöpfe; dieses ist erst dann möglich, wenn
der herausgezogene Knopf wieder eingeschoben und ein zweites Geldstück eingesteckt. ist.
Durch das Ausziehen eines Knopfes wird nämlich ein Hebel in Bewegung gesetzt, der
entweder eine endlose Kette oder ein endloses Band, welches eine Anzahl von Packeten mit
irgend welcher Waare trägt, eine Stufe weiter schiebt, oder es wird ein Ventil in Thätigkeit
gesetzt, welches eine bestimmte Flüssigkeit irgend welcher Art verabfolgt.
In einzelnen Fällen müssen mehrere Geldstücke in den Apparat gesteckt werden, bevor
ein Knopf herausgezogen werden kann; beim Herausziehen des Knopfes fallen dann die hineingeworfenen
Geldstücke in einen im Gehäuse angebrachten Behälter.
Der Apparat ist in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, und zwar ist:
Fig. ι eine schaubildliche Vorderansicht des Gehäuses eines nach vorliegender Erfindung
eingerichteten Apparates.
Die Scheibe A trägt am Umfange eine Anzahl im Kreise angeordneter Knöpfe -B, von
denen jeder mit dem Namen der Waare bezeichnet ist, welche beim Ausziehen des
Knopfes verausgabt wird. C ist der Schlitz zur Aufnahme der einzelnen Geldstücke. D
sind Vertiefungen, in welchen sich die zur Aufnahme der gelieferten Flüssigkeiten bestimmten
Gefä'fse befinden. Diese Flüssigkeiten fliefsen nach Oeffnen eines der Hähne E aus.
Letztere sind über einem Becken angeordnet, welches die neben- oder überfliefsende Flüssigkeit
aufzunehmen bestimmt ist.
In der verschlossenen Thür F, hinter welcher der Geldbehälter sich befindet, ist eine
Oeffhung F1 angebracht, durch welche die
Papierbecher verabfolgt werden.
Auf jeder Seite des Beckens E ist ein gebogenes Gesims G angeordnet, auf welchem
die, Cakes, Confect oder dergleichen feste Waare enthaltenden Packete verabfolgt werden.
H ist eine verschlossene ThUr, durch welche man zu dem innerhalb des Gehäuses liegenden
Mechanismus gelangt. / ist ein in Gelenken beweglicher Deckel, welcher den Zugang zu
dem im Apparat angeordneten Flüssigkeitsbehälter gestattet.
Fig. 2 ist eine Vorderansicht und
Fig. 3 eine Ansicht des Sperrringes von oben, welcher durch Einstecken eines oder
mehrerer Geldstücke in Thätigkeit gesetzt wird, um irgend einen der Knöpfe freizugeben.
Letztere sind mit ihren Stielen in den Fig. 4 und 5 in Ansicht dargestellt.
Fig. 6 zeigt die Kette, die so angeordnet ist, dafs nicht mehr als einer der Knöpfe B gleichzeitig
herausgezogen werden kann.
J ist ein durch Schraubenbolzen J1, Fig. 2,
an einer Platte J2, Fig. 3 bis 5, befestigter feststehender Ring; die Platte J2 ist an der
Vorderseite des Gehäuses befestigt. An einer Spindel K', Fig. 3, sitzt ein dünner Ring K,
der an seinem Umfange mit Aussparungen k, Fig. 2, versehen ist, und zwar einer für jeden
der Knöpfe B.
Wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist, befindet sich an dem Stiel eines jeden Knopfes
eine -vorspringende Rippe B1, die zum Theil
parallel zur Achse und zum Theil schräg zu derselben angeordnet ist. Ferner geht durch
jeden Stiel eine Oeffnung B2 hindurch, in welche das Ende eines der Hebel L tritt. An
dem Ring K, Fig. 2, sitzt ein Hebel M, an dessen Ende ein Stift m sich befindet, welcher
durch einen Schlitz der Geldrinne C1 hindurchgeht.
