DE547019C - Verfahren und Vorrichtung zum Daempfen von Geweben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Daempfen von GewebenInfo
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- DE547019C DE547019C DEI37359D DEI0037359D DE547019C DE 547019 C DE547019 C DE 547019C DE I37359 D DEI37359 D DE I37359D DE I0037359 D DEI0037359 D DE I0037359D DE 547019 C DE547019 C DE 547019C
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
23. MÄRZ 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Vr 547019 KLASSE 8 c GRUPPE
I. G. Farbenindustrie Akt-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Januar 1929 ab
Bekanntlich müssen mit gewissen Farbstoffen bedruckte oder gefärbte Stoffe zur
Fixierung oder Entwicklung des Farbstoffes einem Dämpfprozeß unterworfen werden.
Hierbei ist es beispielsweise für die Fixierung von Küpenfarbstoffen unbedingt erforderlich,
daß das Dämpfen unter Ausschluß schädlicher Gase, beispielsweise des Luftsauerstoffs,
vor sich geht. Das konnte bisher in technischer Weise nur durch die Verwendung kostspieliger, eigens zu diesem Zweck gebauter
Dämpfapparate (z. B. Mather-Platt-Schnelldämpfer) erreicht werden.
Das Problem, mit Küpenfarbstoffen bedruckte Stoffe in möglichst einfacher und billiger Weise zu dämpfen, ist an sich nicht mehr neu, und es sind wiederholt Versuche unternommen worden, um das Problem zu lösen. So soll beispielsweise die Einwirkung
Das Problem, mit Küpenfarbstoffen bedruckte Stoffe in möglichst einfacher und billiger Weise zu dämpfen, ist an sich nicht mehr neu, und es sind wiederholt Versuche unternommen worden, um das Problem zu lösen. So soll beispielsweise die Einwirkung
so von Luft oder Sauerstoff auf die zu dämpfenden Gewebe dadurch vermieden werden,
daß der Dämpfraum in Gestalt einer längeren Röhre ausgebildet ist, an deren unteres Ende
der zu dämpfende Stoff auf einen Zwischenboden gelegt wird, und durch die ein fortdauernder
Dampfstrom geleitet wird. Bei diesem Verfahren ist aber ein besonderer Dampferzeuger erforderlich, der durch Leitungen
mit dem Dämpfer in Verbindung steht, so daß der gewünschte Effekt nur auf Kosten des Dampfverbrauchs erzielt werden
kann. Ferner ist die Bildung von Kondenswasser, insbesondere nahe den Wandungen,
nicht in genügendem Maße vermieden.
Nach einem anderen Vorschlag wird die Bildung von überflüssigem Kondenswasser
dadurch zu vermeiden gesucht, daß der Dämpfraum mit einem Mantel umgeben ist, durch den der Dampf vor seinem Eintritt
in den Dämpfraum geleitet wird. Hierdurch wird jedoch die Bauart des Apparates umständlicher,
vor allem auch kostspieliger, auch läßt sich bei diesem Verfahren die Bildung von Kondenswasser nicht vollkommen
vermeiden.
Weiterhin ist zu bemerken, daß bei einer derartigen Vorrichtung der Abschluß von
Luft nur dadurch erreicht werden kann, daß in einem geschlossenen Apparat unter Druck
gearbeitet wird, während ein solcher Ab-Schluß beim Erfindungsgegenstande nicht erforderlich
ist.
Es wurde nun gefunden, daß man den beim Dämpfen erforderlichen Abschluß des bedruckten
oder gefärbten Materials gegen die Außenluft und zugleich eine intensive Einwirkung
des Dampfes auf die bedruckte Ware in einfacher Weise dadurch erreichen kann, daß man die Ware in einem einfachen, oben
offenen Gefäß, in dem durch Einsetzen eines
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Albrecht Schmidt in Frankfurt a. M. und Ernst Pfeffer in Frankfurt a. M.-Schwanheim.
Siebes in gewisser Höhe über dem Boden ein abgetrennter Bodenraum geschaffen ist, mit
Sand, Kies, Erde oder ähnlichen geeigneten Füllmaterialien umgibt und abdeckt. Dann
läßt man durch den Bodenraum des Gefäßes Dampf eintreten, oder man kann zweckmäßigerweise
den Dampf auch im Gefäß selbst erzeugen, indem man den Bodenraum mit Wasser füllt und es durch Beheizung
»ο von außen zur Verdampfung bringt. Durch
dieses Verfahren wird einerseits ein vollkommener Luftabschluß und andererseits auch ein intensives, gleichmäßiges Dämpfen
erreicht, da der Dampf gezwungen ist, durch den Stoff hindurchzugehen und keine Möglichkeit
hat, anderswo zu entweichen, denn die etwa zwischen der Ware und der Gefäßwand verbleibenden Zwischenräume werden
durch das Füllmaterial verstopft. Dieses Füllmaterial setzt dem Dampf einen größeren
Widerstand entgegen als die Ware.
Dadurch, daß man das zu dämpfende Material auch oben mit einer Schicht des
Füllmaterials bedeckt, werden alle in der
«5 Luft enthaltenen Gase, die den Dämpfprozeß besonders bei Küpenfarben oder Hydrosulfitätzfarben
schädlich beeinflussen, mit Sicherheit von der bedruckten Ware ferngehalten.
