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Verfahren zur Körnung von Lithographiesteinplatten für das Zeichnen mit lithographischer Kreide.
Für die künstlerische Reproduktion von Aquarellen und Ölgemälden auf lithographischem Wege'wurde d Federarbeit bisher allein herangezogen. Die Abschattierung der Töne erzielte man in diesem Falle durch peinlich genaues Aneinanderreihen verschieden grosser Punkte. Diese äusserst langwierige Federpunktmanier hat man zwar durch Anwendung der Tangierplatte und des Kornpapiers zu vereinfachen versucht, ohne jedoch den künstlerische Erfolg der Federpunktmanier jemals zu erreichen.
Das neue Verfahren besteht nun darin, auf dem Lithographiestein durch eine auf besondere Art geätzte, punktierte Fläche ein Korn zu bilden, das aus Erhebungen mit einer Spitze und nach dem Grunde rasch anwachsenden, sich unten gegenseitig berührenden Verdickungen besteht.
Auf einer so gekörnten Platte kann durch Zeichnen mit Lithgraphiekreide eine vollkommene, lithographische Farbplatte hergestellt werden, die in technischer und künstlerischer Beziehung mit der in Punktiermanier hergestellten gleichwertig ist.
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Punkte können, wenn sie durch das oben beschriebene Verfahren die zulässige Grösse erreicht haben, nach einer oder nach zwei zueinander senkrecht stehenden Richtungen hin nochmals
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Die Verstärkung der Punkte wird in folgender Weise erreicht. Ein frisch geschliffener Stein wird auf bekannte Art mit einer aus feinsten Punkten zusammengesetzten Fläche versehen, wie gewöhnlich behandelt und geätzt. Mit einer leichten Alaunlösung, Essigsäure oder einem anderen
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das geringste Tonen, das kleinste Verwischen an der Punktur festhaften bleibt und nicht mehr wegzubringen ist. Am besten wird mit dem Schwamm der ganze Stein gefeuchtet und erst dann mit dem Lappen nachgewischt. Durch dieses Walzen auf entsäuertem Stein mittels ganz leichter Farbe wird die Zeichnung schon bedeutend breiter. Auch kann der Stein etwas angewärmt werden, jedoch ist dies wegen zu raschen Trocknens beim Walzen nur in Ausnahmefällen ratsam.
Nachdem der Stein trocken ist, wird durch richtig bemessenen, nicht zu starken Druck bei nachfolgendem Abzug auf glattem Papier die Farbe breit gedrückt und der Punkt wird beim nächsten Linlvalzen in dieser Breite Farbe annehmen. Der entsäuerte Stein hält die breitgedrückte Farbe fest und verhindert, dass die Punktur ihre frühere Schärfe, die sie vor dem Abzuge hatte, einnimmt, wie es auf nicht entsäuertem Stein der Fall ist. Nachdem mit Harz vorsichtig eingestaubt, geätzt, wieder entsäuert und eingewalzt worden ist, wird ein zweiter Abzug gemacht.
Nach etwaigen Wiederholungen wird eine engstehende Punktur, wie sie am meisten verwendet wird und sich für spätere Kreidezeichnung am besten eignet, bald einen dunklen Ton erreicht haben. Dabei ist zu beachten, dass der Druck, der zum Breitdrücken verwendet wird, umso geringer werden
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nicht mit der Farbe zu berühren, wenn nu ? der Fuss jedes einzelnen Punktekegels, der durch die Ätzung entstanden ist, mit demjenigen aer ihn umgebenden Punktekegel Berührung hat.
Wird eine offenstehende Punktur behandelt, wie solche etwa für Gelbplatten nötig wären, so müssen die Abzüge, welche durch das Breitdrücken der feinen Punkte erhalten werden, auf Umdruckpapier gemacht werden. Wenn die Punkte nun die höchst zulässige Grösse erreicht. haben, wird einer dieser Abzüge vermittels Passvorrichtung z. B. Nadeln so auf den entsäuerten Stein gebracht, dass die Punkte des Abzuges nach einer Richtung verschoben, genau an die Punkte des Steines anschliessen, also diese verlängern. Die Punkte, die bei dem nachfolgenden Durchziehen mit der schwachen Spannung nicht ganz gedeckt abziehen, nehmen beim Walzen volle Farbe an. Nachdem mit Harz eingestaubt und geätzt worden ist, kann ein zweiter Abzug, wenn nötig, noch in einer anderen rechtwinklig zur vorigen stehenden Richtung verschoben aufgezogen werden.
Ist nun die Verbindung erreicht, und die letzte Ätzung gemacht, so wird der Stein mit Wasser und Terpentin ausgewaschen, rasch mit reinem Lappen und Benzin nachgewischt. Mittels Überwaschen mit stark mit Wasser verdünnter Salpetersäure wird das Fett und der letzte Rest von Farbe zerstört und mit einer lOprozentigen Alaunlösung entsäuert. Einige Zeit den Einwirkungen einer im Handel befindlichen Schleiftinktur ausgesetzt, abgewaschen und mit feinem Bimssteinpulver und Papierballen nach erfolgtem Trocknen angeraut. ist der Stein zur litho-
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Verfahren zur Körnung von Lithograpbiesteinplatten für das Zeichnen mit litho-
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nach dem Fusse zu rasch sich verdickenden Erhebungen eine aus feinsten Punkten zusammengesetzte Fläche auf dem Steine zunächst geätzt, entsäuert und mit leichter Urndruckfarbe ein-
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noch breiter gedrückt wird, so dass die Punkte beim nächsten Einwalzen in dieser Breite Farbe annehmen, worauf Einstauben, Ätzen, Entsäuern. Einwalzen, Hreitdrücken so oft wiederholt werden, bis sich die Punkte an ihrem Ätzgrunde berühren, so dass auf den Erhebungen, nachdem der Stein durch Einwirken der Schleiftinktur in den Zustand des frischgeschliffenen Steines gebracht wurde, mit Lithographiekreide Punkte von jeder beliebigen Grösse hergestellt werden können.