Wenn ein Geldstück die Rinne CJ hinuntergleitet
und auf den Stift, m trifft, so wird hierdurch der Hebel M abwärts gedrückt, bis er
auf einem mit Gegengewicht versehenen Arm N aufruht. In dieser Lage des Hebels M befinden
sich alle Einschnitte k, Fig. 3, des Ringes K, welche den zu verabfolgenden billigsten
Gegenständen entsprechen, den Rippen B1 gegenüber, und kann nun ein beliebiger Knopf B,
welcher so freigegeben ist, herausgezogen werden, wodurch der entsprechende Hebel L
bethätigt wird.
Durch Ziehen an dem Knopf B dreht der schräge Theil der Rippe B1 beim Durchgange
durch die Lücke k den Ring K weiter und drückt den Hebel M abwärts und den Stift m
bis unter die Rinne C \ so dafs . das Geldstück, welches die Rinne C2 niedergleitet, in
den Geldbehälter gelangen kann.
Die Rippe B1 ist mit einem Absatz B3 versehen,
so dafs der Knopf nicht wieder herausgezogen werden kann, nachdem das Geldstück in den Geldbehälter gelangt und der
Knopf wieder zurückgeschoben worden ist. Es tritt nämlich der Ausschnitt k des Ringes K.
infolge der Wirkung des Gegengewichtes K2 vor den Absatz B3.
In einzelnen Fällen müssen mehrere Geldstücke eingesteckt werden, bevor einer der
Knöpfe B freigegeben wird. Zu diesem Zweck sind einige der Aussparungen k weiter von
einigen der Rippen B1 ab angeordnet, und ist . der Hebel TV mit doppeltem oder dreifachem
Gewicht, je nach dem vorliegenden Fall, versehen (s. Fig. 2 und 3), so dafs zwei oder
drei Geldstücke anstatt nur eines einzigen nach einander eingesteckt werden müssen, um den
Arm N niederzudrücken, ehe der Ring K hinreichend weit gedreht worden ist, um einen
der Knöpfe B freizugeben.
Der schräge Theil der Rippe B1 ist aus Fig. 4 ersichtlich.
Derselbe ist für zwei Geldstücke berechnet, indem er weniger steil ist als bei der in Fig. 5
dargestellten Rippe, welche für ein Geldstück, berechnet ist.
Wenn nämlich zwei Geldstücke eingesteckt worden sind, so ist der Hub, welcher dem
Hebel M mitgetheilt werden mufs, um die Geldstücke freizugeben, kleiner, als wenn nur
ein Geldstück eingesteckt worden ist, da der Hebel schon durch die zwei Geldstücke mehr
abwärts gebracht worden ist, als es durch ein Geldstück der Fall ist.
Wenn ein Knopf B herausgezogen worden ist, so .kann infolge der Anordnung einer
Ringkette B4 (s. Fig. 6) kein anderer Knopf herausgezogen werden. Diese Kette B4 ist um
den Ring J herum durch eine Oese L1 geführt, welch letztere an. jedem der Hebel L
angebracht ist, sowie ferner durch zwei Oesen J3, die zu beiden Seiten von L1 am
Ring J befestigt sind. Die Kette ist hinreichend schlaff, um zu gestatten, dafs ein
Hebel herausgezogen werden kann, aber nicht zwei.
Fig. 7 ist ein Lä'ngenschnitt des Mefsgefäfses
zum Verabfolgen von Flüssigkeiten, wie Thee oder Kaffee, und
Fig. 8 ein Querschnitt desselben nach der Linie x.
Das Gefäfs O ist cylinderförmig gestaltet und mit einem Kolben O1 versehen. An dem
anderen Theil des Gefäfses ist ein aus einer Membran O2 gebildetes Ventil angeordnet.
Die Membran wird an ihren Kanten durch einen Ring gehalten, den eine Feder O3 anprefst.
In der Mitte ist die Membran auf der Stange O4 befestigt, welche sich um eine gewisse
Strecke frei in dem Gehäuse O5 verschieben kann.