Das Verfahren bedeutet einen großen technischen Fortschritt. Es ermöglicht den bisher
sehr umständlichen und an kostspielige Apparate gebundenen Dämpfprozeß in ganz einfacher Weise mit primitivsten Hilfsmitteln
durchzuführen.
Zur Erläuterung des neuen Dämpfverfahrens und des dabei verwendeten Apparates
möge die folgende Beschreibung und schematische Zeichnung dienen:
Der Apparat besteht aus einem Kochgefäß, beispielsweise aus einem eisernen
Transportfaß ο oder einem anderen geeigneten Gefäß, das über einem Feuer auf einem
Dreifuß b oder ein paar Steinen oder irgend-
einer Feuerstelle steht. In dem Gefäß Hegt in geeigneter Entfernung vom Boden (etwa
150 bis 200 mm) eine Siebplatte c, welche auf Füßen oder angeschweißten Winkeln oder
Nasen aufliegt. Das Sieb bedeckt man zweckmäßig mit einer Filzplatte ei, die verhindern
soll, daß kochendes Wasser in den zu dämpfenden Stoffballen dringt. Auf die Filzplatte wird die zu dämpfende bedruckte
Ware 5 zweckmäßig in einen Mitläufer eingehüllt, gelegt und mit Sande rings umgeben
und bedeckt. Um den Stoff vor dem Sand zu schützen, kann man den Sand auch in einen weichen Stoffsack füllen und diesen
Sandsack auf und .um den bedruckten Stoff legen.
Das Dämpfen wird beispielsweise auf folgende Weise ausgeführt:
In das Gefäß, beispielsweise ein eisernes Faß von 50 1 Inhalt, wird eine zum
Dämpfen ausreichende Menge Wasser eingebracht und erhitzt. Hierauf werden Siebplatten
c und Filz- oder Stoffschicht d aufgelegt. Wenn das Wasser siedet, wird der '
zu dämpfende, beispielsweise mit einer Druckfarbe, bestehend aus einem Küpenfarbstoff,
einem Reduktionsmittel, einem Alkali und einem Verdickungsmittel, bedruckte und getrocknete Stoffe so auf die
Filzplatte gelegt, daß er die Faßwände nicht berührt. Dann wird der Zwischenraum zwisehen
Stoffballen und Faßwand durch Sand oder einen mit Sand gefüllten Sack ausgefüllt,
so daß auch der Stoffballen selbst obenauf noch mit Sand bedeckt ist. Dadurch, daß man den Sand in einen Sack füllt, ist
es möglich, ihn nach dem Dämpfen leicht wieder zu entfernen und die nächste Operation
gleich wieder ohne Säuberung des Gefäßes beginnen zu können. Nach einer Dämpf dauer von etwa 10 Minuten — von
dem Zeitpunkt des Dampfaustrittes gerechnet — ist die Reduktion des Farbstoffes und
die Fixierung der Leukoverbindung des Farbstoffes eingetreten. Der bedruckte Stoff
wird nach dem Herausnehmen in üblicher Weise weiterbehandelt.
Claims (2)
1. Verfahren zum Dämpfen von Geweben, die mit Reduktionsmittel enthaltenden
Druckfarben bedruckt sind, in offenen Behandlungsbehältern mit direktem Dampf, dadurch gekennzeichnet, daß
das in üblicher Weise in Tücher eingeschlagene Gewebe auf dem gelochten Zwischenboden des Behälters aufgetafelt
und mit einem Mantel aus Sand oder einem anderen schweren Füllmaterial allseitig
umgeben der Einwirkung des von unten zugeführten Dampfes ausgesetzt wird.
2. Vorrichtung zum Dämpfen nach Anspruch i, bestehend aus einem eisernen
Faß o. dgl. mit dampfdurchlässigem, das zu dämpfende Gut tragenden Zwischen- "°
boden, der von Füßen, Stützwinkeln o. dgl. getragen wird, so daß der Dampf unmittelbar im unteren Teil des Fasses
erzeugt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI37359D DE547019C (de) | 1929-01-03 | 1929-01-03 | Verfahren und Vorrichtung zum Daempfen von Geweben |
AT123807D AT123807B (de) | 1929-01-03 | 1929-10-29 | Verfahren und Apparat zum Dämpfen von mit Küpenfarbstoffen bedruckten Geweben. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI37359D DE547019C (de) | 1929-01-03 | 1929-01-03 | Verfahren und Vorrichtung zum Daempfen von Geweben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE547019C true DE547019C (de) | 1932-03-23 |
Family
ID=7189500
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI37359D Expired DE547019C (de) | 1929-01-03 | 1929-01-03 | Verfahren und Vorrichtung zum Daempfen von Geweben |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT123807B (de) |
DE (1) | DE547019C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE929845C (de) * | 1953-01-25 | 1955-07-04 | Emil Mende | Daempfer zum Fixieren von bedruckten oder gefaerbten Gewebebahnen |
-
1929
- 1929-01-03 DE DEI37359D patent/DE547019C/de not_active Expired
- 1929-10-29 AT AT123807D patent/AT123807B/de active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE929845C (de) * | 1953-01-25 | 1955-07-04 | Emil Mende | Daempfer zum Fixieren von bedruckten oder gefaerbten Gewebebahnen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT123807B (de) | 1931-07-25 |
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