Wenn die verschiedenen Theile sich in der in Fig. 7 dargestellten Lage befinden, so tritt
ein Theil der in dem Behälter befindlichen Flüssigkeit durch die Schlitze 0 in das Gefäfs
O ein und füllt letzteres.
Wird nun der Kolben O1 durch einen der Hebel L, der in den Schlitz O6 am Ende der
Stange O* eingreift, vorwärts gezogen, so schliefst der Kolben während des ersten Theiles
seiner Bewegung die Schlitze 0. Stöfst dann der Bund an der Stange O4 gegen O5, so
wird das Ventil O2 geöffnet, so dafs der Inhalt von O bei o1 ausfliefsen kann.
Fig. 9 ist ein Längenschnitt eines Mefsgefäfses, welches für kleinere Mengen dickflüssiger
Substanzen, z. B. Fruchtsyrup oder dergleichen, sich eignet, und
Fig. ιό und 11 sind Querschnitte desselben
nach den Linien χ bezw. y.
In diesem Falle sind zwei Kolben vorhanden, welche durch eine Feder zurückgedrängt
und von einander entfernt gehalten werden.
Zieht man an der Stange O4, so schliefst der Kolben O1 zuerst die Zuführungsschlitze o,
dann wird der Kolben O7 vorgerückt und tritt hinter den Auslafsschlitz o1. Der Kolben
O1 rückt gegen den Kolben O7 vor und
drückt die zwischen diesen beiden Kolben befindliche Flüssigkeit heraus. Die Vorwärtsbewegung
von O7 wird durch die Feder O8
gefördert und so der Flüssigkeitsdruck zwischen den beiden Kolben verringert.
Fig. 12 ist eine Stirn- und
Fig. 13 eine Seitenansicht eines der durch Gasflammen P erhitzten Behälters.
Unter dem einen Ende des Behälters ist eine Feder P1 angeordnet, welche, wenn der
Behälter nahezu leer ist, dieses Ende des Behälters hebt, und da die Flüssigkeit auf diese
Weise vorgeschoben wird, so wirkt die Feder P1, welche sich noch höher hebt, auf
den Hebel P2 des Gashahnes und verringert so die Gaszuführung oder sperrt sie ganz ab.
Fig. 14 ist eine Seitenansicht und
Fig. 15 eine Ansicht der Vorrichtung, um
Papierbecher oder dergleichen zu verabfolgen.
An einer endlosen Kette Q sind eine Anzahl von federnden Haltern Q1 angebracht,
von denen jeder einen der Becher umfafst. Das obere Kettenrad wird mittelst eines Sperrrades
und einer Sperrklinke Q2 bewegt, welch letztere durch ein Zugorgan Q3 von irgend
einem der Hebel L aus in Thätigkeit gesetzt werden. Jeder Becher trifft, wenn er in die
Lage Q4 kommt, auf ein Paar schräge Arme Q5, welche ihn aus dem Halter, in
welchem er sich befindet, herausnehmen und ihn durch die gebogene Rinne Q6 zur Austrittsöffnung
jP1 befördern (s. Fig. 1).
Die Fig. 16 und 17 sind senkrechte Schnitte,
welche die Vorrichtung für den Fall darstellen, dafs Cakes, kleine Packete oder dergleichen
verabfolgt werden sollen.
Fig. 16 zeigt das Gehäuse im angefüllten
und
Fig. 17 im halb angefüllten Zustande.
Fig. 18 ist eine Ansicht von hinten und
Fig. 19 ein senkrechter Schnitt in gröfserem
Mafsstabe des oberen Theiles des Gehäuses, welches Bisquits enthält.
Unter der Säule von Packeten ist eine Feder R angeordnet, welche zusammen mit
dem Gegengewicht R1 so lange die Säule hebt, bis das Gehäuse ungefähr zur Hälfte leer
ist. Hierdurch wird das Gegengewicht verringert, da es nicht das gesammte Gewicht der
Packete aufzuwiegen hat, wenn das Gehäuse angefüllt ist.
Wie in Fig. 19 dargestellt, wird ein mit
einer Klinke versehener Hebel S von einem der Hebel L in Thätigkeit gesetzt und schiebt
bei seinem Vorwärtsgange mit seiner Klinke S1 den zu oberst liegenden Gegenstand in die
Rinne S2, in welcher derselbe zur Rinne G, Fig. i, niedergleitet.
Um zu verhindern, dafs der zu oberst liegende Gegenstand zu hoch gehoben wird,
ist auf jeder Seite ein Anschlag S3 angebracht, welcher über mehr als die halbe Breite des
Gehäuses hinwegreicht.
Claims (3)
1. Ein Apparat zum selbsttätigen Verkauf
verschiedenwerfhiger Gegenstände, gekennzeichnet durch eine mit Aussparungen k versehene
und durch das Gewicht der eingeworfenen Geldstücke beeinflufste Scheibe K,
durch welche eine entsprechende Anzahl verschieden weit von den Aussparungen liegender, mit Knöpfen B versehener Bolzen,
an welchen schräge Rippen B] zur Verhinderung des unbefugten Herausziehens angebracht
sind, hindurchgehen, derart wirkend, dafs durch das Gewicht einer bestimmten Anzahl
eingeworfener Geldstücke die Scheibe K um ein entsprechendes Stück gedreht wird
und die diesem Preise entsprechenden Knöpfe B durch die. Aussparungen k so
lange freigegeben werden, bis durch das Ziehen eines dieser Knöpfe die schrägen Rippen B l die Scheibe weiter drehen, wodurch
die Geldrinne freigegeben und der betreffende Gegenstand verausgabt wird.
2. An Apparaten der unter 1. bezeichneten Art
die besondere Vorrichtung gegen das gleichzeitige Herausziehen mehrerer Ausgabeknöpfe,,
bestehend aus einer Kette Bi, die um einen mit der Scheibe K versehenen
Ring / geführt ist und durch die an den einzelnen Hebeln L befestigten Oesen L1
geht, wobei die Länge der Kette derart bemessen ist, dafs nur ein Hebel L, d. h. ein
Knopf B herausgezogen werden kann, die anderen dagegen durch die angezogene Kette
zurückgehalten werden.
3. An Apparaten der unter 1. bezeichneten Art, sofern dieselben auch zur Abgabe
warmer Flüssigkeiten dienen, eine Vorrichtung, durch welche entsprechend der Abnahme
der Flüssigkeit im Behälter auch der Gaszuflufs verhindert bezw. ganz abgestellt
wird, bestehend aus einer Feder P, welche unter einer Seite des Flüssigkeitsbehälters liegt und entsprechend der Abnahme
der Flüssigkeit diese Seite des Be-
hälters hebt und auf diese Weise den mit ihr verbundenen Gashahn mehr und
mehr schliefst.
An Apparaten der unter ι. bezeichneten Art die Anordnung einer endlosen Kette Q,
welche mit Haltern Q.1 versehen ist, in denen die einzelnen Verkaufsgegenstände
befestigt werden und die durch ein Sperrrad und eine Sperrklinke beim jedesmaligen
Herausziehen eines Ausgabeknopfes um die Entfernung zweier Halter Q1 bewegt wird,
wobei jedesmal ein Gegenstand durch eine entsprechende Greifervorrichtung Q5 abgenommen
und durch eine entsprechende Rinne nach aufsen geführt wird.
5. An Apparaten der unter 1. bezeichneten Art die das Heben der Verkaufspackete bewirkende Vorrichtung, bestehend aus einem dem Gewicht der halben Packetsäule entsprechenden Gegengewicht , das bis zur halben Höhe des Behälters durch eine unter den Verkaufsgegenständen angebrachte Feder behufs Verringerung des Gegengewichtes unterstützt wird. -
5. An Apparaten der unter 1. bezeichneten Art die das Heben der Verkaufspackete bewirkende Vorrichtung, bestehend aus einem dem Gewicht der halben Packetsäule entsprechenden Gegengewicht , das bis zur halben Höhe des Behälters durch eine unter den Verkaufsgegenständen angebrachte Feder behufs Verringerung des Gegengewichtes unterstützt wird. -
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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